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Thema: Reading Challenge 2018 – Zeit zum Lesen! [Abgeschlossen]

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  1. #1
    Zitat Zitat von Schattenläufer Beitrag anzeigen
    @Jeidist: Was du über Rowlings Krimi schreibst, klingt total furchtbar. Ich kann deine Kritik sehr gut nachvollziehen. Jetzt sehe ich aber zu dem Buch lauter positive Reviews und bin ein bisschen enttäuscht. Da sieht man, denke ich, dass bei Literatur längst nicht so kritisch hingeschaut wird wie bei Filmen.
    Ich bin mal gespannt, wie die Verfilmung dann ankommen wird, die es ja anscheinend geben soll. Könnte mir gut vorstellen, dass die doch eher zerrissen wird.
    Das will ich jetzt so doch nicht stehen lassen

    Es kommt denke ich wirklich darauf an, was man erwartet. Die Strike-Romane sind letztlich klassische Detektivromane und wollen auch genau das sein, und das machen sie (finde ich) gut. Besser als sehr viele andere Kriminalromane der letzten Jahre, meiner Meinung nach, die sich doch schon sehr weit von den klassischen Eigenschaften entfernt haben. Ich kann verstehen, wenn das auf den einen "altbacken und klischeebehaftet" wirkt, für mich ist das aber der Grund, warum ich die Reihe so mag und was mich gerade dabei reizt.

    Wo ich aber entschieden protestieren muss, ist, dass Robin aus einem alten Krimi stammen könnte: Die gute (und das ist das, was ich der Reihe am höchsten anrechne) ist ein ziemlich moderner und vielschichtiger, weiblicher Hauptcharakter. Ich weiß jetzt nicht, was Jeidist unter "alten Krimi" versteht, aber die alten Krimis, die ich kenne, springen da mit allem was weiblich ist ganz anders um. Ich kann aber ehrlich gesagt da die Kritik komplett nicht nachvollziehen - Robin war für mich weit entfernt von "hyperkompetent" (größter Skill: Kann Googlen und Leute auf social media finden), sondern halt eine recht realistische Frauenfigur, die aus ihrer Stelle bei der Zeitarbeitsfirma das beste macht, indem sie dann wenigstens was macht, was sie inhaltlich reizt. Finde ich jetzt als Motivation auch nicht so verkehrt, wenn sie hier ja nunmal als Assistentin für die ganze Serie etabliert werden soll.
    Vor allem wird sie aber im Laufe der drei Bände sehr gut ausgebaut und entwickelt und geht dabei konträr gegen einen ziemlichen Batzen an blöden Frauen- und vor allem Damsel in Distress-Klischees, was (again) ganz im Gegensatz zu den Damen steht, die etwa Chandler so geschrieben hat.

    Bei Strike bin ich dann - vor allem im ersten Band - wieder bei der Kritik: Dafür, dass ja oft betont, wird wie schrecklich er aussieht, war er mir dafür doch etwas zu... mühelos erfolgreich mit Damen, die er sicher nicht durch seinen Charakter begeistert hat.

    Von daher: Die Bücher sind für mich kein Meisterwerk, schon gar nicht wegen der Fälle - die sind mir zu verworren -, aber ich finde, dass Strike und vor allem Robin solide und vor allem vielschichtige Charaktere sind, die auch gut im Laufe der Bände entwickelt werden. Letztlich sind es aber klassische Detektivgeschichten etwas moderner aufgelegt und mit dem Fokus auf den Cahrakteren als auf dem Verbrechen. Frischer Wind kommt da erst später - da würde ich dann tatsächlich von "hardboiled crime fiction meets modern-day feminism" sprechen, was (wieder, für mich) ein interessanter, da erst einmal sehr widersprüchlicher, Mix ist.

    Geändert von BDraw (05.03.2018 um 23:02 Uhr)

  2. #2
    Hallo,

    ich habe heute mein zweites buch World War Z beendet.


    Also den film, den fand ich damals sehr mittelmäßig. Das buch hat mit dem aber nicht viel zu tun, es stellt eher eine art dokumentation über den in der welt stattgefundenen weltkrieg z dar, für die ein UN-mitarbeiter als reporter menschen aus aller welt, aus verschiedenen ländern und gesellschaftsschichten interviewt und wir als leser erfahren, wie die unterschiedlichsten personen sich mit dieser großen zombieplage außeinandergesetzt haben. Wir erfahren welche schlachten es gab, welche persönlichen schicksale, wie die seuche sich auf verschiedenen kontinenten und ländern ausgebreitet hat und bekommen dabei viele perspektiven wie zum beispiel militär, zivilisten, politiker, ärzte, nerds, familien, einsiedler, marines, matrosen, händler, promis, und viele mehr.

    Ich fand das buch am anfang etwas zäh... das hat vielleicht damit zu tun, dass die ersten kapitel sehr langsam anfingen und sich mit dem nahen osten außeinandersetzten den ich nicht so interessant fand. world war z nimmt sich viel zeit aufzuschlüsseln, wie diese seuche anfing, wie sie sich langsam ausbreitete und wie es stück für stück leise und schleichend dazu kommen konnte, dass nach nicht ernst genommenen gerüchten, verlachten berichten und menschlichem versagen von einem tag auf den anderen die "große panik" eintritt, also die zombieseuche explosionsartig fast alle namhaften länder überflutet. Wie die kapitel voranschreitet haben mich die fiktiven augenzeugenberichte schon in ihren bann geschlagen und fasziniert, aber das kommt auch immer darauf an, wo wir gerade sind und wem wir zuhören, ich glaube da wird jeder leser eine andere erfahrung haben.
    Besonders im gedächtnis geblieben ist mir das interview mit einer pilotin. Ich möchte den inhalt verstecken, weil er schon etwas vorwegnimmt.

    Toll. Aber das ist lange nicht der einzige twist oder die einzige überraschung die world war z dem leser hier und da gibt. Es gibt für mich immer wieder längen im buch, etwa wenn ein militär interviewt wird und alles zu technisch wird und überall fachwörter sind, aber am ende des tages zeichnet das buch eine glaubwürdige, nachvollziehbare historie des zombiekrieges und verpasst dabei auch nicht mit einem großen kapitel am ende möglichst viele fäden aufzufädeln und den leser mit einem guten gefühl und einem funken hoffnung nach hause zu schicken.

    Ich finde ich kann das buch jedem empfehlen, der sich für diese thematik interessiert und solche art bücher mit interviews und gelungenem realismus mag. Und wer gut englisch kann. das war in manchen kapiteln anstrengend... ich glaube den survival guide von max brooks lese ich auch noch.


    Ich lese gerade noch den roman eines freundes, und mal sehen was ich danach lese. Zehn bücher sind ein sportliches ziel haha.

    Zitat Zitat
    Murder on the Orient Express
    Das ist ja interessant ich mochte and then there were none gerne aber die auflösung, die fand ich ein bisschen albern. schön, dass der orient express besser ist. eine frage jack oder andere leser des buches, sollte man den neuen film der mittelmäßig sein soll lieber erst nach dem buch lesen? Und ist man durch die parodie in der allreise von realtroll schon wissend über die auflösung des buches?

    Euch noch viel spaß beim lesen.

    Geändert von Pacebook (07.03.2018 um 18:29 Uhr)

  3. #3
    Zitat Zitat von Pacebook Beitrag anzeigen
    sollte man den neuen film der mittelmäßig sein soll lieber erst nach dem buch lesen? Und ist man durch die parodie in der allreise von realtroll schon wissend über die auflösung des buches?
    Ich erinnere mich nicht an irgendeine Parodie in der Allreise, und wenn da irgendwas gespoilert wurde, dann hab ich das auf jeden Fall vergessen, aber persönlich würde ich entweder das Buch lesen oder den Film schauen. Letzteren fand ich auch gar nicht so schlecht (abgesehen von einer absurden Sequenz am Anfang), aber er ist auch nicht so interessant wenn man die Auflösung bereits kennt.

  4. #4
    Buch 2: The Marvelous Land of Oz (L. Frank Baum)
    Gestartet: 11.03.2018
    Beendet: 11.03.2018
    Wertung: ★★★✰✰




    They selected all the newest and cleanest bills and assorted them into various piles. The Scarecrow's left leg and boot were stuffed with five-dollar bills; his right leg was stuffed with ten-dollar bills and his body so closely filled with fifties, one-hundreds and one-thousands that he could scarcely button his jacket with comfort.

    "You are now", said the Woggle-Bug, impressively, when the task had been completed, "the most valuable member of our party; and as you are among faithful friends there is little danger of your being spent."


    The Marvelous Land of Oz (L. Frank Baum)


    Warum gerade dieses Buch?
    Um ein Audible-Guthaben zu verbraten besorgte ich mir vor einigen Tagen das Hörbuch "Der Zauberer von Oz". Normalerweise höre ich keine Hörbücher von Büchern, die ich nicht bereits gelesen habe, dennoch machte ich hier eine Ausnahme. 4 Stunden später war es auch schon vorbei. Da ich Hörbücher momentan nicht als "Gelesene Bücher" zähle dachte ich mir, um mal ein bisschen in meiner Reading Challenge voran zu kommen, könnte ich gleich noch das Sequel lesen.


    "It will give me great pleasure," said he "to accept your kind invitation; for nowhere in the Land of Oz could I hope to meet with so congenial a company."

    "That is true," acknowledget the Pumpinhead. "We are quite as congenial as flies and honey."


    The Marvelous Land of Oz (L. Frank Baum)


    Worum gehts?

    Tippetarius (kurz: Tip) lebt im Lande Oz bei der bösen alten Frau und Laienhexe Mombi als deren Diener, und wird so schlecht behandelt, dass er sich einen Streich ausdenkt: Mit einem aus Holz geschnitzten Mann, dem er einen Kürbiskopf aufsetzt, will er sie erschrecken. Der Scherz geht nach hinten los, denn die Hexe erprobt an dieser Figur ihre neueste Errungenschaft: Das Pulver des Lebens erweckt Jack Pumpkinhead zum Leben. Nachdem Tip erfährt, dass er für sein "Vergehen" in eine Marmorstatue verwandelt werden soll schnappt er sich das Lebenspulver, Jack, und sucht beim Vogelscheuchenkönig der Smaragdstadt Zuflucht. Doch der hat ganz andere Sorgen, denn eine Mädchen-Armee hat die Smaragdstadt in einer blutlosen Revolution unterjocht. Gemeinsam macht sich die Gruppe auf, um den König der Winkies, den Blech-Holzfäller Nick Chopper, um Hilfe zu bitten. Doch die Reise ist nicht gefahrlos, denn Jingur, General der Mädchen-Armee und neue Königin der Smaragdstadt, hat Mombi angeheuert um der Gruppe Steine in den Weg zu legen.


    "DR: NIKIDIKÄS CElEBRATED WISHING PILLS.

    "Directions for Use: Swallow one pill; count seventeen by twos; then make a Wish. The Wish will immediately be granted.

    CAUTION: Keep in a Dry and Dark Place."


    The Marvelous Land of Oz (L. Frank Baum)


    Rezension
    "Der Zauberer von Oz" war ein amerikanisches Kunstmärchen, das nicht unerheblichen Erfolg auf amerikanischen Theaterbühnen hatte. Aus diesem Grund wurde auch das Sequel so geschrieben, dass es Theaterkompatibel ist. Die Figuren des Blechholzfällers und der Vogelscheuche wurden dank der Performance von David C. Montgomery und Frank A. Stone zu echten Breakout-Charakteren, weswegen sie im Gegensatz zum feigen Löwen und Dorothy hier auch eine Rolle spielen.

    Als Sequel retcont Marvelous Land of Oz einigige Handlungsstränge des Vorgängers. Oz ist nicht länger ein weiser Schwindler sondern beherrschte tatsächlich einige Zaubertricks, und hat auch nicht die Smaragdstadt bauen lassen sondern den vorherigen König - wie auch immer - absetzen lassen (ein Plotpunkt, der in späteren Oz-Büchern von L. Frank Baum erneut geretcont werden wird). Außerdem wissen einige Charaktere, dass Oz ein Schwindler war, obwohl Dorothy ursprünglich versprach, sein Geheimnis bewahren zu wollen. Die meisten der Referenzen zum Vorgänger wirken auch eher wie eine Info-Dump, die wohl neue Leser mit den nötigsten Plotpunkten versorgen will oder aber Nostalgie wecken soll - von anderen Inkonsistenzen (Tip, der Oz nie verlassen hat, weiß, was Dollar-Noten sind) mal ganz zu Schweigen.

    Davon abgesehen ist Marvelous Land ein solides Sequel, welches zwar immer noch einen weitgehenden Random-Events-Plot zwischen Start und Ziel setzt, diesmal aber über interessante Charaktere verfügt, die in mehr als nur einer Szene auftreten. Der Plot mit der Mädchen-Armee ist witzig in Szene gesetzt, und im Gegensatz zum Vorgänger wurde stark an der Gewaltspirale geschraubt, und zwar in Richtung Erdboden - was für ein Märchen außerordentlich bedauerlich ist

    Oz wirkt wie ein klassischer "zweiter Teil" einer Reihe, die damals noch keine war, aber die Veränderungen und Feinzeichnungen des Landes Oz haben dafür gesorgt, dass ich die anderen Bücher noch im Hinterkopf behalten werde.


    "It's a hard thing, to be a marble statue," he thought, rebelliously, "and I'm not going to stand it. For years I've been a bother to her, she says; so she's going to get rid of me. Well, there's an easier way than to become a statue. No boy could have any fun forever standing in the middle of a flower garden!"

    The Marvelous Land of Oz (L. Frank Baum)


    Gedanken & Eindrücke (Spoiler!)
    Marvelous Land of Oz ist ein interessantes Werk für jeden, der einen Blick auf die damaligen Geschlechterverhältnisse werfen möchte, denn Baum persifliert nicht nur die klassische Rollentrennung von Mann und Frau, sondern spricht auch erstaunlich moderne Themen an. In nichts schlägt sich das so sehr nieder wie in Tips wahrer Natur - der Junge ist in Wirklichkeit Prinzessin Ozma von Oz, die schon als Baby vom Zauberer von Oz und Mombi in einen Jungen verwandelt wurde. Tips Herzenswunsch, "I hope none of you will care less for me than you did before. I'm just the same Tip, you know" ist auch heute so aktuell wie damals, wenn auch unter anderer Konnotation. Auch das Thema Sterblichkeit wird durch Jack Pumpkinhead witzig und herzzerreißend zugleich in Szene gesetzt, denn irgendwann wird sein Kürbis verderben.

    Die Vogelscheuche und der Blechholzfäller erhalten etwas mehr Tiefe, doch in erster Linie zeichnen sie sich dadurch aus, dass sie im hier und jetzt für ihre Freunde da sind, ähnlich die damals für Dorothy. Die gute Südhexe Glinda hingegen hat nicht nur wesentlich mehr Präsenz, wir erfahren auch einiges über ihre Rolle als Königin ihres Reiches. Auch sie hat eine Mädchen-Armee, doch im Gegensatz zu Jinjurs rein mit stumpfen Stricknadeln bewaffneten "Soldatinnen" haben Glindas Kriegerinnen echte Schwerter und Lanzen, die jedoch niemals zum Einsatz kommen, da - einem Märchen angemessen - List und Schläue zum Ziel führen.


    "Her name is Ozma," answered Glinda. "But where she is I have tried in vain to discover. For the Wizard of Oz, when he stole the throne from Ozma's father, hid the girl in some secret place; and by means of a magical trick with which I am not familiar he also managed to prevent her being discovered - even by so experienced a Sorceress as myself."

    The Marvelous Land of Oz (L. Frank Baum)


    Lesezeit und -rythmus
    Eine Session von ca. 3-4 Stunden.


    "We all have our weaknesses, dear friends; so we must strive to be considerate of one another."

    The Marvelous Land of Oz (L. Frank Baum)

    Geändert von Shieru (28.04.2018 um 22:20 Uhr)

  5. #5
    720 Seiten Moby Dick abgeschlossen (als Hörbuch).

    Was für eine Zeitverschwendung. Der Protagonist ist nach der Exposition praktisch nicht mehr vorhanden, ständig wird die Handlung durch Seitenlange Sachbeschreibungen über den Walfang unterbrochen. Dann kommt es ab und zu zu ner Begegnung mit nem anderen Schiff. Bis auf die letzten 20 Seiten absolut keine Spannung, gar nix, nur ewige Ödnis.

  6. #6
    Ich gehe mal in die Bonusrunde, weil ich noch nicht so Bock auf Pratchett habe.



    Ein Puppenheim ist wahnsinnig faszinierend. Das Buch ist jetzt 150 Jahre alt und hat eine vollständig moderne Auflösung. Tatsächlich muss man nicht mal interpretieren – die Figuren erklären ganz explizit, was da passiert und was es mit der Gesellschaft zu tun hat. Und holy fuck, dürfte das damals revolutionär gewesen sein. Dass es heute immer noch aktuell ist (nicht nur aus weiblicher Perspektive), hat was leicht Trauriges, aber auch was Erhebendes für das Buch und die Literatur im Ganzen.
    Tatsächlich liest es sich auch ziemlich leicht und ruck-zuck für einen Klassiker. Grund, und Nachteil daran: Der Schreibstil ist nicht sonderlich mitreißend, für die damalige Zeit wahrscheinlich sogar umgangssprachlich. Was aber klar geht, da man das Buch problemlos an einem Abend durchlesen kann. Und mit einer guten Inszenierung ist das bestimmt sogar ein Pluspunkt.
    Also ja, vollste Empfehlung!

  7. #7
    Verdammt Andre, ich wollte das Buch ebenfalls als Bonusbuch demnächst lesen um dir sagen zu können, ob es sich lohnt oder nicht.

  8. #8
    gotcha

    Also ja, lohnt sich!

  9. #9
    398 Seiten

    Der Report der Magd - The Handmaid's Tale.

    Hab die Serie btw. nicht geguckt.

    Das ging ziemlich flott, hab, nachdem ich die ersten 100 Seiten, auf denen es praktisch nur World Building gab, die letzten 300 an gut zwei Tagen gelesen. Ist extrem gut geschrieben, aber ich verzeih dem Buch einfach nicht, dass die Entstehung dieser Theokratie so unplausibel bleibt. Es gibt in der Geschichte einfach keinen vergleichbaren Systemumbruch, in dem ein funktionierendes System in so kurzer Zeit so radikal verändert wurde. Dadurch hämmerte in meinem Kopf immer der kleine Suspension of Disbelief Mann herum.

  10. #10
    Zitat Zitat von Itaju Beitrag anzeigen
    720 Seiten Moby Dick abgeschlossen (als Hörbuch).

    Was für eine Zeitverschwendung. Der Protagonist ist nach der Exposition praktisch nicht mehr vorhanden, ständig wird die Handlung durch Seitenlange Sachbeschreibungen über den Walfang unterbrochen. Dann kommt es ab und zu zu ner Begegnung mit nem anderen Schiff. Bis auf die letzten 20 Seiten absolut keine Spannung, gar nix, nur ewige Ödnis.
    Das ist genau meine Kritik an dem Buch und ich finde es unglaublich, dass diese Kritik nicht irgendwie gängig ist. ^^ Alle feiern das Buch und nennen es einen spannenden Abenteuerroman und betonen die Darstellung von Ahabs Wahnsinn usw.
    Das Buch ist stinklangweilig. Als Einblick in die Welt von damals nicht uninteressant, aber jede Beschreibung zieht sich unendlich lange hin und ist zu 90% eben eine Doku über Walfang, kein Abenteuer. Und der Hauptcharakter, den ich am Anfang wirklich interessant fand, verschwindet klammheimlich aus der Geschichte. Viel verschenktes Potential, meiner Meinung nach. Man kann ein Buch doch nicht mit "Call me Ishmael" beginnen und später dann nie wieder auf Ishmael als Charakter eingehen. ;(

    Goodreads verwende ich nur manchmal, um zu erfahren, worum es in einem Buch geht und was die Leute daran gut finden. (Da fast nur Leute etwas schreiben, die das Buch gut finden, muss man da meistens zwischen den Zeilen lesen, ob das Buch etwas für einen ist.)

    Mit meinem Buch komme ich gerade ganz gut voran, aber ich hätte Notizen machen sollen. So viele Kritikpunkte. :/

    Geändert von Schattenläufer (06.04.2018 um 07:45 Uhr)

  11. #11
    Ich mach mal einen Doppelpost draus, weil es sonst glaube ich untergeht:

    Ich bin durch mit Merlins Pentalogie, der zweiten Pentalogie in den Chroniken von Amber. Sehr enttäuschend, und Goodreads stimmt mir sogar teilweise zu.
    Der Mann hatte keinen Plan. Man merkt es an den Dutzenden von offenen Handlungssträngen nach dem Finale und an den dürftig zu Ende gebrachten anderen Handlungssträngen. Besonders schwerwiegend war, dass der Protagonist nie ersichtlich clever gehandelt hat und wenn er mal etwas "durchschaut" hat, dann waren seine Gründe dafür nicht verständlich. Also es passieren seltsame Dinge, die ihn überraschen, aber irgendwann später heißt es dann "ich dachte mir schon, dass es dieses und jenes magische Konzept war, dass der Autor sich gerade aus den Fingern saugt, deswegen hatte ich zu dem Zeitpunkt nicht direkt dagegen gekämpft sondern bin weggerannt". Wenn der Autor beabsichtigt hätte einen Möchtegern und Hochstapler darzustellen, hätte das ja lustig sein können, aber so war es nur anstrengend und das Gegenteil von Spannung, weil jedes Ereignis immer erstmal seltsam dargestellt wird, man aber irgendwann weiß, dass das Mysterium nicht investigativ und spannend aufgelöst wird, sondern irgendwann aus dem Nichts eine Erklärung kommen wird.
    Oder eben auch nicht. Vieles blieb dann einfach unerklärt, was ja AUCH okay wäre, wenn der Protagonist wenigstens erwähnen würde, dass er dieses und jenes Ereignis wohl nie verstehen wird. Es ist leider offensichtlich, dass der Autor viele wichtige Dinge einfach vergessen hat.
    Unter anderem auch einige seiner Charaktere und viele der wirklich groß angeteasten Veränderungen in seiner Welt. Nach dem Ende der ersten Pentalogie hatte ich generell eine ganz andere Richtung erwartet, die meiner Meinung nach viel offensichtlicher und spannender gewesen wäre als der halbgare Brei hier.

    Ich empfehle jedem Fantasyfan trotzdem die ersten 5 Bücher der Amber-Chroniken. Corwin und seine Geschichte sind großartig und haben zwar auch ein paar Mängel, aber es überwiegt der Ideenreichtum, die interessante Welt und die wirklich tollen Twists. All das fehlt in Merlins Geschichte (Twists gibt es zwar zuhauf, aber allesamt unbefriedigend).
    Man muss auch sagen, dass der Autor wohl schon während des Schreibens krank war und kurz danach starb. Es ist wahrscheinlich, dass er vorhatte, noch weitere Bücher zu schreiben, die vielleicht zumindest die lösen Handlungsstränge aufgegriffen hätten.

    Jetzt lese ich etwas Neues, was ich gar nicht auf meiner Liste hatte: The Worst Journey In The World von Apsley Cherry-Garrard. Es handelt sich um Memoiren des Autors, der als Zoologe bei der Antarktis-Expedition von Scott 1910-1913 dabei war. Die Reise muss wohl sehr tragisch verlaufen sein. Ich bin sehr gespannt, den Stil mag ich bisher schon einmal.
    Das dürfte vielleicht als "Literaturklassiker" für mich durchgehen.

  12. #12
    Hallo,

    ich habe heute, nachdem ich mir in den letzten Wochen mühe damit gegeben habe, the name of the wind beendet. Es war wie gesagt eine empfehlung und von den meisten menschen wird das buch als fantasyroman sehr gut bewertet. Ich kann das leider nicht unterstreichen. Mich haben die 720 seiten größtenteils furchtbar gelangweilt und angestrengt. Es war ein kampf das buch durchzulesen. Am anfang wird einem vom helden kvothe eine großartige und epische geschichte angekündigt, die alles übertrifft und drei tage dauert um erzählt zu werden, und dann... wartet man darauf, dass etwas passiert. Fast siebenhundert Seiten lang wartet man darauf vergebens. Der Anfang des buches und kvothes kindheit sind stellenweise ganz lesenswert. Die beziehung zu charakteren wie denna und auri sind lesenswert und interessant, aber statt sich darauf zu fokusieren bekommt man aller hundert seiten einen solchen dialog. Und es hat wenn ich mich recht erinnere etwa fünfhundert seiten gebraucht, ehe der erste richtige dialog mit der groß angekündigten liebe zustande kam. Dann wieder lange nichts. Statt sich auf die geschichte und die charaktere zu konzentrieren verliert sich das buch leider immer wieder noch und nöcher in belanglosigkeiten und uninteressanten anekdoten. Den ganzen rahmen der universität fand ich schrecklich uninteressant. Der Schreibstil gefällt mir auch gar nicht. Und man hätte das buch sicherlich um zweihundert bis dreihundert Seiten kürzen können, ohne dass nennenswert etwas verloren gehen würde. Es hat bestimmt auch nicht geholfen, dass ich das buch in englisch gelesen habe.

    Ich kann das buch nicht für fans von fantasy empfehlen, und auch sonst niemandem. Und erst spät habe ich realisiert, dass das nur der erste teil einer trilogie ist. Das nächste buch hat über 1000 seiten, haha. Oh gott nein. Lest lieber etwas anderes. Viele bücher schaffen es in dreihundert seiten fünfmal so viel zu erzählen.

    Als nächstes lese ich glaube ich den orient express oder I have no mouth and I must scream. Vielleicht das kürzere von beiden. Moby dick lasse ich glaube ich fallen. ich fand das bisher ja langweilig und eure meinungen dazu klingen nicht so als würde sich das ändern.

    Euch noch viel spaß beim lesen

  13. #13
    @Itaju/Schattenläufer:
    Wie habt ihr Moby Dick gelesen/gehört? Ich meine, welche Ausgabe? Englisches Original? Alte Übersetzung? Neue Übersetzung? Alte Abenteuerromane und ähnlich geartete folgen selten einem heute konventionellen Spannungsbogen. Das gilt für die göttliche Komödie, für Moby Dick, für Don Quijote, für Ivanhoe, für den Simplicissimus etc. pp. Und doch stecken spannende Geschichten darin, wenn sie ein Übersetzer herauskitzelt (vorausgesetzt, das entspricht seinem übersetzerischen Paradigma). Ich will euch nicht von Moby Dick überzeugen - zwar mag ich das Buch, aber eher aus akademischer Sicht -, aber mit einer zeitgenössischen Übersetzung, die nicht versucht, möglichst werkgetreu zu sein, gar einer Kinderbuchversion (die vom Arena-Verlag ist schön), kann man einen leichteren Zugang zu Moby Dick bekommen.
    Zitat Zitat von Schattenläufer
    Man kann ein Buch doch nicht mit "Call me Ishmael" beginnen und später dann nie wieder auf Ishmael als Charakter eingehen. ;(
    Wieso nicht? Ishmael ist ja in erster Linie Erzähler und nicht Erzählgegenstand.

  14. #14
    Oh, Galbraith kann ich sehr empfehlen!

  15. #15
    Kiki’s Delivery Service 3 (魔女の宅急便その3 キキともうひとりの魔女) von Eiko Kadono

    Weiter geht’s. Hat etwas länger als ein Monat gedauert, aber nun bin ich durch.

    Der dritte Band knüpft konsequent an den Vorgänger an. Es ist wieder ein wenig Zeit vergangen, Kiki ist nun 16 Jahre alt. Die episodische Natur der Vorgänger ist nach wie vor vorhanden, aber nicht mehr ganz so präsent. Stattdessen zieht sich ein Thema mal mehr, mal weniger vordergründig durch die gesamte Handlung. In diesem Buch taucht ein kleines Mädchen auf, das Kiki einigen Ärger bereitet. Dieses Mädchen scheint Kiki die Freude an allem zu nehmen, was sie hat. Dadurch kommen letztlich Kikis negative Emotionen zum Vorschein und sie muss lernen, ihre eigenen Gefühle zu konfrontieren. Durch die gesamte Handlung zieht sich ein Mysterium, was immer mal wieder eine kleine Rolle spielt, aber erst am Ende richtig aufgelöst wird. So eine Erzählstruktur mag ich sehr gerne. Entwicklungen wirken so oft glaubwürdiger, als wenn alles ohne Vorwarnung von jetzt auf gleich passiert (je nach Kontext natürlich). Auch das Thema „Liebe“, das wohl im nächsten Buch im Mittelpunkt stehen wird, war immer mal wieder präsent. Diesmal ging es mehr um Kiki selbst und ihr Umfeld als um die kleinen Nebenhandlungen. die gab es natürlich nach wie vor, einige davon waren auch wieder sehr schön, aber in der Hinsicht hat mich das zweite Buch insgesamt mehr abgeholt.

    Der dritte Band hat mir nach wie vor gut gefallen, persönlich aber nicht so gut wie die ersten beiden. Ich freue mich aber sehr auf den vierten Band. Es ist wirklich schön, dass man mit jedem Buch miterleben kann, wie Kiki erwachsener wird. Die Essenz der Bücher bleibt sich selbst immer treu, aber der thematische Schwerpunkt verschiebt sich jedes Mal ein kleines bisschen und ein anderes Thema auf dem Weg zum „Erwachsenwerden“ wird zum Hauptaugenmerk.



    Damit bin ich nun bei (6/5). Ich glaube, ich werde dieses Jahr kein weiteres Buch mehr schaffen, aber nächstes Jahr bin ich definitiv wieder mit dabei.

    Übersicht der gelesenen Bücher:
    ☑ #1 – 21.04: (522/522) Geschichte Japans
    ☑ #2 – 15.06: (390/390) Majo no Takkyūbin 2
    ☑ #3 – 03.07: (360/360) Kemono no Sōja 1
    ☑ #4 – 28.08: (488/488) Kemono no Sōja 2
    ☑ #5 – 24.10: (196/196) Tunnel no Mori 1945
    ☑ #6 – 04.12: (323/323) Majo no Takkyūbin 3

  16. #16
    Das halbe Jahr seit ich in die Challenge eingestiegen bin sind fast um und ich hab noch nichts gepostet obwohl ich durchaus ein paar Bücher gelesen habe. Die Sache ist nur die ich hab keins der Bücher auf meiner Liste gelesen und mir nach jedem Buch überlegt. Ja wenn du eins der Bücher von der Liste gelesen hast schreibst du auch was zu den anderen Büchern die du gelesen hast als Dreingabe. Aber da das Jahr fast rum ist bin ich mir nicht mehr Sicher ob ich noch eins der 3 Bücher von meiner Liste lesen werde, deshalb gibt es jetzt ein paar Impressionen zu den Büchern die ich stattdessen gelesen habe.

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Name:	Rache.jpg 
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ID:	24896
    Alastair Reynolds - Rache (2018)
    Im Original: Revenger (2016)

    Worum gehts? Schon mindestens zwölf mal ist die Zivilisation im Sonnensystem das sich die Kongregation nennt untergegangen und wieder auferstanden. Während dieser 13. Okkupation genannten Zeit befinden sich tausende Habitate in der Kongregation zwischen denen die Menschen mittels Sonnenseglern hin und herreisen. Und dazwischen viele Asteroiden mit Relikten und Schätzen der Vergangenheit, oftmals geschützt durch Schutzschirme. Damit haben Adrana und Fura Ness jedoch erst mal wenig zu tun den sie leben gut behütet und wohlhabend auf einem sicheren und stabilen Habitat. Zumindest solange bis ihr Mutter verstirbt und ihr Vater anfängt sein Geld in unsicheren Geschäften zu verlieren. Als er ihnen auch noch eröffnet das er Fura Wachstumshemmer verabreichen will damit sie noch etwas länger seine kleine Tochter bleiben kann, hauen die beiden Schwestern von zu Hause ab um auf dem Raumschiff Monettas Weh anzuheuern. Ihre Aufgabe an Bord? Das bedienen der Schädel. Alienschädel vollgestopft mit Implantaten, an denen sich die beiden Schwestern einklinken und die im Weltraum ohne Verzögerung und mit der höchsten Abhörsicherheit kommunizieren können. Nur wie sie funktionieren und ob ihre Benutzung wirklich sicher ist weis niemand. Und so macht sich die Monettas Weh als Schatzsucher zu einem der Asteroiden aus der Vergangenheit auf dem Weg nur um ins Fadenkreuz von Raumpiraten zu gelangen. Als die beiden Schwester dabei voneinander getrennt werden, setzt Fura alles daran ihre Schwester wiederzufinden.

    Durch den Kniff dieses Science Fiction Setting als eine Piratengeschichte aufzuziehen, ist das Buch auch für Leute die mit Science Fiction gar nichts am Hut haben sehr zugänglich. Mit den Schätzen, Piraten und den (Sonnen)Segelschiffen kann jeder etwas anfangen, zudem konzentriert sich die Geschichte vor allem auf Fura, ihre Sicht und ihre persönliche Entwicklung vom naiven Mädchen hin zur Selbständigkeit und beschäftigt sich weniger mit großen Plots oder World Building. Kein Wunder also das manche das Buch als "Young Adult" Buch bezeichnen und es sogar einen Locus Award in dieser Kategorie gewonnen hat. Den Autor & Verlag hat diese Einordnung tatsächlich etwas überrascht auch wenn er offensichtlich ein zugänglicheres Buch mit einem gewissen Abenteuergefühl schreiben wollte. Mir persönlich hat dabei so ein wenig das World Building und der größere Rahmen als die persönliche Geschichte von Fura gefehlt. Man bekommt einfach nicht viel mit von der Welt in der sich neben Menschen auch diverse Alienrassen tummeln. Erst ganz am Ende werden ein paar Brocken einer größeren Geschichte eingestreut um Appetit auf den nächsten Band zu schüren. (Wobei dieses Buch auch sehr gut für sich alleine steht, man wird als nicht mit einem Cliffhanger hängen gelassen.) Nichts desto trotz war es interessant Furas Wandlung beizuwohnen, zumal sich die junge Frau viel mehr verändert als man am Anfang für möglich hält. Insgesamt kann ich das Buch aber weiterempfehlen, es ließt sich gut, ist spannend und ist eine sehr zugängliche Science Fiction Geschichte.



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ID:	24897
    August Derleth, H.P. Lovecraft - Das Tor des Verderbens (1994)
    Im Original: The Lurker at the Threshold (1945)

    Basierend auf Notizen von H.P. Lovecraft schrieb August Derleth dieses Buch nach dem Tod von Lovecraft und sein Anliegen war es die im allgemeinen losen Einzelgeschichten Lovecrafts in einer Art Canon oder Mythologie zusammenzuführen. Sprich die Schaffung dessen was wir heute als Mythos bezeichnen. In der Geschichte geht es dabei um den Engländer Ambrose Dewart der Erbe seiner Familie in Neuengland antrifft und fabei das sogenannten Billingtonanwesen nördlich von Arkham erbt um das sich zahlreiche Geschichten in der lokalen Bevölkerung ranken. Das ungewöhnliche Anwesen ist auch nach Jahrzehnten der Unbewohnheit in bemerkenswert guten Zustand, doch was hat es mit dem seltsamen kathedralenartigen Bleiglasfenster im Arbeitszimmer auf sich oder dem verlassenen Turm mit im Sumpf auf dem Anwesen. Nachdem er einige kryptische Anweisungen seines Vorfahren findet, wird er immer tiefer in die Geheimnisse dieses Ortes und seiner Vergangenheit hineingezogen.

    Die Geschichte und der Spannungsbogen leiden dabei allerdings unter den erklärenden Passagen in denen versucht wird alle möglichen Werke und Schöpfungen unter einen Hut zubekommen. Es wird so ziemlich alles mal namentlich erwähnt um es irgendwo in der Kosmologie einzuordnen, und wenn man mit Lovecrafts Werk nicht vertraut ist werden einem die Namen auch nichts sagen. Wenn man mit Lovecrafts Werk vertraut ist kann dieses Buch ganz interessant sein, einfach durch den Versuch den Mythos aufzubauen. (Wobei man sich natürlich streiten kann wie sinnvoll das ist.) Wenn man aber nichts oder nur wenig von Lovecraft kennt sollte man einen Bogen um das Buch machen, den die eigentlich Geschichte reicht nicht um das Buch zutragen oder spannend zu machen.



    Stand:
    0/3 Büchern + 2 Bücher oder 2/3 je nachdem wie man rechnen möchte.


    Die Tage schreibe ich noch zwei Impressionen zu Büchern die ich kürzlich gelesen habe, aber da möchte ich die Impressionen erstmal sacken lassen. Außerdem weis ich nicht wie ich mehr als 2 Bilder in einem Post anzeigen kann deshalb passt der Split auch ganz gut. ^^

  17. #17
    Aktualisiert! Und da wir uns dem Ende des Jahres nähren, habe ich einfach mal auf der ersten Seite ergänzt, wer schon durch ist. Vielleicht motiviert es nochmal!

    @Kayano: Sag du mir, wie ich es vorne eintragen soll. Hab jetzt einfach mal Variante Eins genommen.

    @Asmael: Nimmst du nicht an der Challenge teil oder habe ich dich gerade nur nicht in der Liste gefunden? ^^ Vielleicht ist es sinnvoller, normale Reviews sonst einfach in den "Now Reading" Thread zu packen.



    Ich habe tatsächlich kein neues Buch gelesen, aber eine Kurzgeschichte, die ich erwähnen möchte: The Story of Your Life von Ted Chiang, verfilmt als "Arrival". Ich bin ja ein großer Fan von Arrival (nicht zuletzt als Lehrerfilm ^^) und muss sagen: Die Kurzgeschichte ist zwar anders, setzt das Thema aber tatsächlich nochmal ergreifender um, und vor allem ... glaubwürdiger? Und genau das macht sie verdammt faszinierend, weil es eigentlich kein Thema ist, bei dem man Glaubwürdigkeit erwartet. Beeindruckend! Wirklich glänzen die beiden Medien aber zusammen, weil sie sich richtig gut ergänzen.
    Also vollste Empfehlung, wenn ihr noch nichts davon kennt und auf kluge, konzeptuelle Science Fiction komplett ohne staubige alte Science-Fiction-Tropen steht!

  18. #18
    @Kayano: August Derleth war auch derjenige, der versucht hat, alle Alten Götter & Co den klassischen 4 Elementen (Feuer, Erde, Wasser, Lust) zuzuordnen. Als jemand, der sich seit ca. 2 Jahren für den Cthuluh-Mythos interessiert hab ich festgestellt, dass mit Derleth zu sehr dazu neigt, den Mythos selbst zu entzaubern.

    @Meine Challenge: Die schaffe ich dieses Jahr auf gar keinen Fall mehr. Ich muss aber auch zugeben, dass ich nicht genau Buch (Ba-Dum-Tish!) geführt habe, was ich gelesen habe - waren sicherlich mindestens 6 Bücher. Aber noch weit von den angepeilten 12 entfernt.

  19. #19
    Ui, darf ich auch mitmachen? Ich hab mir zwar keine Challenge gesetzt, aber ich bin dieses Jahr mal wieder was mehr zum Lesen gekommen und hab auch so ein halbes Buchtagebuch geführt, so daß ich immerhin weiß, was ich gelesen habe, und kann auch was dazu sagen.

    In chronologischer Reihefolge:

    Yukito Ayatsuji: Another
    Okay, das hab ich Ende 2017 angefangen, aber ich bin erst Anfang Januar damit fertig geworden. Zählt also. Ich bin ja großer Fan vom Another-Anime, auch wenn das irgendwie keiner versteht und den alle Kacke finden. Das Buch ist um Längen besser. Es hat keine sinnlosen Filler-Kapitel und ist ziemlich suspenseful geschrieben. Sehr zu empfehlen. Ist definitiv in die Liste meiner Lieblings-Horrorromane aufgestiegen.

    Cormac McCarthy: The Road
    Ich mag McCarthys Schreibstil einfach nicht. Mein Gott, benutz doch einfach mal Satzzeichen. Ich weiß, daß du die für überflüssig befindest, aber es würde das Buch so viel einfacher zu lesen machen. Abgesehen davon, solide Story mit einer unglaublich blassen Atmosphäre, die ich kaum für möglich gehalten hätte. Das ist mal echte Postapokalypse.

    Natsuo Kirino: Out
    Spannender Thriller um eine Gruppe von Frauen, die einen Mord vertuschen wollen. Zum Ende hin wird’s ein wenig abgedreht, und ich hätte mir eine etwas weniger absurde Lösung gewünscht, aber ich hatte meinen Spaß mit dem Buch.

    Hideo Yokoyama: Six-Four
    Genial. Auf der Short List zum besten Buch, das ich dieses Jahr gelesen habe. Ein epischer Kriminalroman, der sich weniger um den Fall an sich als mehr um die Politik innerhalb der Polizei dreht und deren Verhältnis mit der Presse. Wahnsinnig fesselnd, tolle Charaktere, super geschrieben.

    William Gibson: Count Zero
    William Gibson: Mona Lisa Overdrive

    Nachdem Neuromancer ja eines meiner absoluten Lieblingsbücher ist, mußte ich jetzt endlich auch mal die Nachfolger lesen. Ich muß gestehen, obschon sie schon gut sind, kommen sie nicht an den ersten Teil ran. Ich fand den Okkultismus-Einschlag irgendwie fehl am Platz, obwohl ich es innerhalb des Settings als alter Shadowrun-Hase jetzt nicht so schlim finden sollte, aber irgendwie ... letztendlich sind’s immer noch gute Bücher. Es ist Gibson, es ist Cyberpunk, es ist quasi die Vorlage für Shadowrun, aber ich habe nach Neuromancer die Meßlatte vermutlich einfach zu hoch angesetzt.

    Neil Stephenson: Snow Crash
    Und wo ich dann dabei war, hab ich mir noch einen Klassiker gepackt, der schon zu lange auf meiner Liste stand. Der hat mich dann auch überzeugt. Sehr lustig, und mit einer gehörigen Portion Nostalgie aus der heutigen Perspektive. Stephenson hat MMOs echt gut vorausgeahnt, muß ich sagen.

    Justin Cronin: The Passage
    Der Anfang hat mich total gepackt. Das Ende war auch gut, aber, mein Gott, hat sich die Mitte gezogen. Das Buch ist aber auch ein Schinken, und irgendwie war der Mittelteil so ein Worldbuilding-Part, den man auch hätte in einem Drittel der Seitenzahl abhandeln können. Den zweiten und dritten Teil der Reihe habe ich mir dann gespart.

    Cixin Liu: The Three-Body Problem
    Cixin Liu: The Dark Forest
    Cixin Liu: Death’s End

    Noch ein Contender auf die besten Bücher des Jahres. Großartige Sci-Fi-Saga die eine ganz andere Perspektive hat als man es erwartet. Ist auch ziemlich hart mit der Science an einigen Stellen, was mir sehr gefallen hat. Insgesamt wirklich coole Bücher, die ich jedem Sci-Fi-Fan warm empfehlen kann.

    David Logan: Half-Sick of Shadows
    Ugh, das Buch war ... komisch. Hat gut angefangen, oder zumindest interessant, aber so ab der Hälfte wurde es dann einfach nur weird. Und der Ich-Erzähler ist mal ein unsympathisches Stück Holz. Muß man nicht gelesen haben.

    Ursula K. Le Guin: A Wizard of Earthsea
    Ursula K. Le Guin: The Tombs of Atuan
    Ursula K. Le Guin: The Farthest Shore
    Ursula K. Le Guin: Tehanu
    Ursula K. Le Guin: Tales from Earthsea
    Ursula K. Le Guin: The Other Wind

    Die standen auch schon lange auf meiner Liste, und da ich seit Geburt meiner Tochter jetzt endlich mal anfangen wollte, potentielle Kinder- und Jugendbücher zu sichten, die ich ihr dann irgendwann mal vorlesen kann, hab ich sie mir endlich geholt. Le Guin enttäuscht nicht: die Bücher sind toll und — Achtung, Sakrileg! — eine bessere Zauberergeschichte als Harry Potter.
    Na gut, vielleicht nicht besser, aber anders, und mir haben sie total gut gefallen. Absolute Feel-Good-Fantasy, die auch 50 Jahre nach Erscheinen nichts verloren hat.

    Claire North: The First Fifteen Lives of Harry August
    Das Buch habe ich in drei Tagen verschlungen. Zum Ende hin sehr voraussehbar, aber ich fand die Prämisse so cool, dass ich mir daraufhin einen Schwall von Büchern mit der gleichen geholt habe, um zu sehen, wie andere Autoren die Idee anfassen. Zu empfehlen.

    Ben Elton: Time and Time Again
    Nicht ganz das gleiche wie Harry August, aber close enough. Auch ein cooles Buch, hab ich auch ziemlich schnell durchgelesen und hat mir gut gefallen. Wer auf Alternate History steht, dem sei es empfohlen.

    Kate Atkinson: Life After Life
    Harry August die dritte. Das einzige Buch allerdings, das ich nicht zu Ende gelesen habe. Ich konnte mich mit der eigenwilligen Erzählstruktur und Atkinsons Schreibstil einfach nicht anfreunden. Sicher nicht schlecht, aber nichts für mich. Nach ca. 250 Seiten hab ich dann aufgegeben und habe mit ...

    David Mitchell: The Bone Clocks
    ... angefangen. Und wow, hier ist mein persönliches Buch des Jahres. Ich habe viel erwartet, nachdem ich von Mitchell schon Cloud Atlas kenne und liebe, und wurde nicht enttäuscht. Das Buch ist einfach großartig. Die Story ist super kreativ und eigen, und grandios erzählt. Das Ende hat mir auch gefallen, auch wenn es fast schon ähnlich deprimierend war wie The Road. Empfehle ich jedem.

    James Buckler: Last Stop Tokyo
    Langweiliger run-of-the-mill Thriller, den ich mal auf gut Glück im Buchladen mitgenommen habe. War am Anfang noch OK, wurde zum Ende hin immer dümmer. Und voraussehbar. Und gut geschrieben war’s auch nicht.

    Stephen King: Sleeping Beauties
    Toller King-Roman, den er zusammen mit seinem Sohn geschrieben hat. Wie üblich hat er seine Längen in der Mitte, wird aber nie langweilig. Ich hätte mir ein etwas bessere Pay-off zum Ende gewünscht, aber insgesamt hat mir der Roman das wohlige Stephen-King-Gefühl gegeben, das ich so liebe. Von daher Daumen hoch!

    Leo Carew: The Wolf
    Nicht ganz “der nächste George R.R. Martin,” wie es auf dem Cover beworben wird, aber ich hatte dennoch meine Spaß mit dem Buch. Interessant Fantasywelt, und ich fand’s gut, daß zur Abwechslung mal nicht aus der Sicht der Menschen erzählt wurde. Freue mich schon auf den nächsten Band, der 2019 kommen soll.

    Ransom Riggs: A Map of Days
    Der vierte Miss Peregrine Roman. Ich war skeptisch, weil die ersten drei ja eigentlich recht gut abgeschlossen waren, und fürchtete, daß das jetzt ein blöder Cash Grab Nachfolger wird, aber um ehrlich zu sein fand ich ihn sogar besser als die Originaltrilogie. Alle Kritik, die ich am Hauptcharakter in den ersten Büchern hatte, wurde angefaßt und aufgegriffen, und, verdammt, ich kann es kaum erwarten den nächsten Band zu lesen. Wird aber wohl nichts vor 2020.

    David Weber: On Basilisk Station
    Bin noch dabei, aber so gut wie durch. Ich mag die Welt, ich mag die Story, ich bin aber kein Freund von Webers Schreibstil. Ähnlich wie auch bei Tolkien (ja, steinigt mich) könnte der Herr einen besseren Editor gebrauchen. Ich werde aber wohl dennoch die nächsten Bände lesen, einfach weil mir die Welt gefällt, und weil es ja noch besser werden kann.

    So, Ende.

  20. #20
    Jetzt trag ich dich nicht mehr ein, aber das nächste Jahr ist ja nur noch zwei Wochen entfernt.

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