-
Held
Vampyr
Ich mag ja Vampirspiele generell sehr gern und kann mich noch gut an das seinerzeit herausragende Bloodlines sowie dessen Vorgänger Redemption erinnern. Beide haben mich richtig gut unterhalten. Über Vampyr hatte ich vorab eigentlich nichts gelesen und hatte daher auch keine speziellen Erwartungen an den Titel. Nach einigen Stunden Spielzeit war ich mir irgendwie unsicher, wo das Spiel eigentlich so richtig hin möchte. Man versucht in der Rolle von Jonathan Reyd herauszufinden, warum man zum Vampir wurde und soll gleichzeitig die Stadt London von einer Epidemie retten. Die Stadt ist dabei in 4 Unterschiedliche Bezirke aufgeteilt mit jeweils ca 15 NPCs, die alle ihre eigene Story und Sidequest haben. Je mehr Hinweise man über eine Person sammelt, desto mehr erfährt man über sie und desto mehr Erfahrungspunkte erhält man, wenn man sich dazu entscheidet, sie auszusaugen. Das wiederum kann man machen (um selbst stärker zu werden), muss man aber nicht und hat entsprechende Konsequenzen. Diese offenbaren sich, wenn man eine Nacht geschlafen hat. Zudem können die Personen über Nacht erkranken und verringern dadurch den Zustand des Bezirks sowie die Erfahrungspunkte, die man durchs aussaugen erhält. Also sollte man sie heilen. Die Idee fand ich ganz interessant, die Umsetzung dagegen nur so mittelmäßig. Denn im Endeffekt rennt man dauernd zwischen den einzelnen Bezirken hin und her, um die Leute zu heilen. Und da es keine schnellreise gibt und irgendwann an jeder Ecke Feinde lauern, wird das schnell nervig. Daher hab ich letztendlich auch nur 5 oder 6 mal geschlafen und meinen Charakter verbessert. Auch den Skilltree empfand ich als weitestgehend sinnlos. Denn abgesehen von Gesundheits und Ausdauererhöhung sowie einer ultimativen Fähigkeit braucht man die meisten Sachen eigentlich nicht.
Die Kämpfe sind relativ simpel gehalten und erinnern an das typische Witcher 3 Kampfsystem. Macht durchaus Laune, ist aber jetzt nix besonderes. Auch die Bosse sind nicht sonderlich anspruchsvoll. Die Story schwankt zwischen interessant und zäh, weil man viel hin und her rennen darf und die Geschichte gerade zu Beginn mühsam in Fahrt kommt. Insgesamt also viel Durchschnitt. Was mir sehr gut gefallen hat, ist die düstere Atmosphäre, die einem Vampirspiel definitiv würdig sind. Das nächtliche London vermittelt eine relativ beklemmende Stimmung und wenn man sich einmal in den vielen Gassen einigermaßen zurecht gefunden hat, wirkt das ganze auch nicht mehr so extrem unübersichtlich und verwirrend. Insgesamt also ein solides Spiel, das durchaus Laune gemacht hat, sich aber nichr wirklich vom Durchschnitt abhebt. Daher 6,5/10 Punkten.
Berechtigungen
- Neue Themen erstellen: Nein
- Themen beantworten: Nein
- Anhänge hochladen: Nein
- Beiträge bearbeiten: Nein
-
Foren-Regeln