Zitat Zitat von Sylverthas
Dafür habe ich jetzt erstmal, weil mir irgendwie danach war (vielleicht wollte ich die Schande von Fates aus meiner Seele brennen), Legend of Heroes: Trails in the Sky noch mal angefangen. Hatte das Spiel vor einigen Jahren angefangen und bin nicht viel weiter als zur Kanalisation gekommen. Der Anfang von dem Game ist aber auch so eine Kombination aus scharchigen Szenarien: man lebt in einem kleinen verträumten Dorf mit dem Vater, die Charaktere sind alle lieb und nett zueinander. Das Opening ist relativ unspektakulär und zeigt einem viele Charaktere, die generisch aussehen. Man bekommt gleich mitgeteilt, dass man sich in Zukunft auf Aufträge von einem Anschlagbrett *freuen* darf und dann gehts in der ersten Mission in eine KANALISATION. Frage mich, wer zu diesem Zeitpunkt auf das Game gehyped war (wenn man die Reihe nicht vorher schon gemocht hat).
Eigentlich finde ich gerade das sehr sympathisch. Die Handlung bleibt lange lokal, die Dramatik eher niedrig, man hat sehr viel Zeit, die Charaktere und Spieltwelt kennenzulernen und liebzugewinnen, bevor sie in wirklich emotionale Situationen geschmissen werden, die dann aber wiederum umso heftiger Eindruck hinterlassen. Hätte ich gerne viel öfter in Spielen, wenn es gut umgesetzt ist. Wobei es glaube ich auch erst Kapitel 3 war, wo das Spiel mich erstmals richtig gepackt hat. Aber beim erneuten Durchspielen ist mir einfach aufgefallen, wie viel mehr ich das Spiel genießen kann als eigentlich fast alle anderen RPGs. Besonders dann merkt man auch noch mal schön das Foreshadowing, das einem beim ersten Durchspielen natürlich erst rückwirkend klar wird. Meine größten Kritikpunkte an der Handlung betreffen fast alle die Entwicklung in SC, wo die Handlung zwar etwas „actionreicher“ wird, aber leider auf shounenhafter im negativen Sinne (böse Organisation mit X Mitgliedern etc).

Das, was du mit der uninteraktiven Spielwelt erwähnst, ist allerdings auch einer meiner größten Kritikpunkte. Die Städte sind zwar hübsch und organisch, aber das Erkunden bringt kaum spielerischen Mehrwert. Das hätte man ohne großen Aufwand ändern können, wird aber leider über alle drei Teile hinweg konsequent nicht gemacht. Final Fantasy IX hatte an jeder Ecke irgendwas. Und wenn man nur 9 Gil findet oder einen Kommentar von Zidane über die Inneneinrichtung hört – es macht das Spielen einfach interaktiver und kurzweiliger.