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(Abgebrochen)
Ton: Text:
Nach 5h war es soweit: Ich konnte nicht mehr. Fairy Fencer F: Advent Dark Force hat es geschafft, dass der Spielspaß immer mehr gegen Null geht und hat mich schlussendlich dazugebracht es abzubrechen. Daher werde ich an dieser Stelle nur einen kleinen Bericht verfassen und das bisher bereits Gespielte kurz schildern. Los gehts!
Story
Fang, ein fauler und immer nach Essen suchender junger Mann (Son Goku und Konsorten lassen schön grüßen), zieht eines Tages ein Schwert (sog. Fury) aus dem Boden und befreit dadurch die Fairy Eryn (die rothaarige auf den Bildern). Dadurch wird er zu einem Fencer und er bekommt die Aufgabe 100 andere Furys zu finden, um damit die versiegelte Göttin zu befreien. Das ist fürs erste die grobe Rahmenhandlung und leider wird sie auch so langweilig inszeniert wie sie auch klingt. Das ist vor allem dem Spielprinzip verschuldet, denn alle Dialoge, eigentlich gefühlte 99 % des Spielgeschehen, verbringt man wie in einem VN. Man sieht auf dem Bildschirm die Artworks der Gesprächsteilnehmer und liest in Textboxen ewig währende Dialoge. Die Artworks sind nicht animiert, es bewegen sich nur die Lippen und ganz leicht wippt der Charakter (und manchmal auch die Brüste, sofern vorhanden). Abseits dieser Dialoge ist man in kleinen Dungeons unterwegs, die sehr leer und einfallslos wirken. Hier und da gibts was zu zerstören, ein paar Hindernisse zu überwinden und manchmal auch Türen zu öffnen. Ansonsten gibt es kein freies Erkunden in der restlichen Spielwelt. Man bewegt sich also in der kompletten Welt oder auf der Weltkarte mit dem Cursor. Auch gibt es nur eine Stadt, wo man nur von Menüpunkt zu Menüpunkt hüpft. Wer also interaktive Spielwelten sucht, die zum Erkunden und Erforschen einladen, wird hier nicht glücklich.
Die Charaktere sind wie so oft sehr stereotypisch gehalten, Fang habe ich ja erklärt. Eryn, seine Partnerin ist eine 08/15 Tsundere, die anderen bilden auch keine Ausnahme. Ob die ernste und egoistische Tiara (die blauhaarige) oder die Nudistin Harley (welche das ist, dürfte klar sein), welche die Fanservice-Rolle im Spiel einnimmt. Die zahlreichen NPCs können auch nicht überzeugen. Fang ist mit seiner Art sogar noch sympathisch - er nimmt halt alles sehr locker auf, denkt nur an einfache Dinge wie seine nächste Mahlzeit oder an sein Bett. Dass ein solcher Kerl viele junge, hübsche Frauen anzieht, ist in einem JRPG nicht verwunderlich. Wie seine Harem-Beziehung verläuft kann ich also nicht sagen, mit meinem 5h bestanden die Beziehungen nur aus Neckereien und ähnliches.
Gameplay
Das Gameplay hält sich stark in Grenzen. Abseits der Dialoge ist man wie gesagt in Dungeons unterwegs, wo man nur etwas herumläuft und kämpft. Das Kampfsystem ist ziemlich einfach gehalten und erfordert keine Taktik. Man haut immer nur die besten Skills raus, kann sich ab und zu verwandeln wenn es die Situation erfordert und Items benutzen. Das Beste ist noch die motivierende Charakterentwicklung der einzelnen Helden. Man kann sie ausrüsten, neue Skills lernen, Combos einstellen oder auch neue Furys ausrüsten, welche ein paar Boni geben. Abseits der Hauptstory kann man Sidequests absolvieren, ich habe keinen einzigen gemacht daher weiß ich nicht in welche Qualität sie sich bewegen. Denken kann ich es mir aber schon.
Technik
Tokay Xanadu eX+ war vom letzten Jahrtausend, Fairy Fencer F: Advent Dark Force Technik ist sogar noch älter. Bis auf die recht schönen Artworks der Personen und den seltenen Szenenbildern sieht das Spiel sehr altbacken aus, und ja ich weiß, dass das Spiel ursprünglich ein PS3 Spiel ist. Der Soundtrack im Spiel ist gut, gäbe es da nicht ein kleines Problem. Man hört ihn nur, wenn gerade kein Charakter spricht. Im Klartext: Wenn jemand spricht hört man nur die Stimme des Sprechers und keine Musik (auch nicht leise im Hintergrund wie es normalerweise üblich ist). Erst wenn der Sprecher seinen aktuellen Text fertig gesprochen hat, beginnt die Musik aber bis dahin hat man bereits zum nächsten Text weitergeschaltet. Das war sehr gewöhnungsbedürftig zu Beginn und bleibt es auch. Nervig ist es zudem auch noch, leider gibt es keine Spieloption dies zu verändern.
Ach und speziell für jene die es auf dem PC mal spielen wollen: Das Spiel startet nur, wenn das Datum älter als der 1. Juli 2017 eingestellt ist. Keine Ahnung wieso, aber es funktioniert.
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Bilder: Compile Heart
Fazit: Ich habe bereits erwartet, dass Fairy Fencer F: Advent Dark Force eher durchschnittlich sein wird, aber dass es so schlecht ist, hätte ich nicht gedacht. Es ist beileibe kein Spiel für die Masse, da muss man schon zur Zielgruppe gehören um mit solchen Spielen Spaß zu haben. Wer auf ein VN-artiges Spiel mit viel Text, und kein Wert auf richtiges Gameplay und Story liegt, kann durchaus irgendwo in den Ritzen des Spiels seinen Spaß finden. Fangs Lustlosigkeit hat sich nach 5h auch bei mir breitgemacht, wo es mir dann gereicht hat. Ich werde jetzt bis zum 23. Januar eine Pause einlegen, wo dann endlich Lost Sphear erscheint. Und hoffentlich dann das erste gute Spiel für meine bisher schwache Challenge.Fairy Fencer F: Advent Dark Force packe ich auf die Ersatzbank, welches seinen Platz einnimmt weiß ich noch nicht. Vielleicht das Remake von Secret Mana, mal schauen.
Geändert von Rusk (04.02.2018 um 19:30 Uhr) Grund: Textfixes
Das klingt so, als hätte sich seit Teil 1 nicht viel getan, man darf wahrscheinlich aufhören, zu erwarten, dass Compile Heart irgendwann ein brauchbares Spiel rausbringt.
Hatte den ersten Teil auch schon abgebrochen, das, was du schreibst, bestätigt ungefähr meine Vermutungen bzgl. des Nachfolgers.
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Alleine diese beiden Bilder wären für mich schon ein K.o.-Kriterium gewesen und meine Fresse ist das ein scheußliches Design.
Das ist bei einer ganz bestimmten Zielgruppe wohl ein absolutes MUSS von wegen jugendlicher Held will ständig fressen und schart ein Harem um sich herum.
Wenigstens musst du nur zwei Tage bis Lost Sphear warten und sehe gerade die Demo auf Steam (seit wann haben die Demos?).
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Man muss ja bedenken, dass die PS4/PC Fassung ja eine überarbeitete bzw. verbesserte Version ist und ich finde diese schon grottenschlecht. Wie schlecht muss erst die urspr. PS3 Fassung sein? Ja klar, Compile Heart hat viel neues Müll in die neuen Versionen gepackt, aber ein paar Dinge wie z.B: den Anfang oder gar zwei neue, düstere Storyverläufe haben sie sich auch angetan. Gebracht hats aber nichts.
Diesmal hattest du recht, ausnahmsweise mal. Außer Kael kommt später mit seinem positiven Review um die Ecke, und lobt es in den Himmel. ^^
Die Demo gibt es schon eine längere Zeit, aber sie geht nur 1h. War für mich nicht die Rede wert. Da warte ich lieber auf die VV, die ja schon in 2 Tagen erscheint. Mal sehen wie es so ist, ihr letztes Werk I Am Setsuna war auch nur durchschnittlich.
In meiner Wertung ist das vermutlich 'ne glatte 6/10. Das ist eine Prognose.Ich bezweifle aber, dass ich das Spiel wirklich loben werde (wobei, wenn ich an Mugen Souls Z zurückdenke...)
Ich reagiere aber bei Spielen von Compile Heart nicht so empfindlich wie manch anderer - zumindest mit Mugen Souls Z und irgendeinem Hyperdimension Neptunia-Teil hatte ich auch meinen Spaß. Monster Monpiece dagegen war z.B. wesentlich gewöhnungsbedürftiger.
Meine JRPG Challenge... 2017 [#1- 13] (13) | 2018 [#14 - 31] (18) | 2019 [#32 - 53] (22) | 2020 [#54 - 78] (25) | 2021 [#79 - 112] (34) | 2022 [#113 - 134] (22) | 2023 [#135 - #160] (26) | 2024 [#161 - #184] (24)
2025 [#185 - #???] (05)
Aktuell: [#??? - Botworld Odyssey / #190 - Poison Control / #191 - Dragon Spirits 2]
@Rusk
Hast du Lost Sphear bereits angefangen?
Habe vorhin nämlich die Demo gespielt und bin ziemlich ernüchtert.
Vielleicht war dafür die gewählte Kulisse der Demo verantwortlich, aber wirkte alles sehr minimalistisch, leer, anspruchslos und die Trailers machten einen deutlich besseren Eindruck.
Und mir fällt da gerade ein weiteres JRPG auf Steam ein und zwar .hack//G.U. Last Recode.
Da hast du direkt drei Spiele auf einen Schlag.
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Ja hab heute begonnen und ein paar Stunden auf dem Konto. Werd aber jetzt keine Vor-Eindrücke posten, lass dich einfach überraschen wenn ich durch bin. Das die Demo nicht gut ist, habe ich schon gehört bzw. auch im Lost Sphear-Tread hier gelesen. Gut das ich sie nicht angerührt habe und komplett neutral an die VV herangegangen bin.
.hack//G.U. Last Recode habe ich sogar (an)-gespielt, aber nur ein paar Stunden. Ist ehrlich gesagt nicht mein Ding gewesen. Zum einen einfach nur schlecht gealtert, die Story war in diesen ersten Stunden nicht der Burner und die Charaktere und die Welt an sich (diese scheiß leeren Dungeons!!) sind wieder mal sehr langweilig und generisch. sowas tue ich mir nicht 4 Teile ala +20h an. Ist glaube ich eher für jene geeignet, die das Original gespielt haben.
PS: Es sind sogar 4 Episoden.
Ton: - Text:
Nach eher drei schwachen und einem abgebrochenen Spiel, legte ich all meine Hoffnung auf ein endlich gutes Spiel in Lost Sphear, welches erst gut eine Woche auf dem Markt ist. Nach gut 22h die ich in dem Spiel verbringen durfte, kann ich zufrieden und erfüllt sagen: Lost Sphear hat mich nicht enttäuscht. Nein, weiter noch: Denn als jemand der den geistigen Vorgänger I am Setsuna gespielt hat, hat Lost Sphear diesen deutlich übertroffen - zumindest spielerisch gesehen. Ich werde dementsprechend in meinem Review einige Vergleiche anstellen, da ich glaube, dass manche hier, die I am Setsuna ebenfalls gespielt haben und mit einem Kauf von Lost Sphear liebäugeln, sehr viel von meinem Eindrücken profitieren können. Aber auch für Unwissende, die frisch und unvoreingenommen an Lost Sphear herangehen möchten, wird mein Review hoffentlich sehr lesenswert sein. Mehr Worte will ich auch gar nicht mehr verlieren und sofort mit der Geschichte des Spiels beginnen. Keine Angst, mein Review ist spoilerfrei.
Story
Kanata, ein 16-jähriger Junge, wacht eines Tages in seinem idyllischen Dorf auf und muss feststellen, dass die Welt um ihn herum durch einen mysteriösen Nebel "verschwindet". Die Welt löst sich quasi auf und zurück bleibt ein weißes Nichts zurück, welches vor Dörfern, Städten und Menschen keinen Unterschied macht. Schnell entwickelt Kanata die Fähigkeit, Verlorenes wieder zurückzubringen und in seinem alten Glanz erstrahlen zu lassen. So macht er sich gemeinsam mit seinen beiden Kindheitsfreunden Lumina und Locke auf, die Welt zu retten. Natürlich ist das nur die grobe Rahmenhandlung, die Geschichte spinnt sich sehr, sehr weiter und nimmt bis zum Schluss epische Ausmaße. Kanata ist mit seiner Truppe, die auf schlussendlich 8 Mitglieder heranwächst, in der ganzen Welt unterwegs, die in Vergleich zu I am Setsuna, deutlich mehr Abwechslung bietet aber keine einzige Schneelandschaft (welch Ironie). Von Wiesen, Seen, Herbstwäldern, Dörfern, Städten und vieles mehr fällt die Variation diesmal deutlich größer aus.
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Bilder: Square Enix
So interessant die Story auch beginnt, Lost Sphear plagt hierbei doch ein Problem: Das Spiel ist mit seinen min. 20h zu lang. Man hat bereits nach 12h bereits die komplette Welt bereist, alles danach endet im häufigen Pacing. Sprich man kehrt in alte Dungeons zurück, besucht oft besuchte Dörfer und Städte - allein die Hauptstadt kann hier ein Liedchen singen. Speziell im letzten Viertel des Spiels merkt man die künstliche Spielstreckung deutlich an. Nichtsdestotrotz macht Lost Sphear viel richtig, welches das Backtracking wettmacht. Vor allem die Charaktere schließt man sehr ins Herz. Zwar sind sie typisch mit vielen Klischees verpackt, aber doch recht liebenswert und am Ende wachsen sie einem sogar ans Herz. Locke ist jedoch ein nerviger Charakter, aber mit seinen 13 Jahren auch kein Wunder. Was mich persönlich etwas gestört hat: Das Spiel hat keine wirkliche Romanze. Obwohl es mit vielen traurigen und emotionalen Momenten aufwartet, so werden die zwischenmenschlichen Interaktionen nicht gut genug gewürdigt, wie ich es gerne gehabt hätte. Positiv ist, dass Kanata nicht wie Endir stumm ist. Generell hat Lost Sphear massig viel Text. Und durch die kleinen Textboxen ist ein Button-Gemashe nicht zu vermeiden. Gut, dass die Entwickler an eine Vorspulfunktion gedacht haben, was nach einer Boss-Niederlage sehr begrüßenswert ist.
Lost Sphear hat zwei Enden: Ich habe beide erreicht, im Grunde braucht man nur den letzten Boss erneut zubesiegen und kann die entsprechende Entscheidung treffen. Die traurige und oftmals melodramatische Thematik spiegelt sich in diesen auch wider ohne ins Detail zu gehen. Welches Spiel hat aber nun die bessere Story? Das kann ich so nicht beurteilen. I am Setsuna war bspw. Melodramatik pur, ist auch herzzerreißender gewesen. Lost Sphear hat auch seine hellen und schönen Momente, hier und da gibts auch was zu lachen. Verschuldet ist dies u.a. der doch buntgemischten Party oder den freundlicheren Gebieten, in I am Setsuna war man doch nur in schneebedeckten Landschaften unterwegs. Im Grunde ist Lost Sphear von seiner Thematik ein relativ einfaches Spiel, es werden keine komplexen Themen behandelt - alles geschieht auf einer verständlichen Ebene ohne in die Tiefe zu gehen oder gar auf eine Meta-Ebene. Leider wiederholt sich Lost Sphear in seinen Dialogen und Szenen, ohne dass der Spieler etwas Neues erfährt oder beim Mitlesen gefordert wird. Wendungen und die nächsten Fortschritte sind immer gleich ersichtlich. Abseits der Hauptstory gibt es keine Nebenquests - gegen Schluss kann man noch Gefährten-Episoden absolvieren. Mir haben diese gut gefallen, zudem sie sehr kurzweilig sind und auch etwas zur Charakterentwicklung der einzelnen beitragen. Spielerisch wird man mit dem stärksten Skill des Helden belohnt, also sehr empfehlenswert. Für alle 8 habe ich dies natürlich nicht gemacht, nur für meine aktive Gruppe.
Gameplay
Spielerisch kommt natürlich dem Kampfsystem der größte Brocken zu: Dies hat sich zu seinem Vorgänger deutlich weiterentwickelt. Wie gehabt gibt es den Standardangriff und die Möglichkeit Skills und Items einzusetzen. Durch die Option seine Helden bei einer Aktion zu positionieren, verleiht das dem Kampfsystem ein Hauch von Taktik. So ist Van bspw. ein Fernkämpfer. Wer ihn bei einem Angriff richtig platziert, kann z.B. alle Gegner in einer Linie erwischen. Flächenangriffe wollen auch vernünftig eingesetzt werden, besonders in manchen Boss-Kämpfen ist etwas Köpfen gefragt. Nach ein paar Stunden bekommen die Helden zudem Mechas verliehen, im Spiel "Vulcosuits" genannt. Der Einsatz in normalen Mob-Kämpfen ist nicht erforderlich, lediglich in manchen Boss-Kämpfen. Abseits der Fights kann man sie auch einsetzen, um bspw. große Felsbrocken zu zerstören welche den Weg versperren. Die Rundenkämpfe selbst laufen nach dem ATB-Prinzip ab, Zufallkämpfe gibt es Gott sei Dank nicht. Auf der Weltkarte gibt es gar keine Kämpfe. Lost Sphear besitzt zusätzlich einige Kniffe, die das Kämpfen spannender gestalten. So können die Helden ihre Angriffe und Skills mit Zusatzeffekten verstärken oder mit den Mechas Combos oder andere Spezialangriffe ausführen. Die Balance ist Tokyo RPG Factory nicht immer gelungen, manche Bosse sind zwar nicht schwer aber einfach nur unfair. So ist es mir nicht selten passiert, dass ein besiegter Boss am Ende einen Selbstvernichtung-Skill aus den Ärmel zaubert und meine ganze Gruppe mit in den Tod reißt. Da ist man schon angepisst, wenn man den ganzen Kampf nochmal machen darf, besonders wenn er lange gedauert hat. Solche Skills sind ein Relikt der Vergangenheit, keine Hommage an diese Zeit und zerstören das Balancing-Gefühl komplett.
Man findet überall in den Dörfern und Ständen Händler, die Items und Ausrüstung anbieten. Die Helden können gleichzeitig nur mit einer Waffe und einer Rüstung ausgestattet werden, die man auch mehrmals upgraden kann (cool, dass man diese auch optisch den Helden sieht - gilt jedoch nur für die Waffen). Später wird das upgraden so teuer, dass man nicht gleich wieder eine neue Waffe kauft und das Upgraden von vorne beginnt, sondern seine aktuelle Waffe behält und die nächsten Waffen überspringt. Am Anfang fällt dieser Umstand nicht in die Geldbörse, da alles noch recht billig ist. Das Skill-System geschieht über sog. "Spirtnits". Das sind besondere Items, die wenn sie ausgerüstet sind, Skills verleihen. Man kann sie beliebig wechseln und sogar neue kaufen. Dies geschieht über Erinnerungsfragmente, die man überall in der Spielwelt findet. Zwar findet man reichliche allein durch den normalen Spielfortschritt, wer aber wirklich alle Skills will, muss grinden. Für mich hat sich das erübrigt, da nicht alle Skills wirklich einen großen Nutzen haben. Motivierend ist das Gear-/Skillsystem allemal. Das Craften habe ich komplett links liegen gelassen, die passenden Zutaten dafür zu suchen und finden ist alles andere als spannend und schnell. Die kurzen Buffs, die man dadurch bekommt sind die Arbeit nicht wert. Das Angelspiel (übrigens das einzige Minispiel im Spiel) ist auch nicht die Rede wert, es ist halt dabei, weil man es kann.
Alles in allem ist Lost Sphear ein leichtes Spiel - ich habs auf Normal durchgespielt. Ab und zu nerven einige Boss-Kämpfe, aber ansonsten dürfte man keine Probleme haben. Auch abseits der Kämpfe ist die Herausforderung leicht. Es gibt wenige Rätseln, die sich in die Schublade "Schalter betätigen" u.ä. einordnen lässt. Auch die Dungeons sind von ihrem Aufbau recht simpel gehalten. Manche verzweigter und größer, manche kleiner und geradliniger. Trotzdem ein großer Fortschritt zum Vorgänger, mir haben sie gefallen. Genau die richtige Balance für ein solches Spiel. Durchgespielt habe ich es genau mit Level 50, dass man locker ohne Grind erreichen kann. Da alle Partymitglieder mitleveln, kann man jederzeit seine Party umkonstruieren wie es einem gefällt.
Erinnerungen spielen in der Geschichte eine wichtige Rolle, ins Gameplay haben sie es auch geschafft. Man kann unterschiedlich viele Arten davon sammeln um bspw. verlorene Truhen wieder zurückzubringen. Hauptsächlich kommt ihr Einsatz bei dem Erwerb der Spirtinits oder auf der Weltkarte zum Einsatz. Dort kann man an verlorenen Landschaften Artefakte erbauen, welche Perks verleihen. Diese sind nicht zu übermächtig, aber peppen das Spielgeschehen auf. So kann man sich bei Speicherständen komplett heilen, auf der Weltkarte eine Minimap benutzen oder den Schaden in den Kämpfen erhöhen je mehr Verbündete bei einem stehen. Die Auswahl ist beeindruckend, die man erst im Laufe des Spiels erweitert. Ein Erkunden in der Spielwelt ist also durchaus lohnenswert.
Technik
Trotz seiner einfachen Grafik, ist Lost Sphear ein stimmungsvolles Spiel geworden. Weg von den ewigwährenden weißen Gebieten aus I am Setsuna, wird der Spieler mit saftigen Wiesen, idyllischen Dörfern oder weitläufigen Gebieten wie z.B. dem wunderschönen Sehrsee konfrontiert. Die Effekte sind hübsch, die Animationen putzig (aber nicht immer). Musikalisch hat man auch einen Schritt nach vorne gemacht. Wo I Am Setsuna hauptsächlich mit dem Klavier gearbeitet hat, besitzt Lost Sphear eine größeres Instrumentenauswahl. Die Songs können sich dementsprechend hören lassen, auch wenn man sie nicht ewig in Erinnerung behalten wird. Der gerademal 24-jährige Tomoki Miyoshi wird es noch weit bringen.
Das Spiel hat leider keine Sprachausgabe, lediglich das Kampfgeschrei ist das einzig hörbare von den Charakteren. Selten für ein japanisches Spiel besitzt Lost Sphear sogar eine deutsche Lokalisierung, bei der ich nichts zu beanstanden haben. Ich bin schon froh, dass es eine gibt. Etwas Negatives muss ich auch noch loswerden, mir gehen diese berühmten Charakterportaits bei den Textfenstern in Lost Sphear sehr ab - diese hätten die Dialoge deutlich aufgewertet. So wird man nur mit einem schmucklosen Textfenster abgespeist, welches nicht viel hergibt. Und für gewisse Spieler könnte die Menüverschachtelung ein kleiner Dorn im Auge sein. Auf den PC selbst kann man nur die Auflösung und zw. Vollbild und Fenstermodus wechseln. Zwar ist das Spiel auch mit der Tastatur spielbar, optimiert ist sie aber fürs Gamepad. Maus-Support gibts nicht.
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Bilder: Square Enix
FAZIT: Lost Sphear ist ein deutlich spielerischer Fortschritt gegenüber seinem Vorgänger.
Obwohl es mehr Spaß macht ist es jedoch nicht der große Wurf geworden, der es hätte
werden sollen. Viele kleine Ungereimtheiten plagen das kleine Spiel, wodurch eine höhere
Wertung verwehrt bleibt. Die Entwickler müssen lernen, nicht nur in Nostalgie zu schwelgen,
sondern auch den Geist der Moderne für ihre Spiele einfangen. Ich hoffe insgeheim, dass
Tokyo RPG Factory mit ihrem dritten Spiel den Erfolg erzielen, den sie sich verdienen.
Wer I am Setsuna bereits mochte, kann also getrost bei Lost Sphear zugreifen.
Auch für Genre-Fans ist es ein Blick durchaus wert, lediglich der aktuelle Preis ist für ein Spiel
dieser Art zu hoch geraten.
7 / 10
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Geändert von Rusk (13.02.2018 um 12:03 Uhr) Grund: Anpassungen
Ich weiß nicht mal, wie man sich ne Romanze zwischen diesen Chars vorstellen soll. Viele Dialoge wirken ja quasi so, als wenn die Charaktere in benachbarten Räumen, isoliert voneinander, mit Wänden sprechen. Also, was ich sagen will: die können ja häufig nicht mal ne normale Konversation halten, wie soll denn da was Romantisches funktionieren *g*
Find die Aufmachung von Deinem Review, so nebenbei, ziemlich schick. Besonders, wie Du die Charakterbilder in zwei Sets gespaltet hast und die fast ne Bracket um den Text bilden. Und auch schön, dass bei Dir ein RPG dazugekommen ist, was keine so mittelmäßige Wertung verdient hat![]()
Geändert von Sylverthas (01.02.2018 um 10:30 Uhr)
Sylverthas' Second Devolution (RPG-Challenge 2025): MiSide, Girls Made Pudding, Silent Kingdom, 7 Days to End With You, Moonshine, Hungry Lamb, Seedsow Lullaby, You and Me and Her, Paranormasight, Final Fantasy XVI, Meg's Monster
Ich hab das Spiel die Tage auf der Switch entdeckt und war direkt an I am Setsuna erinnert.
Jetzt weiß ich auch, warum.
Wirklich grinden musstest du scheinbar nicht?
Ich würde mir ja auch ne Romanze in einem Call of Duty wünschen, so einer bin ich.Ne, zurück zu Lost Sphear: Im Grunde hast du Recht, aber durch diese Andeutungen die eher nach dem Mittelteil immer mehr werden, hatte ich doch auf einen romantischen Schluss gehofft. Zumindest EINE romantische Szene. Kanata ist für mich kein Mensch, der eine Beziehung eingehen kann / könnte. Das merkt man immer wieder in den 4-Augen Dialogen mit Lumina. Er ist der typische Weltenretter, der mehr den Zweck in der Beziehung sieht und nicht die emotionale oder zwischenmenschliche Ebene. Lumia ist da viel offener, sagt dies auch offen. Aber ich will nicht all zuviel spoilern, können gerne das Gespräch nach deinem Durchspielen fortsetzen.
Danke für die Blumen, ich versuch mein Bestes.Und ja, ich bin auch echt froh, endlich ein gutes Spiel in meiner Liste zu haben. Hoffentlich ist das ein neuer Trend, mal sehen.
Nein, Lost Sphear ist ein relativ einfaches Spiel. Es gibt ein paar Boss-Kämpfe wo ich den Game Over Bildschirm öfters gesehen habe, als mir lieb war. Das liegt nicht daran, dass sie schwer sind sondern lediglich unfair. Entweder du hast Glück und der Boss setzt seinen Onehit-Kill nicht ein oder eben nicht. Und wie schon im Review geschrieben, setzen einige Bosse diesen Selbstzerstörungsskill am Ende ein, der nach deinem Sieg deine ganze Truppe mitreißt. Mit dem eigentlichen Schwierigkeitsgrad sollte man daher keine Probleme geben, man levelt sowieso sehr schnell in Lost Sphear.
Lumina ist ja auch neben Locke der einzige Charakter in der Gruppe mit ner Persönlichkeit *g*
Btw. würde es mich gar nicht so sehr überraschen, wenn das einzige, was ich mir von dem Spiel im Kopf behalten kann, sie sein wird. Sie hat ja ab und zu sogar mal nen spaßigen Kommentar drauf.
Kanata macht halt eher so nen... naja, sozial zurückgebliebenen Eindruck (ich muss das ja wissen ^_O). Bei dem kann ich mir am Ende gar nichts vorstellen - aber mich würde mit dem auch nichts wirklich schocken. Also selbst, wenn der sich am Ende opfern müsste, wär mir das total egal^^°
Nebenbei (weiß nicht, ob das schon erwähnt wurde) ist sie ja fucking broken. Also, was ihr Moveset, was sie momentan bei mir hat, angeht - nicht von schlechten Eltern. Ein Move, mit dem sie sofort wieder am Zug ist (und der so nen niedrigen CD hat, dass man ihn praktisch jede Runde benutzen kann), ein Move, der den Radius von nem fetten Bogenschuss hat, UND eine immense Angriffskraft. Die räumt ja selbst auf "hard" manchmal 5-6 Gegner mit einem Angriff weg, wenn die günstig stehen O_o
Bin dann schon mal gespannt auf Dein nächstes Game - immer diese Stealthdinger hier *g*
Geändert von Sylverthas (05.02.2018 um 22:55 Uhr)
Sylverthas' Second Devolution (RPG-Challenge 2025): MiSide, Girls Made Pudding, Silent Kingdom, 7 Days to End With You, Moonshine, Hungry Lamb, Seedsow Lullaby, You and Me and Her, Paranormasight, Final Fantasy XVI, Meg's Monster
4 Episoden? Dann ist die Reihe ja noch länger als gedacht.
Und die leeren Dungeons sind ein Grund, weswegen ich mir .hack//G.U. Last Recode noch nicht gekauft habe.
Der erste Teil war nett, lässt sich schnell durchspielen und Hauptaugenmerk liegt wohl eher bei der Story.
Vielleicht landet es wie Lost Sphear (was überraschend gut bei dir angekommen ist) irgendwann für max. 20 Euro im Warenkorb und werde dann berichten.
Und welches JRPG folgt jetzt?
Hältst immerhin ein gutes Tempo mit 4/12 JRPGs in fünf Wochen.
Now: Metaphor: ReFantazio / Done: Clair Obscur Expedition 33
Now: Doctor Who Staffel 15 / Done: Daredevil: Born Again
Now: One-Punch Man Band 20 / Done: Dai Dark Band 2
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Meine bisherigen Spiele waren ja auch alle relativ kurz, die großen Kaliber +50h folgen bei mir erst noch. Mein Tempo wird also zukünftig um einiges langsamer, aber nicht so langsam wie bei dir.Du kratzt bei Divinity 2 ja sicher auch noch die 200h Grenze an.
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Tja und welches Spiel ich gerade spiele, ist ein Geheimnis. Nur so viel: Es ist nicht auf meiner Liste (diese werde ich nach dem Durchspielen mal komplett updaten) und zweitens habe ich schon knapp 30h darin versenkt. Lass dich überraschen. ^^