Verwendet man Begriffe in einem anderen Zusammenhang als dem, unter dem sie eigentlich zu verstehen sind, bezeichnet man diese Gesamtheit in der Literaturwisenschaft als Tropen, die durch ihre Eigenschaft als semantische Anomalie zu erkennen und verstehen sind. Dies kann beispielsweise durch die Übertragung oder Erweiterung in oder durch einen anderen semantischen Komplex stattfinden und Übergänge können zwischen einzelnen Ebenen fließend sein.
Metaphern sind dabei stets semantisch motiviert, das heißt in der Sprache begründet. Im Regelfall heißt das also, dass ein Wort aus dem sprachlichen Zusammenhang gelöst wird und in einen anderen Zusammenhang eingeordnet wird, sodass es eine neue Bedeutung erhält. Im Prinzip ist sie also ein verkürzter Vergleich ohne das Vergleichswort "wie" (Bsp.: "Er stand in der Blüte seines Lebens."). Die Metapher ist also sprachlich variabel je nach Intention des Autors setzbar.
Beim Symbol hingegen wird ein konkreter Gegenstand als Träger eines allgemeinen Sinnzusammenhanges gesetzt, wobei die Bedeutung ohne ein vorheriges Erlernen des Symbols nicht allein aus dem Symbol erschließen kann (Beispiel: die weiße Taube als Symbol des Friedens). Dafür braucht man dann also schon Informationen über den kulturellen Hintergrund eines Symbols. Während bei uns in Mitteleuropa die Farbe schwarz mit Trauer verbunden wird, ist dies in Japan ja nicht der Fall, sondern dort steht die Farbe weiß für Trauer.
DieAllegorie schließlich nutzt figurliche Bilder, um abstrakte Bilder wie zum Beispiel den Tod als Sensenmann darzustellen. Man tätigt also wie bei der Metapher indirekte Aussagen über einen Gegenstand, geht dabei über den gesagten Vergleich und die Einzelwortbedeutung schon hinaus. Der Tod als Gerippe (Zerfall des Fleisches) mit der Sense, die alle Grashalme (= Menschen) gleichermaßen trifft, dürfte dabei die bekannteste Allegorie sein. Zudem sind Allegorien meist mit mythologischen Aspekten verknüpft.
Insofern würde ich den Kronleuchter in Sias Lied als Metapher betrachten.![]()