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  1. #11
    Spiel 1: Dragon Quest II (Dragon Warrior I&II) []
    Gestartet: 12.12.2017
    Beendet: 01.01.2018




    Warum gerade dieses Spiel?
    Als ich 2016 das erste Dragon Quest durchgespielt hatte dachte war es mir eigentlich schnell klar, dass ich zumindest die originale Loto-Trilogie mal komplett durchspielen möchte. Nur dass ich so schnell drauf Lust haben würde war dann doch eher eine Überraschung. Die Idee war, nach meiner (gescheiterten) Challenge 2017 noch ein Spiel anzufangen und mit ins neue Jahr zu nehmen.




    Worum gehts?
    Der Held aus Dragon Quest I verließ zusammen mit seiner geliebten Prinzessin Lora seine Heimat und gründete auf seinen Reisen mehrere Königreiche. So sind nun, 100 Jahre später, seine Nachfahren gefragt als ein böser Zauberer namens Hargorn das Königreich Moonbrook angreift. Ein Bote aus Moonbrook schafft es ins Königreich Middenhall um davon zu berichten. Der König schickt den Prinzen los, um Hargon zu besiegen. Zusammen mit seinem Cousin, dem Prinzen von Cannock und seiner Cousine, der Prinzessin von Moonbrook, zieht er los, um dem finsteren Zauberer den Garaus zu machen!




    Gameplay & Story
    Bleiben wir gleich mal kurz bei der Story. Genau wie in Dragon Quest ist der Hauptcharakter stumm und hat keinen Namen, dieser wird vom Spieler gestellt. Darauf basierend bekommen die Prinzessin von Moonbrook und der Prinz von Middenhall einen Namen geseedet, der jedoch im Hauptmenü mittels eines Codes geändert werden kann. So konnte ich die wahren Namen der Charaktere erruieren. Es geben sich ein Stelldichein: Kris von Middenhall, Sepp von Cannock und Rosi von Middenhall.

    Die Reise der drei ist relativ ereignislos. Zwar gibt es längere Gespräche als im Vorgänger, aber trotzdem ist die Persönlichkeit von NPCs und MCs relativ spartanisch gehalten worden. Genau wie Dragon Quest I ist II eine einzige lange Fetchquest, mit dem Unterschied, dass man hier so gar nicht weiß, wo man hin muss. Man muss wirklich mit jedem noch so kleinen Dorfbewohner reden um zu wissen, was man als nächstes tun muss, sich dabei am besten alles notieren, und muss zudem noch eine geradezu lächerliche Anzahl an Schlüsseln und Schlüssel-ähnlichen Gegenständen mit sich umherschleppen, um diverse Türen zu öffnen. Insofern ähnelt Dragon Quest II einem klassischen Adventure, allerdings mit extrem viel Backtracking. Die Grenze des Logischen wird nur deshalb niemals überschritten, weil das Spiel bereits im Bereich des Unlogischen beginnt und es niemals verlässt; warum zum Teufel ist ein Laden, in dem man eine wichtige Rüstung bekommt, von der selben Goldtür versperrt, die es im Spiel zu Hauf gibt, und die man nur öffnen kann, wenn man den entsprechenden goldenen Schlüssel gefunden hat? Ohne Walkthrough ist man hier auf seine eigene Geduld angewiesen.

    Das Kampfsystem wurde weiterentwickelt. Man hat nun drei Charaktere zur Verfügung: Kris, der nur angreifen kann, Sepp, der sowohl im Angriff als auch in der Magie gewandt ist, und Rosi, die in erster Linie auf Spells zurück greift, deren Effekte man allerdings im Internet nachlesen muss . Allerdings haben auch die Gegner aufgerüstet, und kommen nun gleich in Gruppen daher. 6-8 Gegner pro Encounter sind also keine Seltenheit, und ähnlich wie in Dragon Quest I sind die normalen Encounter durchaus gefährlich. Das ist aber auch dringend notwendig, denn echte Bosskämpfe gibt es (ähnlich wie im Vorgänger) bis zum letzten Dungeon nicht so wirklich. Allerdings gab es auch einen Rückschritt: Die bereits im Vorgänger eher rudimentär gehaltenen Kampfbackgrounds wurden bis auf einige Boss-Encounter im letzten Dungeon komplett entfernt, man kämpft also immer vo einem weißen Bildschirm.

    Auch diesmal gibt es wieder eine Oberwelt, diverse Dörfer und einiges an Dungeons. Selbst die Kontinente aus dem Vorgänger besucht man. Diese sind nun Teil einer größeren Welt, wurden daher aber ein wenig geschrumpft um die Relation zu wahren. Eine wahrhaft gewaltige Rolle spielen diesmal Damage Floors, denen man in der zweiten Spielhälfte alle paar Schritte begegnet. Der Prinz von Cannock (Sepp) lernt zwar einen Zauber, der verhindert, dass man auf ihnen Schaden nimmt, aber letztendlich empfand ich dass dann doch eher als busywork.

    "Busywork" ist grundsätzlich ein guter alternativer Name für das Spiel, denn hier muss man grinden, grinden, und noch mehr grinden; anschließend grindet man noch ein bisschen mehr, damit man nicht mehr so viel grinden muss, um noch mehr grinden zu dürfen. Ausrüstung ist schweineteuer; es gibt zwar eine Art Glücksspiel, wo man eine Rabattkarte für Shops gewinnen kann, aber das ist schier unmöglich. Es beginnen auch alle Charaktere auf Level 1, und die Gegner bleiben bis zum Schluss gefährlich. Obwohl ich bereits die gestreamlinete GBC-Version gespielt hatte, welche mehr EXP und Gold für Encounter gibt, war die Menge an Grinding, die ich gebraucht hat, schier unerträglich, und ohne die Fast-Forward-Funktion (die auch bei der erklecklichen Menge an Backtracking zum Einsatz kam) hätte ich wohl die Flinte ins Korn geworfen. Der letzte Dungeon ist geradezu sadistisch, was euch hier an Gegnern, Bossen und Co entgegen geworfen wird.

    Der Soundtrack hat die gleiche Qualität wie im Vorgänger, ist also funktional - nicht mehr und nicht weniger.




    Gedanken & Erlebnisse beim Spielen
    Die Prinzessin von Moonbrook ist ein ziemlich cooler Charakter. Am Anfang dachte ich, sie wäre voll die Bitch, aber dann hat sie sich doch noch ziemlich gewandelt.

    Der interessanteste Charakter war wohl der Enkel von Dracolord, dem man ziemlich früh im Spiel begegnet und den entscheidenden Hinweis dafür liefert, wie man Hargon zu Leibe rücken kann.

    Tipps für FAQ-Schreiber:
    • Wenn ihr dauernd "Ost" und "West" verwechselt, dann verwendet stattdessenbitte "Links" und "Rechts".
    • Genaue Beschreibungen eines Weges sind keine Schande! Wir können nicht in euren Kopf gucken, und wissen nicht, welche der sieben Abzweigungen nach rechts ihr eigentlich meint!
    • Wenn man durch euren Walkthrough wieder zum Start eines Dungeons teleportiert wird, dann sind die Worte "Geht anschließend den ganzen Weg bis zu der einen Stelle nochmal" nicht hilfreich. Ich will in einem Walkthrough nicht dauernd blättern müssen, denn dann komme ich durcheinander.
    • Wenn man einen Gegenstand zum letzten Mal verwendet hat und ihn anschließend ins Lager stecken kann, damit er keinen Platz im Inventar verschwendet, dann wäre es äußerst nett, wenn ihr diese Information mit uns teilt!

    Damals in meinem Dragon Quest I Review habe ich gesagt: "Wer Dragon Quest I anfängt sollte jedoch wissen, dass das Spiel heutzutage eher historischen Wert hat." Ich nehme alles zurück, denn für Dragon Quest I empfinde ich eine gewisse Nostalgie. Hey, es ist ein JRPG, welches sich in 3 Stunden durchspielen lässt. Dragon Quest II will ich hingegen nie wieder anfassen.

    Der Endgame-Grind ist wirklich unerträglich. Man ist Level 17, wenn man zu dem Dungeon kommt, der zum letzten Gebiet führt (welches eigentlich nur ein laaaanger Oberwelt-Weg zum letzten Dungeon ist), braucht aber ungefähr den doppelten Level, um den letzten Boss in die Knie zwingen zu können.




    Wie durchgespielt?
    14h, 100% mit Ausnahme der blöden Rabattkarte. Benutzt hab ich übrigens einen Raspberry Pi 3, auf dem ich Retropie installiert hatte. Retropie ist ein Debian-Linux, auf dessen Basis Emulationstation läuft, was ein System ist, um seine Spiele zu organisieren ähnlich wie z.B. auch LaunchBox für Windows PCs. Genau wie LaunchBox ist auch Emulationstation ein Frontend, denn die eigentliche Emulation wird über RetroArch abgewickelt. Damit ich später auch PSX-Spiele schmerzfrei(er) spielen kann wurde das Gerät von mir von 1.2K Megahertz auf 1.35K Megahertz übertaktet.

    Geändert von Shieru (02.01.2018 um 14:44 Uhr)
    Gründer der JRPG-Challenge
    JRPG-Challenge 2018 - You'll never see it coming!



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