West of Loathing (Switch)
Handlung
Schräg! West of Loathing spielt in einer Wild-West-Welt, in der dämonische Kühe durch die Gegend ziehen, aber auch ansonsten allerhand komisches Volk durch die Gegend läuft und Leute am liebsten in Spucknäpfen nach Ausrüstung suchen.
Heldin meiner Geschichte ist die furchtlose Florence Dalton, die sich aufs Boxen von Kühen spezialisiert hat.
Ansonsten ist die Geschichte überschaubar: Mann will von seiner Farm weg und nach Westen, nur will der Zug nicht so wie man selbst. Also erledigt man allerhand Aufgaben, um den Zug zum Weiterfahren zu bringen. Na, ja.
Wen das jetzt nicht überzeugt, der sei damit beruhigt, dass das Spiel vor allem von lustigen Dialogen und schrägen Charakteren lebt, denen man im Laufe des Spiels begegnet. Meine ständige Begleiterin war z.B. eine Ärztin, die ständig an der Flasche hängt und Gegner mit ihrer Schrotflinte niedermacht. Man findet Hippies, Geister, Skelette, das „Blood and Breakfast“ eines Serienkillers und Außerirdische gibt es auch noch.
Viele Dialoge fand ich sehr witzig, aber auch das Interagieren mit der Umwelt wird meist entsprechend kommentiert. Was mich jedoch störte war die Art, wie Dialoge eingeblendet werden: Man wird direkt von einer ganzen Textwand erschlagen, die den ganzen Bildschirm füllt und wenn man das wegdrückt, kommen direkt die nächsten zig Zeilen. Mir geht es dabei auf keinen Fall um die Länge der Dialoge (die ist sogar eher überschaubar), sondern um die Art der Präsentation, die nicht ideal ist.
Ansonsten macht das hier aber Laune.
Gameplay usw.
Das Spiel hat ein rundenbasiertes Kampfsystem, man steuert jedoch nur zwei Charaktere, während Gegnergruppen größer sein können. Das Kampfsystem ist solide, aber dadurch auch relativ seicht, zumal der Schwierigkeitsgrad nicht der Rede wert, sondern gleichbleibend und ohne Lernkurve leicht ist (es gibt am Anfang einen schweren Schwierigkeitsgrad, den man finden kann, der aber für mich nicht gut klang).
Man kann angreifen oder aus verschiedenen Fähigkeiten auswählen, meistens ist ein Kampf aber schon direkt wieder vorbei, nachdem er angefangen hat.
Spaß macht auch das Erkunden der Welt, wobei sich das nach einer Weile abnutzt, da die Orte, die man entdecken kann, sich sehr ähneln. Schön fand ich, dass man für sehr viele Aktionen Erfahrungspunkte erhält, die man dann entsprechend auf Fähigkeiten verteilt, durch die wiederum man mehr Möglichkeiten zum Interagieren hat.
Manche Rätsel im späterem Spielverlauf fand ich jedoch dümmlich, da sie (auch mit Hinweisen) darauf hinauslaufen, z.B. verschiedene Hebel so zu drücken, dass man auf eine bestimmte Zahl kommt. So etwas muss nicht sein, weil es letztendlich darauf hinausläuft, dass man nur stupide herumprobiert, bis es klappt (ich habe es gelassen).
Misslungen sind die Menüs; hiervon ist vor allem das Inventar sehr unübersichtlich und man sieht z.B. nicht, ob Ausrüstungsgegenstände besser sind als die, die man gerade ausgerüstet hat, sondern muss sich dafür durch seine komplette Liste an Zeug klicken. Die Steuerung im Menü funktioniert auch alles andere als gut.
Graphik und Musik
Hierfür sollte man sich am besten die Bilder ansehen. Ich finde, das Aussehen des Spiels passt zu seinem Humor; ansonsten gibt es ein paar nette Details, die man entdecken kann und die witzig sind.
Die Musik hat mir gut gefallen; man bekommt einige Western-Klänge, die jedoch nicht nach diesem klassischen „Ich meine das hier so ernst“-Western klingen, sondern frisch und irgendwie nach guter Laune. Hier mal eine Hörprobe. Ich fand aber nicht alles so gut wie diese Kampfmusik, die man leider aber nie komplett hört, da die Kämpfe so kurz sind.
Fazit
Das Spielprinzip nutzt sich mit der Zeit etwas ab und manche Nebenmissionen sind einfach nicht gut, aber im Großen und Ganzen ist West of Loathing ein charmantes Spiel, das eher ungewöhnlich aussieht, als dass es sich auch wirklich so spielt, aber für diese kurze Zeit auf jeden Fall Spaß macht. Kann man mal spielen.
Insgesamt: 7/10
Spielzeit: ca. 7 Std.