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Ich habe gerade den ersten Band von Kemono no Souja (獣の奏者) durchgelesen (357 Seiten). 
Was für ein tolles Buch! An meiner anfänglichen Begeisterung hat sich bis zum Ende nichts geändert. Das Buch ist so wunderbar einfühlsam geschrieben und am Ende wollte ich gar nicht mehr aufhören zu lesen. Nach dem Zeitsprung von vier Jahren merkt man deutlich, wie viel erwachsener Erin ist, auch wenn es natürlich vieles gibt, das sie immer noch nicht versteht. Wie auch im Anime schon ist ihre Beziehung zu Lilan für mich der Höhepunkt gewesen. Obwohl sie ein Mensch ist und Lilan ein "Tier", kann Erin sich durch ihre eigene Situation gut in Lilan hineinversetzen. Gleichzeitig wird Lilan keineswegs idealisiert wie es oft mit Tieren in Kinderbüchern der Fall ist – es wird explizit klargemacht, dass es ein Wesen ist, das nicht nach menschlichen Maßstäben beurteilt werden kann und dass die Kommunikation sich entsprechend schwierig gestaltet.
Das Ende kam ein bisschen plötzlich. Bei mehrteiligen Büchern erwartet man normalerweise eine Art "Zwischenende", aber hier gibt es keinen richtigen Höhepunkt oder "feeling of closure" am Ende, höchstens einen sehr kleinen, hoffnungsvollen Cliffhanger. Der Übergang zum nächsten Buch wird also sehr fließend sein.
Das Lesen selbst fiel mir gegen Ende auch immer leichter, nachdem ich den schwierigsten Teil überwunden hatte. Das liegt auch zu großen Teilen daran, dass ich herausgefunden habe, wie man auf Amazon japanische eBooks kaufen kann – ich weiß nicht, wieso ich das nicht früher schon wirklich versucht habe, es hätte mir jedenfalls sehr viel Zeit und Frust erspart. Im Gegensatz zu Kiki (Majo no Takkyubin) sind die Kemono-no-Souja-Bücher jedenfalls noch keine, wo ich nur ab und zu mal ein Wort nachschlagen muss und die die ich ansonsten entspannt lesen kann. Das sind sicherlich noch so im Durchschnitt ~15 Wörter pro Seite, die ich nicht kenne. Am Computer geht das aber trotzdem recht entspannt dank Wörterbuch-Addons, mit denen man per Hover die Wörter nachschlagen kann. Habe trotzdem angefangen, mir vermehrt Wörter mitsamt Satzbeispiel rauszuschreiben bzw. rauszukopieren, um sie regelmäßig zu wiederholen und besser zu merken.
Wie auch immer, ich bin froh, dass ich endlich eine komfortable Methode gefunden habe, die Bücher zu lesen – hätte ich die Idee von Anfang an gehabt, hätte ich sicherlich keine (knapp) zwei Jahre gebraucht. ^^
Damit wäre meine Challenge bei (3/5). Wie’s nun weitergeht, werde ich schauen, aber ich will auf jeden Fall mit japanischen Büchern weitermachen. Eigentlich habe ich direkt Lust auf den nächsten Band, aber auch eine Handvoll anderer japanischer Bücher, die sich nicht im Fantasy-Bereich bewegen, reizen mich (z.B. Kiyoshiko oder Shizuka na Hibi – letzteres gibt's aber leider nicht als eBook). Gibt auch ein paar literarische Werke, die ich gerne mal ausprobieren würde (z.B. Kokoro こころ, Snow Country 雪国 etc.), aber ich glaube, damit warte ich noch ein wenig.
Geändert von Narcissu (04.02.2019 um 06:07 Uhr)
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