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Mirokurator
Aktualisiert!
Ich habe den Umzug und die neue Schule tatsächlich ganz gut überstanden, was mein "Lesepensum" angeht, weil jene Schule mir direkt mal drei Bücher auf meinen Tisch gehauen hat. ^_~ Daher 7 von 12! Und dann auch langsam mal wieder Nicht-Schulbücher ...? ^^

Transit (Anna Seghers)
Anna Seghers ist wohl ziemlich bekannt *hust* was ich als Deutschlehrer nAtÜrLiCh wusste *hust* und das Buch eine Flüchtingsgeschichte aus dem zweiten Weltkrieg (was auch erschreckend stumpf erklärt, warum es gerade Abiturstoff ist). Nicht unbedingt angenehm ob der Passagierschein-A38-Erfahrungen des Protagonisten, aber nicht zuletzt deshalb auch thematisch sehr eng und für mich persönlich überraschend eingängig. Während Umzug und Berufswechsel ein Buch über Zwischenwelten und Übergänge zu lesen hat was ... surreal Passendes. ^^ Zumal diese Fragen von "Verwurzelung", festen Lebensbildern u.ä. für mich eh immer ein großes Thema sind. Tolle Erfahrung insofern, gerade mit dem Unterricht hinten dran.

Einbruch der Wirklichkeit: Auf dem Flüchtlingstreck durch Europa (Navid Kermani)
Journalist und Fotograph bewegen sich entgegengesetzt der üblichen Route und berichten. Für Schüler ohne Horizont absolut klasse. Wenn man schon ein bisschen was mitbekommen hat, sind viele Sachen etwas basic, einige aber auch nicht, und gerade die persönlichen Erfahrungen sind so oder so viel wert. Das Ganze ist ziemlich – und ich sage mal angemessen – emotionalisiert und wird auch angenehm vielseitig, realistisch und kritisch kommentiert, ohne die Einzelschicksale und Gefühle der Betroffenen zu übergehen. Da es sich schnell wegliest, kann man das durchaus mal machen, gerade wenn man schon etwas abgestumpft oder verhärtet ist, was dieses Thema angeht.

Homegoing (Yaa Gyasi)
Das Buch musste ich durch ein Missverständnis eigentlich gar nicht lesen, habe es dann aber trotzdem getan, weil es einfach fucking faszinierend ist. Es erzählt praktisch über eine "Familie" und ein gutes Dutzend Charaktere hinweg die Geschichte der Kolonialisierung Ghanas und der schwarzen Geschichte der USA. Und es ist WAHNSINN, wie lebendig dabei ein Gesamtbild von ganzen Generationen und Kultur zustande kommt. Man hat das Gefühl, man würde wirklich verstehen, wie sich die Dinge entwickelt haben, warum sie teilweise immer noch nicht funktionieren und wieso es trotzdem genügend Hoffnung gibt, ohne dass das Buch jemals einen Vollständigkeitsanspruch erheben würde. Es liest sich fast wie ein Fantasy-Epos, an dessen Ende man eine "neue" Welt kennengelernt hat. ^_~ Vollste Empfehlung!
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