Triangle Strategy
Titel |
System |
Start |
Finish |
Playtime |
Erwartung |
Wertung |
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Nintendo Switch |
27.05.2022 |
09.06.2022 |
43:38 Std. |
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SRPGs, sind nicht gerade mein Genre.
Langatmig und abwechslungsarm.
Zwei Punkte die ich für gewöhnlich überhaupt nicht in einem RPG sehen möchte und so kann ich mit diesem Genre kaum etwas anfangen.
Meistens komme ich auf ein SRPG pro Jahr, was die letzten drei Jahre
Triangle Strategy,
Stirring Abyss &
13 Sentinels: Aegis Rim waren.
Dank des gelungenen
Octopath Traveler wollte ich nicht zu lange mit
Triangle Strategy warten - schon alleine weil ich die Grafik und vor allem die Zeichnungen der Charaktere liebe - und habe es auch relativ zügig durchgespielt, was durchaus für sich spricht.
Selber schlüpft man in die Rolle von Serenoa, junger Erbe von Haus Wolffort, der
zwangsverheiratet werden soll.
Denn in Norzelia herrschen die drei Reiche Glenbrock, Aesfrost und Heissand, die vor 30 Jahren den Salzeisenkrieg führten.
Es herrscht ein fragiler Frieden und um diesen zu festigen, soll zum eine eine Heirat zwischen Haus Wolffort - Schwertarm und mächtigstes Haus des Königreiches Glenbrock - und Aesfrost stattfinden und gleichzeitig gemeinsam eine Miene betrieben werden, wovon alle drei Königreiche profitieren sollen.
Natürlich dauert es nicht lange bis die einzelnen Häuser sich gegenseitig an die Gurgel gehen und jeder das größte Stück vom Kuchen abhaben möchte.
Daher liegt es an Serenoa und seinen Mitstreitern Allianzen zu bilden und alle schmutzigen Geheimnisse der Adelshäuser aufzudecken, schließlich soll wieder Frieden herrschen.
Die Handlung ist sehr auf sich fokussiert und verbringt man die meiste Zeit zwischen den Missionen, all die Dialoge zu lauschen.
Mir hat das gut gefallen, weil die Story immer interessant bleibt und man sich nicht irgendeinen Unsinn oder Kitsch hingibt.
Einzig das dafür die bodenständige Party recht blass bleibt und sich nicht ernsthaft weiterentwickelt ist schade und das man den Braten, worauf alles hinausläuft, man bereits ab Stunde 5 riecht.
Alles dazwischen lohnt sich trotzdem, wenn man erfährt wie welches Reich tickt, wer wem über die Stunden in den Rücken fällt und wie sehr man selber darauf Einfluss hat.
Denn Einfluss nimmt man durch die Waage des Schicksals.
Alle paar Kapitel verlangt man vom Spieler sich für eine von 2-3 Richtungen zu entscheiden.
Hierbei teilen sich die Interessen der sieben Partymitglieder auf und Serenoa kann versuchen seine Leute umzustimmen, nimmt selber aber nicht direkt an den Abstimmungen teil.
Umstimmen kann man zum einen durch Informationen, die man in etwa in der Stadt oder vor Ort von Einwohnern erhält und verleiht all dem Nachdruck mit drei Gesinnungen, die man durch Antwortmöglichkeiten festigen kann.
Man sieht aber nicht wie hoch der Wert der eigenen Gesinnung ist.
Je weiter man im Spiel kommt, desto weiter gehen die Meinungen auseinander und kann man vielleicht gewisse Mitglieder nicht mehr für seinen Standpunkt gewinnen, weil der eigene Gesinnungswert zu niedrig ist.
Jedenfalls unterscheidet sich nach einer Abstimmung ein Kapitel komplett, bevor man wieder auf die eigentliche Route zurückkehrt.
Das geht dann bis kurz vorm Ende, wo man vier verschiedene Wege einschlagen kann und sich daraufhin das restliche Spiel ändert.
Davon habe ich selber drei von vier Endings gesehen und das vierte
geheime Ending ist mir leider verwehrt geblieben, da ich falsche Entscheidungen getroffen habe.
Durch die unterschiedlichen Kapitel lohnt sich ein zweiter Durchgang natürlich, selbst wenn mir der eine Durchlauf inklusive drei Endings völlig ausgereicht hat.
Abseits der vielen vertonten Dialoge kann man sein Feldlager besuchen und sich auf die nächste Schlacht vorbereiten oder meist eine Ortschaft auskundschaften.
Das ist an sich vermutlich abwechslungsreicher als das, was viele anderen SRPGs aufwarten, nur die Welt bietet sich eigentlich super zum erkunden und entdecken an.
Etwas, was
Octopath Traveler hervorragend hinbekommen hat und hier klickt man leider nur auf der Worldmap auf die angegebenen Orte, wo gerade ein Dialog, Charakter oder Schlacht auf einen wartet.
Handlung & Schlacht sind die beiden Kernelemente von
Triangle Strategy und dank eines sehr ausgewogenen Schwierigkeitsgrades ist für jeden Typ etwas dabei.
Man fängt sehr behutsam an und vieles erklärt sich mit der Zeit von alleine.
Dann zieht der Schwierigkeitsgrad immer weiter an ohne zu überfordern, selbst wenn in den letzten beiden Kapitel man etwas nachlässt oder man selber zu mächtig ist.
Die schwierigsten Missionen sind eh die, wo man eine Bedingung erfüllen muss.
Jemanden beschützen ist natürlich schwieriger, wenn dieser jemand nicht still halten kann, als wenn man jeden Gegner auf der Map bloß in den Boden stampfen muss.
Sonst findet alles in Runden statt, die man auch beschleunigen kann, und hat jede Klasse seine Vor- und Nachteile.
Schützen wirkten auf mich immer ein wenig überpowert, nur da der Gegner meist selber welche hat, gleicht sich das oft aus.
Man kann die Umgebung nutzen, denn je höher man steht, desto mehr Schaden verursacht man und das Wetter kann man auch zu seinem Vorteil nutzen, ähnlich wie in
Divinity: Original Sin.
Pfützen lassen sich elektrisieren oder Felder brennen lassen ist auch möglich, erreicht aber nie den taktischen Vorteil vom genannten Beispiel.
Neue Mitstreiter erlangt man durch seine Gesinnung und muss man dafür bloß Charakter-Episoden starten, wenn diese auf der Worldmap angezeigt werden.
Durch spezielle Objekte kann dann man neue Fähigkeiten erlernen und seinen Rang hochstufen, was dann auch mit kleinen Dialogen vergütet wird, um seine Truppe besser kennenzulernen.
Der Soundtrack war mir im übrigen ein sehr wichtiger Punkt.
Dieser war nämlich in
Octopath Traveler perfekt.
Also so richtig perfekt und ja, der in
Triangle Strategy ist gut, keine Frage.
Leider reicht der nicht an die Klasse von
Octopath Traveler heran, möchte diese Zeilen aber für einige der Höhepunkte nutzen, die mir positiv in Erinnerung geblieben sind:
Triangle Strategy OST: Combat –Adversity–
Triangle Strategy OST: Combat –Decisive Battle–
Triangle Strategy OST: The Goddess Smiles
Fazit: Kurz: Man. Hat. Abgeliefert.
Lang: Es ist genau das geworden was ich erwartet habe.
Auf Kosten der wendungsreichen Story und den spaßigen Schlachten hat man leider den Charakteren eine intensivere Entwicklung verwehrt.
Die haben soweit ihren Standpunkt und rücken nicht wirklich davon ab.
Macht zwar Sinn für die Waage des Schicksals und drei Charaktere bedienen sich meist einer Gesinnung, was den Rest dafür ein wenig grau wirken lässt.
Man lernt die über wenige persönliche Zeilen etwas besser kennen, nur da trumpft gerade
Octopath Traveler auf, wo jeder seinen eigenen Handlungsbogen in mehreren Kapiteln aufgeteilt bekommt.
Das macht die Truppe um Serenoa nicht schlecht, nur geraten die etwas zu sehr in den Hintergrund.
Auch die Heirat zwischen Serenoa & Frederica ist so ein Thema für sich.
Man macht ein auf große Liebe, nur mir fehlen die glaubwürdigen Momente.
Es gibt viel zu wenig Material um denen das abzukaufen.
Ein bestimmtes Ende hat mich da ein wenig gnädig gestimmt, der Rest nicht.
Und das man sich in den ersten Stunden denken kann, warum das passiert was passiert, ist in einem JRPG, welches sich so wunderbar von zig Klischees löst und eine verstickte Story erzählt, nicht von Vorteil.
Bis dahin wird man dafür mit taktischen Schlachten, zig gut geschriebenen Verbündeten/Gegenspieler verwöhnt und einer Welt, die mehr Freigang erlaubt als die meisten anderen SRPGs.
Wenn man es jetzt schafft die Stärken von
Octopath Traveler &
Triangle Strategy zu vereinen, würde bestimmt etwas großartiges entstehen.
Bis dahin kann ich
Triangle Strategy jeden empfehlen, der SRPGs und/oder JRPGs etwas abgewinnen kann.
Ist einfach ein gutes Spiel.
Schwierigkeitsgrad: Normal
Stufe: 33
3/4 Endings: Der endlose Weg, Die sündlose Welt & Die Stille See
Mein liebstes Ende.