Fire Emblem – Three Houses (Switch)
Ich habe erst relativ spät angefangen, die Fire-Emblem-Spiele zu spielen, vor allem, da ich eine gewisse Skepsis gegenüber Taktik-RPGs hegte (die ersten, die ich mal angespielt hatte, waren einfach nicht mein Fall). Path of Radiance und Radiant Dawn haben mir sehr gefallen. Ich mochte auch noch den ersten 3DS-Ableger ganz gern, aber danach fing die Reihe irgendwie an, blöd zu werden. Fates ging total daneben und Echoes war zwar besser, hat mich aber auch nicht wieder mit der Reihe versöhnt, weil ich auch diesen 3DS-Stil irgendwie nicht mehr sehen konnte. Ich war deswegen gespannt auf diesen Switch-Ableger und habe ein wenig gehofft, dass die Reihe wieder cool wird.
Und … joah, es hat mir sehr gefallen. Vor allem mochte ich, dass das Spiel wirklich mehr den GBC- und Wii-Teilen ähnelt, was seine Präsentation angeht. Die Graphik ist solide und ansprechend, musikalisch sieht auch alles gut aus (wobei mir mittlerweile nicht mehr so viel im Kopf geblieben ist … wobei ich glaube, dass da was war. Doch, da war etwas. Diese Kampfmusik ist total gut. Insgesamt gibt es in diesem Spiel wenig fröhliches Gefiedel, sondern eher Musik für epische Schlachten, was ich sehr angenehm finde. Ich will mir mal einiges davon bei Gelegenheit von der Tube ziehen, denn irgendwie vergisst man gutes Zeug ja doch irgendwann wieder).
Beim Charakterdesign fand ich es nur sehr schade, dass der männliche Charakter völlig solide aussieht (den habe ich letztendlich auch genommen), der weibliche aber mal wieder Hotpants anhaben muss. Ich finde so etwas komplett ätzend; da merkt man leider, aus welcher Ecke die Entwickler kommen. Ich möchte gerne einen weiblichen Charakter spielen können, der ebenfalls eine sinnvolle Rüstung anhat, danke!
Handlung und Dialoge gefielen mir deutlich besser als in den bisherigen Spielen, jedoch ist das eine Steigerung, die nicht so schwer zu schaffen war, denn die Dialoge in den Spielen waren ja nie klasse. Diesmal waren aber einige Charaktere dabei, die ich mochte, trotz der in dieser Reihe gern genutzten Klischees. Dabei sprach mich dieses Schul-Szenario eigentlich gar nicht an, weil ich es für komplett ausgelutscht halte, aber es ging letztendlich doch. Man kann wohl nicht hoffen, dass japanische Entwickler irgendwann mal ausgefallenere Ideen haben, zumal so etwas hier im Moment wohl … modern ist? Auch die Aufteilung in drei „Häuser“ fand ich nicht so günstig, da man das Spiel letztendlich dreimal spielen muss, um alle unterschiedlichen Phase zu sehen. Klar, es ist deutlich besser als in den Fates-Spielen (größter Beschiss überhaupt), aber als jemand, der wg. der anderen Phase einen zweiten Durchgang gestartet hat, kann ich sagen, dass es schlichtweg langweilig ist, weil man einen Großteil des Spiels erst noch einmal spielen muss. Ich habe es mit dem zweiten Durchgang jetzt auch erstmal gelassen, die Zeitangabe unten ist die meines ersten Durchgangs.
Das Kampfsystem funktioniert super, hätte die alternative Ansicht nicht gebraucht und macht Spaß. Ich fand allerdings dieses Waffen-Dreieck in den alten Spielen immer besser um abzuschätzen, ob man einem Gegner nun überlegen ist oder nicht. Das jetzige System funktioniert, ist aber deutlich schlechter.
Auch nicht so~ toll, aber in Ordnung fand ich die Aktivitäten abseits der Kämpfe. Auch diese funktionieren in diesem Ableger deutlich besser und sind völlig ok, allerdings hätte das Spiel sie auch nicht gebraucht. Ich mag ehrlich gesagt eher den älteren Ansatz mit einer Basis, in der man sich durch wenige Sachen klicken konnte, um dann die nächste Schlacht zu schlagen.
Insgesamt fand ich diesen Ableger aber wieder toll und hoffe, dass das nächste Spiel so ähnlich wird.
Insgesamt: 9/10
Spielzeit: 25 Std.