Stirring Abyss - Ahoi Lovecraft.
Vom 31.10.2020-24.01.2021 - Fortschritt: Stunde 0-31.
Obwohl ich kein großer Fan von Strategie-Rollenspiele bin, kommt gelegentlich eins daher und lenkt meine Aufmerksamkeit auf sich.
Fire Emblem: Three Houses, konnte mich 2020 nicht überzeugen, da ich aber sehr viel für Lovecraft übrig habe, war
Stirring Abyss mein zweiter Versuch im Jahr mich einem SRPG hinzugeben.
Der Versuch ist geglückt, da dieser Indie-Titel seinen Namen alle Ehre macht.
Nicht nur als Spiel, welches viel Cosmic Horror à la Lovecraft bereithält, sondern auch als Indie-Game, welches fast keiner kennt.
Auf Steam findet man bloß 114 Rezensionen und war das mehr ein Spontankauf zu Halloween neben
Song of Horror.
Zur Story, die ist schnell erzählt.
1958: Die USS Salem geht während einer Forschungsmission unter und findet man sich vor untergegangenen Ruinen wieder.
U-Boot beschädigt, Besatzung irgendwo im Atlantik verschollen und nebenbei greifen ein groteske Wesen an.
Kann es noch schlimmer kommen? Ja, denn die Russen waren vorher da und somit beginnt ein Wettlauf & Albtraum unter Wasser zugleich, indem man in jeder Runde um sein Leben kämpfen muss.
Eins sei an dieser Stelle direkt erwähnt.
Stirring Abyss fällt recht knackig aus und legt das Spiel wahnsinnig viele Spielstände an.
Innerhalb der Missionen kann man speichern und während man bei den Hauptmissionen immer wieder zu seinem U-Boot zurück kann um sich halbwegs neu aufzustellen, scheitern Nebenmissionen sofort und auf Dauer, sobald man 1x den Rückzug wagt.
Dabei ist jede Mission Gold wert, denn neben den zahlreichen Gefechten - mit leider immer den selben 4-8 Gegnern - muss die USS Salem, zwischen den Missionen, repariert werden.
Dafür benötigt man Ressourcen, die man sich mühsam zusammenkratzen muss und so kann man entscheiden, ob ein Raum z.B. als Küche oder als profane Kapelle dienen soll, wo man verstorbene Crewmitglieder wieder zum Leben erwecken kann.
Oder man sammelt durch das besiegen von Gegnern und sammeln von Aufzeichnungen keine Erfahrungspunkte, sondern Hinweise, womit man neue Waffen oder Medikamente erforscht und anschließend mit den benötigten Ressourcen herstellt.
Auch sonst dienen Hinweispunkte für neue Fähigkeiten wie verbesserte Angriffe oder mehr Sauerstoff, die von Runde zu Runde immer weiter abnimmt.
Hat man all das verinnerlicht, liefert man sich auf einer schachbrettartigen Map anspruchsvolle Rundenkämpfe, die den Vorteil haben, dass es auch ruhige Momente gibt, wo man Schritt für Schritt alles erkunden kann.
Da jede Map sehr dunkel gehalten ist, kann man mit Leuchtfackeln oder mithilfe der USS Salem ein Gebiet erhellen, bevor man plötzlich in zig Gegner reinläuft, was meistens böse ins Auge geht.
Leider fehlte es mir hier manchmal an Abwechslung, denn das Prinzip bleibt in jeder Mission gleich.
Lass dich nicht zu schnell erwischen, mache dann den ersten Zug, bevor der Gegner dich bemerkt und dann hast du vielleicht eine Chance.
Wer das verinnerlicht, kommt besser durchs Spiel was womöglich die zahlreichen Spielstände erklärt, damit man regelmäßig Life, Die, Repeat spielen darf.
Auch sonst muss man auf einiges achten.
Neben der Gesundheit spielt Sauerstoff und die Psyche eine tragende Rolle.
Gesundheit ist klar, ist diese Weg könnt ihr euer Crewmitglied erst nach der Mission und mit dem passenden Objekt wiederbeleben.
Ohne Sauerstoff wiederum erleidet ihr in jeder Runde Schaden und kann begrenzt aufgefüllt werden und sinkt die Psyche auf 0, verliert man den Verstand, was ein für eine Runde aussetzen lässt, bevor man beim nächsten Zug wieder klar denken kann.
Nachteil dabei ist, wer einmal wahnsinnig wird, verliert Dauerhaft 5 Psyche-Punkte und wenn diese endgültig auf null sinken, ist der Charakter für das restliche Spiel draußen und nicht mehr heilbar.
Da Crewmitglieder erst gesucht werden müssen und begrenzt sind, muss man verdammt aufpassen, sonst darf man das Spiel irgendwann vor vorne starten.
Eine gesunde Mischung seiner Truppe ist von daher sehr wichtig, da die Erholung (die manchmal mehrere Missionen dauern kann) genauso bedeutsam ist wie ein Level Up mit neuen Fähigkeiten.
Fazit: Bei mir hat
Stirring Abyss einen leichten Suchtfaktor ausgelöst.
Bin da relativ schwer von los gekommen, da ich gerne an mein U-Boot werkelte und mich gleichzeitig den Tiefen verschrieben habe.
Der düstere Touch mit seinen wirklich tollen Artstyle und diese bedrohliche Musikuntermalung unterstreichen den kosmischen Horror so wie man es erwartet in voller Größe.
Leider spielen sich die Missionen fast alle gleich, die Gegner sind abwechslungsarm und ein wenig mehr Hintergrundmaterial über die untergegangene Zivilisation wäre auch nicht verkehrt gewesen.
Wenn ich allerdings bedenke, wie schwer ich mich für dieses Genre begeistern kann, ist dieses Spiel durchaus ein kleines Wunder gelungen.
Level: 6
Playtime: 31:02 Std.
Wertung: 
