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  1. #10
    #21 - Trillion 1,000,000,000,000: God of Destruction

    Zuerst gestartet: 08.05.2016
    Erneut gestartet: 02.05.2018
    Beendet (Cleared!): 16.05.2018
    Beendet (Finished!): 18.06.2018


    Warum gerade dieses Spiel?

    Schwer zu sagen. Es liegt schon relativ lange (seit 2016 halt) herum, aber ich hatte das damals aufgrund von unendlicher Monotonie und miserablem Gameplay abgebrochen. Als ich das dann wieder anfangen wollte, sah meine Vita-Speicherkarte leicht formatiert aus, was die Unlust an Trillion noch verstärkt hat. Angefangen hab ich’s dann deswegen, weil ich paar Charaktere aus dem Spiel mochte und wollte im Anschluss gucken, was mit denen passiert. Hätte ich mir genauso gut auf Youtube angucken können, aber sei’s drum. Trillion: God of Destruction ist im Übrigen eine Art Hybrid von Aufbau-Simulation und JRPG, und dass gerade ersteres überwiegt, hat mich im Nachhinein ein bisschen gewurmt. Außerdem natürlich bzw. mal wieder – große Zahlen. 1 Billion Leben, na klar!

    Spielweise:

    • DLCs wurden nicht angerührt.
    • Insgesamt hab ich das Spiel quasi sechsmal durchgespielt.
    • Dementsprechend hab ich auch sechs Endings gesehen – das von Perpell, Mammon, Levia, Elma, Faust und logischerweise das True Ending. Streng genommen waren’s sogar sieben, aber eines war ein Game Over und da passiert nicht besonders viel.
    • Den ersten Durchgang hab ich noch ohne Guide durchgespielt, ab dem zweiten Run musste dann ein Guide herhalten, gerade auch wegen dem True Ending.
    • Den ersten Durchgang hat Perpell überstanden. War im Nachhinein nicht so schlau (angesichts der Tatsache, dass das ein relativ leichter Durchgang ist), aber ich wollte mal gucken, wie weit man nur mit drei Overlords und nicht viel Ahnung vom Spiel kommt.
    • 100% Monsterpedia, 100% Affection Gifts, ~90% Hot Spring CGs und ~80% CGs. Gefehlt haben mir logischerweise die ganzen anderen Endings.
    • Einen Challenge-Run hab ich auch noch abgeschlossen – das heißt nichts anderes als dass nichts vom vorherigen Run übernommen wird.
    • Im ersten Durchgang und dem Durchgang des True Endings hab ich mir so ziemlich alles durchgelesen, was die Charaktere so zu sagen hatten. Daher kommt die hohe Spielzeit, an sich kann man einen Durchgang nämlich in zwei bis drei Stunden abschließen, wenn man sämtliche Konversationen überspringt.
    • Spielzeit (bis der Abspann gesehen wurde): 022:30 h (Cleared!), Cycles: 37
    • Spielzeit (nach dem True Ending): 044:30 h (Finished!), Cycles: 99


    Story:


    Seit gefühlten Äonen kämpfen die Overlords der Unterwelt gegen die Truppen des Himmels – exakt, seit der erste Great Overlord, Satan, die Herrschaft des Himmels angefochten und gegen diese rebelliert hat. So auch der aktuelle, im Kern durchaus freundliche und nachlässige Great Overlord Zeabolos, der von einem seiner Lakaien eine Nachricht bekommt, dass das Gate of Hell von einem unbekannten Feind angegriffen wird. Zeabolos denkt, dass es mal wieder Himmelstruppen sind, die ihn in der Unterwelt angreifen.

    Jedoch steht vor der Tür niemand anderes als Trillion, der Gott der Zerstörung – ein Monster, dass zu Zeiten des ersten Overlords die Unterwelt halb zerstört und eine Menge Opfer gefordert hat. Nachdem die sechs anderen Overlords alle nicht erreichbar sind und sie alle einzuberufen eine Weile dauern wird, will Zeabolos selbst gegen Trillion kämpfen, wird aber von dessen Bruder Astaroth abgehalten, der stattdessen selbst mit seinen Truppen in den Kampf gegen Trillion ziehen will, sehr zum Leidwesen von Zeabolos, da dieser es nicht verantworten möchte, dass sein eigener Bruder dem Monster zum Opfer fällt. Letztendlich ziehen Astaroth und seine Truppen mit Cerberus, einem Diener von Astaroths Schwester Elma, in den Kampf gegen Trillion.

    Astaroth und seine Truppen halten jedoch nicht allzu lange durch, was an dem Miasma liegt, das Trillion ausstößt und somit kleinere Lakaien innerhalb von Sekunden besiegt. Zeabolos springt aufgrund dessen selbst in den Kampf ein und trifft auf Cerberus – verwandelt in einen Flauschball. Er schickt Cerberus zurück zur Burg und zieht weiter, nur um selbst davon Zeuge zu werden, wie sein Bruder Astaroth von Trillion aufgefressen wird. Ein letzter Angriff mit dem Schwert seines Bruders bleibt ebenfalls erfolglos und auf Zeabolos wartet eigentlich nichts weiter als sein eigener Tod.

    Allerdings nimmt nach seinem Tod eine Stimme Kontakt zu ihm auf, die Zeabolos wiederbeleben will – unter einer Bedingung, nämlich, dass er, nachdem Zeabolos Trillion besiegt hat, seine Seele verliert. Zeabolos, der immer noch nach Rache wegen seinem Bruder dürstet, willigt ein und wird wiederbelebt – er kann jedoch absolut nicht kämpfen, da sein Körper komplett zerstört ist. Aufgrund dessen bietet er den sechs Overlords – Ruche, Levia, Mammon, Perpell, Fegor und Ashmedia seinen Thron sowie seinen Titel an – derjenige, der Trillion besiegt, ihm seine 1 Billion Leben abnimmt, wird selbst Great Overlord. Während sich einige schon innerlich über die Belohnung freuen, und begeistert in den Kampf ziehen wollen, erwähnt Faust, diejenige, an die Zeabolos seine Seele verpfändet hat, dass derjenige, der Trillion bekämpft hat, auf sich alleine gestellt ist, da sie nur einen sogenannten „Ring of the Tyrant“ herstellen konnte, der den Träger erlaubt, nicht durch Trillions Miasma zu sterben…

    Story-Eindruck:


    Dafür, dass meine Erwartungen in Bezug auf die Story bei Idea Factory-Spielen schon eh leicht im Keller war, hat man bei Trillion: God of Destruction zumindest noch halbwegs die Kurve bekommen. Letzten Endes gestaltet sich die Symbiose zwischen Story und Gameplay ungefähr so wie bei einem Fire Emblem – die Charakterentwicklung ist komplett optional, da sie Gameplay-Elemente in Form von Affection erfordert und selbst dann besteht die Chance, dass der Charakter immer noch leicht blass dasteht.

    Im Kern hat jeder Overlord eine Eigenschaft, die ihn beschreibt – so ist z.B. Levia der sogenannte „Overlord of Envy“ – bzw. zu deutsch Neid/Eifersucht, was sich eben auch markant in ihrer Persönlichkeit niederschlägt. Einige Overlords entwickeln aber im Laufe der Geschichte durch Affection andere Charaktereigenschaften, die z.T. in einem Widerspruch zu dem stehen, was sie auszeichnet. Gerade deswegen, um zu sehen, wie sich die Overlords unter der Zuneigung von Zeabolos zum Teil grundlegend verändern, hat es sich schon gelohnt, das Spiel zu spielen. Bitter ist natürlich, dass man mehrere Durchgänge dafür braucht, aber sei’s drum. Auch Faust, die Zeabolos nach seinem Sieg über Trillion die Seele entziehen wird und Trillion selbst bekommen im Laufe der Story zumindest ein bisschen Farbe, sodass zumindest offensichtlich ist, warum sie so kryptisch (bei Faust) und so platt (bei Trillion) agieren, wie sie das komplette Spiel über tun. Ein späterer Twist in Bezug auf Zeabolos ist auch zwar komisch, aber zumindest brauchbar inszeniert.

    Leider, und das ist das, was ich schade finde, muss man die ~10 Szenen, die es pro Charakter gibt, sich nicht mal ansehen, da man das Spiel durchspielen kann, ohne die entsprechende Funktion dafür zu benutzen, was zur Folge hat, dass die Charaktere plump und durch ihre beschreibende Eigenschaft verkörpert werden. Und dann gibt es ebenso Overlords, bei denen sich grundlegend nicht viel verändert.

    Hinzu kommt im Allgemeinen das Verhalten der Charaktere im Laufe der Story. Während es am Anfang so ist, dass eher banale Themen wie Neid, Missgunst und auch sowas wie übertriebene Feierlaune unter den Auserwählten, die Trillion besiegen sollen, noch eine weitaus größere Rolle spielen, spürt man schon spätestens nach dem dritten und allerspätestens nach dem sechsten toten Overlord, dass die absolute Schmerzgrenze bei den Charakteren und die Grenze zur absoluten Verzweiflung erreicht ist. Am stärksten schlägt sich das bei Zeabolos, bei Faust und auch bei Uriel nieder, aber auch bei den Overlords merkt man deutlich, dass die Freude, die man am Anfang noch bezüglich der Übernahme von Zeabolos‘ Thron hatte, endlich ist und irgendwann komplett verschwindet. Atmosphärisch ist das Spiel wirklich gut gelungen, speziell bezüglich der jeweiligen Finalschlag-CGs der Overlords - auch wenn viele Entscheidungen aufgrund der allgemeinen Stimmung gerade am Anfang auch nicht unbedingt logisch erscheinen. Später ändert sich das aber geringfügig. Einige (schwer recycelte) Dialoge am Ende wirken dennoch sehr deplatziert, eben weil sie so schon einmal vorkamen.

    Im Übrigen ist ein Overlord ein Herrscher über ein bestimmtes Gebiet in der Unterwelt. Jeder, der von einem Zeichen (z.B. Envy) auserwählt wird, wird zum Overlord. Die Zeichen sollen auch die sieben Todsünden darstellen.

    Gameplay:


    1) Allgemein

    Das Gameplay ist im Allgemeinen nicht besonders aufregend. Im Kern geht’s darum, innerhalb von einem bestimmten Zeitraum, sogenannte Cycles (entspricht einer Woche), Trillion seine 1 Billion Leben abzunehmen. Im ersten Run mit einem Overlord, der bei Null startet, geht das noch und gestaltet sich zumindest ein bisschen abwechslungsreich, aber eben dadurch, dass es nur Trillion und Mokujin, der nichts anderes als eine Imitation von Trillion ist, als Bosse gibt, nutzt sich das System auch erstaunlich schnell ab, da Trillion oftmals immer das Gleiche macht. Trillions Angriffe kündigen sich durch Flächen unterschiedlicher Farbe (von weiß bis rot) an, wobei eine höhere Geschwindigkeit des Overlords die Zeit verkürzt, die ein Angriff braucht, um von den weißen in den roten Bereich zu wechseln. Später bekommt Trillion noch einige Gimmicks, wobei diese oftmals durchaus lästig sind, aber sich zumindest umgehen lassen. Hierbei kann man z.B. Körperteile von Trillion versiegeln, sodass dieser lästige Angriffe nicht mehr einsetzen kann. Ab dem zweiten Durchgang (bzw. wenn man’s richtig macht, auch schon im ersten) oder sobald man das Spiel nur noch für die verschiedenen Endings spieltkann dann das Gameplay minimiert werden, sodass man sich letzten Endes nur noch durch das Menü klickt und gefühlt 95% von dem, was das Spiel zu bieten hat ignoriert, inklusive der Charakterszenen, da man die überspringen kann.

    Zusammengefasst ist das Gameplay wirklich nicht das Gelbe vom Ei. Das Valley of Swords, im Endeffekt der RPG-Anteil vom Spiel ist ein winziges 120-Zug-Limit und Ein-Ebenen-Dungeon in dem alles mit einem Schlag umfällt, was einem vor die Füße läuft – wobei man dem Dungeon zugutehalten muss, dass jeder Gegner im Valley of Swords einzigartig ist, da jeder eine spezielle Fähigkeit hat, vom Negieren von Frontalschaden, über Paralyse bei Tod bis hin zu Statuswerten ohne Limit. Deswegen ist es umso bitterer, dass halt jeder Gegner mit einem Schlag umfällt. Waffen- und Siegel-Updates sind eigentlich komplett nutzlos oder besser gesagt – eine verzweifelte Möglichkeit, außerhalb von EXP-Punkten, Angriff (oder andere irrelevante Statuswerte) dazuzubekommen, wenn nix mehr anderes geht. Training für die EXP, die man dafür bekommt, ist eigentlich auch eher Nebensache, da man primär die Schlüssel für das Valley of Swords haben möchte.

    Dann gab es noch Affection und Random Events. Affection war ein unglaublich mächtiges Mittel, auf das man nur schwer verzichten konnte, wenn man gegen Trillion eine Chance haben wollte (später war das aber auch teilweise irrelevant). Affection war nichts anderes als zusätzliche HP & MP, die sich aber eine Leiste geteilt haben – sowohl, wenn man eine Fähigkeit eingesetzt hat, als auch wenn man getroffen wurde, hat man zunächst Affection verloren und dann erst die eigenen HP bzw. MP. Da ein Großteil des Kampfs gegen Trillion darin bestand, in der Luft herumzufuchteln und Bewegungsfähigkeiten einzusetzen, also Fähigkeiten, die den Charakter 1 Feld, 2 Felder oder 3 Felder weiterzubewegen, brauchte man relativ viel MP, zumal man die Affection auch noch brauchte, um sich aus einem Kampf gegen Trillion zurückzuziehen. Die Random Events dagegen waren zufällige Ereignisse, die während dem Training oder während der Ruhephase aufkreuzen konnten. Während Trainings-Events meist zusätzliche EXP (oder nicht-erlernte Fähigkeiten) einbrachten, brachten Ruhephasen-Events meist eine ganze Stange an Affection. Das Nervige war daran – sie wirkten sowohl in der Frequenz als auch in den Auswahlmöglichkeiten ziemlich zufällig. Es war nicht absehbar, wann ein Event auftaucht und dann waren die nicht mal wirklich berechenbar. Viel hing vom Overlord ab, mit dem man unterwegs ist, aber oftmals war’s auch munteres Rätselraten. Auf der anderen Seite – ein Random Event mit einem Misserfolg abzuschließen, hatte meist nur geringe Auswirkungen. Bin mir auch nicht sicher, ob ich das toll finden soll oder nicht, da man sowieso jederzeit speichern und bei verheerenderen negativen Auswirkungen hätte neu laden können.

    2) Schwierigkeit

    An dieser Stelle halte ich das Ganze auch kurz – man kann sich sowohl den ersten als auch alle folgenden Durchgänge durch ein paar nette Tricks und z.T. üble Fähigkeiten sehr stark vereinfachen, sodass man irgendwann mit 99,990,000 Leben und Werten von 999 dasteht – das absolute Maximum, und das braucht man nicht mal. Während ich nachvollziehen kann, dass man in Folgedurchgängen, in denen man eher für die Endings und vielleicht für die Story spielt, aber bestimmt nicht fürs Gameplay, kurz halten möchte, finde ich es zumindest unschön, dass das in einem ersten Run genauso möglich ist, sodass das Spiel überhaupt keine Herausforderung mehr darstellt und einen der zentralen Aspekte des Spiels komplett obsolet macht – den Aufbau und das Training eines Overlords.

    Macht man das nicht, hat das Spiel durchaus eine nicht zu verachtende taktische Komponente, gerade mit der Möglichkeit, Trillions Rüstung zu zerschmettern, ein paar Mal zu fliehen, zu trainieren und gestärkt wiederzukommen. Der Challenge Run hatte auch was und hat die Grenzen des Spiels auch zum Glück ziemlich ausgereizt.

    Fazit (6,5/10):

    Im Kern lässt sich Trillion 1,000,000,000,000: God of Destruction mit „Story & Atmosphäre hui, Gameplay & Abwechslungsfaktor pfui“ zusammenfassen. Leider macht die Durchklickerei durchs Menü so viel aus und trägt so viel zum allgemeinen Motivationsmangel bei, dass die positiven Aspekte auch gar nicht so ausschlaggebend sind – das Gesamtpaket ist leicht suboptimal.

    Positiv ist die optionale Charakterentwicklung, sowie die allgemeine Atmosphäre im Verlauf des Kampfes gegen Trillion anzumerken – während sich die Charaktere im Spiel selbst meist sehr eindimensional verhalten, kommen durch zusätzliche Szenen und entsprechende Endings neue Facetten ans Licht, die den Charakteren deutlich mehr Farbe verleihen als sonst, was für Trillion genauso gilt wie für Faust oder auch Zeabolos. Ebenso wird erstaunlich gut vermittelt, wie speziell Zeabolos im Laufe der Story nach und nach vom stolzen Great Overlord zu einem Haufen Elend degradiert wird und dass er der blanken Verzweiflung nahe und sein zweites Leben nichts als Qual ist.

    Negativ dagegen ist hauptsächlich das Gameplay und, dass sich außer die Endings bei Runs mit anderen Overlords nicht viel, um nicht zu sagen nichts ändert. Der RPG-Anteil ist langweilig und leicht frustrierend, die Monotonie nach mehreren Runs ist extrem ermüdend und die Kämpfe gegen Trillion gestalten sich nach immer nach dem gleichen Muster, wenn man nicht mehr Zeit als nötig für die Platinum-Trophäe aufwenden möchte.

    Wenn man nun auch noch die Charaktere nicht mag, bleibt dem Spiel nichts, weswegen es sich lohnen würde, das Spiel zu spielen, wobei ich schon erwähnen möchte, dass der Unterschied vom True Ending im Vergleich zu einem x-beliebigen Ending durchaus massiv ist und ich es nicht bereut habe, mir während des True Endings wirklich alles durchgelesen zu haben.
    Geändert von Kael (02.05.2021 um 18:26 Uhr)

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