13 Sentinels: Aegis Rim
Vom 23.09-03.10.2020 - Fortschritt: Stunde 0-36
Was ist
13 Sentinels: Aegis Rim?
Diese Frage konnte ich nach Kauf erst gar nicht beantworten.
Kannte zwei Trailers und mag ich die Games von Vanillaware an sich ganz gerne.
Nie überragend aber definitiv gut bis sehr gut mit einen eigenen Touch versehen.
Denn optisch ist das Spiel eine Wucht.
Selten einen so geilen Stil gesehen und typisch für besagten Entwickler.
Zu meiner Schande muss ich gestehen: Kenne nur
Odin Sphere &
GrimGrimoire (ist das lange her... kennt das hier überhaupt jemand?).
Gerade bei
Muramasa: The Demon Blade ärgert mich das wahnsinnig und würde ich auf der Switch sehr begrüßen.
Um die vorherige Frage zu beantworten, mich erinnert
13 Sentinels: Aegis Rim ziemlich an
GrimGrimoire.
Halt ein Echtzeit-Strategiespiel und im diesen Fall gemixt mit RPG-Elementen und Visual Novel.
Wie erfinde ich das Rad neu?
Die Handlung wirkt schnell erzählt.
Böse Kaijus greifen an und 13 Auserwählte Teenager bekämpfen diese Bedrohung mit ihren Mechs.
Das hat man gefühlte tausende Male in den letzten Jahrzehnten gesehen, gelesen oder gezockt.
Hier kommt dann der RTS-Part ins Spiel.
Kloppt euch auf einer Map die Fresse ein, entscheidet welcher Typ sich ins Gefecht stürzen soll, sammelt Erfahrung und rüstet euch immer weiter auf, bis ihr der größte Killer-Mech ever seid.
Das klingt alles so simpel, oder? Ist es zum Glück aber nicht!
Die Handlung nimmt nämlich den größten Part im Game ein.
Man hat gekonnt aus einer Mech vs. Kaiju-Story etwas
viel komplexeres gezaubert.
Nicht ohne Grund hat Vanillaware die letzten 6 Jahre in dieses Spiel gesteckt.
Denn obwohl man Kaijus bekämpft geschieht dies über mehrere Zeitebenen hinweg.
Zeitreisen kombiniert mit Mechs sind dann nicht mehr so 08/15, oder?
Und wer glaubt hier wäre bereits Schluss irrt, denn das geht dann über 30 Stunden so weiter.
Man vertieft die Handlung immer und immer weiter, haut neue Wendungen raus und reicht den Spieler permanent Puzzleteile, welche man im selben Moment zerschneidet.
Ähnlich packend werden die Fights mit der Zeit.
Man kommt sehr leicht rein, alles ist sehr verpixelt dargestellt und wirkt etwas billig.
Mit jeder Stunde wird das dann intensiver und vor allem spaßiger.
Die Charaktere unterhalten sich im Kampf munter weiter, einzelne Angriffe werden dann animiert dargestellt und verleiht all dem einen hochwertigeren Gesamteindruck.
Meine größte Befürchtung vorm Kauf war langweiliges Gameplay, da ich nicht so der Strategiespieler bin, doch hier hat man abgeliefert.
Anfänger sind bestens aufgehoben und war später immer wieder am grübeln welchen Trupp ich losschicken, wer war erlernen soll, wie ich den Gegner kriege usw.
Leider haben beide Punkte, obwohl die bestehendes optimal erweitern, auch ihre Schattenseiten.
Zum einen übertreibt die Handlung es ein wenig mit den Wendungen.
Hätte man 1-2 davon gestrichen, wäre das Ende für mich viel runder gewesen und der RTS-Part ist über weite Strecken nicht nur einsteigerfreundlich, sondern extrem einfach.
Da hätte man den Schwierigkeitsgrad ruhig ein kleines bisschen anheben können.
Wenn man Klischees hasst ist dieses Spiel... ????
Kommen wir zum Adventure-Part, der so ziemlich strickt getrennt ist vom Kampfsystem.
Hier verhält es sich ähnlich wie mit den obigen Punkten, aber der Reihe nach:
Am einfachsten ausgedrückt: Man hat immer die Wahl zwischen kämpfen oder lesen.

Die Kämpfe spielen hauptsächlich nach den einzelnen Charakter-Geschichten, die den Adventure-Part aus machen.
Zur Verfügung stehen die bekannten 13 Charaktere, die man Stück für Stück begleitet und deren Geschichte erlebt, bis das große Finale alle Fäden zusammen bringt.
Manchmal ist zwar ein neuer Part blockiert, weil man mit den Kämpfen oder mit einigen Charakteren nicht weit genug ist, aber ansonsten hat man meist freie Wahl mit wem man weiterspielt.
Während man sich also jemanden aussucht, sammelt man Hinweise, schnappt Gespräche auf, denkt über diese nach und befragt andere NPCs.
Manchmal muss man eine Entscheidung treffen, sich an Träume oder vergangenes erinnern und so baut man die Charakter-Stories immer weiter aus.
Dabei muss man viel Text ab können, denn man macht nichts anderes als, lesen, lesen und nochmals lesen.
Was natürlich nicht so langweilig ist wie es vielleicht klingt, denn die Story ist cool, verstanden?
Trotzdem muss ich ein wenig kritisieren.
Denn selbst wenn man viele Charaktere hat und für jeden was dabei sein sollte, manchmal hat man es mit den Klischees übertrieben.
Oft sind die gut umgesetzt, doch wenn Vorzeige-Einstiegscharakter Juro Kurabe sich darüber auslässt wie hart es sei mit einem Mädchen im selben Haus zu leben, da man ja fast ein ganzer Kerl sei und sich mitten in der Pubertät befindet, könnte ich meine Konsole ausn Fenster schmeißen.
Wenn dann Iori Fuyusaka sich über Nacht hart verliebt wie etwa alle im Spiel, ist das irgendwo nicht mehr glaubwürdig.
Auch waren mir manche Charaktere zu langweilig mit ihrem Part.
So konnte ich rein gar nichts mit Megumi Yakushiji & Takatoshi Hijiyama (der sich sein Yakisoba-Pan sonst wo hinschieben kann

) anfangen.
Gleichzeitig habe ich mit Nenji Ogata & Keitaro Miura am meisten Freunde mit gehabt.
Irgendwo gleich sich all das aus und wer noch tiefer in die Welt versinken möchte kann sich im Archiv austoben
Fazit: 13 Sentinels: Aegis Rim ist ein spannendes Mech-Abenteuer mit viel Licht und einigen schwarzen Flecken, die mich nach 36 Stunden Spielzeit etwas zu sehr gestört haben.
Trotz allem möchte ich behaupten, dass hier zusammen mit
Ghost of Tsushima die letzten beiden großen PS4 Exklusivtitel erschienen sind.
Eine Perle, die es vielleicht nur auf dieser einen Sony Konsole geben wird, selbst wenn es schade drum wäre.
Wer gerne japanische Games zockt und klischeeresistenter ist, kann sich einen weiteren

in der Endnote dazurechnen.
Playtime: 36:18 Std.
Wertung: 

Marvel’s Avengers
Vom 07.09-05.10.2020 - Fortschritt: Stunde 3-15
Wo waren wir? Voller Hoffnung? Ein Konkurrent für Spider-Man oder für die Fledermaus?
Nach fast 16 Stunden bin ich schlauer und muss loben und tadeln.
Mit Kamala habe ich mich zuletzt auf die Suche begeben die Avengers zu vereinen und könnte man das Spiel als inoffiziellen fünften Teil der Filmreihe betrachten.
Denn die Handlung oder besser gesagt die Präsentation der Handlung ist ein großer Pluspunkt.
Ich mag die Reise von Kamala, wie sie über sich hinauswächst, ein besonders Band zum Hulk knüpft und so sind insbesondere der Anfang und das Ende + 2-3 Missionen das Highlight des Spiels.
Die Kämpferriege wechselt sich speziell in diesen paar Missionen rasant ab.
Mal sorgt man mit Thor für Blitz & Donner, plötzlich springt man als Captain America durch die Gegend oder verprügelt als Hulk alles und jeden.
Das ist cool, bombastisch und beinahe filmreif.
Leider wird all das überschattet vom Loot-Gekloppe des Entwicklers.
Habe Avengers nie Online gespielt, aber schwappt das Loot-Gift leider ins Hauptspiel mit rein.
Fast alle optionalen Missionen sind riesiger Mist, die nur zum looten gedacht sind, sich immer gleich spielen und selbst manche Hauptmissionen sind keinen Pfifferling wert.
"Wow, ich habe gerade die 1000000 Truhe geöffnet mit irgendeinen Gegenstand darin, der sich ausrüsten lässt und fast 0 Bedeutung hat."
Sorry, da kämpfe ich mich lieber in einem CRPG durch fiese Dungeons und erwerbe mir meine Waffen & Ausrüstung ehrlich... als Plünderer... oder bin stolz auf jeden Punkt mehr auf meine Attribute in irgendeinem Soulslike und wisst ihr auch warum? Weil es Auswirkungen hat.
In Avengers ist das alles oberflächlich und höchstens Online relevant.
Haut eure Skillpunkte raus, rüstet irgendetwas aus und fertig, das Spiel ist kein Problem mehr.
Der eigentliche Pluspunkt liegt in der Abwechslung der Kämpfer.
Da hat man einige coole Möglichkeiten und so habe ich zwar mit Hulk nichts anfangen können, dafür war Black Widow ne coole Sau.
Fazit: Nein,
Marvel's Avengers kommt keineswegs an Größen wie Spider-Man oder die Batman Arkham-Reihe heran.
Das Spiel liegt sogar zwei Klassen darunter.
Kernstück des Spiels ist die Präsentation.
Besonders zum Ende hin ist mir als Comic-Nerd die Kinnlade runtergeklappt.
Man hätte sich einzig und alleine auf den Singleplayer-Part konzentrieren sollen.
Looten & Game as a Service? Weg damit! Macht gute Singleplayer-Games und gut ist.
Die direkte Superhelden-Konkurrenz und selbst ein
Star Wars Jedi: Fallen Order zeigen wie es besser geht.
Hätte man die verschwendeten Ressourcen (um Spieler das Geld aus der Tasche zu ziehen) einzig und alleine in den minderwertigen Missionen gesteckt, hui, wer weiß was am Ende rausgekommen wäre?
Tja, man wird es vermutlich nie erfahren, da die Verkaufszahlen mies sind und so bleibt unterm Strich ein gerade noch so gutes Spiel, welches mich durchaus ein wenig überrascht hat.
Playtime: 15:50 Std.
Wertung: 
