System: PC (Steam)
Genre: A-RPG
Entwickler: Falcom
Releasejahr: 2018
Spielzeit: 35 Stunden
Schwierigkeit: Hard
Beendet: 02.08.2024
Nach mehr als drei Jahren Pause nun doch endlich Celceta durchgespielt. Dieser Punkt ist übrigens kein Strike gegen das Spiel, ich verliere manchmal einfach bestimmte Games aus dem Fokus weil was anderes dazwischenkommt und spiele sie dann vielleicht Jahre später weiter, selbst wenn sie gut waren (siehe SMT3). Aber, keine Sorge – Memories of Celceta ist nicht gut, und die Gründe kann ich euch ja nicht vorenthalten!
Nur kurz zur Historie: Habe bisher Ys I, II sowie die Napishtim-Trilogie (Napishtim, Felghana, Origin) gespielt. Begonnen habe ich das Game direkt nach Ark of Napishtim im Mai 2021. Da ich die Napishtim-Trilogie wirklich großartig fand, hatte Celceta als new age "party based Ys" erschwerte Startbedingungen.
Aber auch ansonsten hat das Spiel so ziemlich alles getan, einen denkbar schlechten Ersteindruck zu hinterlassen:
Die Musik in Casnan klingt wie aus nem Zirkus (generell hat Celceta einige recht nervige Stücke, gerade in Städten). Enorm langweiliger Einstieg mit nem Discount Dogi namens Duren. Der einen dann erstmal langwierig durch eine komplett uninteressante Stadt führt. Dann ist das Spiel auf Hard ziemlich einfach. Das Spiel ist auch deutlich dialoglastiger, aber nicht unbedingt interessanter. Und meine Fresse, ist es tutoriallastiger und voll von laaaangsamen Kamerafahrten, die einem gaaaaaanz klar zeigen, was sich gerade im Dungeon geändert hat. Im Gegensatz zu dem "geh raus, probier Gegner zu töten und sterbe vermutlich dabei" der früheren Teile wird man hier schön ruhig an die Hand genommen, das Essen wird einem fein säuberlich kleingeschnitten, damit man auch mundgerechte Stücke bekommt. Ja, ich konnte das Spiel schon in den ersten Stunden nicht leiden, und das schlägt sich auch auf den Bericht hier nieder. Also viel Spaß?^^
(dazu will ich noch anmerken, dass ich Celceta für kein schlechtes Spiel halte - aber eben auch kein gutes!)
Worum gehts? Chicks Terminator Adol ist in Celceta angekommen, weil ... das weiß er gar nicht mehr so genau, denn er hat Amnesie. Anscheinend war er bereits einmal tiefer im Wald, kann sich aber an nichts erinnern. Duren ist wohl ein alter Bekannter von ihm und die beiden stellen sich erstmal der romnschen Generälin Griselda vor, welche Abenteuer anheuert, die den Wald kartografieren sollen. Das ist das Setup, was sogar durchaus interessant ist.![]()
Was mir vom Konzept gefallen hat war das Geheimnis um Adols Erinnerungen. Amnesie ist ein viel gebrauchtes Trope, aber das Sammeln von Erinnerungen ist ein angenehmes Gameplayelement, was richtig genutzt auch schönes Foreshadowing machen könnte. Leider fängt Celceta damit nicht so viel an. Ist ja sehr toll, dass man nen NPC, den man in fünf Minuten trifft, vorher schon mal in ner Erinnerung gesehen hat, aber... wayne? Die besten Erinnerungen sind die an Adols Kindheit und seinen Vater, weil diese ihm etwas Tiefe verleihen. Leider bleibt Adol aber weiterhin blass, weil er halt ein Self Insert sein soll, also irgendwo ist dieses interessante Element dann auch an ihn verschwendet. Auch funktionieren ein paar der Twists nur bedingt bei einem Charakter, der nicht spricht. Ich sage da nur die Ereignisse bei der Ankunft in Danan, die sicherlich auf einen normalen Charakter einen größeren Eindruck hinterlassen hätten, aber nicht auf Adol.![]()
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Letztendlich ist das Spiel hier die Origin Story davon, wieso Adol sich als "Abenteurer" bezeichnet. Was - ich will nicht um den heißen Brei reden – nicht nur ein unglaublich lamer "Titel" und gleichzeitig so enorm "who gives a shit?!" ist.
Später werden diese "Erinnerungen" auch noch als billiges McGuffin genutzt, um einem die Vergangenheit anderer Charaktere zu zeigen
Dann ist das Setup mit dem Wald von Celceta, den man nach und nach erkundet, auch noch unverbraucht. Diese Reise ins Ungewisse ist durchaus spannend, man weiß nicht wirklich, was man vorfinden wird. Das hat mich ein wenig an Ys II erinnert, wo es sich so angefühlt hat, als würde man weit weg von jeglicher Zivilisation sein. Leider kommt der Eindruck in Celceta nur bedingt auf, weil man alle paar Meter ne Siedlung findet. Und es gibt auch im Wald nichts wirklich interessantes zu finden, es ist alles so by the numbers. Buschdorf, Fischerdorf, usw. Was unglaublich schlecht ist für die Prämisse, dass man "den Wald erkunden und die Mysterien entdecken" soll. Wenn das, was man findet, über lange Strecken einfach nicht interessant ist. Größtes Problem vom Aufbau ist aber, dass der wirkliche Hook in der ersten Hälfte fehlt, der irgendein Interesse aufbaut. Das schadet dem Ersteindruck vom Spiel enorm, weil die Motivation wirklich nur "erkunde mal!" ist.![]()
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Was auch zu dem mittelmäßigen Eindruck beiträgt sind die uninspirierten Partymitglieder und weiteren NPCs. Ich hatte mal kurz in Dawn of Ys reingeschaut (eine der "Vorlagen" für Celceta) und Karna hatte da in kurzer Spielzeit mehr Persönlichkeit als dieser Teppichvorleger hier. Duren ist okayish (in Kombination mit Frieda zumindest auch etwas unterhaltsam). Calilica ist die standard Tsundere (und ratet mal, mit wem ich später am meisten gespielt hab![]()
)... ja, ich glaube das waren alle. Sicher keinen vergessen
Ja, die Party würde ich als eher schwach und uninteressant bezeichnen. Aber sowas kann funktionieren, wenn Chemie in der Gruppe ist. Hier leider nicht der Fall (Frieda und Duren haben tatsächlich ein paar gute Interaktionen!). Die Dialoge sind größtenteils uninteressant und es wirkt manchmal so, als würden die Partymitglieder nicht mal miteinander reden. Das ist krass, weil das Writing in den früheren Ys Teilen durchaus stark war. Klar, sie hatten nicht viele Dialoge, aber die wurden äußerst effektiv genutzt. Hier ist davon überhaupt nichts spürbar und ich frage mich ein wenig, ob das komplette Ys-Entwicklerteam mitlerweile ein anderes ist. Denn der minimalistische Grundansatz der älteren Spiele hat mir absolut zugesagt und es auch vom JRPG Einheitsbrei stark abgehoben.
Wo ich von den NPCs spreche: Die könnten hier auch nicht uninteressanter sein. Ja, es gibt jetzt viel mehr, welche aber ungefähr so relevant sind wie die NPCs in jedem x-beliebigen J-RPG. Gerade in Napishtim, aber auch Felghana, waren die kleinen Charakterstories so schön, die man wirklich nur mitbekommen hat, wenn man mit den Leuten in den Dörfern regelmäßig gesprochen hat. Die einzigartigen Portraits haben natürlich auch viel beigetragen, damit man sie greifbarer machen konnte. Das ist hier nicht mehr der Fall. Im Endeffekt denke ich, dass man sehr viel vom Charme eingebüßt hat dadurch, dass man eine größere Spielwelt eingeführt hat, die aber mehr der typischen JRPG Konventionen verwendet. Ob man nun bei Anschlagtafelmissionen ne 1000%-Tsundere mit Hasenohren aus Höhlen befreit oder sich fremdschämt, weil das Team Rocket von General Leo einfach nur scheiße ist – hier bleiben alle Augen trocken, höchstens der Kopf wird rot.
Ach ja, und weil das Spiel viel länger ist und wir jetzt ne Party haben, brauchen wir auch mehr Dialoge. Und boah, wenn ich das Pacing von diesem Spiel mit den anderen vergleiche, die ich gespielt habe, fällt das hier komplett ne Klippe runter. Und wenn man dann noch die Nebenaufgaben erledigt funktioniert nicht mal der Fallschirm.![]()
Also ja, der Punkt ist: Es gibt zwar mehr Dialoge, aber sie lohnen sich nicht. Die Story auf der anderen Seite... die erste Hälfte dreht sich mehr oder weniger um Probleme mit den Buschvölkern, welche mir ziemlich am Arsch vorbeigingen. Währenddessen trifft man auf die guten alten, aus Battle Shounen bekannten, Sub-Antagonisten, die ne Fehde mit den Partymitgliedern haben. Macht praktisch jeder Tales Teil, und macht auch praktisch jeden Teil unfokussierter als er ohne diese meist banalen Antagonisten sein würde. Und ist eine der langweiligsten Arten, ne Storybindung der sonst total unabhängigen Charaktere zu erzeugen: Weil sie halt ihren jeweiligen Subantagonisten aufhalten wollen.
Die ich dann in den Jahren, die seit dem letzten Spielen lagen, auch praktisch alle vergessen habe, weil sie kaum Eindruck hinterlassen. Nicht mal beim Obermufti wusste ich noch, was es mit dem auf sich hatte. Sogar an den Antagonisten aus Napishtim kann ich mich noch erinnern, und der hatte vielleicht 10 Minuten Screentime O_o
So, dann kommen wir zur Kernstory von Celceta. Über die Erinnerungen hatte ich ja anfangs schon geschrieben – coole Idee, irgendwie verschwendet auf ein Spiel mit so einer faden Story und Protagonisten. Der große Plot ist nicht schlecht und verknüpft tatsächlich einige der Elemente von Felghana und Napishtim.![]()
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Die Ys Spiele hatten immer einen größer werdenden Scope der Geschichte (man fängt bei persönlichen Problemen an, gegen Ende gibt es fancy Maschinen, die Wetter beeinflussen können oder ähnliches), aber Celceta dreht das ultimativ auf. Viel was in der zweiten Hälfte enthüllt wird, klang für mich nach übelstem Bullshit und reinstem Spectacle Creep. Ich mache mir jetzt ernsthaft sorgen, in welche Richtung die späteren Teile gehen und wie hart diese auf eine immer größere Eskalation aus sind. Welches Element ich dennoch cool fand, war Eldeels gespaltene Persönlichkeit. Generell war Eldeel wohl mein Lieblingscharakter, auch weil er die Bindung zu anderen Ys-Teilen darstellt.
So, wer denkt "man, der ist ja ganz schön negativ!" - kommen wir doch zum Gameplay. Was mich vermutlich am meisten angepisst hat, ist, wie handholdy Celceta ist. Man merkt förmlich, wie die Entwickler den Spielern nicht zutrauen, sich die Schnürsenkel zu binden. Mein liebstes Beispiel ist da aus dem letzten (!) Dungeon, wo ne Steintafel rumsteht, die einen drauf hinweist, was man denn bitte mit den zwei Gefäßen, die einen RIESIGEN Riss haben, tun soll. Wo man schon an vielen Stellen vorher im Spiel ein Item benutzt hat um Sachen zu zertrümmern O_O![]()
Das Handholding in dem Game hier ist durch die Decke. Sorry, wenn Spieler so einfache Sachen nicht kapieren und dafür Tutorials brauchen, sollten sie lieber einfach direkt aufhören.
Die Dungeons sind größtenteils auch nicht besonders spannend. Meist bekommt man ein Palastitem, und damit kann man dann sehr leicht versteckte Wege öffnen. Zumindest will ich anmerken, dass ein Turm, den man später erklimmt, indem man an der Außenseite unter Beschuss hochläuft, ein sehr cooles Setpiece ist. Ich denke die Dungeons sind interaktiver und etwas verschachtelter als die aus vorherigen Teilen, aber nicht anspruchsvoller.
Bei der Erkundung hat das Spiel einen leichten Adventure-Flair. So hat jeder Charakter eine einzigartige Fähigkeit. Manche öffnen bestimmte Kisten (und ja, das ist total geil jemanden, den man nicht benutzt, immer wieder dafür einzuwechseln![]()
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), manche können unter Wasser Wände einreissen (und NUR unter Wasser! Das ist absolut relevant für einen der Dungeons xD). Man kann später auch tauchen oder Dornen kaputtrennen. Alles in Ordnung, aber nichts weltbewegendes. Ich fand die Erkundung in Napishtim besser, weil dort nicht so stark telegraphiert wurde, was man wo braucht. Ys I war da sowieso aus ner anderen Zeit, wo das Spiel tatsächlich noch starke Adventureanteile hatte.
Das Kampfsystem von Celceta... ja, man hat mehr Optionen als in den anderen Teilen, aber ich würde nicht sagen, dass dadurch die Kämpfe tatsächlich spannender wurden. Es gibt nun drei verschiedene Schadenstypen, und Gegner sind gegen verschiedene anfällig. Glücklicherweise hat man auch drei Charaktere in der Gruppe, zwischen denen man wechseln kann. Auf dem Papier hat man dadurch eine deutlich höhere Komplexität erzeugt, immerhin muss man nun das Moveset von mindestens drei der sechs Charaktere beherrschen.![]()
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Effektiv spielen sich aber viele Charaktere ähnlich. Klar, man kann grob zwischen Nah- und Fernkämpfern untergliedern, aber ich denke, wenn man einen Nahkämpfer gut kann, dann wird man auch den anderen relativ einfach erlernen. Man hat auch mehr Moves zur Verfügung, aber irgendwie fühlen die sich auch alle in dem Spamfest recht austauschbar an. Die Frage ist auch, ob man immer wechseln will, oder einfach manche Gegner der KI überlässt, und das ist wohl vom Spieler (und Schwierigkeit) abhängig. Unglaublich lustig ist auf jeden Fall, wenn die anderen Charaktere bei Bossen in jedem Angriff stehenbleiben und man sie entweder permanent heilen muss, oder sie einfach auf 1HP runterprügeln lässt. Liebe die KI! ^_O
Im Gegensatz zu früheren Titeln, wo man manchmal mit etwas Vorsicht durch die Dungeons crawlen musste und auch in HP Schwierigkeiten kam, wenn man nicht aufpasst, rast man hier blitzschnell durch und metzelt alles weg, als würde man Diablo spielen.
Was die Situation noch schlimmer macht: Durch die vielen Heilitems, die man haben kann und aus dem Menü (!) raus einsetzt, kann man wirklich viel facetanken und kommt trotzdem durch. Und das betrifft sogar die Bosse. Das Spiel hat viele Bosse, von denen ich mich jetzt schon an praktisch keinen mehr erinnern kann. Während ich die großartigen von Felghana jetzt noch im Schlaf aufzählen kann und sogar in Origin erinnere ich mich an viele. Klar, wie soll man sich auch nen Boss merken, wenn man beim ersten Versuch hinrennt, auf ihm rumprügelt, sich ständig heilt und Flash Guard / Dodge ballert und dann gewinnt, ohne verstanden zu haben, was der überhaupt macht? Napishtim hatte so eine Katastrophe (![]()
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) kommen sehen (oder sie haben es im Rerelease gemerkt?^^) und dafür den Catastrophe Mode eingebaut, wo Heilung unterbunden wird.
Auch ist es absurd, wie abusable Flash Guard und Move sind. Man kann innerhalb eines Moves noch mal ausweichen, so lange die Schadensfläche aktiv ist und so die Unverwundbarkeit verlängern. Man kann auch double dippen indem man nach dem Move einen Guard macht und so Unverwundbarkeit und kritische Treffer aktivieren. Es wirkt auch so, als wären die Bosse darauf designed, weil viele deren Angriffe einfach AoE Spam sind. Man bekämpft sie auch alle praktisch gleich – statt auf die Angriffsmuster einzugehen, kommt es nur aufs richtige Timing an. Was noch mal dazu beiträgt, dass sie so vergessenswert sind.
Habe den ersten Boss auch noch mal auf Nightmare gespielt, und holy shit, da sind die Bosse dann auf einmal perverse Damage Sponges. Nicht sicher, ob das den Eindruck von dem Spiel verbessert oder verschlechtert hätte *g*
So, dann der letzte Punkt dieses Rants. Crafting und Nebenaufgaben. Natürlich musste das Spiel, um noch generischer zu werden, die Sachen einbauen, die halt jedes 0815 JRPG hat. Und die dem Game so schönen Bloat verpassen. Denn ja, Crafting ist gleichzeitig supersimpel und viel zu komplex für so ein Game. Man klebt sich Materialien an die Waffe und die bekommt dann nen +x Modifier, wobei man für jeden Rang verschiedene Sachen verstärken kann. Z.B. könnte +1 bedeuten, dass man +1 Gift hat. Aber auch +1 Feuerschaden. Oder +1 normalen Schaden. Dementsprechend kann ne +20 Waffe alle möglichen Boni haben und z.B. die Gegner vergiften, mehr Feuerschaden machen und gleichzeitig mehr physischen, etc. Wie gesagt, absolut bloated für so eine Art Spiel und für mich ein klares Zeichen, dass das Ys-Team auf mehrere Arten komplett vom Weg abgekommen ist mit Celceta. Ich kann noch nicht mal klar sagen, ob meine +20 Waffen wirklich so viel mehr Schaden gefahren haben oder ichs auch einfach komplett hätte ignorieren können. Denn eine Sache ist wahr: Crafting ist teuer. Und Geld ist in Celceta recht rar gesäht, wenn man crafted, was sogar sehr cool ist. Macht man alle Nebenaufgaben, so wird man genug haben. Aber sollte man die machen? In Dörfen gibt es jetzt auch ein Questboard. Die Quests sind so generisch und belanglos, wie man es von diesem Spiel nur erwarten kann. Das Board an sich ist langweiligstes Design, aber hat mich bei dem Spiel auch nicht mehr überrascht.![]()
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Ein besonderer Mittelfinger geht übrigens an das Komplettieren der Karte (wisst ihr, das SETUP DES SPIELS?!). Die Karte ist so exakt, dass es sogar Guides im Internet gibt die einem Stellen aufzeigen, welche man höchstwahrscheinlich verpasst hat. Und das sind oft Stellen, die man mit bloßem Auge nicht mal erkennen kann![]()
Und wessen brilliante Idee war es, sowohl AI-Verhalten als auch Kamerazoom auf den rechten Stick zu legen?! Den OST von dem Spiel fand ich auch im Vergleich zu den früheren Ys Spielen recht schwach.
Fazit
Ys - Memories of Celceta kam original auf der Vita raus, also sollte man gewisse Abstriche wohl erwarten. Und für viele wird das Game hier spaßig genug sein, so als Timewaster für zwischendurch.
Gleichzeitig hat es direkt von Anfang an so ziemlich alles im Vergleich zu den Vorgängern für mich schlechter gemacht. Vor allem leidet es in so einer actionorientierten Reihe einfach an Bloat und falschen Prioritäten. Story und Charaktere sind kaum besser als in vorherigen Teilen, werden aber mit viel mehr Dialogen, mit viel mehr Cutscenes erzählt. Es gibt viel mehr Charaktere, aber fast keiner davon ist erinnerungswürdig. Die spielbaren Charaktere haben teilweise die Tiefe von NPCs aus früheren Teilen, und die waren nie hochkomplex – mussten sie auch nicht sein. Dafür hatten sie aber auch nicht ansatzweise so viel Screentime. Dörfer in früheren Teilen waren nichts weltbewegendes, hatten aber ihren Charme durch die gut geschrieben Charaktere. Bloat zieht sich auch durchs Gameplay mit mehr Moves, die alle irgendwie egal sind, mehr Nebenaufgaben, die fast alle schlecht sind, sammelbare Items, die fast alle egal sind, Crafting, was total egal ist, etc. Schadensarten, Flash Guard und Move mögen die Illusion eines komplexeren Kampfsystem erzeugen, aber im Vergleich zu Oath in Felghana oder Origin spielen sich hier die Bosse praktisch gleich – man muss die Movesets nicht wirklich studieren, man muss nur den richtigen Zeitpunkt herausfinden um den Boss zu flashen. Und wenn man das Timing verkackt ists auch egal, man hat ja noch 80 Heiltränke im Inventar.
Der Bericht mag vielleicht einseitig erscheinen. Und ja, ich habe an dem Spiel wenig Positives gefunden. Das beste, was ich sagen kann, ist, dass es "mittelmäßig" ist. Gerade, nachdem ich von der tollen Napishtim-Trilogie gekommen bin. Aber auch Ys I und II haben einen starken oldschool Charme mit einem Adventure-Flair, den man in JRPGs heute nicht mehr findet. Das alles hat die Reihe wirklich speziell gemacht und abgehoben von so ziemlich allen anderen JRPGs. Das ist mit Celceta vorbei. Das Spiel hätte es ähnlich machen können – weil ja auch die Erkundung des Waldes irgendwo in dieses adventure-artige tapped. Es ist einfach ein durchschnittliches ARPG geworden, welches viele der Genrekonventionen, die ich nicht mehr sehen kann (exzessives handholding, langweilige Mission Boards, Crafting, etc.) einfach übernimmt. Es will komplexer aussehen, ist aber letzendlich simpler und anspruchsloser. Es hat weder die Eleganz der früheren Spiele, noch eine ausreichende Komplexität um die verschiedenen Systeme sinnvoll zu machen.
Das Ende ist dann symbolisch für den Rest des Spiels und ich hätte mir keinen besseren, es in seiner Gänze so genau beschreibenden, Abschluss vorstellen können. Es endet so mittelmäßig, so eindruckslos, wie es verlaufen ist. Vielleicht der einzige Moment wahrer Brillianz von Memories of Celceta.
Geändert von Sylverthas (10.08.2024 um 19:39 Uhr)
Sylverthas' Second Devolution (RPG-Challenge 20xx): Ys Seven; Ys V - Lost Kefin, City of Sand; Ys - Memories of Celceta; A Walk With Yiayia; Rise of the 3rd Power; Long Gone Days; In Stars And Time; Affogato; Tales of Zestiria; Tales of Arise; Omori; Scarlet Nexus; Ys VI; Code Vein; Landstalker
Je mehr ich hier über Shin Megami Tensei lese, desto lieber möchte ich wieder damit anfangen.
Nocturne HD Remaster, Vengeance oder lieber die ersten beiden Teile?
Nein, erst muss Sylverthas Nocturne durchspielen… und Dragon Quest IX… UND Disco Elysium.
Ja, man hat dich im Blick.![]()
Now: Outcast – A New Beginning / Done: Emio - Der lächelnde Mann
Now: Superman: Die Abenteuer von Lois & Clark Staffel 1 / Done: Deadly Class Staffel 1
Now: Teenage Mutant Ninja Turtles Splitter Collection 01 / Done: Batman - der Weiße Ritter: Harley Quinn
RPG-Challenge 2025 / Now: Jahresfazit 2024
Wenn man sieht, dass ich den Stinker Memories of Celceta auch nach mehreren Jahren noch durchgespielt habe, haben die Games realistische Chancen
Könnte schwerer werden, weil ich das noch mal von vorne anfangen müsste. Das Spiel ist einfach zu dicht um da nach mehreren Jahren weiter zu machen.Zitat von Ὀρφεύς
Alles, was man zu dem Spiel wissen muss:Zitat von Kael
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Zitat von Kael
Mato Anomalies Discount ReviewStunning scenery!
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Top notch enemy design!
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Charming party members!
(man muss Edelweiss einfach lieben)
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Probably some kind of plot!
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That can absolutely be understood by reading the totally helpful journal!
Deep combat system without enemies that are incredibly spongy and a final boss who is totally not way overtuned and you have to stack poison to finally end the torture!![]()
(aber im ernst: Das KS ist nicht mal übel, wären die Gegner nicht absurd spongy^^)
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Very exciting dungeons!
(citation needed)
And... this?
Geändert von Sylverthas (15.09.2024 um 23:23 Uhr)
Sylverthas' Second Devolution (RPG-Challenge 20xx): Ys Seven; Ys V - Lost Kefin, City of Sand; Ys - Memories of Celceta; A Walk With Yiayia; Rise of the 3rd Power; Long Gone Days; In Stars And Time; Affogato; Tales of Zestiria; Tales of Arise; Omori; Scarlet Nexus; Ys VI; Code Vein; Landstalker
Du bist der Beste! Manchmal. Sea of Stars wurde auf jeden Fall unterhaltsam zusammengefasst und Mato Anomalies hast du mir erfolgreich schmackhaft gemacht. Kommt ins Wichteln!
Dito zu letzterem, das sieht mega aus und ich bilde mir ein, ich hätte noch nie was davon gehört. o.o Die Meinungen scheinen aber auch eher durchwachsen auszufallen. Auf die Liste!
Für mich war Mato Anomalies ein richtiger Grafikblender.
Oder vielleicht eher ein Setting- und Character-Design-Blender.
Denn beides sind tolle Eigenschaften des Spiels.
Der Rest ist nur so unfassbar schlecht und hasslich.
Nach 4 Stunden habe ich enttäuscht abgebrochen.
Damals zum Release gab es zudem noch einige unschöne Bugs.
Und zu Sea of Stars wurde alles gesagt.
Willkommen im Club der Garl-Hasser.
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System: SNES (Emulator mit Aeon Genesis Fantranslation)![]()
Genre: A-RPG
Entwickler: Falcom
Releasejahr: 1995
Spielzeit: 7.5 Stunden
Schwierigkeit: -
Beendet: 03.08.2024
Nach der Enttäuschung von Memories of Celceta wollte ich einen Teil spielen, bei dem es keine Chance gibt, dass ich davon enttäuscht werden könnte...
Kleines Zitat von hier. Was kann schon schiefgehenZitat von Me
Ich muss btw. noch mal sagen, was für ein kickass Titel das Spiel hat. "Lost Kefin - City of Sand" klingt einfach schon so richtig geil nach mysteriösem Abenteuer. Liebe den Titel!
Also, wurde ich enttäuscht? Nein, nicht wirklich - die Erwartungen waren schon angemessen. Es ist ein recht brauchbares ARPG mit ein paar Schwächen. Das größte "Problem" des Spiels ist, dass es auf dem SNES Konkurrenten gab, welche deutlich bessere ARPGs sind – namentlich die Soulblazer-Trilogie von Quintet. Mir fällt kein relevanter Grund ein, außer "es ist Ys!", dieses Spiel über irgendeines davon zu empfehlen. Das Kampfsystem inklusive Gegnerdesign war bereits ein paar Jahre früher bei Soulblazer besser als Ys V und das Abenteuerfeeling ist bei Illusion of Time und Terranigma stärker. Sollte man die aber bereits kennen - dann klar, kann man gerne Ys V reinwerfen. Denn dass es nicht mit anderen Spielen mithalten kann, heißt ja nicht, dass es selber keine positiven Aspekte hat - die Atmosphäre ist gut, der OST hat mir insgesamt gefallen und sogar die Story war gar nicht übel, während das Kampfsystem zwar nicht an die vorher genannten ranreicht, aber noch OK ist. Als kleines ARPG für zwischendurch taugt das Spiel allemal.
Im Gesamtbild hat mir die Story gefallen. Sie ist nicht zu ausschweifend und hat nur wenige Themen, aber das Spiel selber ist ja auch ziemlich kurz, daher passt das. Adol begibt sich (diesmal ohne die Klette Dogi) nachdem er Felghana verlassen hat, auf ein neues Abenteuer in Afroca. Genauer kommt er in Xandria an, um dort die Ruinen der vor 500 Jahren verschwundenen Stadt Kefin zu suchen. Und wird direkt von der Wache hopps genommen, weil er zu "ausländisch" aussieht. Aber nicht so wild, Rizze, die Hauptfrau der Wache, lässt ihn gehen und dann begibt sich Adol in die Dienste Dormans, einem reichen Sack der Stadt, der ebenfalls nach der "Phantom City" sucht.![]()
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In gewohnter Ys-Manier ist die erste Hälfte Setup, bei der man die 6 magischen McGuffins suchen muss, die den Weg nach Kefin bahnen sollen. Und in der zweiten eskaliert es dann. Während man die Kristalle sammelt bekommt man vor allem Lore zur Welt mit und lernt ein paar Charaktere kennen. Beispielsweise über den Konflikt zwischen Zeibe und Kefin, oder die Legende um den rothaarigen Schwertkämpfer, welcher eine Katastrophe über das Land bringen soll. Und so einiges zu dem Magier Stoker, der einen während der Reise in Geistform begleitet und auch eine tiefe Historie mit Kefin hat. Tatsächlich hätte ich gerne noch mehr Interaktionen mit ihm gehabt, weil seine und Forestas Vergangenheit schon das emotionale Rückgrat der Geschichte ist. Auch schön ist, dass man hier herausfindet, woher sich Adol und Terra kannten – und wieso sie so in ihn verschossen ist. OK, streicht den letzten Punkt – der kann ja eh jede Frau kriegen![]()
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Und das Finale ist dann auch richtig gut inszeniert, hat mir gefallen (auch wenns cheesy ist, aber das ist die Reihe ja irgendwie durchgehend^^). Würde den Plot als gut konstruiert und nachvollziehbar ansehen, aber er ist auch nicht hochkomplex (wer erwartet das bei Ys aber schon?).
Was Charaktere angeht, so gibt es ein paar relevantere – wobei sich das teilweise auch erst in dem späteren Teil vom Spiel ergibt. Denn die Struktur ist, ähnlich zu Ys II, sehr vorwärtsgerichtet und man backtracked kaum. Das ist an sich nichts schlechtes, resultiert aber in ein paar Charakteren, die eher Richtung Plot Device gehen (die einem halt ein Item / ne Hinweis geben). Hier hatten andere minimalistischere Teile der Reihe den Vorteil, dass sie starke Charakterportraits verwendet haben – so kann man ihnen auch ohne große Dialoge einiges an Charme geben.![]()
Es gab noch weitere Charaktere, die mir gut in Erinnerung geblieben sind. Beispielsweise Willy, der mich natürlich gerne "Bro" nennen darf. Oder Mujaba, der (absolut berechtigt!) Angst davor hat, dass Adol bereits mit seiner Tochter was angefangen hat. Das Niena später auch noch mehr Relevanz hat, das ist sicher kein Spoiler. Wobei ich sie charakterlich langweilig fand, sie ist halt ne Damsel in Distress – mehrmals.
Der Endboss der Geschichte ist durchaus extrem blass. Die Wiki hat ein paar mehr Informationen über den Boss, aber ich erinner mich nicht daran, dass das im Spiel vorkam. Wobei man argumentieren könnte, dass der Gegenspieler von Adol ja eh wer anders ist.
Der Vorwärtsdrang vom Spiel sorgt aber auch dafür, dass es so einige "And in the meantime in Xandria..."-Passagen gibt, mit denen die Story erzählt wird. Was ich oft eher ungünstig finde. Wenn man storybedingt zu nem alten Ort zurückkommt, kann man sich zumindet sicher sein, dass sich was wesentliches verändert hat, was die Menge an Backtracking Filler gering hält. Was einem hier auch im Vergleich zu neueren Ys Spielen auffällt: Die NPCs ändern ihre Dialoge nicht nach jedem Storyevent. Bin sogar gegen Ende noch mal zum Holzfällercamp gegeangen, die haben da immer noch das gleiche gequatscht.
Generell mochte ich auch die Atmosphäre vom Spiel gerne. Gerade das unverbrauchte Wüstensetting kommt ab der Hälfte gut durch, wenn man sich der Kefin-Wüste nähert. Sandstürme, man kann nicht weiter ohne nötige Ausrüstung, etc.![]()
Auch von der Architektur und den Tempelanlagen schafft es das Spiel, ein stimmiges Ambiente zu erzeugen. Auch das Abenteuerfeeling kommt durch, außer an der einen Stelle, wo man dann auf einmal trainieren muss – was sich eher nach so nem Shounen Zwischenarc angefühlt hat![]()
Schließlich ist Kefin selber dann ein wirklicher Höhepunkt auf den das Spiel hingearbeitet hat.
Ein Kernelement von Ys V ist die Alchemie, welche sich sowohl in der Story als auch dem Gameplay äußert. Kefin galt als das Zentrum der Alchemie, und seit dem Verschwinden vor 500 Jahren ist das Wissen darüber deutlich zurückgegangen. So gibt es nur noch wenige, die diese Künste beherrschen. Wie selbstverständlich Adol, der sofort Alchemie erlernen und sie verwenden kann, versteht sich *g *![]()
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Habe ich gesagt, dass Alchemie sich im Gameplay äußert? Da muss ich besoffen gewesen sein. Tatsächlich fand ich bis auf die erste Achemie, so nen Feuerball (Ys II lässt grüßen xD), alle anderen Sachen, die ich ausprobiert habe, eher sinn- bis nutzlos. Bei einigen Zaubern hab ich noch nicht mal erkannt, was sie überhaupt bezwecken, außer, den Bildschirm für ein paar Sekunden einzufrieren und rumzuwabern. Generell fand ichs oft schneller und unterhaltsamer, statt nen Flächenzauber zu machen, die Gegner einfach so umzukloppen. Ich würde das Magiesystem auf einen ähnlich schlechten Rang stellen wie das in Terranigma. Nur, dass es in Ys V einer der Selling Points der Story ist. Es gab eine Stelle im Spiel, da waren Gegner gegen Feuerzauber immun. Man hätte hier definitiv mehr mit Resistenzen und Anfälligkeiten arbeiten können, eventuell auch mehr Bosse / Gegner in den Weg stellen, die man gar nicht ohne Magie besiegen kann. Was das System aber absolut killt, ist, dass man bei vielen Bossen gar keine Zauber verwenden kann
Wenn man mit dem System kaum interagiert, dann wird auf einmal ein Großteil des Loots sinnlos, denn das sind verschiedene Elemente, mit denen man sich Zauber zusammenrühren kann. An sich ne echt coole Idee, wenn es halt nicht so sinnlos wäre. Wo wir beim Loot sind: Was ist eigentlich los damit, dass man manche Sachen irgendwo in der Pampa findet, z.B. wenn man mit nem Busch interagiert? Das war total weird, wo die den Kram versteckt haben.
Aber auch das generelle Kampfystem ist eher "okayish". Es ist recht steif und die Schwertanimation ist langsam und hat ne geringe Reichweite. Das wird ausgeglichen durch Gegner, die oft auch nicht viel können (bis auf diese komischen Tentakelviecher in dem einen Ödland, die einen auffressen, ausspucken und direkt wieder auffressen können, ohne dass man was tun kann xD). Das klingt jetzt nicht gut, aber man kann sich dran gewöhnen und man muss ein wenig lernen, wie man richtig mit Sprungangriffen umgeht, weil diese halt für die Reichweite da sind, dann funktionierts - auch wenn es trotzdem halt maximal OK ist. Was zumindest ganz cool ist: Verschiedene Waffen haben unterschiedliche Animationen und damit auch Reichweiten.![]()
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Aber insgesamt haben halt gerade die eingangs erwähnten Quintet Spiele ein Kampfsystem, was sich deutlich besser anfühlt (höhere Reichweite, schnellere Animationen und Schwertschläge, die in nem Bogen sind). Für ein Ys-Spiel spielt sich das hier überraschend träge, es war der erste Versuch von Falcom vom Bump-System wegzukommen. Umso überraschender ist es, dass ihnen dann mit Ark of Napishtim gleich ein so gutes neues System geglückt ist, was die Geschwindigkeit des Bump-Systems mit ordentlichem Action Gameplay kombiniert.
Ein Höhepunkt bei Ys sind ja fast immer die Bosse. Nicht unbedingt in Ys V. Viele Bosse kann man einfach facetanken und draufbolzen, ab und zu halt n Heilitem einwerfen, von denen man sich reichlich holen kann. Bei manchen kann man auch einfach nur an ihnen kleben und draufhauen, weil sie so wenig können. Wirklich in Erinnerung geblieben ist mir eigentlich nur ein Magierkampf gegen Ende und der Endboss, aber die Designs sind oft sehr cool. Ich mags zumindest, dass man die Energieleiste von ihnen nicht sieht und damit nicht weiß, wie lange die Kämpfe eigentlich gehen.
Die Erkundung selber ist ganz gut. Man bekommt ein paar Items oder Hinweise, die man braucht, um weiterzukommen, aber das wird alles recht gut von den NPCs erklärt. Wenn man aber nicht mit denen spricht könnte man vielleicht manchmal hängen. Man muss auch einige einfachere Sprungpassagen schaffen, die alles ein wenig auflockern.![]()
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Nun zu den Dungeons. Am Anfang sind sie noch sehr klein, später wirds etwas vertrackter und in einem der späteren muss man auch recht viel mit Vertikalität arbeiten. Wirklich komplex werden diese aber nie. Es gibt kleinere Rätsel (z.B. muss man im Sumpf die richtigen Floße benutzen oder in einer großen Ruine Wasserschleusen öffnen), aber nichts was einen umhaut. Ich würde sagen genug, dass man halt son Adventure-Feeling bekommt und sie nicht total langweilig sind.
Lediglich Kefin sticht dann heraus, weil man hier eine längere Zeit verbringt und auch selbstständig (mit Hinweisen von NPCs, versteht sich) einige Aufgaben lösen muss. Ich bin ja oft ein Fan von längeren Stadtabschnitten, bei denen man den Ort richtig kennenlernt. Und das trifft hier durchaus zu, auch wenn es gerne größer und ausgefeilter hätte sein dürfen.
Von der Optik muss man denke ich nicht viel sagen. Es sieht gut aus und schafft Ambiente und ist ausreichend vielfältig. Ich mag vor allem die matteren Farbtöne, die sogar Graslandschaften etwas... wüstiger aussehen lassen. Die Musik, gerade bei der Erkundung, fand ich recht Ys-untypisch und klngt mehr wie bei einem gewöhnlichen JRPG, aber nicht schlecht (z.B. Desert Clime). Was mir wirklich gefallen hat und auch an Ys I und II erinnert, war Nienas Song. Die Musik in Kefin hat auch was, Oasis ist mysteriös-ominöses oder das düstere Sand Castle.![]()
Hat durchaus einige Stücke, die sich hören lassen können.
Übrigens sollten mehr Spiele welche dieser schönen Epilogszenen haben, während die Credits laufen. Bei denen man dann noch mal einige der Charaktere sieht, in teilweise lustigen oder einfach nur schönen Szenen. Zu SNES Zeiten gabs das öfter mal, mittlerweile kaum noch![]()
Fazit: Man kann das Spiel wirklich mit "ganz gut, aber muss man nicht gespielt haben, wenn man nicht gerade Fan von Ys ist oder einem die oldschool ARPGs ausgehen" zusammenfassen. Gleichzeitig ist es aber auch recht kurz und ich war zumindest davon nicht enttäuscht, so als Snack für zwischendurch und hatte meinen Spaß. Man muss sich nur mit dem recht undynamischen und steifen Kampfsystem arrangieren. Die Alchemie, die es aufwerten könnte, fand ich zu einem Großteil sinnlos und es ist ne vertane Chance.
Das Spiel ist oldschool und man sollte keine ausufernden Dialoge erwarten, aber einige der Charaktere mochte ich durchaus. Noch besser wäre es gewesen, hätten sie Portrais bekommen, wie in anderen Teilen. Auch die Story war – für die Länge und Verhältnisse – gar nicht mal übel und eskaliert gegen Ende durchaus ganz gut, wie man das von der Ys Reihe so kennt. Vor allem mochte ich aber das unverbrauchte Setting echt gerne und gerade Kefin ist dann ein ziemlicher Höhepunkt vom Spiel. Auch der OST unterstützt das Setting durchaus und hat mir gefallen.
Btw. Ists irgendwie witzig, dass es das vierte Spiel dieses Jahr in der Challenge ist, in dem es um die Versandung einer Welt geht (siehe Kaels und Orpheus Challenge für die anderen^^). So viel zu unverbrauchtem Setting? *g*
Geändert von Sylverthas (21.11.2024 um 14:08 Uhr)
Sylverthas' Second Devolution (RPG-Challenge 20xx): Ys Seven; Ys V - Lost Kefin, City of Sand; Ys - Memories of Celceta; A Walk With Yiayia; Rise of the 3rd Power; Long Gone Days; In Stars And Time; Affogato; Tales of Zestiria; Tales of Arise; Omori; Scarlet Nexus; Ys VI; Code Vein; Landstalker
Das sieht voll gut aus, ey. Und wenn es auch noch gut klingt, könne es echt so ein Spiel sein, von dem ich mich gerne blenden lasse. Plus Wüsten-Setting, was mich immer instant abholt! Mal gucken, nehme ich vll auch mit, wenn ich so weit bin!![]()
Yo, also audiovisuell hat mir das Game durchaus gefallen (auch wenns ein paar Feldmusiken gibt, die eher so nach Gedudel klingen, aber die starken Stücke sind IMO wirklich gut). Wurde Ys V eigentlich auch von der RPG Maker Community ausgeschlachtet, was die Assets angeht? Oder ist das nicht so populär gewesen, weil halt Japan only, und ist daher "unterm Radar" geblieben? Weil vom reinen Look her macht das schon was her.
Mal sehen, ob Falcom sich irgendwann mal ein (ordentliches, das für die PS2 scheint ja nicht so beliebt - aber vor allem nicht übersetzt - zu sein) Remake von V setzt. Irgendwie ist der Teil ja bisher ignoriert worden, dabei ist das Setting vielleicht sogar das interessanteste in der gesamten Reihe. Weil das Kampfsystem von dem Spiel eh nicht soo heiß ist kann man an diesem Punkt auch kaum was verschlechtern, selbst würden sie das System von X nehmen (wobei ich das jetzt auf den Berichten von Klunky und Kael aufbaue, weil selber noch nicht gespielt^^). Wer könnte der 2. Charakter sein? Eventuell der Magier Stoker, wobei das Spiel dann wohl zu wenig Ys-Waifu-Energie hätte![]()
Geändert von Sylverthas (23.11.2024 um 23:05 Uhr)
Sylverthas' Second Devolution (RPG-Challenge 20xx): Ys Seven; Ys V - Lost Kefin, City of Sand; Ys - Memories of Celceta; A Walk With Yiayia; Rise of the 3rd Power; Long Gone Days; In Stars And Time; Affogato; Tales of Zestiria; Tales of Arise; Omori; Scarlet Nexus; Ys VI; Code Vein; Landstalker
System: PC
Genre: A-RPG
Entwickler: Falcom
Releasejahr: 2007 (PSP)
Spielzeit: 34.5 Stunden
Schwierigkeit: Nightmare (höchste)
Beendet: 22.08.2024
Nach dem kleinen 2D Ausflug mit Teil V folgt nun der nächste 3D Teil. Tatsächlich handelt es sich bei Ys Seven (was fürn lahmer Titel, ey xD) um den ersten 3D Ausflug der Reihe. Und um das erste partybasierte Ys. Und der einzige, in dem Dogi tatsächlich spielbar ist und nicht nur Däumchen dreht während Adol die Arbeit macht.
Wie vergleicht es sich also mit Memories of Celceta, welches direkt danach kam? Das und (viel zu viel^^) mehr gibt’s hier zu lesen
Wie so oft segeln Adol und Dogi zu Spielbeginn in eine neue Stadt ein, diesmal ohne ein Unglück (das kommt erst später^^). Im Gegensatz zu der vorherigen Reise zu den Inseln von Canaan, wo die beiden nicht so viel Glück hatten. Die btw. nach der Ys Wiki im gleichen Jahr wie dieser Teil stattfindet - Adol rettet die Welt also nicht nur einmal, sondern sogar mehrmals pro Jahr!
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Sie erreichen Altago-City, eine maritime Stadt gelegen im zentralnördlichen Afroca (hab ich schon mal erwähnt, wie lustig ich diese faken Abwandlungen von realen Namen finde? *g*). Das Land steht unter dem Schutz von den legendären fünf Drachen Altagos. Trotz des Schutzes häufen sich aber Krankheiten und Katastrophen in letzter Zeit.![]()
Die beiden wollten die Stadt schon lange bereisen, aber durch den Krieg mit Romn war es einfach nicht möglich. Und was ein prächtiges Juwel diese Stadt ist! So lange man nicht nach Old Town geht, was aber nach den Plänen von dem hiesigen Wirtschaftsminister Orbus eh bald plattgemacht werden soll, damit dort ne Shopping Mall hinkommt!
Bei ihrer Ankunft in der Stadt begegnen sie der niedlichen BlumenverkäuferinAerisTia. Sie hat eine kleine Schwester, Maya, die anscheinend nicht sprechen kann. Die beiden sind der emotionale Anker der Story und haben bei mir total funktioniert. Adol und Dogi haben im Storyverlauf viele Szenen mit ihnen und die wachsen einem richtig ans Herz - wie eigentlich die gesamte Altstadt, das haben sie gut gemacht. Ich will auch mal dazu sagen, dass die wirklich tollen Charakterportraits da auch einen großen Teil zu beitragen. Wenn sie nicht gerade den Text überdecken, weil da irgendwas definitiv beim Port nicht ganz stimmt
Trotz der klotzigen Grafik des Spiels hat mir Altago-City von Anfang an gefallen. Das Setting in dieser Handelsstadt am südlichen Mittelmeer ist auch einfach recht unverbraucht. Ich mag ja auch generell Spiele, die eine Stadt als Dreh- und Angelpunkt haben (auch wenn die Stadt auch nur für PSP-Verhältnisse groß ist^^). Bin doch recht oft nach Altago zurückgegangen und hab mit allen NPCs gesprochen. Mir haben die kleinen Substories durchaus gefallen - beispielweise der Desperate Merchant, der immer über die Altstadt herzieht, die sehr forsche Frau in der Altstadt, die Kinder, die dort spielen, die eingebildete Händlertochter der man Edelsteine bringt oder natürlich die Kolosseums-Dommy-Mommy. Sie sind nicht hochkomplex, aber durchaus unterhaltsam und ich hab ihre mini Arcs gerne verfolgt. Das ist wirklich noch der Charme, den auch die Napishtim-Trilogie hatte! Es erzeugt ein intimes Gefühl für die Stadt, was ich zu schätzen weiß. Auch Charaktere wie Raud, den man scheiße finden soll, bekommen später mehr Komplexität. Er wird zwar nicht "redeemed", aber einem zumindest nähergebracht. Generell passiert es im Spiel nicht, dass ein NPC, der ein Kotzbrocken ist, auf einmal ne 180 macht. Viel eher ändern sie ihre Ansichten leicht, so dass sie nachvollziehbarer sind (außer Zanzibar, der ist verloren *g*). Auch storytechnisch wird man immer wieder nach Altago-City zurückkehren, was es zum Herzen des Spiels macht. So bekommt man auch das politische Innenleben vom Palast mit, sowie, wie es ums Land bestellt ist.![]()
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Vom König erhalten Adol und Dogi auch die Erlaubnis, das Land unsicher zu machen (ein gewisser Pirat hat ein gutes Wort für sie eingelegt![]()
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). Und, wie solls anders sein, wird Adol direkt der Auserwählte von Altago, der Dragon Warrior! Was zumindest einer Person in der Story ziemlich sauer aufstößt *g*
Grundlegend erwarte ich bei Ys-Spielen keine tolle Story. Umso überraschter war ich, dass mich die Geschichte von Seven doch ganz gut kriegen konnte. Klar, das Setup mit dem Dragon Warrior ist - nett gesagt - klassisch. Und auch die erste Rundreise durchs Land wird einen nicht komplett vom Hocker hauen - Waldgebiet, Wüstengebiet und schließlich Berggebiet. Die einzelnen Stämme Altagos werden zwar klar voneinander abgegrenzt mit ihren Sorgen und Eigenschaften, aber ist nichts, was man nicht schon mal gesehen hat. Am Anfang kommt die Story auch eher gemächlich in Fahrt, weil alle Stücke eingeführt werden müssen. Und ja, ich habe "erste Rundreise" gesagt. Den PSP-Ursprung merkt man dem Spiel auch daran an, dass es nicht nur eine kleine Oberwelt hat, sondern diese sogar zwei Mal abgegrast wird. Dabei gibt es ein paar neue Gegner und auch einige neue Untergebiete, aber letztendlich ists halt weiterhin Wald, Wüste und Berg.Aber im Hintergrund tickt schon einiges. Die Gesundheit des Königs, seine Berater, die einen etwas zwielichtigen Eindruck machen, eine mysteriöse Krankheit, die Leute langsam versteinern lässt und von denen mehrere Charaktere betroffen sind, die Drachen von Altago, die Adol ihre Kraft gegeben haben und seltsame Vorkommnisse bei den einzelnen Stämmen - von denen zwei komplett vom Erdboden verschwunden sind. Und was ist der ominöse Wind of Destruction? Schließlich eskaliert das Spiel auf eine sehr gute Art - in dem Sinne, dass man mit jedem weiteren Fortschritt der Handlung spürt, wie es um das Land immer schlechter gestellt ist. Das macht sich vor allem bemerkbar, wenn man mit den NPCs spricht, aber gerade später ist es nicht mehr zu ignorieren. Und das schätze ich schon sehr, denn zu oft ist die Bedrohung in Spielen eher abstrakt, aber Ys Seven macht es spürbar. Auch die tatsächliche Rolle des Dragon Warrior fand ich spannend und es ist ein interessanter Twist auf die Auserwählten-Story.![]()
Im Gegensatz zu anderen Teilen der Reihe hat das Spiel eher einen esoterischen Anstrich, wenn es um das Gleichgewicht von Natur und Menschen und die Stämme geht und es ist weniger auf Technik fokussiert.
Auch sind einige Charaktere direkt von den Folgen des Verfalls des Landes betroffen. Tatsächlich ist das ein weiterer großer Punkt für das Spiel: Es hat so einige sympathische Charaktere, die auch in der Handlung verzahnt sind. Das ist etwas, was Celceta so gar nicht hatte - wo die Haupttruppe sich wild zusammengewürfelt und irgendwie beliebig angefühlt hat. Was nicht heißen soll, dass alle Charaktere besonders relevant sind - auf Elk kannste z.B. echt verzichten. Unser guter alter Bekannter Geis aus Ark of Napishtim macht hier auch ne Showeinlage, und bis auf den Envyboner auf Adol könnte man den auch komplett rauslassen (wobei es zumindest unterhaltsam ist, ihn rumheulen zu sehen^^). Zählt sowas als Fanservice? Kann mir nicht vorstellen, dass den jemand besonders gemocht hat![]()
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Dafür gibt es aber Mustafa und Cruxie, welche enge Beziehungen zu General Dreisen von Altago haben. Generell ist ein Vater, der sich um seine kranke Tochter kümmert, schon ein interessantes Truppenmitglied. Aisha ist die hiesige Prinzessin (ich glaube nicht, dass ich wen damit spoile^^) und ein richtiger Wildfang und so ne leichte Mischung aus Tsundere und Ojou-sama. In jedem Fall ist sie wegen ihrer Position in die Handlung verwoben und fand sie auch ziemlich sympathisch - quasi neben Tia das Ys-Girl des Spiels! Ihre Bitchfights, die sie sich mit Dogi liefert, sind auch richtig gut. Den darf man natürlich nicht vergessen, quasi das Sprachrohr von Adol - und haut öfter was richtig lustiges raus. Was auch sehr schön ist: Die starken Interaktionen zwischen Mitstreitern und anderen NPCs - manchmal auch einfach, wenn man sie in der Stadt anspricht. Z.B. wenn Cruxie und Mustafa mit General Dreisen sprechen. Das ist leider nicht selbstverständlich in JRPGs, dass die Truppenmitglieder auch mal so nebenbei mit den NPCs interagieren.
In der ersten Hälfte wechselt die Party häufig durch und so begleiten einen, bis auf Dogi und Aisha, die weiteren Charaktere nur temporär. Generell wird auch später durchgewechselt, wobei es gelegentlich einen "Ersatzcharakter" gibt, der die gleichen Skills hat wie ein anderer (und die gelernten dann auch wieder überträgt - etwas, was ich eher künstliche Convenience finde, die den Charakteren Eigenständigkeit raubt). Erst im letzten Viertel ist die Kerntruppe beisammen.
Die Story hat ein paar Twists zu bieten, die sogar geeignet geforeshadowed werden. Das Spiel hat auch den besten Antagonistenreveal der Reihe. Ne weitere Diskussion der Storyelemente gibt’s eventuell in nem späteren Post. Das Spiel schafft schon ein Gefühl der Verzweiflung im Land aufzubauen, auch wenn man natürlich weiß, dass das hier ein Ys ist und am Ende alles gut ausgehen wird *g*![]()
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Einige Elemente bleiben aber recht abstrakt. Man kämpft stellenweise gegen in Entitäten gegossene Konzepte an, was ich merkwürdig finde. Insbesondere hätte ich einfach zu einigen Sachen mehr Erklärungen gehabt, was bei der längeren Laufzeit vom Game vielleicht sogar drinnen gewesen wäre, weil sie schwer in den Kontext der Welt einzuordnen sind.
Das bittersüße Ende hat mir dann aber ziemlich zugesagt.
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So, das war ne Menge über Charaktere und Story. Tatsächlich hat das Spiel da mehr als die früheren Teile und ist deutlich länger, die Reihe hat definitiv was von ihrer Knackigkeit verloren. Aber es war immer noch knapp genug geschrieben und die Charaktere größtenteils unterhaltsam genug, dass ich gerne hier mitgemacht hab.
Aber wo bleibt das FUCKING Gameplay und erklär uns mal, wieso Ys Seven nicht so sehr sucked wie Celceta!
Sucked es nicht so sehr? Das ist ne gute Frage. Zumindest ist es weniger handholdy als Celceta, was ein fetter Pluspunkt für mich ist.
Grundlegend ist das Kampfsystem ähnlich zu den späteren partybasierten Spielen: Gegner haben drei Arten von Schwächen und man hat verschiedene Charaktertypen, die gut gegen jeweils eine sind. Außer Adol, dessen Stärke hängt von der angerüsteten Waffe ab (was echt sucken kann, wenn man gerade mit ner anderen Konstellation rumlaufen will). Auch sind Skills an Waffen gekoppelt bis man die erste Stufe gelernt hat, was das Wechseln nicht immer einfach macht.
Seven ist definitiv langsamer als andere Ys Spiele, vermutlich weils der erste 3D Versuch war und es eventuell auch durch die PSP gedrosselt wurde. Einmal sind die Angriffe behäbiger und die SP Leiste füllt sich, gerade am Spielanfang, recht langsam. Zusätzlich kann man Angriffe noch aufladen (was in Celceta passiv passiert und mir nie aufgefallen ist xD). Schließlich kloppt man hier nicht auf Gewächs und Geröll drauf und die Dinger lassen dann wie Loot Goblins aus Diablo ihren Kram fallen, sondern die Charaktere müssen *aktiv* sammeln - was sogar so als eine Art Gruppentätigkeit funktioniert (wenn die KI nicht mal wieder dumm ist und sich von nem Gegner schief angeschielt fühlt xD).![]()
Diese Entschleunigung hat auch Vorteile aus meiner Sicht. Ich schätze das hohe Tempo von Ys zwar, aber der stumpfe Abilityspam aus Celceta hat mich schon genervt. Auch haben die Angriffe der Heavy Hitter wie Dogi und Mustafa eine deutliche Trägheit, die sie einfach mächtiger anfühlen lässt. Was in einem schnelleren Spiel ein KO Kriterium wäre. Auch sind Fernkampfcharaktere wie Aisha oder Mishera dadurch deutlich sinnvoller. Und ja, gegen manche Bosse kann man sogar sagen, dass die beiden *zu* gut sind - ich sag da nur Aishas Somersault-Endloskombo, mit der man z.B. den Ogerboss in der Höhle hart stunlocken kann *g*
Generell spielen sich die Schadenstypen hier deutlich anders, so dass bei Bossen ein Wechsel durchaus sinnvoll sein kann - was in späteren Titeln weniger der Fall ist.
Aber besonders relevant ist meiner Meinung nach, dass man durch das Tempo tatsächlich Angriffen auch ausweichen kann - und damit mein ich tatsächlich ausweichen, nicht iFrames ausnutzen oder so. Das heißt, man muss die Movesets gut lernen.
Seven hat das Perfect Guard System, was einem nen Schadensbonus gibt, wenn man das Blocken richtig timed. Das Timing ist schwerer als bei Flash Guard, so dass ichs nicht so abusable fand wie in Celceta. Man kann auch hier auf bildschirmfüllende Explosionen reagieren indem man Perfect Guard nutzt. Bzw. bin ich mir sicher, dass man es bei manchen Angriffen sogar muss, weil man die sonst nicht übersteht.![]()
Das Witzigste ist aber, dass einem nichts sagt, wie man blockt - intuitiv ist es nicht, dass man R1 gedrückt hält und dann L1 drücken muss. Es gibt einen Boss im Mittelteil, gegen den man mit Adol alleine kämpft, wo man ohne Blocken total aufgeschmissen ist. Ich habs auch nur erfahren, weil n Kumpel mir das gesagt hat. Schon geil, das Spiel hat ein optionales Tutorial für Dullies, wo einem sogar beigebracht wird wie man normal angreift, aber n paar Worte übers Blocken zu verlieren war nich drinnen ^_O
Den Schadensbonus von Perfect Guard kann man aber gut gebrauchen, denn die Bosse sind schon heftige Sponges auf Nightmare. Und ja, die Bosse sind mal wieder sehr beeindruckend. In der ersten Hälfte kämpft man größtenteils gegen Getier. Generell fühlt es sich einfach oldschooliger an. Beispielsweise könnte ich mir die Spinne auch super in einem Felghana vorstellen. So, wie sie mit Giftprojektilen schießt, versucht einen mit ihrem Netz zu fangen und zu fressen oder Kokons liegen lässt, aus denen dann weitere Gegner spawnen. Generell empfand ich die Kämpfe als spaßiger als in Celceta.![]()
Es gab einen Boss, für den bin ich sogar etwas farmen gegangen. Dieses FUCKING Pesthühnchen auf dem Turm hat mich so derbe in den Wahnsinn getrieben mit dem heftigen Schaden, den es macht und dass es teilweise nicht gut angreifbar ist. Glücklicherweise bekommt man vorher Mishera, die zielsuchende Projektile hat. Für die erste Runde durchs Land ist der Charakter am nützlichsten gegen den hiesigen "Palastboss", den man hier bekommen hat, was ne echt coole Sache ist und son bisschen an Zelda mit den Palastitems erinnert.
Und bei der zweiten Runde durchs Land… ich sag nur mal "here be dragons" (und tut nicht so, als wärs n Spoiler bei nem Spiel, bei dem sich die Lore komplett um die 5 Drachen Altagos dreht, dass man gegen Drachen kämpft *g*).![]()
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Diese sind von der Präsentation sehr stark und imposant. Und haben auch richtig heftige Moves. Tatsächlich hats mich überrascht, dass mir beim Nachdenken gar nicht sooo viele Drachenbosse in Ys eingefallen sind (Felghana hat einen), obwohl sich das ja irgendwo anbietet.
Leider - und das ist einfach die große Schwäche der partybasierten Ys-Games - muss man diese nicht wirklich meistern, weil man zu dem Zeitpunkt einfach schon zu viele Heilitems hat. Auf Nightmare sind diese zwar begrenzter, aber es reicht aus, um gut gegen die Bosse anzukommen. Zumindest ist es nicht so exzessiv wie in Celceta, so dass man durchaus sich Gedanken machen muss, aber weit entfernt von dem tighten Design von Felghana oder Origin.
Bei den Drachen sind coole Ideen dabei, z.B. ein Boss, vor dem man weglaufen muss und nach Öffnungen fischen muss. Besonders toll ist der Endboss - denn der ist ein Kampf in 4 Phasen (wovon jede nen Checkpoint hat, aber Items nicht aufgefüllt werden, also quasi ein Marathon). Und dafür wird die Truppe in Teams aufgeteilt, das heißt, man muss jeden Charakter benutzen, was sich für ein Spiel einfach mal super anbietet und den Kampf absolut episch werden lässt. Der hat mich auch einige Versuche gekostet, weil man die Heilung gut rationieren muss. Hatte dafür auch die beste Ausrüstung für alle Charaktere gesammelt, was ein wenig Grindingaufwand war, die Ressourcen im letzten Dungeon zu holen, aber sich noch in Grenzen hielt.
Ys Spiele haben ja öfter nen Adventureanteil, wie ist er der hier? Also Erkundung und Nebenaufgaben? Eher… eh. Wie bereits erwähnt, die Welt ist recht klein und es gibt nicht viel zu finden. Man bekommt zwar ein paar Utility Items (z.B. unter Wasser laufen), aber zu den Orten wird man fast automatisch noch mal hinkommen. Das Spiel hat Ähnlichkeiten zu Skyward Sword, was ebenfalls für Zeldaverhältnisse keine besonders starke Erkundung hatte (und die Gebiete ebenfalls wiederholt hat, aber das ist das kleinere Problem IMO). Bei den Nebenaufgaben verhält es sich schlimmer, die sind scheiße und da hatte Celceta bessere (obwohl die auch nicht gut waren). Sehr viele Fetchquests ala "bring mir das Pisswasser aus verschiedenen Regionen von Altago" oder ersetze "Pisswasser" durch "Gammelholz". Selten gibt’s mal was besseres, wie z.B. die Aufgabe, bei der man für eine alte Frau einen Schrein herrichten muss - wobei man da auch einfach mehrmals hingehen muss. Naja, zumindest sind ein paar der Dialoge davon ganz nett.![]()
Und ja, es gibt auch hier bereits Loot, den die Gegner droppen und den man dann zu Items craften kann. Glücklicherweise noch deutlich gestreamelineter als das System aus Celceta. Einige der Kritikpunkte bezüglich Bloat, die auf Celceta zugetroffen haben, treffen bereits auf Seven zu.
Ach ja, dann hat das Spiel noch 3 optionale Titanos-Bosse… die man im Midgame erledigen sollte. Ich dachte, die sind so mächtig, dass ich erst im Endgame hingegangen bin und sie plattgewalzt habe^^°
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Wo das Spiel deutlich besser abschneidet sind die Dungeons. Da hat man z.B. Eisrutschen, ein Wassergebiet bei dem man in Abgründe gesogen werden kann und den Wasserfluss verändern muss - wie in so nem Wassertempel. Oder man muss vor steigender Lava entkommen, wie in nem Feuertempel. Oder man muss auf Rotorblättern durch die Luft segeln, wie in so nem Windtempel. Ja, die Formulierung ist gewollt, weil ich schon finde, dass sich die Paläste und Spielstruktur von Ys Seven sehr mit einem klassischen Zeldatitel vergleichen lassen (mit weniger Rätsel, obviously^^). Und am Ende vom Palast bekommt man dann auch immer noch ein Gameplay-Boni, zum Beispiel schnelleres Aufladen der SP Leiste oder nen Supermove für nen Charakter.
Mir hat auch das Backtracking in der zweiten Spielhälfte nicht so viele Probleme bereitet, weil viel vom Spiel aus Palästen bestand, die mir durchaus gefallen haben. Dass die Teleportation wieder abgeschaltet wird fand ich da auch nicht so wild, auch wenns eher unelegant gelöst wurde mit irgendeinem Bullshit-Argument. Einziges Problem ist, wie schon angesprochen, dass sich die Themen halt wiederholen - es gibt zwei Waldtempel, zwei Feuertempel, etc. Aber die spielen sich durchaus verschieden.
Fazit
Ys Seven fühlt sich wie ein Übergangstitel zwischen altem und neuen Ys an. Es erinnert von Spielstruktur, Bosskämpfen bis hin zu den NPC Gesprächen an die Napishtim-Trilogie. Gleichzeitig legt es mit dem partybasierten System, dem Perfect Guard, dem erhöhten Bloat mit längerer Spielzeit und dem allgemeinen 3D Aufbau bereits die Grundlagen für spätere Titel. Für den ersten Versuch ist es darin erstaunlich kompetent. Bzw. würde ich sogar so weit gehen und sagen, dass die Richtung, die Celceta eingeschlagen hat, keine Verbeserung war.
Dass man die Welt zwei Mal bereist mag Spielzeitstreckung wegen der PSP Wurzeln sein, aber fand ich tatsächlich nicht so wild, weil die Welt klein und man die meiste Zeit eh in Palästen unterwegs ist. Tatsächlich sehe ich eher die Größe der Welt als das tatsächliche Problem an, denn diese bietet einfach sehr wenig und thematisch ists abseits von Altago-City auch altbekannt - Wald, Wüste und Gebirge. Auf Nightmare ist zwar die Zahl der Heilitems geringer, die man mit sich führen kann, aber es ist oft immer noch zu viel, so dass man gerade spätere Bosse nicht meistern muss - dabei sind das gerade die opulentesten mit wirklich coolen Fähigkeiten. Denn die Bosskämpfe machen in Ys Seven schon einiges her und gerade in der ersten Hälfte, wo man noch nicht so viel Heilung hatte, sind sie ziemlich fordernd.
Das Spiel besticht vor allem mit einer Reihe an sympathischen Charakteren, die auch stark in die Handlung um Altago involviert sind. Tia, Maya und Aisha bilden den emotionalen Kern des Spiels und haben mir ziemlich gefallen. Altago-City als ein zentraler Hub, zu dem man immer wieder zurückkehrt, fand ich auch schön. Die Story kann mit ein paar Kniffen aufwarten, aber besonders hervorzuheben ist der starke Reveal vom Antagonisten. Auch die Eskalation und die stetige, spürbare Verschlimmerung des Zustandes vom Land ist stark umgesetzt - besonders, wenn man mit den NPCs spricht. Leider hat die Story auch ein paar Elemente, die seltsam abstrakt wirken oder mehr Erklärung bedürfen. Auch sind ein paar der Partymitglieder eher belanglos. Und schließlich ist die Optik - naja, PSP halt. Sie hat einige ganz coole Vista, aber ist sonst eher blocktastisch *g*
Das bittersüße Ende hat mir sehr zugesagt.
Im Vergleich zu Celceta würde ich sagen, dass Seven einiges besser macht - ein Punkt, wo es definitiv nicht trifft, ist das Adventure-Flair. Dafür ist die Welt einfach zu klein und - abseits von Altago-City - unspektakulär. Aber Story, Hauptcharaktere, NPCs, der zentrale Hub, Bosskämpfe, Dungeons und das allgemeine Kampfsystem gefallen mir hier deutlich besser. Wobei man beim Kampfsystem zumindest ergänzen muss, dass es definitiv langsamer ist als in Celceta. Was aber auch die Möglichkeit eröffnet, dass man Angriffen tatsächlich ausweichen muss, und sie nicht nur iframed. Was mir definitiv mehr gefällt.
Ys Seven ist meiner Meinung nach kein absolutes Highlight der Reihe, aber es ist innerhalb davon eines der besseren Spiele, an das ich gerne zurückdenke.
Geändert von Sylverthas (16.12.2024 um 18:07 Uhr)
Sylverthas' Second Devolution (RPG-Challenge 20xx): Ys Seven; Ys V - Lost Kefin, City of Sand; Ys - Memories of Celceta; A Walk With Yiayia; Rise of the 3rd Power; Long Gone Days; In Stars And Time; Affogato; Tales of Zestiria; Tales of Arise; Omori; Scarlet Nexus; Ys VI; Code Vein; Landstalker
Interessanter Bericht, du hast dann doch sehr viel mehr den zwischenmenschlichen Interaktionen etwas abgewinnen können, als ich es bei anderen Leuten im Internet gesehen habe. Denke auch vor allem die NPC's funktionieren in dem Teil mit am besten, so dass ich auch gewisse Plot-Reveals sehr spannend fand, vielleicht das erste mal dass mich das in nem YS überrascht hat, die Aufmachung haben sie aber auch gut hinbekommen.
YS Seven ist für mich so ein bisschen der Anfang vom Ende gewesen, während es wohl für viele andere das vom Ende vom Anfang ist, der erste Versuch die Formel erneut aufzubrechen, das Top-Down Combat mehr in RPG-Gefilde mit einer richtigen Party zu bringen, dafür opfert man jedoch bereitwillig ein Alleinstellungsmerkmal der Serie.
Für den ersten Versuch fand ich es ziemlich aufregend und einige Schwächen konnte ich noch als Kompromisslösungen verzeihen. Leider zerfloss die Spielintegrität dann in den nächsten Teilen mal mehr und mal weniger, aber es wurde auf jeden Fall mehr Wert gelegt epische RPG-Geschichten mit einer Party zu erzählen, statt fordernde Action-RPG's zu erstellen, Seven ist da wohl die Slippery Slope. Nichtsdestotrotz dieser Teil schafft für mich noch am ehesten die Balance, auch wenn es immer mal ein bisschen strauchelt. Auf jeden Fall ein Teil den ich mir vorstellen könnte noch mal zu spielen, wenn auch längst nicht als erste Wahl, aber vielleicht so als die siebte...?
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Für mich wars schon überraschend, als in Oath in Felghana die Nonne der böse Zauberer war, auch wenn man das hätte kommen sehen können (hatten Nayuta und ich damals drüber gesprochen^^). Ist aber auch eher nur son "kleiner Twist". Die in Seven sind schon deutlich größer, aber das Scope von Seven ist das auch irgendwo. Und auch wenn das Finale eher so metaphysisch ist, ists trotzdem nicht son absoluter spectacle-creepiger Schwachsinn wie in Celceta mit den Akashic Records.
Dazu gibts eigentlich nicht viel zu ergänzen, sehe das ähnlich.Zitat
Zitat
Aber der Title ist schon interessant, weil im Vergleich zu vielen Teilen der Reihe, die eher nen "interessanten" Titel haben, der sehr flach erscheint. Finde dabei interessant, dass der Teil im Gegensatz zu anderen keine römische Ziffer im Titel hat, sondern ein zeta. Vielleicht wollte man hier mal einen Titel wählen, der abseits von der Norm der Reihe ist, weil dieser Teil so eine heftige Abkehr vom früheren Ys ist. Das Spiel kam ja auch 2007 raus und hat 7 Partymitglieder. ZUFALL?! ICH DENKE NICHT!
Wollte ja noch ein paar mehr Eindrücke zur Story äußern (ja, in nem FUCKING Ys Game):
Ja, Ys Seven hat schon eine starke "die Menschen bringen die Natur aus dem Gleichgewich"-Mentalität, die der Reihe sonst gar nicht so sehr inne ist.
Ach ja, falls ihr euch fragt, was Deep 8 macht:![]()
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Das Game ist der Knaller, son richtiger Fiebertraum![]()
Geändert von Sylverthas (19.12.2024 um 00:04 Uhr)
Sylverthas' Second Devolution (RPG-Challenge 20xx): Ys Seven; Ys V - Lost Kefin, City of Sand; Ys - Memories of Celceta; A Walk With Yiayia; Rise of the 3rd Power; Long Gone Days; In Stars And Time; Affogato; Tales of Zestiria; Tales of Arise; Omori; Scarlet Nexus; Ys VI; Code Vein; Landstalker
Ys 7 hatte schon 'ne gut aufgebaute Story. Mochte die auch sehr (auch wenn ich weit weniger detailliert drauf eingegangen bin wie du hier), bis auf das Thema mit Mustafa und Cruxie eben und wie es aufgelöst wird. Der Rest hat mir aber ähnlich getaugt, insbesondere auch, wie der Zustand von Altago immer weiter eskaliert - den darauf bauenden Reveal haben sie dann auch ziemlich gut hinbekommen.
Für Deep 8 hab ich keine Worte. Bin mir immer noch nicht sicher, was genau das Spiel darstellen soll, aber ich werd's bestimmt auch nicht spielen, um es herauszufinden.![]()
Meine JRPG Challenge... 2017 [#1- 13] (13) | 2018 [#14 - 31] (18) | 2019 [#32 - 53] (22) | 2020 [#54 - 78] (25) | 2021 [#79 - 112] (34) | 2022 [#113 - 134] (22) | 2023 [#135 - #160] (26) | 2024 [#161 - #184] (24)
2025 [#185 - #???] (03)
Aktuell: [#188 - Botworld Odyssey / #189 - Various Daylife / #190 - Dragon Spirits 2]
Ja, das Jahr neigt sich schon wieder dem Ende zu und ich habe noch son paar Sachen in der Pipeline, über die ich schreiben wollte. Und die gespielt werden wollen (Atelier Ryza z.B. xD). Dennoch jetzt erstmal das Jahresfazit, ein paar Berichte gibts vermutlich noch in den folgenden Wochen.
Dieses Jahr hab ich doch erstaunlich viel für die Challenge gespielt, auch wenn nicht alles durch (*hust* Metaphor, SMT3 *hust*) und noch nicht zu allem was geschrieben. Zu manchem wird da auch wohl nix mehr kommen. Witzigerweise ist es in der zweiten Hälfte zu einer Art Ys-Challenge geworden, denn dieses Jahr sind ganze 5 Titel der Reihe gefallen, womit ich dann bei Ys X bin (wo ja erst noch ne Complete Edition rauskommt, also bin ich praktisch aktuell)
Die Berichte zu Ys VIII und IX werden auch noch folgen. Generell hatte ich eigentlich vor, mehr Berichte zu schreiben, aber irgendwie ist bei manchen Sachen dann einfach die Luft raus gewesen. Bin immer noch am Überlegen, ob ich irgendwie auf ein knapperes Format komme für Sachen, die mich nicht so sehr gepackt haben. Und wie jedes Jahr gabs einSommerWoW-Loch, wo die Challenge stillstand *g*
Und ebenfalls wie jedes Jahr sind mehr Titel angefangen als durchgespielt worden. Mal sehen, ob ich mich zu denen im kommenden Jahr aufraffe oder einfach wieder was anderes spiele^^
Obwohl so viel Ys in der Liste ist, waren es dennoch andere Titel, die die richtig großen Hits für mich waren. Ich vergebe zwar keine Scores, aber dennoch machts Spaß am Jahresende sich ne grobe Rangliste zu basteln. Natürlich ist diese absolut objektiv. Es sind auch definitiv keine kontroversen Titel oder Platzierungen drinnen
1. In Stars And Time:
Der Platz stand für mich schon recht früh fest. Ein Spiel, was eine Zeitschleife so sehr nailed, dass man selber die Verzweiflung des Hauptcharakters schmecken kann. So sehr, dass man es selber kaum glaubt, wenn man tatsächlich im letzten Loop ist. Sehr vergleichbar, wie es im Animebereich Re:Zero schafft. Kombiniert mit absolut sympathischen und toll geschriebenen Charakteren (teilweise queer) in einem prägnanten minimalistischen Artstyle hat mir das hier sehr gefallen.
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2. A Walk With Yiayia:
Ein toller Walking Sim, bei dem einem die Hürden und Ängste, aber auch Akzeptanz des Älterwerdens aus der Perspektive einer Oma und ihres Enkels vermittelt werden. Das Spiel ist das, was der Titel sagt. Es sollte für einige Leute relatable sein (für mich war es das absolut) und das Ende hat mir richtig gefallen.![]()
3. Little Goody Two Shoes:
Kleines Bergdorf was mit einem Hexenfluch klarkommen muss, inmitten davon Elise, die sich ein besseres Leben erträumt. Die Präsentation des Spiels schlägt einfach ein wie eine BOMBE. So ein geiler Artstyle, erinnernd an alte Shojo-Manga. Die Atmosphäre funktioniert sehr gut und es ist recht spooky. Die Charaktere sind auch ziemlich sympathisch - vor allem das Banter zwischen Elise und Lebkuchen (habe ich erwähnt, dass das Spiel definitiv gay ist?). Den alten Jochen darf man natürlich auch nicht vergessen und Elises Gaslighting vom ganzen Dorf ist schon was
Die kleinen Minispiele, mit denen man den Tag vertreibt waren auch kurzweilig.
4. DEEP 8:![]()
Ich fühle mich gerade wie Jim Sterling mit der 10/10 für Deadly Premonition *g*
Es hat zwar mindestens so viele Probleme wie positive Seiten, aber dieses Spiel ist einfach so unterhaltsam gewesen. Ein wahrer Fiebertraum.
Es ist unglaublich edgy und hat so viele krasse Szenen sowie Aussagen, die über Grenzen schlagen (besonders queere oder einfach… alle…^^°). Dabei hat es auch viele Ideen, die ich noch nie gesehen habe und das Gameplay taugt was. Schlagt mich, das Spiel hat einfach echt unterhalten und ich konnte viel lachen über das, was hier so rausgehauen wird xD
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5. Ys Seven:
Die Reise durch Altago hat mir gefallen - besonders Altago City und dessen Bewohner. Von den partybasierten Ys-Games ist es noch das balancierteste und glänzt mit guten Dungeons, Bosskämpfen und einem etwas gewichtigeren Kampfsystem. Die Story ist auch für Ys-Verhältnisse erstaunlich gut, die Bedrohung für Altago greifbar, das Antagonisten-Reveal richtig stark und das Ending bittersüß.![]()
6. Affogato:
Einfach ein richtiges Wohlfühl-Game mit supersympathischen Charakteren in einem tollen Stil. Das Reverse Tower Defense Gameplay ist ein frischer Wind. Auch wenn das Kaffeekochen nicht so involviert ist hat es dem ganzen dennoch ein spezielles Ambiente gegeben.![]()
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7. Rise of the Third Power:
Arielle, 'nuff said!
Sehr humorvolles JRPG mit einem sympathischen und leicht dysfunktionalen Cast. Das Kampfsystem hat mir auch gut gefallen, weil es durchaus gute Kombos unter den Charakteren gibt und alle Spaß gemacht haben. Minuspunkte gibt’s definitiv für das "To be continued"-Ending, bei dem vom Hauptplot echt noch wenig aufgelöst wurde.
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8. Ys IX - Monstrum Nox:
Konsequente Weiterführung des Kampfsystems von Ys VIII mit höherem Tempo. Besonders mochte ich die Stadt Balduq, mit ihrer Historie und den neuen Erkundungsfähigkeiten, auch wenn sie etwas mehr NPCs hätte vertragen können. Die Hauptcharaktere sind ganz gut, aber das Spiel ist zu textlastig für die (mangelnde) Komplexität eines typischen Ys-Titels. Trotz des abgefahrenen Anfangs eskaliert es später nicht so stark wie andere Teile. Leider verkommen die Kämpfe auf Lunatic später etwas zu sehr in Wiederbelebungsorgien.![]()
9. Ys V - Lost Kefin, Kingdom of Sand:
Kurzweiliges Spiel in einem recht unverbrauchten Wüstensetting. Es ist minimalistisch gehalten, nicht unüblich für frühere Titel der Reihe und so sind auch die Kämpfe eher simpel. Grafik ist ziemlich gut. Die Stadt Kefin mochte ich gerne und die Story ist nicht übel, aber das Spiel hat einige Probleme - zum Beispiel das komplett nutzlose Zaubersystem oder die generelle Schwierigkeit, die zu einfach ist.![]()
10. Ys VIII - Lacrimosa of Dana:
Weiterentwicklung von Celcetas Kampfsystem mit interessanteren Bosskämpfen. Den Dana-Plot in der Vergangenheit sowie das Gameplay mit ihr mochte ich sehr. Von der Adol-Zeit hat mir aber wenig gefallen und das Spiel verschwendet einfach mal eben so 3/4 der Zeit auf einen B-Plot, der absolut irrelevant für die Hauptgeschichte ist. Diese wiederum dreht gegen Ende durch und wird einfach nur absurd. Dafür hats nen tollen OST. Fette Abzüge gibt’s auch weils viel zu lang ist für so einen Titel. Wie in IX werden Kämpfe später auf Inferno auch eher Menuschlachten.
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11. Anno Mutationem:
Cyberpunk-Abenteuer mit einem sympathischen Duo (definitiv nur Freunde!). Der Humor hat bei mir auch funktioniert. Gerade am Anfang schafft es sehr gut Atmosphäre aufzubauen und durchs Einstreuen von spaßigen Minispielen oder neuen Metroidvania-Fähigkeiten wird das Spiel nicht langweilig. Plot stürzt gegen Ende von einer Klippe und wird zu nem Bullshit-Fiesta. Kämpfe spielen sich recht steif. Fühlt sich irgendwie auch "zu knapp" an - was zumindest für eine angenehme Spielzeit sorgt. Hätte man mehr rausholen können![]()
12. Long Gone Days:
Politthriller in ein JRPGs gegossen, der mit einer interessanten Prämisse und klasse Präsentation aufwartet. Das kontemporäre Setting sowie die verschiedenen Länder, die man bereist geben dem Spiel was einzigartiges. Leider ist es in vielen Punkten nicht ausgegoren und man hätte so viel mehr rausholen können. Besonders die Charaktere bleiben einfach sehr farblos. Immerhin ist die Spielzeit überschaubar und das Pacing hoch.
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13. Mato Anomalies:
Sehr wordiges Spiel, was einen Plot erzählt, der einfach Nonsens ist. Zumindest hat es Edelweiss, die alle zur Sau macht und auch der Rest der Truppe geht klar. Spiel hat nur wenige Locations und auch die Dungeons sind größtenteils eher einfallslos. Gegner werden später ziemlich spongy, dabei taugt das Kampfsystem sogar was. Aber zumindest die Atmosphäre ist nicht schlecht und dieses dystopische Setting in der Stadt wird gut eingefangen. Auch eskaliert es auf eine stetige Art. Aber so insgesamt würde ichs unter "dröge" fassen.
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14. Ys - Memories of Celceta:
"Weiterentwicklung" (Verschlechterung) von Ys Sevens Kampfsystem. Der Plot braucht viel zu lange um in Gang zu kommen und war zu einem Großteil einfach langweilig. Bosse sind nicht so prickelnd, Cast ist uninteressant und nicht mal die NPCs in den Dörfern haben irgendwas zu bieten (ganz Ys-untypisch). Die Idee mit Adols Erinnerungen ist ganz cool, aber es ist halt immer noch Adol - da ist einfach nichts, was man wirklich draus machen kann. Antagonisten sind sehr schwach. Es gab echt wenig was ich hieran mochte, gerade von der großartigen Napishtim-Trilogie kommend.
Noch mal ein wenig Rang-Vergleiche, um zu sehen, wie sehr die eigene Meinung von irgendeinem arbiträren "Konsens" abweicht *g*^
Bei Ys Seven und Memories of Celceta ist hier auf Metacritic die PSP bzw. Vita-Version gelistet, was die Scores ein wenig verzerren könnte. Auch gibts bei Steam wegen des verkorksten Scoring Systems viele ähnliche Werte.
Wer Fehler findet kann sich nen Keks kaufen
Titel Mein MC MC User Steam MC Score MC Userscore Steam Score (All) In Stars And Time 1 1 4 2 85 8.3 97 A Walk With Yiayia 2 - - 1 - - 98 Little Goody Two Shoes 3 3 5 3 84 7.9 95 DEEP 8 4 - - 4 - - 94 Ys Seven 5 6 3 5 79 8.4 93 Affogato 6 10 - 9 69 - 83 Rise of the Third Power 7 7 7 8 78 7.4 88 Ys IX - Monstrum Nox 8 5 6 4 80 7.8 94 Ys V - Lost Kefin, Kingdom of Sand 9 - - - - - - Ys VIII - Lacrimosa of Dana 10 1 2 7 85 8.6 89 Anno Mutationem 11 9 9 10 71 6.8 80 Long Gone Days 12 8 8 7 77 - 89 Mato Anomalies 13 11 10 11 63 5.9 71 Ys - Memories of Celceta 14 4 1 6 82 8.7 92
Wenig überraschend stimmen gerade die Ränge von den Ys-MoC und Ys VIII kaum mit meinen überein *g*
Überraschend scheinen In Stars and Time sowie Little Goody Two Shoes relativ gut reinzupassen. Mato Anomalies, Long Gone Days und Anno Mutationem sind auch überall im unteren Teil.
Geändert von Sylverthas (29.12.2024 um 10:44 Uhr)
Sylverthas' Second Devolution (RPG-Challenge 20xx): Ys Seven; Ys V - Lost Kefin, City of Sand; Ys - Memories of Celceta; A Walk With Yiayia; Rise of the 3rd Power; Long Gone Days; In Stars And Time; Affogato; Tales of Zestiria; Tales of Arise; Omori; Scarlet Nexus; Ys VI; Code Vein; Landstalker
"Lebkuchen" ...? xD Mit so einem Namen direkt mal auf die Wishlist!
War vieles dabei, auf das ich mich auch freue, vielen Dank! o/
Und ich denke, ich werde Ys V auch mitnehmen.
Schönes Fazit! In Stars and Time ist auch nach wie vor noch auf meiner Wishlist – warte nur noch auf die richtige Stimmung, wie so oft^^
Und schön, dass 7 der Top 8 Indie-Spiele sind
Wo hättest du Metaphor rein vom Gefühl eingeordnet?
"LEBKUUUHEN!" (japanische Dub ist so ein Muss hier, denn den Soundclip werd ich nie vergessen xD). Btw. jemand hat sogar geclipped wie sie auf ner Schaukel sitzt... die Mucke vom Spiel ist auch richtig toll!
Du meinst sicher DEEP 8Zitat
Ja, n bisschen Geduld muss man bei dem Game definitiv mitbringen. Würde auch empfehlen keinen Guide zu Rate zu ziehen für den richtigen Effekt. Als grobe Hilfe sollte man sich gerade Bücher merken, die Siffrin noch nicht lesen wollte (weil sie keine relevanten Informationen zu diesem Zeitpunkt enthalten haben). Viel vom Puzzleteil in der Mitte basiert darauf, die richtigen Infos zusammen zu kriegen.Zitat von Narcissu
Es sollte ja keine Überraschung sein, dass Indiespiele oft interessanter sind als andere Produkte, vor allem aus dem AAA Bereich. Dafür ists natürlich so, dass man sobald man in 3D geht oft den Indiebereich verlassen muss, weil da einfach die Ressourcen für aufwendige Projekte rarer gesät sind (was nicht heißt, dass es keine Indie 3D Projekte gibt). Aber sowas wie Ys-Titel, auch wenn die WEIT entfernt von Cutting Edge sind - da brauchts halt einfach ein größeres Produktionsteam hinter.Zitat
Ich vermute, dass hinter Little Goody Two Shoes auch so einiges an Budget hintersteckt - ist auch von Square Enix gepublished und man merkts auch im Spiel bei den vielen liebevollen Hintergründen oder den mehreren Musikvideos im Spiel.
Schwer. Vermutlich hätte es Ys Seven aus der Top 5 gekickt. Aber dafür müsste ich sehen, was der letzte Monat noch zu bieten hat, wo ich gerade am Anfang von bin, ob es gegen DEEP 8 bestanden hätteZitat
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Geändert von Sylverthas (29.12.2024 um 19:50 Uhr)
Sylverthas' Second Devolution (RPG-Challenge 20xx): Ys Seven; Ys V - Lost Kefin, City of Sand; Ys - Memories of Celceta; A Walk With Yiayia; Rise of the 3rd Power; Long Gone Days; In Stars And Time; Affogato; Tales of Zestiria; Tales of Arise; Omori; Scarlet Nexus; Ys VI; Code Vein; Landstalker