Wir schreiben den 26. Oktober 2018. Die ganze Welt spielt Red Dead Redemption 2. Die ganze Welt? Nö, denn mich interessiert das Spiel nicht die Bohne!Um mich aber trotzdem solidarisch zu zeigen entscheide ich mich stattdessen für Wild ARMs 3.
Von allen Spielen auf meiner diesjährigen Liste hatte der Abbruch von Wild Arms 3, irgendwann um 2006/2007 herum, den gewöhnlichsten Grund; es war mir schlicht zu langweilig.^^ Außerdem gab es noch einige andere Gründe, so war ich vom Setting nicht sonderlich angetan und die ganze Zeit, wie auf einem U-Boot, pingend über die Oberwelt zu laufen um neue Orte aufzudecken fand ich ebenfalls reichlich dämlich.
Nun habe ich eine Weile reingespielt und mein Ersteindruck fällt eher gemischt aus. Die Story scheint einige Parallelen zu Xenogears aufzuweisen, allerdings muss man sich immer wieder mit Elementen aus drittklassigen Anime-Serien herumschlagen. So muss man zum Beispiel ständig gegen mehrere Varianten eines Team Rockets antreten, was schon nach kurzer Zeit alt wird. Die Oberwelt ist recht groß und lädt theoretisch zum Entdecken ein, das Spiel tut allerdings alles um dem Spieler die Entdeckerfreude zu vermiesen. So darf man z.B. aus Zufallskämpfen nicht fliehen und wenn man an Gegner gerät denen man nicht gewachsen ist dann wars das, man kann gleich den Reset-Knopf der Konsole betätigen und seinem bisherigen Fortschritt Lebewohl sagen. Generell finde ich viele normale Kämpfe schwieriger als die Bosskämpfe und dabei werfen sie nicht mal ordentlich Geld und Erfahrung ab. Praktisch von jedem Gegner wird man mit Statuskrankheiten bombardiert und von unvorteilhaften Kampfbedingungen wie z.B. dass ein Charakter einen Kampf gegen vier oder mehr Gegner alleine bestreitet, drei Runden durchhalten muss bis die anderen zur Hilfe kommen und dabei auch noch eingeschläfert wird, so dass er sich überhaupt nicht mehr wehren kann, ganz zu schweigen. Wenn man sich im Internet mal über gute Strategien für normale Kämpfe informiert bekommt man fast einstimmig immer wieder das gleiche zu lesen: "Vermeide alle Zufallskämpfe und bekämpfe nur die Bosse". Was schade ist, denn eigentlich finde ich das Kampfsystem gut, nur ist man mit so vielen Nervfaktoren konfrontiert. Bosskämpfe ziehen sich ziemlich in die Länge, auch weil man immer dann, wenn man seine Spezialattacken ausführen könnte, ständig wieder nachladen muss.
Ich hoffe zurzeit einfach dass die Story noch so richtig Fahrt aufnimmt und mit einigen guten Momenten aufwarten kann, ansonsten wird mein Urteil über das Spiel wohl sehr verhalten ausfallen.
Und entweder leide ich unter Verfolgungswahn oder ich werde tatsächlich von einem Mädchen in Schwarz gestalkt.
Vielen Dank!Zitat von Winyett Grayanus
![]()