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Thema: Reading Challenge 2018 – Zeit zum Lesen! [Abgeschlossen]

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  1. #1
    Ich habe Geschichte Japans (522 Seiten) gestern durchgelesen und bin somit bei 1/5 Büchern.

    Zu meinem vorherigen Kommentar habe ich nicht mehr viel hinzuzufügen. Das Buch bieten einen exzellenten Überblick über die japanische Geschichte insbesondere für diejenigen, die schon ein paar Vorkenntnisse haben. Dabei werden auch Aspekte beleuchtet, die man im Alltag weniger aufschnappt, wenn man sich nicht konkret damit beschäftigt. Beispielsweise wusste ich nicht, dass Japan nach dem Weltkrieg einer sehr lange Zeit von einer einzelnen Partei regiert wurde, was politisch sehr problematisch war (und zu ’ner Menge Bestechungen und Lobbyismus geführt hat), aber die Premierminister trotzdem über große Zeiträume hinweg im Jahrestakt oder öfter wechselten.

    Der Schreibstil des Buchs ist klar und verständlich, aber nicht anspruchslos – ein gehobenes Sprachniveau und Verständnis wissenschaftlicher und politischer Begriffe wird vorausgesetzt.

    Für jemanden, der nur grobes Interesse an der Geschichte des Landes hat, ist das Buch eher nicht geeignet – dafür geht es doch zu sehr ins Detail. Aber wer sich ein tieferes Verständnis der japanischen Geschichte aneignen will, für den eignet sich dieses Buch als erster Anlaufpunkt allemal. Von mir gibt es ein klares .

  2. #2
    H.G. Wells - The Invisible Man (200 Seiten)

    Das Buch erzählt die Geschichte eines jähzornigen jungen Mannes, der nach einem Experiment unsichtbar wurde und sich nun in einem Inn irgendwo in England einquartiert. Damit nicht auffällt, dass er unsichtbar ist, trägt er Bandagen und gibt den Anwohnern damit ein ziemliches Rätsel auf (zusätzlich zu seinem wunderlichen Verhalten). Die ganze Sache fliegt allerdings auf und er sieht sich gezwungen, zu fliehen.

    Inhaltlich ist das Buch schon recht interessant gewesen, aber über den Schreibstil und die Präsentation bin ich etwas zwiegespalten. Die Geschichte wird nämlich eher episodenhaft erzählt und liest sich meist eher wie ein Tatsachenbericht eines auktorialen Erzählers, der bewusst desöfteren vermeidet, gewisse Handlungen einem unsichtbaren zuzuschreiben. Beispiel: Anstatt zu schreiben, dass Person XY vom Unsichtbaren gerade eine Faust ins Gesicht bekommen hat, wird es so beschrieben, dass XY plötzlich mit dem Kopf voran nachhinten fliegt und über jemand anderen stolpert. Das gibt dem Buch zwar einen besonderen Charakter, ich fands jedoch meist eher anstrengend und unverständlich. Der archaische Gebrauch der englischen Sprache hat das auch nur schlimmer gemacht. Nach ungefähr der Hälfte wird das Buch aber viel angenehmer zu lesen, da dann der Unsichtbare davon erzählt, wie es dazu gekommen ist, dass er so geworden ist und was dann geschah.

    Jedem könnte ich das Buch nicht empfehlen, da es sich imho für nicht-Muttersprachler nicht besonders gut liest und es inhaltlich nicht so belohnend ist, als dass man unbedingt drüber hinweg sehen kann, aber ich würde es dennoch als positive Leseerfahrung einstufen.


    Hab jetzt noch paar Bücher außerhalb meiner Planung gelesen, da ich ganz gut in der Zeit liege.

    Henrik Ibsen - Nora oder Ein Puppenheim (100 Seiten)

    Nora ist ein interessantes Drama, welches sich nicht nur gut liest, sondern auch inhaltlich glänzen kann. Die Handlung und die Charaktere sind nachvollziehbar und das Ende regt definitiv zum Nachdenken an. Ich war sogar überrascht, welche moderne Wendung das Drama sogar nimmt und wie es endet. Ist wirklich zu empfehlen, da es sich auch sehr aufwandslos liest.

    Henrik Ibsen - Hedda Gabler (100 Seiten)

    Fand ich nicht gut. Die Handlung nimmt nie wirklich an Fahrt auf und an den Charakteren hatte ich kaum Interesse. Als wirkliches Drama kann ich es nicht bezeichnen, da die Protagonistin unsympathisch und böse ist und sie sich ihre Umstände selbst zuzuschreiben hat, bis vielleicht auf ein paar gesellschaftliche Faktoren (Die aber nur am Rande beleuchtet werden und für die man Vorwissen benötigt). Als gesellschaftliche Kritik kann ich das Werk daher auch nicht wirklich sehen. Das Ende wirkt für mich noch ziemlich roh und ich weiß nicht, welches Gefühl die Geschichte bei einem eigentlich auslösen soll. Absolut keine Empfehlung.

    Fjodor Dostojewski - Die Sanfte (70 Seiten)
    Die Sanfte erzählt die Geschichte eines einst in Ungnade gefallenen Leihpfänders, der sich einem verarmten jungen Mädchen (16 Jahre alt) annimmt und zur Frau nimmt. Er selbst zeichnet sich durch eine gewisse Strenge und vermeintliche Kaltherzigkeit aus, sie ist eher zurückhaltend und von milder Natur. Dostojewski zeichnet hier einen interessanen Hauptcharakter und stellt eine spannende zwischenmenschliche Beziehung dar, die für beide undurchsichtig ist und aus der beide unglücklich hervorgehen.

    Das Buch hat in seiner Präsentation meiner Meinung nach einige Schwächen und so ganz ist der Funke bei mir nie übergesprungen. Ich schätze mal, dass eine doppelte Länge bei dieser Thematik besser funktioniert hätte, zumindest wenn es um Dostojewski geht. Dadurch bleibt das Buch zwar empfehlenswert, aber nicht nennenswert und wer sich mal mit Dostojewski beschäftigen möchte (was ich jedem empfehlen kann!), der sollte mal Arme Leute, Der Spieler oder Aufzeichnungen aus einem Kellerloch lesen.

    Kannst du das dann beim Eingangspost mit einem +270 versehen, Cipo?

    Geändert von Byder (24.04.2018 um 16:11 Uhr)

  3. #3
    Ich habe vorgestern angefangen, Kemono no Souja (獣の奏者) von Nahoko Uehashi zu lesen. (Die Frau hat übrigens vor ein paar Jahren den Hans-Christian-Andersen-Preis für Kinderliteratur gewonnen.) Das Buch hatte ich schon zweimal angefangen und bis ca. Seite 100 (von 350) gelesen, aber bin letztlich nicht drangeblieben, obwohl es mir unheimlich gut gefallen hat. Mittlerweile fällt mir das Lesen aber deutlich leichter als noch vor einem Jahr und ich komme recht zügig voran. Ich hoffe, ich kann das Tempo beibehalten und schaffe jeden Tag ca. 20 Seiten. Ich spiele auch schon mit dem Gedanken, im Anschluss den zweiten Teil zu lesen.

    In jedem Fall eine wunderschöne Geschichte und ich bin immer noch fasziniert von der Darstellung der Beziehung zwischen Mensch und Natur bzw. Mensch und Tier. Die Art von Fantasy, die Nahoko Uehashi schreibt, ist auch eindeutig sehr asiatisch und im Grunde genommen ist es eine Schade, dass ihre Hauptwerke im Westen nie vollständig erschienen sind. Das sind Bücher, die ich als Kind abgöttisch geliebt hätte, die aber zugleich so viele aufmerksame Beobachtungen und Weisheiten enthalten, dass man sie auch als Erwachsener noch wunderbar genießen kann.

  4. #4
    Gerade Stephen King's Joyland beendet, eine Coming of Age Story über einen 21-jährigen Kerl der den Sommer über in einem Vergnügungspark arbeitet um unter anderem über seine erste große Liebe hinwegzukommen. Wird zwar teilweise auch als Mystery Thriller bezeichnet, da das Horror Haus des Parks angeblich vom Geist einer ermordeten Frau heimgesucht wird, aber dieser Aspekt der Story ist im Großen und Ganzen eher nebensächlich. Ansonsten hätte mich das Ende vermutlich mehr gestört als es tatsächlich der Fall war. Ist zwar nicht unbedingt eine Deus Ex Machina, aber es wirkt halt viel zu einfach. Der Rest des Buchs ist aber ganz nett und auch ein klein wenig dramatisch. Ich würde aber empfehlen den Klappentext nicht zu lesen weil der schon ein bisschen was vorwegnimmt. Ist zwar nicht unbedingt ein Spoiler da man sich eine dieser Entwicklungen schnell denken kann, aber komplett blind ranzugehen wäre vermutlich besser.

    Ist sicher nicht Stephen King's bestes Werk, aber es hat mich von Anfang bis Ende gut unterhalten, zumal es Stephen King wunderbar gelungen ist den Alltag auf einem Vergnügungspark zu veranschaulichen (auch wenn es laut seiner Notiz am Ende vielleicht nicht 100%ig akkurat ist). Und mit knapp 300 Seiten kann man das auch nebenbei gut lesen.

  5. #5
    Mein Bericht-Backlog staut sich momentan etwas, darum werde ich auch den Report zum Buch nachreichen, dennoch habe ich mit .hack//Another Birth 1 inzwischen 3/12 Büchern gelesen.

  6. #6
    Halbzeit bei Kemono no Souja (獣の奏者) – habe nun Kapitel 10 (von 20) gelesen, bin nun auf Seite 185 und komme besser voran als erhofft! Die Geschichte verläuft seit dem sehr dramatischen Ende des Prologs sehr ruhig, aber legt unheimlich viel Wert darauf, Erins Persönlichkeit, vor allem ihre Neugier an allen Lebewesen, darzustellen. So haben sich beispielsweise zwei Kapitel mit dem Leben von Honigbienen beschäftigt – und keineswegs nur in trockenen Beschreibungen. So langsam steuert die Geschichte auf den Teil zu, den ich im Anime mit am liebsten mochte. Und da heute Feiertag ist, gedanke ich, noch so einige Seiten zu lesen.

  7. #7
    Unendlicher Spaß mit 1552 Seiten.

    Ziemlich, ziemlich seltsames Werk. Sprachlich teilweise interessant, teilweise einfach nur ein Overkill und man hat ein Eindruck hier nem Autor bei der Masturbation auf seinen eigenen Wortschatz zugucken zu müssen (wie bei Joyce).

    Ich hab es wie die meisten anderen Titel oben als Hörbuch konsumiert. In diesem Fall eher als Hörspiel, das man kostenlos herunterladen kann. http://unendlichesspiel.de/

    Einige Szenen sind in Erinnerung geblieben. Beispielsweise der ausführliche sexuelle Missbrauch eines Vaters an seiner behinderten Tochter oder ein Tennisspieler, der Turniere gewinnt, weil er seinen Gegnern droht sich selbst zuerschießen, wenn er verlieren sollte. Am liebsten mochte ich das Beziehungsfünfeck um Joelle, ihren Vater, Jim, Orin und Gately.
    Es ist ein bisschen (mittlerweile überholte, da auch schon 20 Jahre alt) Sozialsatire drin.

    Die Chronolgie des Werkes ist total konfus am Anfang. Sobald man sich dann darauf eingelassen hat, die Szenen in den Kontext zu bringen ist das Buch dann leider ab der Hälfte ungefähr ziemlich linear.

    Das Hörbuch war echt schräg, teilenweise umwerfend an Qualität der Laiensprecher, teilweise abgrundtief nervtötend ob der schlechten Klangqualität. Ich hab einige Leser mehrfach gehört. Einen sogar mindestens zehn Mal. Dass jede Seite von einem anderen Sprecher vorgelesen wurde, kann also nicht stimmen.


    Im Übrigen habe ich dann auch der Mann ohne Eigenschaften gehört, was mich sehr gelangweilt hat, weil ich zu niemandem in der Handlung irgendwie connecten konnte. Da ich wegen der konfusen Werkbearbeitung keine Schriftliche Version gefunden habe, die meiner Audioversion entspricht, also geh ich mal von einer geringeren Seitenzahl von ca. 1100 aus.

  8. #8

    Margarete Stokowski - Untenrum frei

    Es ist noch gar nicht so lange her, da wurde mir gesagt, ich sei die giftigste Art von Feministin. Diejenige, die ohne Sinn und Verstand mit Schaum vor dem Mund Denk- und Sprachverbote erteilt. Die andere Menschen gegeneinander aufhetzt und im Stillen Männer hasst. Die ihre eigenen Fehler nicht sieht und lieber mit Doppelmoral anderen Vorhaltungen macht. Die zu viel Margarete Stokowski gelesen hat.

    Ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt nur ein oder zwei Kommentare von der SPIEGELOnline-Kolumnistin gelesen. Tatsache ist, ich habe seit meinem Studienabschluss kaum noch feministische Texte gelesen oder mich groß mit der Netzfeministinnen-Szene beschäftigt. Allerdings schreibt die Autorin über Sex, Feminismus, Liebe und Macht. Mein fucking Jam! Im Zuge dieser Vorwürfe dachte ich mir, ich könnte das Buch ja endlich einmal kaufen. Und es war eine sehr gute Entscheidung, das zu tun.

    SEX. MACHT. SPASS. UND PROBLEME.
    Stokowski erzählt von dem frühen Wunsch, unbedingt als Mädchen wahrgenommen zu werden, von unzulänglichem Aufklärungsunterricht, von Haaren und Enthaarung, von Gewalterlebnissen, von Sex, von Liebe und vom Feminismus. Und sie verbindet ihre wunderbar erzählten persönlichen Erlebnisse mit philosophischen, politischen und wissenschaftlichen Analysen und zeigt damit: Sie ist mit ihren Erfahrungen nicht alleine. Wir fühlen uns als freie, aufgeklärte Individuen, aber erst wenn wir Geschichte um Geschichte zusammentragen, wird die kollektive Schieflage, die strukturelle Ungleichheit sichtbar. Dennoch: «Wenn ich Geschichten aus meinem Leben erzähle, dann nicht, um langsam, aber sicher ein Bild von mir als Vollopfer aufzubauen», schreibt Stokowski – im Gegenteil. Ihr geht es um eine «Ent-Opferung». Humorvoll und klug geht sie damit der Frage nach, wie politisch das Private noch immer ist.
    «Der Feminismus erklärt mir nicht, warum der Bus nicht auf mich wartet. Aber er erklärt mir, warum ich mich für mein Zuspätkommen entschuldigen werde, auch wenn ich nicht schuld war, sondern der Bus zu früh gefahren ist. Er erklärt mir, warum viele der Frauen, die ich kenne, sich auch noch entschuldigen würden, wenn sie von einem Meteoriten getroffen werden.»

    Ich habe das Buch in mehr oder weniger zwei Tagen komplett verschlungen. Es liest sich sehr angenehm und persönlich, witzig und unkompliziert, und bringt dabei dennoch die Geschichte herüber, die sich mit jedem Kapitel klarer zeigt. Sie erzählt, wie kleine und große Mädchen die härtesten Verfechterinnen von Geschlechterrollen sind, wie Sozialisierung funktioniert und warum Frauen nichts sagen, wenn ihnen Sexismus widerfährt. Es geht nicht um Angst, sondern um Gewohnheit. Um Machtfragen. Das Buch führt von der Sozialisiation schon vor der Geburt ("Was wird es denn?") über Mädchenzeitschriften bis hin zu den ganz großen Fragen von Politik und Gesellschaft. und es geht in vielen Instanzen um Sex und Erotik, un darüber, wie unser Umgang damit die Gesellschaft formt.

    Sexismus ist ein System von zahlreichen Kleinigkeiten. Nichts davon groß genug, um deswegen ein Fass aufzumachen. Aber in der Masse ein Problem.

    "Zwischen all den ironisch, halb ironisch und ernst gemeinten Varianten von Sexismus ist es schwierig geworden zu sagen, was genau das Problem sein soll, wenn eine Fünfzehnjährige sich Playboy-Bettwäsche zu Weihnachten wünscht. Können wir Vermarktlichung annehmen und trotzdem die feinen Differenzen sehen zwischen dem, was es heißt, wenn eine Frau eine Handyhülle mit der Aufschrift 'Bitch' benutzt und wenn ihr Exfreund sie so nennt?"

    Untenrum Frei hat für mich die Welt des Feminismus nicht neu erfunden. Aber das Buch hat mich bestärkt und gestärkt. Zum einen mag ich den Schreibstil wirklich sehr gerne. Die Autorin arbeitet mit vielen Quellen, Studien und Zitaten, aber trotzdem fühlt sich das Buch nie wie eine wissenschaftliche Abhandlung an. Es ist eine persönliche Geschichte, die aufzeigt, wo die Knackpunkte liegen, die das Verhältnis von Geschlecht und Macht prägen. Ich hätte fast jede Seite instagrammen können, weil ich die Texte und Kapitel so geil finde. Auf fast jeder Seite gibt es einen Satz, den ich so wichtig finde, dass ich ihn hier zitieren möchte.
    Außerdem ist Frauen- und Mädchenzeitschriften (und Männerzeitschriften) ein ganzes Kapitel gewidmet, und damit kann mich ja immer begeistern.

    Vor der Lektüre wollte ich am liebten nie wieder etwas zum Thema Feminismus sagen. Jetzt weiß ich auch, warum. Und warum das genau der falsche Weg ist.


    "Um Selbstbestimmung wird es viel gehen. Denn Feminismus ist keine Bewegung, die alte Zwänge durch neue Zwänge ersetzen will oder alte Tabus durch neue. Es ist ein Kampf gegen Zwänge und für mehr freie, eigene Entscheidungen [...] Was für ein Mensch willst du sein? Das klingt nach viel, und ja, verdammt, es ist viel. "




    Wem empfehle ich das Buch: Jedem, der mir je gesagt hat "Du als Feministin, was denkst Du über Thema X?". Und allen, die das Thema Feminismus zu groß und gruselig finden, und es lieber erst einmal nur mit spitzen Fingern anfassen wollen. Und Menschen, die es generell spannend finden, wie Rollen entstehen und warum unsere Gesellschaft so ist, wie sie ist. Kurzum: Jedem.

  9. #9
    So, endlich mal alles aktualisiert. Guckt bitte bei Gelegenheit, ob ich richtig mitzähle, oder noch besser: Packt eine Zahl in eure Posts ("3/12"), damit ich es selbst vergleichen kann! ^^''

    @Schattenläufer: Ich hab jetzt "4/8" in den ersten Post geschrieben ... richtig interpretiert?
    @Byder: Du hast im letzten Post nach 270 Seiten gefragt, ich zähle aber 470. Was stimmt? Sag mir in Zukunft einfach immer direkt den Gesamtstand. =P

    Zitat Zitat von Itaju
    Unendlicher Spaß mit 1552 Seiten
    Ich war mir einen Moment lang sicher, dass genau das der Titel des Buchs ist. Was ein guter Titel wäre. *macht sich eine geistige Notiz*
    Bitte die Seiten nächstes Mal selbst zusammenrechnen, gerade bei den genauen Angaben muss ich immer den Taschenrechner zücken. =.=''


    ___

    Ich habe zwei Bücher durch, beide von Douglas Adams:

    The Restaurant at the End of the Universe
    Life, the Universe and Everything



    Ich mach's kurz: Wer den Hitchhiker's Guide mag, wird auch die Nachfolger mögen. Dieselbe wahnsinnige Kreativität, dasselbe Gefühl für Zukunft und Science Fiction, derselbe Humor und derselbe Tiefgang. Es ist krass, wie sehr mich die Bücher immer wieder zum Innehalten bringen. Und eigentlich fühlt sich die Reihe bisher sowieso wie ein einziges gigantisches Buch an.
    Was tatsächlich passiert ... puh. Ich habe die Hälfte schon wieder vergessen, ehrlich gesagt. Gerade das zweite Buch ist ein absolutes Chaos, das dritte hat da einen eeeetwas "klassischeren" Aufbau. Ich wünschte, ich könnte mir aktuelle Verfilmungen ansehen, um den Inhalt etwas langfristiger zu verinnerlichen. Aber imho ist das alles auch nicht wirklich der Punkt bzw. die Bücher funktionieren auch ohne die Handlung einigermaßen. Ich habe mich gerade trotzdem nochmal durch Wikipedia gelesen, um nicht sofort wieder ALLES zu vergessen.

    Ich werde die nächsten Bücher definitiv auch noch lesen, aber ich glaube, jetzt brauche ich erstmal eine Pause, zumal das Ende des dritten einigermaßen rund ist.

    Aktueller Stand: 7/12! o/

  10. #10
    Der Titel ist tasächlich "Unendlicher Spaß", englisch "Infinite Jest" und ist ein direktes Zitat von Yorik aus Shakespears Hamlet (nein, ich bin nicht so schlau, das wird im Buch sogar direkt gesagt).

  11. #11
    Ich habe gestern endlich (nach immerhin über 2 Monaten für die paar Seiten) Agatha Christies And then there were none ausgelesen. Meine Güte, selten habe ich so lange für so ein dünnes Buch gebraucht. Hier ein kurzes Review, damit ich das Buch ins Regal verbannen kann:

    Die lange Lesezeit mag es einen bereits erahnen lassen, aber ich schließe mich Jack weitestgehend an: Der Schreibstil ist - zumindest die erste Hälfte, wo der Cast noch recht groß ist - eine Qual. "And she said", "and he said", "and he replied", "and she said", etc.

    Unterm Strich fand ich es gegen Ende, als dann auch nur noch eine Hand voll Charaktere übrig waren und ich endlich halbwegs drin hatte, wer die eigentlich sind, ganz okay - aber bis dahin hatte ich massive Schwierigkeiten mit dem Cast. Man bekommt in der Einleitung jeden kurz eine Seite lang vorgestellt und dann werden die Figuren als bekannt vorausgesetzt, dazu sind sie auch nicht sonderlich originell geschrieben, sodass für Menschen mit schlechtem Namensgedächtnis (wie mich) absolut keine Chance besteht durchzublicken, wer wer ist.

    Wie gesagt, das ganze wurde später besser, dafür hat mich dann aber die Auflösung massiv enttäuscht. "Ich hab mir mit Farbe ne Schusswunde auf den Kopf gemalt und drauf gebaut, dass sich das außer meinem Komplizen keiner genauer ansieht, höhö" fand ich nun wirklich billig, sorry.
    Ich halte dem Buch zu gute, dass es quasi einer der Vorreiter dieser Art von Krimi war und daher irgendwo klar ist, dass bspw. Umineko das einige Jahrzehnte später besser macht - aber insgesamt war es gerade für Christie, deren Auflösungen sonst ihr Markenzeichen sind, keine Glanzleistung. Umso unverständlicher, dass sie selbst, soweit ich gelesen habe, sehr stolz auf das Buch war.

    (Ich entschuldige mich für das etwas wirre und insgesamt sehr faule Review, aber ich hatte am Ende wirklich keine Lust mehr auf das Buch und das bisschen Motivation, das kurz vor Schluss aufflammte, starb mit der Auflösung. :'X)

    Geändert von BDraw (22.05.2018 um 22:13 Uhr)

  12. #12
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    @Byder: Du hast im letzten Post nach 270 Seiten gefragt, ich zähle aber 470. Was stimmt? Sag mir in Zukunft einfach immer direkt den Gesamtstand. =P
    200 Seiten für den Invisible Man (für das Jahr eingeplantes Buch) und 270 Seiten für uneingeplante Bücher. Mir gehts weniger um die Seitenzahl (auch wenn ich mich danach richte), als darum, die vorgenommenen Bücher zu lesen. Also sollten es 1500 + 270 Seiten sein. ;0

    Geändert von Byder (23.05.2018 um 19:12 Uhr)

  13. #13
    Cipo: Ich habe die Amber-Chroniken als einzelnes Buch gewertet, weil die Unterteilung wirklich keinen Sinn macht - Buchende ist nicht von Kapitelende zu unterscheiden und jedes Buch beginnt unmittelbar da wo das andere aufhörte.
    Du kannst aber 4/8 Bücher stehen lassen, weil ich mittlerweile die ersten 3 Scott Pilgrim Bücher in bunt vgelesen habe (und die sind überraschend lang, hatte ich nicht mehr im Kopf!).

    Aktuell ist bei mir jetzt immer noch The Worst Journey In The World, was spannend und gut geschrieben ist, aber sich trotzdem etwas zäh liest und deswegen nur manchmal von mir rausgekramt wird. Und das Ding ist laut meinem Kindle länger als Infinite Jest. ;(

    Aber hey, nochmal kurz zu Scott Pilgrim. Oh man. Ich bin ein Fanboy, ich gebe es zu, aber diese Comics sind soooo gut! Der wunderschöne Stil, die Dynamik, die Verwendung von schwarz/Kontrasten, die authentischen Charaktere, der wahnsinnige Humor... Ich bin wieder einmal total geflasht.
    Dieses Mal ist mir aufgefallen, dass Scott einen Bösewicht aus seiner (vermeintlichen) Jugend als "Kerl in lila Anzug, der Menschen mit seinen Worten alles machen lassen könnte, was er wollte". Umm, Jessica Jones?!
    Großartig sind auch die kleinen seltsamen World Building Sachen, die der Autor macht. Ramona hat in der "Carolina Sky University" studiert, die schwebt und mit einer riesigen Kette an einen Berg festgemacht ist. Comeau kennt jeden (ja, auch dich!) und hat einen magischen Ring aus der Zukunft. The Boys and Crash haben gelernt, Musik ohne Instrumente zu machen, indem sie die Schallwellen selbst manipulieren. Scott wird von virtuellen 16jährigen Filmstars verprügelt und bekommt als Belohnung Coupons für Sofagetränke. Und die geben in dieser Welt verschiedene Power-ups auf Attribute.
    Freu mich schon den Rest zu lesen.

    Aber ich will auch wirklich wissen, was an Scotts Antarktis-Expedition so schlimm war.

    Geändert von Schattenläufer (30.05.2018 um 21:02 Uhr)

  14. #14
    Oh ja, Scott Pilgrim ist einen genaueren Blick (oder mehrfaches Lesen) wert! ^^ Ich bin auch immer noch unentschieden, ob ich den Film oder die Comics lieber mag. Der Film hat das unvergleichliche Edgar-Wright-Feeling und ist konzeptuell dichter, eingängiger, mitreißender, aber die Comics sind subtiler, lebendiger und irgendwie auch tiefer. Schön, dass ich mich nicht entscheiden muss. *setzt die Comics nochmal auf die Reread-Liste*


    Karriere: Superheldin (im Original: A Superhero Story) aus der Reihe Wearing the Cape



    Es geht um eine nahe Zukunft, in der Superkräfte zum Alltag gehören, um eine Welt, die sich darauf eingestellt hat, und um eine junge Frau, die sich plötzlich als neuestes Mitglied des bekanntesten Superhelden-Teams wiederfindet.
    Das Buch war allem voran "Pflichtlektüre", weil das Fate-Rollenspiel zur Reihe gerade auf Deutsch erscheint, ich ein bisschen Fahnenlektorat gemacht habe und die Tage einen FateCast dazu aufnehme. ^^ Aaaaber machen wir uns nichts vor, Superheldengeschichten sind voll mein Schtick, und ich muss sagen, das Ding hat mich im Gesamtbild echt positiv überrascht.

    Ich könnte jetzt über objektive Schwächen labern, aber gehen wir doch lieber gleich zu den interessanten Punkten über.
    • Dieses Setting hätte vor zehn Jahren nicht als größere Buchreihe funktioniert, und das ist in meinen Augen schon wahnsinnig faszinierend. Es ist US-Comic-Kultur in Reinform, es ist Justice League und Infinity War, und es wundert mich kein bisschen, dass sie Serie gerade JETZT ein bisschen Feuer unter dem Hintern bekommt. Selbst als Casual Fan kann man den Wahnsinn, der in typischen Superhelden-Comics passiert, seltsam finden, und Harmon übernimmt ALLES davon: Es gibt Vampire, Zeitreisende, Magier, ALLES. Und der Witz:
    • Die Geschichte findet einen Weg, all das glaubwürdig zu gestalten, konsistent im Sinne eines Settings, und manchmal sogar realistisch. () Die Suspension of Disbelief erfordert natürlich ein großes "Comics yay!", aber davon ab wird immer ein, zwei Schritte weiter gedacht als in den Comics oder den aktuellen Adaptionen. Rechtliche Konsequenzen der Kräfte, Politik, Publicity, all das spielt eine entscheidende Rolle. Und die Kämpfe sind ... schnell vorbei. Kämpfe eben. Wenn der Superman-Verschnitt dich boxt (und nicht gerade sehr zärtlich ist), zerbricht er dich wortwörtlich, Punkt.
    • Obwohl das Buch nicht im geringsten vor Ideologie, Politik und Religion zurückschreckt (die weltpolitische Lage pendelt irgendwo zwischen "amerikanischer Fantasie" und "wahrscheinlich nicht ganz unwahrscheinlich"; manche Charaktere haben recht deutliche Positionen), hatte ich nie das Gefühl, dass mir der Autor irgendeine Agenda aufzwingen wollte, sondern eher interessante "Was wäre wenn?"-Fragen aufwirft. Was gerade beim Endkampf des Buchs eine gewisse Errungenschaft ist. Ich bin tatsächlich unentschieden, wie viel Amerika da drinsteckt, und bin gespannt, wie es sich in den nächsten Büchern entwickelt.
    Apropos unentschieden: Manchmal wirkt es das Ganze etwas random und Fan Fiction, manchmal sehr durchdacht und herzlich. Die Zwischenmenschlichkeiten sind anfangs nicht immer nachvollziehbar, haben mich gegen Ende aber doch überraschend mitgenommen. Mal ist das Buch berechenbar, mal twistet es hart. Die Hauptfigur war erst schwer zu greifen, gerade was ihr Alter angeht, aber Hölle, ist sie sympathisch und menschlich. Die Menge an Charakteren ist einschüchternd, aber man spürt immer, wer gerade relevant ist (zumal Superhelden bunter sind als Adlige aus Westeros). Und man hört, die Reihe wird besser, was nicht verwunderlich ist, da sie an allen Ecken und Enden nach MEHR riecht.

    Und am Ende des Tages liest es sich einfach gut und flüssig weg. Die Übersetzung ist voll okay, im Rahmen der Möglichkeiten. Allerdings sind sowohl das Konzept als auch die Geschichte extrem amerikanisch, da kann selbst eine perfekte Übersetzung nur so viel rausholen. Band 2 werde ich mal auf Englisch lesen, und dann gucke ich, ob (und auf welcher Sprache) ich weitermache.
    Also ja, Empfehlung, wenn man Superhelden mag.


    Damit bin ich auf 8/12! o/ Als nächstes steht voraussichtlich A Monster Calls an, dazu hat mich Maeve verpflichtet, jetzt wo ich wieder lese. ^^''

  15. #15


    A Monster Calls

    Es geht um einen Jungen, der nicht mit der zunehmend eskalierenden Krankheit seiner Mutter klarkommt, alles mit dem mehr oder minder übernatürlichen Überbau eines gewaltigen Monsters, das ihm ... hilft?

    Und ja, es haut rein. Es ist hammerdüster und hat wahnsinnig atmosphärische Illus (die da oben? Repräsentativ!), aber auch echt einfühlsam, herzlich und letztendlich natürlich positiv. Die Dialoge und Gedanken sind wunderbar nachvollziehbar geschrieben, alle wichtigen Charaktere einschließlich des Monsters haben Tiefe, Vielseitigkeit (Harry als Oberbully sticht hier heraus) und selbst der Humor ist ein richtig toller Gegenpol zur Härte der Thematik.
    Praktisch an einem Abend gelesen. Hat aber auch wunderbar wenig Schrift pro Seite. xD''

    Ja, perfektes Gesamtpaket. Keine Kritik.

    [9/12]

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