Ao no Kiseki (PSP)


Handlung
Ao no Kiseki startet kurz nach den Ereignissen von Zero no Kiseki. Der große Vorfall um den Kult aus dem Vorgänger wurde ausgeklärt und man ist dabei, in Crossbell „aufzuräumen“. Politisch ist in Crossbell jedoch einiges im Argen und verschiedene Fraktionen versuchen jeweils, den Staat in die von ihnen gewünschte Richtung zu drängen. Natürlich gibt es auch noch einige Enthüllungen zu Kia, dem Mädchen aus dem ersten Teil, das nun bei der SSS wohnt.


Ich war ja vom Vorgänger Zero etwas gelangweilt, fand das Spiel definitiv nicht schlecht, aber es passierte einfach zu wenig, um mich wirklich bei der Stange zu halten. Ao fängt auch relativ seicht an, nach einigen Stunden wird die Handlung jedoch sehr spannend, ab da war es für mich nicht mehr denkbar, das Spiel - so wie Zero – wochenlang zur Seite zu legen.
Es gibt auch einige Entwicklungen, was die im Vorgänger eingeführten Charaktere angeht, von denen man erwarten darf, wozu sie in weiteren Spielen führen. Charaktere und Dialoge fand ich überwiegend auch unterhaltsam, wobei es leider (Japan!) vor allem in der ersten Hälfte des Spiels anscheinend nicht ging, auf Sexismus („Oh, ein weiblicher Arzt! Mensch, die ist aber kühl für eine Frau.“) und anderen Schwachsinn („Es regnen, dann können wir das Auto nicht benutzen“) zu verzichten. Irgendwann wird vor allem ersteres noch dazu führen, dass ich mir RPGs abgewöhne, wenn Japaner nicht vorher lernen, Frauen nicht zu diskriminieren oder in Schubladen zu stecken. Auch gruselig: Weiblicher Charakter rubbelt Ellies Brüste, weil ... irgendwem die Pubertät durchgeknallt ist. Alle finden's irgendwie ok, ist ja kein sexueller Übergriff oder so. Brr.

Wie auch immer. Die Dialoge – sofern sie nicht zu o.g. gehören – lesen sich lebendig, sind überwiegend interessant und was mir auch Spaß gemacht hat, sind die Querbezüge zu den anderen Spielen. Manche Charaktere mochte ich aber weniger als die anderen, wie z.B. Mariabell. Auch einige Sprüche Ellies über ihre tolle Familie und ihre tollen Freunde waren irgendwie nervig.

Im Großen und Ganzen hat mich diese Handlung aber toll unterhalten.

Gameplay usw.
Ao no Kiseki spielt sich nicht anders als Zero, mit dem Unterschied, dass man ein Auto bekommt, mit dem man immerhin einiges an weg spart und nicht alles, was man schon gesehen hat, noch einmal ablatschen muss. Das fand ich überwiegend mehr als angenehm, weil es so kaum auffiel, dass man, abgesehen von ein paar Dungeons, so gut wie nichts neues erkundet.


Das Kampfsystem ist erneut spaßig, das Leveln funktioniert relativ schnell (schneller als in den Liberl-Spielen, hatte ich den Eindruck) und die Dungeons sind noch etwas interessanter geworden. Man merkt auf jeden Fall, dass sich hier seit Trails in the Sky FC und SC, die relativ langweilige Dungeons hatten, viel getan hat.

Die Nebenaufgaben fand ich diesmal auch besser, was leider nichts daran ändert, dass sie vor allem Spielzeitstrecker sind. Ich hatte meistens eigentlich keine Lust auf die Aufgaben, habe sie aber trotzdem erledigt, weil sie irgendwie okay sind, nur verzögern sie die richtigen Entwicklungen im Spiel schon stark. Hoffentlich werden die mal richtig in die Handlung integriert, denn so wirkt es immer noch so, als würden die Entwickler immer eine bestimmte Schablone nutzen, in die der Rest des Spiels passen muss.

Davon ab macht das Spiel wenig falsch, ist abwechslungsreich und das letzte Dungeon dauerte mal eben mehrere Stunden. Wieso nicht.

Graphik und Musik
Graphisch sieht das Spiel genauso aus wie Zero no Kiseki, was ich aber nicht als Nachteil bezeichnen würde, denn es passt einfach. Mir ist auch jetzt mal aufgefallen, wieviel besser die Charakterbilder der PSP-Versionen sind … auf der Vita wurde einiges verändert (Zero no Kiseki).


Musikalisch ist Ao dreimal so gut wie der Vorgänger und hat mir endlich mal wieder das geboten, was ich aus anderen Teilen mochte. Einige Stücke machen richtig Laune, v.a. die Kampfmusik im späteren Spielverlauf.

Fazit
Ao no Kiseki hat mir viel besser gefallen als der Vorgänger; v.a. die spannendere Handlung hat dazu beigetragen, dass ich es in einem Rutsch durchgespielt habe. Ich wollte es ursprünglich vor allem spielen, um in Sen no Kiseki IV nicht auf irgendetwas zu stoßen, von dem ich noch nicht gehört habe, es ist es aber definitiv wert, auch unabhängig davon gespielt zu werden. Ich habe jetzt ziemlich Lust auf mehr aus der Reihe. Leider kommt das Spiel mit ein paar größeren Wermutstropfen einher, die nicht hätten sein müssen.

Insgesamt: 9/10
Spielzeit: 33,5 Std.