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  1. #11


    System
    : PC
    Genre:
    A-RPG
    Entwickler: Falcom
    Releasejahr: 2007 (PSP)

    Spielzeit: 34.5 Stunden
    Schwierigkeit: Nightmare (höchste)
    Beendet: 22.08.2024



    Nach dem kleinen 2D Ausflug mit Teil V folgt nun der nächste 3D Teil. Tatsächlich handelt es sich bei Ys Seven (was fürn lahmer Titel, ey xD) um den ersten 3D Ausflug der Reihe. Und um das erste partybasierte Ys. Und der einzige, in dem Dogi tatsächlich spielbar ist und nicht nur Däumchen dreht während Adol die Arbeit macht.
    Wie vergleicht es sich also mit Memories of Celceta, welches direkt danach kam? Das und (viel zu viel^^) mehr gibt’s hier zu lesen




    Wie so oft segeln Adol und Dogi zu Spielbeginn in eine neue Stadt ein, diesmal ohne ein Unglück (das kommt erst später^^). Im Gegensatz zu der vorherigen Reise zu den Inseln von Canaan, wo die beiden nicht so viel Glück hatten. Die btw. nach der Ys Wiki im gleichen Jahr wie dieser Teil stattfindet - Adol rettet die Welt also nicht nur einmal, sondern sogar mehrmals pro Jahr!

    Sie erreichen Altago-City, eine maritime Stadt gelegen im zentralnördlichen Afroca (hab ich schon mal erwähnt, wie lustig ich diese faken Abwandlungen von realen Namen finde? *g*). Das Land steht unter dem Schutz von den legendären fünf Drachen Altagos. Trotz des Schutzes häufen sich aber Krankheiten und Katastrophen in letzter Zeit.
    Die beiden wollten die Stadt schon lange bereisen, aber durch den Krieg mit Romn war es einfach nicht möglich. Und was ein prächtiges Juwel diese Stadt ist! So lange man nicht nach Old Town geht, was aber nach den Plänen von dem hiesigen Wirtschaftsminister Orbus eh bald plattgemacht werden soll, damit dort ne Shopping Mall hinkommt!
    Bei ihrer Ankunft in der Stadt begegnen sie der niedlichen Blumenverkäuferin Aeris Tia. Sie hat eine kleine Schwester, Maya, die anscheinend nicht sprechen kann. Die beiden sind der emotionale Anker der Story und haben bei mir total funktioniert. Adol und Dogi haben im Storyverlauf viele Szenen mit ihnen und die wachsen einem richtig ans Herz - wie eigentlich die gesamte Altstadt, das haben sie gut gemacht. Ich will auch mal dazu sagen, dass die wirklich tollen Charakterportraits da auch einen großen Teil zu beitragen. Wenn sie nicht gerade den Text überdecken, weil da irgendwas definitiv beim Port nicht ganz stimmt


    Trotz der klotzigen Grafik des Spiels hat mir Altago-City von Anfang an gefallen. Das Setting in dieser Handelsstadt am südlichen Mittelmeer ist auch einfach recht unverbraucht. Ich mag ja auch generell Spiele, die eine Stadt als Dreh- und Angelpunkt haben (auch wenn die Stadt auch nur für PSP-Verhältnisse groß ist^^). Bin doch recht oft nach Altago zurückgegangen und hab mit allen NPCs gesprochen. Mir haben die kleinen Substories durchaus gefallen - beispielweise der Desperate Merchant, der immer über die Altstadt herzieht, die sehr forsche Frau in der Altstadt, die Kinder, die dort spielen, die eingebildete Händlertochter der man Edelsteine bringt oder natürlich die Kolosseums-Dommy-Mommy. Sie sind nicht hochkomplex, aber durchaus unterhaltsam und ich hab ihre mini Arcs gerne verfolgt. Das ist wirklich noch der Charme, den auch die Napishtim-Trilogie hatte! Es erzeugt ein intimes Gefühl für die Stadt, was ich zu schätzen weiß. Auch Charaktere wie Raud, den man scheiße finden soll, bekommen später mehr Komplexität. Er wird zwar nicht "redeemed", aber einem zumindest nähergebracht. Generell passiert es im Spiel nicht, dass ein NPC, der ein Kotzbrocken ist, auf einmal ne 180 macht. Viel eher ändern sie ihre Ansichten leicht, so dass sie nachvollziehbarer sind (außer Zanzibar, der ist verloren *g*). Auch storytechnisch wird man immer wieder nach Altago-City zurückkehren, was es zum Herzen des Spiels macht. So bekommt man auch das politische Innenleben vom Palast mit, sowie, wie es ums Land bestellt ist.

    Vom König erhalten Adol und Dogi auch die Erlaubnis, das Land unsicher zu machen (ein gewisser Pirat hat ein gutes Wort für sie eingelegt ). Und, wie solls anders sein, wird Adol direkt der Auserwählte von Altago, der Dragon Warrior! Was zumindest einer Person in der Story ziemlich sauer aufstößt *g*
    Grundlegend erwarte ich bei Ys-Spielen keine tolle Story. Umso überraschter war ich, dass mich die Geschichte von Seven doch ganz gut kriegen konnte. Klar, das Setup mit dem Dragon Warrior ist - nett gesagt - klassisch. Und auch die erste Rundreise durchs Land wird einen nicht komplett vom Hocker hauen - Waldgebiet, Wüstengebiet und schließlich Berggebiet. Die einzelnen Stämme Altagos werden zwar klar voneinander abgegrenzt mit ihren Sorgen und Eigenschaften, aber ist nichts, was man nicht schon mal gesehen hat. Am Anfang kommt die Story auch eher gemächlich in Fahrt, weil alle Stücke eingeführt werden müssen. Und ja, ich habe "erste Rundreise" gesagt. Den PSP-Ursprung merkt man dem Spiel auch daran an, dass es nicht nur eine kleine Oberwelt hat, sondern diese sogar zwei Mal abgegrast wird. Dabei gibt es ein paar neue Gegner und auch einige neue Untergebiete, aber letztendlich ists halt weiterhin Wald, Wüste und Berg.

    Aber im Hintergrund tickt schon einiges. Die Gesundheit des Königs, seine Berater, die einen etwas zwielichtigen Eindruck machen, eine mysteriöse Krankheit, die Leute langsam versteinern lässt und von denen mehrere Charaktere betroffen sind, die Drachen von Altago, die Adol ihre Kraft gegeben haben und seltsame Vorkommnisse bei den einzelnen Stämmen - von denen zwei komplett vom Erdboden verschwunden sind. Und was ist der ominöse Wind of Destruction? Schließlich eskaliert das Spiel auf eine sehr gute Art - in dem Sinne, dass man mit jedem weiteren Fortschritt der Handlung spürt, wie es um das Land immer schlechter gestellt ist. Das macht sich vor allem bemerkbar, wenn man mit den NPCs spricht, aber gerade später ist es nicht mehr zu ignorieren. Und das schätze ich schon sehr, denn zu oft ist die Bedrohung in Spielen eher abstrakt, aber Ys Seven macht es spürbar. Auch die tatsächliche Rolle des Dragon Warrior fand ich spannend und es ist ein interessanter Twist auf die Auserwählten-Story.
    Im Gegensatz zu anderen Teilen der Reihe hat das Spiel eher einen esoterischen Anstrich, wenn es um das Gleichgewicht von Natur und Menschen und die Stämme geht und es ist weniger auf Technik fokussiert.

    Auch sind einige Charaktere direkt von den Folgen des Verfalls des Landes betroffen. Tatsächlich ist das ein weiterer großer Punkt für das Spiel: Es hat so einige sympathische Charaktere, die auch in der Handlung verzahnt sind. Das ist etwas, was Celceta so gar nicht hatte - wo die Haupttruppe sich wild zusammengewürfelt und irgendwie beliebig angefühlt hat. Was nicht heißen soll, dass alle Charaktere besonders relevant sind - auf Elk kannste z.B. echt verzichten. Unser guter alter Bekannter Geis aus Ark of Napishtim macht hier auch ne Showeinlage, und bis auf den Envyboner auf Adol könnte man den auch komplett rauslassen (wobei es zumindest unterhaltsam ist, ihn rumheulen zu sehen^^). Zählt sowas als Fanservice? Kann mir nicht vorstellen, dass den jemand besonders gemocht hat
    Dafür gibt es aber Mustafa und Cruxie, welche enge Beziehungen zu General Dreisen von Altago haben. Generell ist ein Vater, der sich um seine kranke Tochter kümmert, schon ein interessantes Truppenmitglied. Aisha ist die hiesige Prinzessin (ich glaube nicht, dass ich wen damit spoile^^) und ein richtiger Wildfang und so ne leichte Mischung aus Tsundere und Ojou-sama. In jedem Fall ist sie wegen ihrer Position in die Handlung verwoben und fand sie auch ziemlich sympathisch - quasi neben Tia das Ys-Girl des Spiels! Ihre Bitchfights, die sie sich mit Dogi liefert, sind auch richtig gut. Den darf man natürlich nicht vergessen, quasi das Sprachrohr von Adol - und haut öfter was richtig lustiges raus. Was auch sehr schön ist: Die starken Interaktionen zwischen Mitstreitern und anderen NPCs - manchmal auch einfach, wenn man sie in der Stadt anspricht. Z.B. wenn Cruxie und Mustafa mit General Dreisen sprechen. Das ist leider nicht selbstverständlich in JRPGs, dass die Truppenmitglieder auch mal so nebenbei mit den NPCs interagieren.
    In der ersten Hälfte wechselt die Party häufig durch und so begleiten einen, bis auf Dogi und Aisha, die weiteren Charaktere nur temporär. Generell wird auch später durchgewechselt, wobei es gelegentlich einen "Ersatzcharakter" gibt, der die gleichen Skills hat wie ein anderer (und die gelernten dann auch wieder überträgt - etwas, was ich eher künstliche Convenience finde, die den Charakteren Eigenständigkeit raubt). Erst im letzten Viertel ist die Kerntruppe beisammen.


    Die Story hat ein paar Twists zu bieten, die sogar geeignet geforeshadowed werden. Das Spiel hat auch den besten Antagonistenreveal der Reihe. Ne weitere Diskussion der Storyelemente gibt’s eventuell in nem späteren Post. Das Spiel schafft schon ein Gefühl der Verzweiflung im Land aufzubauen, auch wenn man natürlich weiß, dass das hier ein Ys ist und am Ende alles gut ausgehen wird *g*
    Einige Elemente bleiben aber recht abstrakt. Man kämpft stellenweise gegen in Entitäten gegossene Konzepte an, was ich merkwürdig finde. Insbesondere hätte ich einfach zu einigen Sachen mehr Erklärungen gehabt, was bei der längeren Laufzeit vom Game vielleicht sogar drinnen gewesen wäre, weil sie schwer in den Kontext der Welt einzuordnen sind.
    Das bittersüße Ende hat mir dann aber ziemlich zugesagt.



    So, das war ne Menge über Charaktere und Story. Tatsächlich hat das Spiel da mehr als die früheren Teile und ist deutlich länger, die Reihe hat definitiv was von ihrer Knackigkeit verloren. Aber es war immer noch knapp genug geschrieben und die Charaktere größtenteils unterhaltsam genug, dass ich gerne hier mitgemacht hab.

    Aber wo bleibt das FUCKING Gameplay und erklär uns mal, wieso Ys Seven nicht so sehr sucked wie Celceta!
    Sucked es nicht so sehr? Das ist ne gute Frage. Zumindest ist es weniger handholdy als Celceta, was ein fetter Pluspunkt für mich ist.
    Grundlegend ist das Kampfsystem ähnlich zu den späteren partybasierten Spielen: Gegner haben drei Arten von Schwächen und man hat verschiedene Charaktertypen, die gut gegen jeweils eine sind. Außer Adol, dessen Stärke hängt von der angerüsteten Waffe ab (was echt sucken kann, wenn man gerade mit ner anderen Konstellation rumlaufen will). Auch sind Skills an Waffen gekoppelt bis man die erste Stufe gelernt hat, was das Wechseln nicht immer einfach macht.

    Seven ist definitiv langsamer als andere Ys Spiele, vermutlich weils der erste 3D Versuch war und es eventuell auch durch die PSP gedrosselt wurde. Einmal sind die Angriffe behäbiger und die SP Leiste füllt sich, gerade am Spielanfang, recht langsam. Zusätzlich kann man Angriffe noch aufladen (was in Celceta passiv passiert und mir nie aufgefallen ist xD). Schließlich kloppt man hier nicht auf Gewächs und Geröll drauf und die Dinger lassen dann wie Loot Goblins aus Diablo ihren Kram fallen, sondern die Charaktere müssen *aktiv* sammeln - was sogar so als eine Art Gruppentätigkeit funktioniert (wenn die KI nicht mal wieder dumm ist und sich von nem Gegner schief angeschielt fühlt xD).
    Diese Entschleunigung hat auch Vorteile aus meiner Sicht. Ich schätze das hohe Tempo von Ys zwar, aber der stumpfe Abilityspam aus Celceta hat mich schon genervt. Auch haben die Angriffe der Heavy Hitter wie Dogi und Mustafa eine deutliche Trägheit, die sie einfach mächtiger anfühlen lässt. Was in einem schnelleren Spiel ein KO Kriterium wäre. Auch sind Fernkampfcharaktere wie Aisha oder Mishera dadurch deutlich sinnvoller. Und ja, gegen manche Bosse kann man sogar sagen, dass die beiden *zu* gut sind - ich sag da nur Aishas Somersault-Endloskombo, mit der man z.B. den Ogerboss in der Höhle hart stunlocken kann *g*
    Generell spielen sich die Schadenstypen hier deutlich anders, so dass bei Bossen ein Wechsel durchaus sinnvoll sein kann - was in späteren Titeln weniger der Fall ist.
    Aber besonders relevant ist meiner Meinung nach, dass man durch das Tempo tatsächlich Angriffen auch ausweichen kann - und damit mein ich tatsächlich ausweichen, nicht iFrames ausnutzen oder so. Das heißt, man muss die Movesets gut lernen.

    Seven hat das Perfect Guard System, was einem nen Schadensbonus gibt, wenn man das Blocken richtig timed. Das Timing ist schwerer als bei Flash Guard, so dass ichs nicht so abusable fand wie in Celceta. Man kann auch hier auf bildschirmfüllende Explosionen reagieren indem man Perfect Guard nutzt. Bzw. bin ich mir sicher, dass man es bei manchen Angriffen sogar muss, weil man die sonst nicht übersteht.
    Das Witzigste ist aber, dass einem nichts sagt, wie man blockt - intuitiv ist es nicht, dass man R1 gedrückt hält und dann L1 drücken muss. Es gibt einen Boss im Mittelteil, gegen den man mit Adol alleine kämpft, wo man ohne Blocken total aufgeschmissen ist. Ich habs auch nur erfahren, weil n Kumpel mir das gesagt hat. Schon geil, das Spiel hat ein optionales Tutorial für Dullies, wo einem sogar beigebracht wird wie man normal angreift, aber n paar Worte übers Blocken zu verlieren war nich drinnen ^_O

    Den Schadensbonus von Perfect Guard kann man aber gut gebrauchen, denn die Bosse sind schon heftige Sponges auf Nightmare. Und ja, die Bosse sind mal wieder sehr beeindruckend. In der ersten Hälfte kämpft man größtenteils gegen Getier. Generell fühlt es sich einfach oldschooliger an. Beispielsweise könnte ich mir die Spinne auch super in einem Felghana vorstellen. So, wie sie mit Giftprojektilen schießt, versucht einen mit ihrem Netz zu fangen und zu fressen oder Kokons liegen lässt, aus denen dann weitere Gegner spawnen. Generell empfand ich die Kämpfe als spaßiger als in Celceta.
    Es gab einen Boss, für den bin ich sogar etwas farmen gegangen. Dieses FUCKING Pesthühnchen auf dem Turm hat mich so derbe in den Wahnsinn getrieben mit dem heftigen Schaden, den es macht und dass es teilweise nicht gut angreifbar ist. Glücklicherweise bekommt man vorher Mishera, die zielsuchende Projektile hat. Für die erste Runde durchs Land ist der Charakter am nützlichsten gegen den hiesigen "Palastboss", den man hier bekommen hat, was ne echt coole Sache ist und son bisschen an Zelda mit den Palastitems erinnert.
    Und bei der zweiten Runde durchs Land… ich sag nur mal "here be dragons" (und tut nicht so, als wärs n Spoiler bei nem Spiel, bei dem sich die Lore komplett um die 5 Drachen Altagos dreht, dass man gegen Drachen kämpft *g*).

    Diese sind von der Präsentation sehr stark und imposant. Und haben auch richtig heftige Moves. Tatsächlich hats mich überrascht, dass mir beim Nachdenken gar nicht sooo viele Drachenbosse in Ys eingefallen sind (Felghana hat einen), obwohl sich das ja irgendwo anbietet.
    Leider - und das ist einfach die große Schwäche der partybasierten Ys-Games - muss man diese nicht wirklich meistern, weil man zu dem Zeitpunkt einfach schon zu viele Heilitems hat. Auf Nightmare sind diese zwar begrenzter, aber es reicht aus, um gut gegen die Bosse anzukommen. Zumindest ist es nicht so exzessiv wie in Celceta, so dass man durchaus sich Gedanken machen muss, aber weit entfernt von dem tighten Design von Felghana oder Origin.
    Bei den Drachen sind coole Ideen dabei, z.B. ein Boss, vor dem man weglaufen muss und nach Öffnungen fischen muss. Besonders toll ist der Endboss - denn der ist ein Kampf in 4 Phasen (wovon jede nen Checkpoint hat, aber Items nicht aufgefüllt werden, also quasi ein Marathon). Und dafür wird die Truppe in Teams aufgeteilt, das heißt, man muss jeden Charakter benutzen, was sich für ein Spiel einfach mal super anbietet und den Kampf absolut episch werden lässt. Der hat mich auch einige Versuche gekostet, weil man die Heilung gut rationieren muss. Hatte dafür auch die beste Ausrüstung für alle Charaktere gesammelt, was ein wenig Grindingaufwand war, die Ressourcen im letzten Dungeon zu holen, aber sich noch in Grenzen hielt.

    Ys Spiele haben ja öfter nen Adventureanteil, wie ist er der hier? Also Erkundung und Nebenaufgaben? Eher… eh. Wie bereits erwähnt, die Welt ist recht klein und es gibt nicht viel zu finden. Man bekommt zwar ein paar Utility Items (z.B. unter Wasser laufen), aber zu den Orten wird man fast automatisch noch mal hinkommen. Das Spiel hat Ähnlichkeiten zu Skyward Sword, was ebenfalls für Zeldaverhältnisse keine besonders starke Erkundung hatte (und die Gebiete ebenfalls wiederholt hat, aber das ist das kleinere Problem IMO). Bei den Nebenaufgaben verhält es sich schlimmer, die sind scheiße und da hatte Celceta bessere (obwohl die auch nicht gut waren). Sehr viele Fetchquests ala "bring mir das Pisswasser aus verschiedenen Regionen von Altago" oder ersetze "Pisswasser" durch "Gammelholz". Selten gibt’s mal was besseres, wie z.B. die Aufgabe, bei der man für eine alte Frau einen Schrein herrichten muss - wobei man da auch einfach mehrmals hingehen muss. Naja, zumindest sind ein paar der Dialoge davon ganz nett.
    Und ja, es gibt auch hier bereits Loot, den die Gegner droppen und den man dann zu Items craften kann. Glücklicherweise noch deutlich gestreamelineter als das System aus Celceta. Einige der Kritikpunkte bezüglich Bloat, die auf Celceta zugetroffen haben, treffen bereits auf Seven zu.
    Ach ja, dann hat das Spiel noch 3 optionale Titanos-Bosse… die man im Midgame erledigen sollte. Ich dachte, die sind so mächtig, dass ich erst im Endgame hingegangen bin und sie plattgewalzt habe^^°



    Wo das Spiel deutlich besser abschneidet sind die Dungeons. Da hat man z.B. Eisrutschen, ein Wassergebiet bei dem man in Abgründe gesogen werden kann und den Wasserfluss verändern muss - wie in so nem Wassertempel. Oder man muss vor steigender Lava entkommen, wie in nem Feuertempel. Oder man muss auf Rotorblättern durch die Luft segeln, wie in so nem Windtempel. Ja, die Formulierung ist gewollt, weil ich schon finde, dass sich die Paläste und Spielstruktur von Ys Seven sehr mit einem klassischen Zeldatitel vergleichen lassen (mit weniger Rätsel, obviously^^). Und am Ende vom Palast bekommt man dann auch immer noch ein Gameplay-Boni, zum Beispiel schnelleres Aufladen der SP Leiste oder nen Supermove für nen Charakter.
    Mir hat auch das Backtracking in der zweiten Spielhälfte nicht so viele Probleme bereitet, weil viel vom Spiel aus Palästen bestand, die mir durchaus gefallen haben. Dass die Teleportation wieder abgeschaltet wird fand ich da auch nicht so wild, auch wenns eher unelegant gelöst wurde mit irgendeinem Bullshit-Argument. Einziges Problem ist, wie schon angesprochen, dass sich die Themen halt wiederholen - es gibt zwei Waldtempel, zwei Feuertempel, etc. Aber die spielen sich durchaus verschieden.






    Fazit
    Ys Seven fühlt sich wie ein Übergangstitel zwischen altem und neuen Ys an. Es erinnert von Spielstruktur, Bosskämpfen bis hin zu den NPC Gesprächen an die Napishtim-Trilogie. Gleichzeitig legt es mit dem partybasierten System, dem Perfect Guard, dem erhöhten Bloat mit längerer Spielzeit und dem allgemeinen 3D Aufbau bereits die Grundlagen für spätere Titel. Für den ersten Versuch ist es darin erstaunlich kompetent. Bzw. würde ich sogar so weit gehen und sagen, dass die Richtung, die Celceta eingeschlagen hat, keine Verbeserung war.
    Dass man die Welt zwei Mal bereist mag Spielzeitstreckung wegen der PSP Wurzeln sein, aber fand ich tatsächlich nicht so wild, weil die Welt klein und man die meiste Zeit eh in Palästen unterwegs ist. Tatsächlich sehe ich eher die Größe der Welt als das tatsächliche Problem an, denn diese bietet einfach sehr wenig und thematisch ists abseits von Altago-City auch altbekannt - Wald, Wüste und Gebirge. Auf Nightmare ist zwar die Zahl der Heilitems geringer, die man mit sich führen kann, aber es ist oft immer noch zu viel, so dass man gerade spätere Bosse nicht meistern muss - dabei sind das gerade die opulentesten mit wirklich coolen Fähigkeiten. Denn die Bosskämpfe machen in Ys Seven schon einiges her und gerade in der ersten Hälfte, wo man noch nicht so viel Heilung hatte, sind sie ziemlich fordernd.

    Das Spiel besticht vor allem mit einer Reihe an sympathischen Charakteren, die auch stark in die Handlung um Altago involviert sind. Tia, Maya und Aisha bilden den emotionalen Kern des Spiels und haben mir ziemlich gefallen. Altago-City als ein zentraler Hub, zu dem man immer wieder zurückkehrt, fand ich auch schön. Die Story kann mit ein paar Kniffen aufwarten, aber besonders hervorzuheben ist der starke Reveal vom Antagonisten. Auch die Eskalation und die stetige, spürbare Verschlimmerung des Zustandes vom Land ist stark umgesetzt - besonders, wenn man mit den NPCs spricht. Leider hat die Story auch ein paar Elemente, die seltsam abstrakt wirken oder mehr Erklärung bedürfen. Auch sind ein paar der Partymitglieder eher belanglos. Und schließlich ist die Optik - naja, PSP halt. Sie hat einige ganz coole Vista, aber ist sonst eher blocktastisch *g*
    Das bittersüße Ende hat mir sehr zugesagt.

    Im Vergleich zu Celceta würde ich sagen, dass Seven einiges besser macht - ein Punkt, wo es definitiv nicht trifft, ist das Adventure-Flair. Dafür ist die Welt einfach zu klein und - abseits von Altago-City - unspektakulär. Aber Story, Hauptcharaktere, NPCs, der zentrale Hub, Bosskämpfe, Dungeons und das allgemeine Kampfsystem gefallen mir hier deutlich besser. Wobei man beim Kampfsystem zumindest ergänzen muss, dass es definitiv langsamer ist als in Celceta. Was aber auch die Möglichkeit eröffnet, dass man Angriffen tatsächlich ausweichen muss, und sie nicht nur iframed. Was mir definitiv mehr gefällt.

    Ys Seven ist meiner Meinung nach kein absolutes Highlight der Reihe, aber es ist innerhalb davon eines der besseren Spiele, an das ich gerne zurückdenke.
    Geändert von Sylverthas (16.12.2024 um 17:07 Uhr)

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