Kommen wir zum zweiten sehr malerischen Spiel:
GRIS
Oder auch: Wenn Hundertwasser Videospiele gemacht hätte
Das Gesamte wirkt, als wird es konsequent in Wasserfarben weitergemalt im Spiel, die Farben, die immer mehr werden, je weiter man kommt, geben dem Spiel eine Lebhaftigkeit. Man fügt einer dunklen Welt mehr und mehr Licht- und Farbgradienten hinzu. Teilweise, wenn man eine neue Farbe bekommt (wundervolles Erzählelement), schaut man sich in einem neuen Level erstmal in Ruhe die malerische Umgebung an und genießt den Fortschritt und Detailreichtum. Ein bisschen war ich dann von meinen „Hidden Folks“ Runden geplagt und habe nach immensen Details in der Umgebung gesucht.
Die Farben nehmen auch starken Bezug auf die Geschichte. So werden wohl die 5 Phasen der Verarbeitung (von Trauer bis hin zu Akzeptanz) durchlebt. Was bspw. in der ersten Welt mit all den Rottönen und der damit einhergehenden Angstfarbe gut sichtbar ist.
Was auch zu den Phasen und den Welten passt. Wahrscheinlich hab ich irgendwo was übersehen, aber ich glaube mir fehlen noch 1-2 Cutscenes, damit ich es komplett verstehe. Aber ich vermute, es geht um eine trauernde Tochter oder Mutter.
Der Sound. Ist der Knüller. Ich hab durch den Sound das Gefühl, dass ich die Farbe weiß, die gerade im Spiel „tonangebend“ ist. Von instrumentalen Crescendos bis hin zu Pianostücken ist alles dabei was mir Freude bereitet.
Die Welt ist ein bisschen Jump and Enjoy, und ein bisschen Metroidvania. Der obligatorische Doppelsprung ist bspw. am Ende dabei. Wirklich viel Anspruch ist es nicht und es ist wirklich ein entspannendes Durchlaufen.
Da das Thema Depression ist, weiß ich nicht, wie es Leute mit wirklichen Depressionen anspricht, ich hab von meiner Freundin gehört, dass sie das Spiel sehr intensiv erlebt hat, und sie hat es sogar (hört, hört) ohne mich weitergespielt, weil sie die Welt so immens spannend fand. Sie hat immens mit der Figur mitgelebt. Keine Ahnung, wie das dann bei Menschen ist, die die Thematik dann noch mehr anspricht.
Sauerei, ich musste eine ganze Welt nachholen.
Schwierigkeitsgrad war nicht hoch, aber da es eher ein Spiel zum Zuschauen ist, sehe ich das auch gar nicht so eng.
Für mich neben Gorogoa das memorabelste Spiel, das ich im letzten Jahr angefasst habe. Es hinterlässt massiven Eindruck.
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