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  1. #14



    System:
    PC (Urversion war DSi)
    Entwickler:
    WayForward Technologies
    Releasejahr: 2010
    Genre: Sidescrolling Action Adventure

    Spielzeit:
    4.5h
    Angefangen: 09.01.2019
    Beendet:
    14.01.2019


    Wissenswertes: Seit dem letzten Abenteuer von Shantae sind acht Jahre vergangen. Als Releaseplattform wurde DSiWare gewählt und das Spiel gilt anscheinend als einer der besten Titel in diesem Bereich. Im Jahr 2014 kam der Director's Cut des Spiels für den PC raus. Dieser hat ein paar neue Features, wie den Magic Mode, verbesserte Karte und Teleportnetzwerk.

    Story/Charaktere:
    Wie jeder gute Antagonist hat auch Risky ihre Revenge Story bekommen. Dieses Mal hat sie eine Öllampe von Mimic gestohlen und sich aufgemacht, die drei magischen Siegel zu finden, die verhindern, dass die Kräfte der Lampe entfesselt werden. Wieder liegt es an Shantae, Risky einen Strich durch die Rechnung zu machen. Die Siegel befinden sich im Besitz von drei Baronen.



    Es tauchen die aus dem Vorgänger bekannten Charaktere wieder auf. Ich hatte das Gefühl, dass Shantae nicht mehr so schlagfertig wie im GBC Teil, dafür freundlicher und naiver ist. Vielleicht wollte man sie charakterlich stärker von Risky distanzieren, welche von den beiden die Queen of Sass sein sollte. Die Dialoge sind eine konsequente Weiterentwicklung von dem, was der Vorgänger zu bieten hatte und ne ganze Ecke durchgeknallter.

    Sky und Bolo sind auch wieder von der Partie, beide bekommen sogar recht viel Screentime und sind in den wichtigsten Storyszenen dabei. Rottytops hat auch eine etwas größere Rolle bekommen – anscheinend mag da jemand Zombie Mädels.
    Onkel Mimic beweist sein Geschick beim Grabrauben und der Bürgermeister von Scuttle Town zeigt, dass man ihm vielleicht keine schweren Entscheidungen anvertrauen sollte. Neuzugänge sind die Barone, von denen gerade der Squid und Ammo Baron ziemlich witzig sind. Man wird auf jeden Fall von den Charakteren gut unterhalten und sie versprühen mehr Charme als im Vorgänger.



    Generell hat mir der Plot von Risky's Revenge gefallen. Es gibt sogar die ein oder andere Überaschung, die ich nicht habe kommen sehen. Die Durchführung ist leider nicht die beste und so wird auf die Ereignisse recht wenig eingegangen.

    Gameplay:
    Hier will ich nicht um den heißen Brei reden: Das Spiel ist viel zu kurz und fühlt sich gegen Ende auch noch gerushed an. Vielleicht ein Symptom vom Release als DSiWare-Titel. Vielleicht wollte man erstmal die Wasser testen, ob ein neues Shantae nach dem eher mäßigen Erfolg des GBC Titels Anklang finden wird.

    Von der Spielstruktur ist Risky's Revenge ähnlich zu dem Vorgänger: es gilt in drei Dungeons die Siegel zu finden, um Risky aufzuhalten. Der Aufbau ist nicht mehr so starr wie vorher, aber das wäre in Risky's Revenge auch nicht möglich gewesen. Immerhin gibt es nur eine einzige Stadt. Tatsächlich dachte ich am Anfang noch, dass die Weltkarte, welche man sich kaufen kann, nur die ersten Abschnitte zeigt – aber nein, das ist wirklich das gesamte Spiel. Durch das leichter zugängliche Teleportnetzwerk kommt man auch angenehmer durch die Welt.



    Shantae bewegt sich flüssiger, insbesondere weil man zum Laufen keinen Knopf mehr gedrückt halten muss. Man kann auch einfacher mit ihren Haaren angreifen. Im Spielverlauf findet man leider keine optionalen Moves für sie, dafür aber Haarpflegemittel, womit sie noch besser peitschen kann. Zwar waren die Moves im GBC-Teil nicht besonders nützlich, aber das hätte eine Fortsetzung verbessern können, statt sie einfach zu entfernen.
    Items wurden ersetzt durch Zauber und eine Magieleiste. Dadurch ändert sich die Nutzung von Sachen wie der Gewitterwolke oder der Stachelkugel erheblich, weil man sie nun beliebig oft einsetzen kann. Das lädt zum Experimentieren ein und man schreckt nicht davor ab, einen Zauber einfach mal bei nem Rätsel zu benutzen. Neue Zauber kauft man sich im Laden von Scuttle Town und von jedem gibt es mehrere Varianten.

    Das Gegnerdesign ist größtenteils wie im GBC Teil und beachtet nicht wirklich die Veränderungen von Shantaes Arsenal und Beweglichkeit. Man kann Angriffen viel besser ausweichen und trotzdem noch mit den Haaren angreifen und die Zauber werden schnell mächtig. Daher ist das Spiel recht einfach, wenn man die Fähigkeiten nutzt. Zusätzlich sind Heilitems deutlich günstiger und man kommt schneller an Geld.



    Leben hat man komplett entfernt und beim Tod gehts zurück zum letzten Speicherpunkt. Finde ich etwas schade, weil sie im Vorgänger einen Weg gefunden haben, um Leben und Continues wesentlich zu unterscheiden (Gegner respawnen nicht bei einem Tod). Nebenbei gab es dadurch etwas weiteres, was man in der Welt sammeln konnte. Fällt man hier in einen Abgrund, so kostet einen das nur noch wie bei Zelda ein halbes Herz, während die Sprungpassen im Vorgänger die Leben wertvoll gemacht haben.

    Shantaes Markenzeichen, ihre Bauchtänze, mit denen sie sich in Tiere verwandeln kann, kehren natürlich zurück. Für den Tanz muss man diesmal keine Tastenkombination eingeben. Stattdessen tanzt Shantae automatisch und man muss nur im richtigen Moment den Tanz unterbrechen. Die Verwandlung an sich ist auch schneller. Das sorgt für einen flüssigeren Spielablauf und ist sehr willkommen.
    Die Tiere haben wieder Zusatzfähigkeiten, welche man freischalten muss. Diese sind nicht mehr optional, aber dafür nützlicher, denn sie werden zum Freischaufeln neuer Areale benötigt. So kann sich der Affe zum Beispiel von Wänden abstoßen und damit weite Abgründe überqueren. Was für einige der besten Sprungpassagen im Spiel sorgt. Daumen hoch.



    Es gibt zwar eine Reihe von optionalen Sachen zu finden, aber das sind eigentlich nur weitere Herzcontainer (nur 3 Stück!) und Marmelade (Währung um sich Zauber zu kaufen). Wenn ich gerade nichts übersehe, gibt es auch kein einziges Minispiel hier.

    Wie im GBC Spiel sind die Paläste hier das Highlight. Sie sind etwas simpler als im Vorgänger und die "Rätsel" auch einfacher, aber immer noch sehr spaßig. Leider hat das Spiel nur zwei davon. Konzeptuell sind diese ähnlich zu Dribble Fountain und Cackle Mound aus Teil 1 und durchaus gute Versionen davon. Statt Tintenfische gibts in den Palästen nun Marmelade zu finden.
    Ein weiteres Siegel bekommt man in einem Gauntlet, durch den man sich kämpfen muss. Was eine ziemlich coole Idee wäre, um ein wenig aus der Formel, welche Zelda so sehr etabliert hat, auszubrechen - aber nicht, wenn ohnehin so wenige "echte" Dungeons vorhanden sind.

    Gegen Ende zerfällt das Spiel dann ein wenig. Es kommt ein Twist, welcher kaum behandelt wird. Das Endlevel besteht aus einem sehr simplen Shmup und einem komplett dunklen Korridor, durch den man Richtung Endkampf manövrieren muss (Geldsparmaßnahme?). Für den Endkampf wird ein Boss von früher recycled und die finale Konfrontation verblasst gegenüber dem Endboss vom GBC Teil. Bei dem Abschlussdialog konnte ich kaum fassen, dass Risky's Revenge wirklich so endet. Vielleicht wäre es hier angemessen gewesen, für den Director's Cut noch mal Hand anzulegen und nachzupolieren.



    Hat man das Spiel durchgespielt kann man es noch mal im Magic Mode beginnen. Dort trägt Shantae ein anderes Kostüm mit dem sie doppelten Schaden erhält, aber nur die Hälfte an MP für Zauber verbraucht.
    Risky's Revenge ist zugänglicher als der erste Teil (welcher aber IMO nicht schlecht gealtert ist). Vielleicht ist die Kürze des Spiels für manche sogar ein Pluspunkt, weil man so mal in die Welt reinschnuppern kann.

    Präsentation:
    Optisch ist das Spiel wieder eine Augenweide und es strotz nur so vor liebevollen, kleinen Animationen, wie z.B. Shantaes idle Animation, wenn sie auf der Stelle hüpft oder sie freudestrahlend ein Item hochhält. Zusätzlich werden jetzt Charakterportraits eingesetzt, um die Gefühlslage der Charaktere besser zu visualisieren. Kritisieren würde ich lediglich, dass die Textboxen und Portraits häufig die Sprites überdecken, was sehr schade ist.



    Auch die Hintergründe sind alle sehr detailiert und ich vermute, dass es eines der grafisch besten DSiWare Games ist. Es gibt zwar nicht viele verschiedene Gebiete, aber diese sind visuell alle stark voneinander abgegrenzt. Wie gewohnt ist die Optik sehr farbenfroh.

    Fazit:
    Risky's Revenge übernimmt und verbessert einiges vom Vorgänger. Besonders die Stärke von Shantae, den Charme, weiß es durch gute Animationen und Dialoge auszuspielen. Es hat eine ganze Menge Änderungen, die die QoL verbessern. Die Bewegungen sind flüssiger und insgesamt könnte ich mir vorstellen, dass dieses Spiel Leuten, die mit Retro/oldschool Titeln nicht so viel anfangen können, mehr zusagt als der GBC Teil.
    Ich bin aber recht enttäuscht von diesem Titel, denn er ist nicht nur kurz und einfach, sondern das Ende ist auch noch gerushed. Risky's Revenge ist wesentlich kürzer als der GBC Teil, was ich als nicht akzeptabel ansehe. Es fühlt sich nicht wie eine Reise an, welche ich bei Spielen dieser Art sehr schätze, sondern eher wie ein Kurztrip. Vermutlich ist dies dem Release als DSiWare-Titel geschuldet.





    Geändert von Sylverthas (16.04.2019 um 13:01 Uhr)

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