Titel |
System |
Start |
Finish |
Playtime |
Erwartung |
Wertung |
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Playstation 4 Pro |
05.11.2021 |
14.11.2021 |
27:46 Std. |
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Ähnlich wie mit
Marvel's Avengers löst man sich zum Glück von der Filmreihe und schmeißt den Spieler in ein völlig neues Abenteuer.
So sind die Guardians noch nicht lange gemeinsam unterwegs und herrschen untereinander viele Konflikte.
Weil man wie immer Pleite ist, möchte man für Lady Hellbender ein besonderes Alien einfangen, was natürlich mächtig schief geht und man vom Nova Corps festgenommen wird.
Ab da an schlittert die bunte Truppe um Star Lord von ein Fettnäpfchen ins nächste, trennt sich, findet wieder zusammen und kommt irgendwann ganz klassisch einer großen Bedrohung für das gesamte Universum auf die Schliche, woran unsere Pappnasen nicht ganz unschuldig sind.
Was mich an das gesamte Universum am meisten fasziniert hat, wie konsequent man alles vorantreibt.
Man hält sich nicht mit gefühlt 1000 Erklärungen auf, sondern gewährt einen Blick mitten ins Universum, wo schon alles Bestand hat und genau dort setzt die Handlung an.
Wer sich etwas mit Marvel auskennt wird wissen wie umfangreich das Universum ist und gibt es zahllose Charaktere und Planeten, die ein mit Infos im Archiv echt erschlagen können und wer dann noch googeln anschmeißt um es
genau zu wissen, dürfte Stunden damit beschäftigt sein wie alles zusammenhängt, wann was erschienen ist usw.
Aber bleiben wir bei den Guardians.
Der Humor ist natürlich allgegenwärtig und ist man die meisten der 16 Kapitel zusammen unterwegs.
Hier hat jeder seine Stärken um in etwa ein Hindernis überwinden zu können und wird unterwegs ständig geredet.
Also ohne zu untertreiben, dass sollte man mögen.
Wer seine Ruhe während der Erkundung haben möchte hat bereits verloren und auf der Milano geht das Gezeter weiter.
Ich habe diese endlosen Dialoge als einer der größten Stärke in Erinnerung, denn die sind meist witziger Natur, wenn z.B. ein Weltraumlama versteckt werden soll oder man sich in den Kabinen seiner Kameraden umschaut und gerade einen Drax habe ich mit seinen Sprüchen und seiner Hintergrundgeschichte lieben gelernt.
Natürlich gibt es auch ruhigere und ernste Momente, wie wenn man Charakter-Dialoge in einer Stadt verfolgt oder man in Rückblenden die Kindheit von Peter Quill zu sehen bekommt.
Wenn mir in Sachen Story & Charaktere etwas missfallen hat, dann wie aalglatt Peter optisch und von der sonst sehr guten deutschen Synchro wirkt und das man wieder einen
Infinity-Stein als Machtquelle nutzen musste.
So gelungen ich das Universum mit seinen Insassen auch finde, das Kampfsystem kann da nicht mehr so sehr glänzen.
Das ist nämlich ziemlich chaotisch und während man nur Star Lord spielen kann, lassen sich Fähigkeiten seiner Mannschaft aktivieren.
Was sich dann ergibt ist ein ziemliches Durcheinander aus schießen, Fähigkeiten auswählen und ausweichen.
Spaßig meistens ja, dafür nicht sonderlich anspruchsvoll und da ändert auch die Aufwertung der Ausrüstung seiner Charaktere kaum was dran.
Die kurzen Momente, wo man die Milano selber steuern kann oder die fetten Endgegner sind hingegen eine willkommene Abwechslung neben schießen und labern.
Cool schaut auch alles andere im Spiel aus und hatte ich meinen Spaß die außergewöhnlichen Planeten zu bestaunen, selbst wenn der Weg immer fest vorgegeben ist.
Würde das sogar als Pluspunkt werten da nicht jedes westliche RPG gleich eine Open World benötigt.
Fazit: Ich bin immer froh wenn witzige Spiele noch einen leicht ernsten Touch haben und die Guardians of the Galaxy schaffen das perfekt, finde die Handlung sogar ziemlich gelungen.
Die vielen Dialoge sind sicherlich nicht für jeden was, nur ich fühlte mich lange Zeit richtig gut unterhalten.
Die Schwächen im Kampfsystem sind leider etwas zu gravierend und Star Lord ist mir irgendwie zu glatt, sonst bekommt man erstaunlich gute Comic-Action, die sich deutlich von
Marvel's Avengers abhebt.
Titel |
System |
Start |
Finish |
Playtime |
Erwartung |
Wertung |
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Xbox Series X |
01.11.2022 |
02.12.2022 |
40:15 Std. |
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Ich liebe Comics und Batman inklusive Gotham ganz besonders.
So wurde ich ziemlich hellhörig, als damals die
Batman: Arkham Origins Entwickler WB Games Montreal ein neues Spiel angekündigt haben.
Kurze Geschichtsstunde für alle die sich dafür interessieren.
Die Arkham-Reihe stammt ursprünglich von Rocksteady Studios und zählt für viele als einer der besten Trilogien, wenn nicht sogar als die besten Comic-Umsetzungen auf Konsole überhaupt.
Ich persönlich bin da keine Ausnahme, konnte mit all der Kritik zu
Origins nur nichts anfangen, da man wie ich finde ein vollwertiges Arkham-Spiel abgeliefert hat.
Somit hatte ich erst auch keinerlei Bedenken wegen
Gotham Knights nur schien die ersten Jahre die Richtung nicht zu stimmen.
Viele fragten sich zurecht was genau soll es denn jetzt werden? Ein Action-RPG, ein Mehrspielerspiel? Open World? Game as a Service? An Arkham angelehnt?
Die Wahrheit ist irgendwo dazwischen.
Action-RPG mit Open World, welches man alleine oder zu zweit zocken kann und sich kein Stück an die Arkham-Reihe bedient.
Damit hat man fast schon sein Todesurteil unterschrieben und mit Hinblick auf die damalige Kritik zu Arkham Origins + das man Batman nicht spielt, hat man offensichtlich viele Fans verschreckt, wenn nicht sogar deren Zorn auf sich gelenkt.
Der endgültige Sargnagel war dann meiner Meinung nach wenige Tage/Wochen vor Release die Ankündigung, man würde bloß 30 FPS auf PS5 und Xbox Series X erreichen.
Meine Güte was kann das Internet ekelig sein.
Habe selten gesehen wie man ein Spiel vor Release so zur Schlachtbank geleitet und dazu folgten noch Bugs.
Ich kann es nur erahnen was für ein Super-GAU innerhalb des Entwicklerstudios los war.
Tretet nach einem (aktuellen) User-Score von 4.8 das Spiel besser gleich in die Tonne.
Hier kommt Müll erster Klasse auf den Markt.
Na ja, da ich mich aber gerne einen Batman-Fanboy schimpfe, habe ich kurze Zeit nach Release einen Blick riskiert und meine Erwartungen etwas nach unten korrigiert.
Doch worum geht es überhaupt?
Kurz: Batman stirbt beim Kampf gegen einen seiner gefährlichsten Widersacher und nein, es ist nicht der Joker, der kommt gar nicht erst vor.
In Folge dessen bezieht die Bat-Family den Glockenturm als neue Operationsbasis und bekommt Unterstützung von Alfred Pennyworth, um den Tod rund um Batman aufzuklären und um Gotham City sicherer zu machen.
Das Team besteht dabei aus Dick Grayson (Nightwing), Jason Todd (Red Hood), Barbara Gordon (Batgirl) und Küken Tim Drake (Red Robin).
Das Tim Drake vorkommt lässt bereits darauf schließen wie weit man sich im Batman-Universum des Spiels befindet.
Nightwing sorgt bereits mehrere Jahre in Bludhaven für Recht & Ordnung, Red Hood wurde rehabilitiert, Batgirl kann wieder laufen und Red Robin kennt die Titans.
Der Joker existiert nicht mehr, James Gorden ist tot und bedient man sich an einem der spannendsten Handlungsbögen der neuen Batman-Comics und zwar den Court of Owls.
An dieser Stelle eine kleine Filmempfehlung der den Clan der Eulen näher beleuchtet, nämlich
Batman vs. Robin.
Zusammen mit den Problemen innerhalb der Bat-Family und wie jeder den Tod seines Mentors verarbeitet, hat man genügend Material für eine gute Handlung und baut man die durch drei sehr anspruchsvolle Nebenmissionen und viele Mails weiter aus.
Vielleicht wurden manche Szenen etwas schnell geschnitten und finde Jason Todd schaut etwas merkwürdig aus, aber bin unterm Strich voll auf meine Kosten gekommen.
Als Spieler geht man jeden Abend auf Patrouille in Gotham City und kann man pro Nacht frei zwischen den vier Rächern wählen.
Jeder hat seine eigene Waffe, Moves und halt Vor- und Nachteile und lässt sich auch vermehrt in die entsprechende Richtung entwickeln mit all seinen Fähigkeiten.
Nach den ersten beiden Stunden habe ich mich schließlich für Red Robin entschieden, weil mir sein Kampfstil mit Stab und Fokus auf schleichen + Tarnung am meisten gefiel und besser zu einem Batman-Nachfolger passt, als wenn man wie ein Panzer mit Red Hood alles niederballert.
Die Kämpfe können gerade auf schwer extrem fordern und muss man höllisch aufpassen, weil gerade robustere Gegner unheimlich viel Schaden verursachen können.
Hat aber auch seinen Reiz die Gegner still und heimlich zu dezimieren oder immer flink mehrfach hintereinander auszuweichen, Combos vom Stapel zu lassen und mit einer Fähigkeit abzurunden.
Nach einigen Stunden wirken die Kämpfe mit den zahlreichen Gangs manchmal monoton, was die geilen Endgegner dafür wieder ausgleichen.
Auch sieht das finde ich meist cool aus, wenn man in Zeitlupe seinen letzten Schlag austeilt und sich nur noch "Autsch", denkt.
Kehrt man dann zum Glockenturm zurück, kann man sein Ergebnis begutachten wie oft man verloren und Verbrechen vereitelt hat.
Im Glockenturm finden dann Dialoge statt oder man verfolgt die persönliche Questreihe seiner Rächer und bastelt sich neue Anzüge und Waffen mit den zuvor gefundenen Materialien.
Die Kostüme sind zwar alle grob vorgegeben, lassen sich dennoch individuell anpassen.
Und hier kommt in mir der Fanboy hoch.
Gebt mir ein
Assassin’s Creed mit fünf neuen Kapuzen und Umhänge und ich bin am fluchen.
Zeigt mir in
Gotham Knights neue Masken und Kostüme die von Comics und Themen inspiriert wurden und ich renne durch Gotham City und sammele gerne Schrott für den nächsten Fetzen ein.
Außerdem sehen die Kostüme richtig nice aus.
Dann kann man natürlich Verbrechensbekämpfer spielen, bloß wiederholen sich die Verbrechen irgendwann stark und Gotham ist nicht die belebteste Stadt.
Aber da fällt mir gerade auch kein Superhelden-Game mit Open World ein, welches das irgendwie besser hinbekommt.
Man kann auch eine Menge sammeln, was ich konsequent ignoriert habe, sofern es keine persönliche Note hat.
Denn wenn man die richtigen Orte scannt oder Herausforderungen von Batman absolviert, bekommt man einen näheren Einblick über seine Sicht der Dinge und wie wichtig ihm seine Bat-Family ist.
Empfand das auch nie als schnulzig oder untypisch für Batman.
Es war vielmehr ein interessanter Einblick in sein Inneres.
Als weiteren Pluspunkt muss ich noch die drei optionalen Quests erwähnen, die sich je mit einem bekannten Schurken beschäftigt.
Diese Questreihen sind ziemlich umfangreich, die Kämpfe extrem fordernd und geben ein noch besseres Bild auf die Rahmenhandlung und in wie weit sich alles in Gotham City verändert hat.
Größter Kritikpunkt für mich waren im Spiel dann die Bugs.
Mir ist das Spiel einige Male abgeschmiert und gibt es einige unschöne Grafikfehler.
Das war für mich dann auch der einzige Grund mit der Wertung nach unten zu gehen, da es sonst viel richtig macht, selbst wenn die Grafik auch noch locker auf der Last-Gen möglich gewesen wäre und von den viel kritisierten 30 FPS habe ich 0 von gemerkt, ist mir halt nicht so wichtig und empfinde ich oft als unnötiges Rumgeflenne.
Zum Schluss muss ich einen Vergleich mit der Arkham-Reihe wagen, denn das lastet wie ein Fluch auf
Gotham Knights.
Man sollte sich bewusst machen was man hier spielt.
Es war nie die Absicht eine Fortsetzung zu erschaffen und ähnelt es auch nicht der Arkahm-Reihe.
Gotham Knights wirkt im wesentlichen viel realistischer und fühlt man sich auf seine Streifzüge als Rächer, wie ein echter Verbrechensbekämpfer.
Dazu gesellt sich ein ganz eigenes Kampf- und Levelsystem mit eigenen Moves und auch wie man sich durch Gotham City bewegt, sei es mit Enterhaken oder Motorrad, ist anders.
Vom Genre kann man ebenfalls von einem reinen Action-RPG mit Charakterauswahl samt Multiplayermodus sprechen.
Die
Arkham Spiele hingegen sind optisch viel comicartiger, sind vom Kampfsystem simpler gestaltet und viel mehr auf die Handlung fokussiert.
Dabei spielt man ein Action-Adventure mit leichten RPG-Elementen vollständig im Singleplayer.
Fazit: Wären die Bugs nicht, ich würde
Gotham Knights ohne zu zögern neben
Guardians of the Galaxy &
Marvel's Spider-Man: Miles Morales platzieren.
Es sollte aber nicht sein und ist das mein größter Vorwurf den ich den Entwickler machen kann, nicht, weil man keinen Arkham-Klon aufgetischt bekommt.
Finde es sogar mutig wie man sich von all den nennenswerten Superhelden löst und sich den Unbekannteren widmet.
Meine Zeit und Geld waren hier gut investiert, habe mich gerne mit Red Robin durch Truppen von Feinden geschlichen, mich mit den Clan der Eulen angelegt und Gotham zu einer besseren Stadt gemacht und das ganz ohne Batman.
