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Thema: Reading Challenge 2018 – Zeit zum Lesen! [Abgeschlossen]

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Haruki Murakami - Kafka am Strand (600/600)
    Damit bin ich bei 2650/3450 +1370 Seiten. Wird knapp.

    Ich glaube, Murakami ist einfach nicht mein Autor. "Südlich der Grenze, Westlich der Sonne" fand ich super, aber das kam auch ohne surreale Elemente aus und wie das stark fantastische "Hardboiled Wonderland und das Ende der Welt" fand ich "Kafka am Strand" einfach nur nett. Die erste Hälfte des Buches fand ich noch ziemlich gut, da ihm die Charakterzeichnung und das Darstellen von verschiedenen Situation wirklich tadellos gelungen sind, aber ab der Hälfte wurde mir so allmählich bewusst, dass ein wirklicher Plot nie so richtig ins Rollen kam und dass das Buch auch nach über 300 Seiten noch immer vor sich hin dümpelt. Das ständige Aufgreifen von Elementen aus der Folklore bzw. Mythologie und die immermals auftretenden bizarren Situationen haben mir anfangs auch noch zugesagt, später konnte ich damit jedoch nichts mehr anfangen. Um die Hälfte rum und besonders im letzten Drittel wird die Handlung nur noch durch stark fantastische Elemente vorangetrieben, die auch nicht mehr erläutert werden und für mich das gesamte Buch hinter einem Schleier verstecken.

    In einer Reddit-Diskussion habe ich ein paar nette Anhaltspunkte gefunden, die das Buch etwas näher erläutern, aber trotzdem noch einen fahlen Beigeschmack mit sich bringen. In erster Linie wurde das, was der wahre Kern der Geschichte zu sein scheint, etwas zu gut für meinen Geschmack versteckt, während die Elemente, die für mich gut funktioniert haben, mir durch zu wundersamen Unsinn ruiniert wurden. Leider arteten auch zu viele Gespräche in philosophisches Geplapper aus, welches auf mich eher substanzlos wirkte, auch wenn ich die Charaktere allesamt mochte und ich ihnen gerne gefolgt bin.

    Insgesamt kein schlechtes Buch, aber auch nicht besonders gut.

  2. #2
    Zitat Zitat
    Um die Hälfte rum und besonders im letzten Drittel wird die Handlung nur noch durch stark fantastische Elemente vorangetrieben, die auch nicht mehr erläutert werden und für mich das gesamte Buch hinter einem Schleier verstecken.
    Also so ist fast jedes Murakamiwerk, das ich gelesen hab. Abgesehen von den natürlichen wie Naokos Lächeln. Bin aber zu sehr mit dem Gesamtwerkvertraut, meine mich aber zu erinnern, dass die übernatürlichen die Mehrheit ausmachen.

    Ich glaube, man kann niemanden zwingen, das zu mögen und mich wirft die Tatsache, dass nichts aufgeklärt wird, auch ein bisschen aus der Bahn, bis ich irgendwann erkannt habe, dass das Nichtaufklären ein typisch asiatisches Stilmittel ist. Das Buch was das angeht, total impressionistisch. Es geht nicht darum, den Plot aufzuklären, sondern wie er erzählt wird. Das ganze Buch würde mit klaren Antworten ganz anders funktionieren und das ist für mich der einfache Schlüssel zu Murakamis Werk (und auch ein paar anderen Autoren).

    Vielleicht hilfts dir. <3

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