Gestartet: 14.02.
Beendet: 06.05.
Ich hab im März und April irgendwie so überhaupt gar nicht gezockt. Zumindest keine JRPGs, weshalb auch dieser Bericht etwas später kommt, als ich es ursprünglich geplant habe. Nico und seine Motivationsprobleme schlagen zu und ich wollte dem Spiel die Aufmerksamkeit und Liebe widmen, die es verdient.
Warum gerade The Legend of Heroes: Trails of Cold Steel 2?
Diese Frage ist sehr leicht zu beantworten, weil es der direkte Nachfolger von Trails of Cold Steel 1 ist und ich das Spiel unglaublich gefeiert habe. Außerdem war es dieser Teil von dem besagter Freund vom anderen Bericht mir die Musik gezeigt hat, also umso mehr Grund, diesen Teil auch zu spielen. Allerdings habe ich bis kurz vor Ende des Spiels mal wieder versäumt, Screenshots zu machen, daher fallen diese mal wieder aus. Bei Atelier Lydie & Suelle habe ich aber schon einige und bin da auch gerade erst beim Anfang!
Eindrücke beim Spielen:
Trails of Cold Steel spielt story-technisch sehr nah an seinem Vorgänger an. Genau genommen liegt ein Monat zwischen dem Ende von ToCS 1 und 2, eine Zeit, die Rean ohnmächtig in der Eisengard-Bergkette verbracht hat. Nach den vergangenen Ereignissen aus ToCS1 liegen schon einmal 2 Ziele direkt auf der Hand: Die Klassenkameraden finden und einem gemeinen Dude mal gehörig den Hintern versohlen.
Zunächst einmal: Alles, was ich über die Charaktere in ToCS1 gesagt habe, trifft natürlich auch in diesem Teil zu. Sie sind, Hauptcharaktere und Nebencharaktere (wobei die Anzahl von spielbaren Charakteren von 11 auf am Ende des Spiels... 23...? gestiegen ist. Ich werd's nicht genau nachzählen), wieder realistisch gestaltet und man erkennt in ihnen auch die Entwicklung, die sie im Vorgänger gemacht haben und wie ihre weitere Vergangenheit und Lebensgeschichte sich auf ihre jetzigen Handlungen auswirken und wie sie überhaupt mit dem Krieg umgehen. Am Ende des Tages werden sich jedoch alle Mitglieder von Klasse VII entscheiden, eine Rolle in diesem Krieg zu spielen. Ebenso die Charakterentwicklung von nicht nur den Protagonisten, sondern auch den Antagonisten und Nebencharakteren wird in diesem Teil wieder sehr stark deutlich. Auch die Welt ist hier wieder wunderbar gestaltet und man lernt wieder eine Menge über die Vergangenheit des Kaiserreiches Erebonia, vor allem den Krieg der Löwen, welches ein zentrales Ereignis in der Landesgeschichte ist und andere wichtige Informationen über das Verhältnis zwischen Erebonia und den anderen Ländern, was vor allem auch in einem Nebenkapitel nahe dem Ende des Spiels nochmal verdeutlicht wird. Daher kann ich hier nur mal wieder sagen: Charaktere und Lore/World Bulding sind hier wieder sehr gut vertreten und bereichern das Spiel sehr. Wie genau sich die Story entfaltet möchte ich nicht so ganz anreißen, um den Bericht so spoilerfrei wie möglich zu halten, auch wenn wir natürlich über den zweiten Teil einer Reihe (Cold Steel) und dem wohl siebten Reihe einer ganzen Serie von Spielen (Trails) reden. Für mich persönlich war allerdings ein wichtiger Motivationspunkt, herauszufinden, wie es mit der Story und den Charakteren weitergeht und ich kann so viel sagen, dass mich das Spiel in diesem Fall auch wirklich nicht enttäuscht hat und dass Trails of Cold Steel 2 ein mehr als nur würdiger Nachfolger des ersten Teils ist, wenn wir jetzt auf die Charaktere, Lore und Story schauen.
Beim Gameplay gibt es hier nicht viel Neues zum Vorgänger. Habe wieder auf dem Schwierigkeitsgrad "Normal" gespielt, weil ich mir noch nicht zutraue, ein Trails Spiel auf Hard oder Nightmare first time zu spielen. Das Argument der Lieblingscharaktere kann ich nicht bringen, weil Rean, Alisa und Fie/Gaius in jede Gruppe reinpassen können, wenn man es denn so will. Allerdings hat jeder der Hauptcharaktere immer noch Fähigkeiten, die gut genug sind, um darüber nachzudenken, sie zu spielen. Die einzige große Neuerung zum Standardkampf ist wohl der Overdrive Modus, in dem man sich noch mal 3 Züge ergaunern kann, HP, MP und CP wiederherstellt, Statusveränderungen heilt und Instant Cast aktiviert. Allerdings sollte man diesen Modus dennoch nicht unüberlegt benutzen, da es immer noch die Zugboni gibt, auf die man auch bei den Gegnern achten muss und man muss den Overdrive erst aufladen, weshalb der Modus zwar übelst stark klingt, aber im Endeffekt doch sehr balanced wirkt. Ansonsten haben wir nur im späteren Spielverlauf die Möglichkeit, mit Rean richtig die Sau rauszulassen, da wir die aus ToCS1 bekannte Ogerform/Dämonenform temporär im Kampf aktivieren können und ein wenig später noch ein weiteres nettes Spielzeug haben, um Standardkämpfe zu vereinfachen. Es gibt auch noch eine andere Art von Kämpfen, aber da ich Spoiler weitgehend vermeiden will, werde ich darüber nichts genaues sagen. Allerdings fühlte sich diese Art von Kampf sehr repetitiv an, wobei sie mir persönlich dennoch Spaß gemacht hat, was allerdings auch an der musikalischen Untermalung (Transcend Beat <3) liegen kann. Ein Gameplay Element außerhalb des Kampfes war es auch, die Schüler der Thors-Akademie einzusammeln, um bestimmte Boni und Möglichkeiten freizuschalten. Dadurch konnte man auch Möglichkeiten erspielen, schneller durch den Osten Erebonias zu jagen, was ziemlich nett war. Vor allem im Nord-Hochland.
Grafisch war dieses Spiel quasi exakt ToCS1, was auch Sinn macht, weil die Spiele in sich selbst extrem verknüpft sind und es keinen großartigen Sinn machen würde, Grafiken über den Haufen zu werfen, die natürlich noch Relevanz haben. Die neuen Outfits von Klasse VII sind allerdings teilweise ein echter Hingucker, was natürlich für mich punktet. Musikalisch ist ToCS2 meiner Meinung nach ebenfalls on par mit ToCS1. Ich muss sagen, dass ich, bevor ich ToCS2 gespielt habe, nur wenige Soundtracks aus diesem Teil wirklich mochte. Ich denke da an Blue Destination, welches mein einziger persönlicher Favorit war. Während des Spiels, durch die Nutzung und Umsetzung des Soundtracks, kann ich aber sagen, dass der Soundtrack wirklich genial ist. Battle Themes wie Heated Mind (Hab viele gesehen, die's nicht mögen, ich find's klasse), Transcend Beat und Take the Windward! (welches auch für ein Snowboard Minispiel benutzt wird, der Hauptgrund, warum ich es so gerne gespielt habe) sind absolut genial. Aber auch die restliche Musik trifft an sich immer den Punkt, den sie treffen soll, was natürlich der Atmosphäre auch wieder sehr hilft.
Alles in allem würde ich sagen, dass ToCS2 genauso wie der Vorgänger ein verdammt gutes Spiel ist, an sich meiner Meinung nach sogar besser. Für mich war es der perfekte Nachfolger für einen bereits echt guten ersten Teil.
Endstatus:
Story durchgespielt, versucht, so viel Optionales wie möglich mitzunehmen, Rang A0 erreicht.
Finales Bonding Event mit Fie Claussell
Spielzeit: ca 71 Stunden
Wertung: 10/10
Volle Punktzahl ist immer sehr heikel zu vergeben, das weiß ich. Allerdings möchte ich hier wirklich dem Spiel das geben, was es verdient und es ist ein Spiel, was mich wirklich dazu gebracht hat, mit den Charakteren mitzufühlen. Das habe ich auch schon im Vorgänger, aber gerade dieser Teil konnte mich extrem mitreißen und es war, wie schon gesagt, für mich ein perfekter Nachfolge für ein ohnehin schon geniales Spiel.
Ich hoffe, dass wir die Lokalisierung und den PC Port des dritten Teils noch vor 2020 kriegen, wobei ja auch diesen Sommer eine vielversprechende Fan-Übersetzung von Zero no Kiseki erscheinen soll, wobei ich da eher auf Ende 2018 tippe, was nicht böse gegenüber den Machern gemeint ist, aber die haben ja schließlich auch mal ein Leben, das vielleicht hin und wieder mal mehr Zeit in Anspruch nimmt.