So wie ich das verstanden habe, will Google sein Stadia auf alle (!) Plattformen bringen. Es soll auf jedem Fernseher, jedem Smartphone, jedem Tablet und jedem Wäschetrockner funktionieren. Das mit der windowslosen Welt wird aber wohl Wunschdenken bleiben. Ich denke, Du spekulierst darauf, dass Spiele dann auch für den stationären Gebrauch neben Windows für Linux erscheinen. Dass quasi der Linux-Build auf der "Installations-CD/Image-Datei" beiliegt. Aber das glaube ich nicht. Sonst wäre es heute auch schon öfter so. Schließlich erscheint ja ein Großteil aller Spiele auf der Playstation 4 und ist damit theoretisch sogar Mac-OS-X-kompatibel. Also wäre es auch kein Hexenwerk, diese Software linux-tauglich zu machen. Aber es macht keiner. Und so wird es bei Stadia auch sein. Die Hardware wird auf irgendeinem Linux/FreeBSD-Derivat laufen. Aber die Builds für die stationären Systeme (PC, Handhelds, Konsolen) werden wohl nur als Windows-Version erscheinen. Aber wenn Du eh streamst, brauchst Du natürlich kein Windows mehr.Zitat von dasDull
Da ich immer Ärger mit Computern habe, gehöre ich seit 2006/2007 der UNIX-Fraktion an. Auch hier ist nicht alles Gold, was glänzt, aber ich komme halbwegs mit Mac-Workstation und Linux-Büro-PC zurecht. Besser als mit Windows. Ich habe dann einmal während meiner Diplomarbeit in einem Unternehmen gearbeitet (6 Monate lang) und einige Dramen erlebt wegen Firmen-Computern mit Windows-Installationen (XP und 7). Und ich habe auch vor einem Jahr mal wieder Windows 10 "ausprobiert", da ja die Software-Kompatibilität bei Windows am größten ist und es eben auch dafür alle Spiele gibt und ich wissen wollte, ob Microsoft nun endlich im 21. Jahrhundert angekommen ist.Zitat von Ashrak
Besonders perfide Anekdote am Rande: Die Siedler 7 hatten damals einen Always-On-Kopierschutz auf dem Mac. Vor einigen Jahren wurde dann die Version einfach eingestellt. Anstelle den Kopierschutz herauszupatchen, stellt das Spiel einfach seinen Dienst ein. Ich habe leider auch noch keinen Crack gefunden, um das rechtmäßig erworbene Single-Player-Spiel weiterspielen zu können. In der Siedler-Retro-Collection hat man jetzt übrigens die Siedler 7 neu veröffentlicht, ohne Kopierschutz, aber nur noch für Windows. Das heißt: Wer jetzt die Siedler 7 spielen will, muss es sich noch einmal kaufen und braucht Windows. Da führt kein Weg dran vorbei, wenn Du spielen willst.
Und so ist es bei fast allen Spielen. Gab es Witcher 2 und Assassin's Creed 2 noch für den Mac (für letzteres hab ich damals sogar einen Crack gefunden, sodass ich es auch heute noch verwenden könnte), so erschienen alle Nachfolger nur noch für Windows. Heutzutage erscheint kein Spiel mehr - bis auf Yooka Laylee - für eine andere Plattform als Windows. Also braucht man zum Spielen Windows.
Allerdings hab ich mit Windows 10 richtige Probleme gehabt. Ich finde mich einfach nicht zurecht und fühle mich wie ein Rentner, der das erste Mal einen Computer bedient. Mac und Linux machen es einem irgendwie auch leichter. Und dann lief Windows noch nicht einmal vernünftig - Elster Formular (der Hauptgrund warum ich Windows noch einmal ausprobiert habe) ließ sich nicht einmal installieren. Um zu spielen benötigt man auch zusätzlich meist noch eine sehr teure Hardware. Ich kann zwar die alten Kiseki-Spiele spielen, weil die null Systemanforderungen haben, aber schon Tomb Raider (2015) läuft nur noch ruckelnd mit gerade mal 720p. Und das, obwohl die verbaute Grafikkarte die dreifache Leistung der PS3 hat (700 GFlops - wenn ich mich nicht täusche sogar mehr als die Switch). Auf dem Macbook unter Mac OS X mit 1,8 TFlops-Karte läuft es aber dann ganz flüssig und in 1800p! Dann gibt es bei Windows auch noch ständig Treiberschwierigkeiten... Wenn ich einen externen Datenträger per USB an den PC anhänge, braucht Windows erst einmal zwei Minuten Zeit, bis er "nun verwendet werden kann". Immer noch! In 2018!
@Topic: Dennoch - trotz schwächelndem PC - ist Streaming keine Alternative für mich. Das mag auch ein wenig an der Internetleitung liegen und an der Tatsache, dass sie jetzt in Niederbayern und dem Sauerland keine Leitungen mehr verlegen und dafür versuchen flächendeckend LTE auszubauen (wobei man für das Onlinespielen nicht nur Datenrate, sondern auch kurze Ping-Zeiten braucht)...
Ich befürchte aber auch, dass Streaming die Spiele verändert. Noch ist kein Modell für Stadia bekannt. Wird es ein Abo? Müssen bestimmte, keine oder alle Spiele gekauft werden? Gibt es einige Spiele auch nur noch für kurze Zeit? Das Problem wird sein, dass bei einem lukrativen Angebot (nicht so wie Sonys PSNow) der Kickoff für das Spielestreaming endgültig erfolgen könnte. Und Google hat die Kohle dafür. Steam hatte lange Zeit die Vorherrschaft im PC-Sektor, wo man allerdings das Spiel tatsächlich noch "besitzt", zumindest die Rechte es auszuführen. Und ist ein Spiel einmal installiert, dann wird es bis zum Zusammenbrechen oder Plattmachen des Systems laufen. Die nächste Stufe - das Streaming - verlagert diesen Schritt in die Cloud. Auch wenn Dein Streaming-Gerät noch funktioniert. Wenn der Dienst versagt, dann geht nix mehr.![]()