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Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Shin Megami Tensei II hat gewonnen.
    Ich weiß nur nicht so wirklich, ob ich mich darüber freuen soll?
    Nein, sollte ertragreich werden, da mir die ersten beiden Teile gänzlich unbekannt sind.

    Und auf zur nächsten Umfrage (mit einigen Tagen Verspätung):

    Mai-Challenge 2019: Rausgefischt

    Hier wird nichts weggeschmissen! Welches RPG soll recycelt werden?



    Die Umfrage geht bis zum 30.04.19: Link zur Umfrage

    Jeder Teilnehmer hat zwei Stimmen.


    Sekiro: Shadows Die Twice - Wer lesen kann ist klar im Vorteil.
    SEI EIN SHINOBI vom 25.03.-05.04.2019 - Fortschritt: Stunde 6-60

    Da sind war nun, 54 Stunden, 1/3 weniger Haare, noch mehr graue Haare, einen defekten Controller und tiefe Ränder unter den Augen später.
    Ich stehe vor dem Endboss, komme bis zur dritten Phase, beiße mir daran die Zähne aus und habe keine Lust mehr auf Sekiro.
    Dabei bin ich selber Schuld! Kennt ihr die große Glocke im Sempo-Tempel? Ja? Die habe ich geläutet.
    Bis dahin war das Spiel sehr fordernd, hatte aber meine Freude mit einigen Endgegnern, wie z.B. unseren kleinen Schmetterling.
    Kurz nach dieser Glocke habe ich mich mit einem Uhu angelegt und ist das mein absoluter Hassgegner im Spiel.
    Kein Fortschritt gemacht, ständig hat dieser One-Punch Uhu mit mir den Boden gereinigt und da offenbarte sich eine Schwäche in Sekiro, die mir in Dark Souls oder Bloodborne nie so aufgefallen ist.
    Und zwar die Möglichkeit einen anderen Weg zu gehen und erst Stunden später einen weiteren Versuch zu wagen.
    Nennen wir diese Situation mal eine Sackgasse.
    Nach gefühlten 1000 Versuchen habe ich die Eule dann gerupft.
    Meine Taktik: WEGLAUFEN VERDAMMT NOCHMAL!!! Und dann, wenn er seinen Vorwärts-Salto macht, schnell ausweichen und mit der sterblichen Klinge angreifen.
    Natürlich nur 2x, sonst sorgt ein Angriff zum Tode durch Leichtsinn.
    Kaum war dieser Part geschafft, laufe ich direkt in die nächste Sackgasse rein, in Form vom Corrupted Monk...

    Irgendwann war jeder Boss, alle Kopflosen und bis auf zwei versteckte Mini-Bosse alles tot (den Dämon des Hasses hebe ich mir für ein NG+ auf), was Sekiro angreifen wollte.
    Und dann bemerke ich durch Zufall im Menü, dass ich den Glockendämon nicht wieder deaktiviert habe.
    Die letzten beiden Mini-Bosse waren daraufhin ein Witz und beim Endboss komme ich bis zur dritten Phase.
    Puh, habe ich erwähnt, dass ich zuvor dank Drachenmaske unendlich viele Fähigkeitspunkte für meine Angriffskraft geopfert habe?
    Die Urquelle ist ein toller Trainingsort, mit diesen Echsendingern, die mit ihrer Flöte Quatsch anstellen wollen.
    Ein Hieb und die sind weg und schon ist man über 500 Punkte reicher.
    Blöd nur, wenn man für den nächsten Fähigkeitspunkt 20.000+ Punkte benötigt.
    Sehe zwar einen Fortschritt und könnte so immer weiter machen oder weitere male gegen den Endboss antreten, doch jetzt folgt erstmal eine Pause.
    Vielleicht nur kurz, nur mir geht da momentan viel zu viel Zeit bei drauf.
    Jetzt muss ich natürlich gestehen, dass für meine Doofheit Sekiro nichts für kann, aber betrachtet diesen Beitrag als mein Fazit zum Spiel, denn dieser eine Kampf wird meine Wertung nicht ändern, egal wie lange das dauern sollte, sofern ich vorher nicht ganz aufgebe.

    Man merkt jedenfalls Sekiro an, woher es kommt und gibt es viele Parallelen zu Dark Souls & Bloodborne.
    Das Kampfsystem ist zwar komplett anders, aber ich muss ein wenig vergleichen.
    Denn ein dickes Plus sind echt die brachialen Schwertkämpfe.
    Angreifen, ausweichen, blocken, kontern, die Prothesen nutzen (Feuerwerk 4Ever), all das fühlt sich lebendig an, treibt die Schweißperlen auf die Stirn und hat seinen Reiz.
    Gerade gegen den Schmetterling wollte ich immer noch einmal antreten und hat jeder Gegner seine Schwächen mit denen man arbeitet.
    Leider bin ich nicht sonderlich erfolgreich bei den Mikiri-Kontern und werde grün vor Neid bei all den talentierten Gamern auf Youtube (ich hasse euch, aus tiefstem Herzen) und wenn dann z.B. der Corrupted Monk direkt zwei Todesstöße kassieren kann, ist das zwar cool, für mich nur ein kleines bisschen zu wenig, in Anbetracht auf Dark Souls.
    Vielleicht ist dieser Gedanke für viele verkehrt, von wegen falsche Erwartungshaltung usw. doch für mich ratet das zu sehr ins rumprobieren aus.
    In Dark Souls wäre ich eine andere Route gegangen, hätte trainiert, mir neue Waffen oder Unterstützung geholt.
    Das funktioniert in Sekiro bedingt, da mich diese Sackgassen mächtig ausgebremst haben.
    Kleiner Trost waren die verwinkelten Gebiete, selbst wenn man diese schon kennt und sich freut, wenn man ein neues Objekt aufschnappt.
    Das Stück, wo man die Burg verlässt, bis zur Eule, hat mir mit Abstand am besten gefallen.
    Habe mich da regelrecht austoben können und selbst der scheiße werfende Affe war so erträglich genug.
    Facettenreich sind die einzelnen Gebiete nämlich allemal und wenn war schon bei der Burg sind, musste man die mehrfach recyceln? Oder manche Bosse? War das wirklich notwendig? Warum keine frischen Bosse mit neuen Gebieten? Das ganze Endgame fühlte sich für mich nicht episch genug an und was bitteschön hat man sich beim Dorf Mibu gedacht? Folgt das noch in schön? Im selben Spiel kommt die Urquelle vor... peinlich.



    Oder der Soundtrack. Ja, der passt wunderbar zum Spiel, ist aber nichts, was ich mir jemals privat anhören würde und genau das macht für mich einen guten Soundtrack aus, dafür ist die deutsche Synchro klasse geworden.
    Warum ich gerade das erwähne? Weil ich in zahlreichen Kritiken gelesen habe, wie geil der OST doch wäre... soviel zum Thema Erwartungshaltung.
    Weiterer Kritikpunkt war für mich häufig die Kamera.
    Man wird dermaßen zugeballert mit Angriffen, dass die Kamera oft nicht mitkommt.
    War manchmal in Dark Souls auch nervig, nur Sekiro ist deutlich schneller und habe ich schon die One-Punch Gegner erwähnt?
    Desweiteren entlockt mir die Handlung höchstens ein müdes gähnen.
    Ja, in manchen Szenen sticht Qualität hervor und erzählt die Welt einiges.
    Aber wenn ich das bis auf den Kern runter breche, ist die in etwa so belanglos wie die von Nioh.
    Eine gelungene Handlung schaut anders aus und gebe hier wieder Dark Souls Vorrang, da man sich hier erst gar nicht bemüht.
    Außerdem sind die meisten normalen Gegner keine Herausforderung aufgrund von Schleichangriffe, aber dafür sind die so cool.
    Ansonsten bin ich einmal in einem Zaun hängen geblieben und die PS4 ist 1x abgeschmiert.
    Nichts tragisches, wollte das trotzdem erwähnt haben.

    Fazit: Alles im allen ist Sekiro ein sehr gutes Spiel geworden und für mich das beste JRPG seit Jahren, dessen Titel Shin Megami Tensei 4: Apocalypse vor über zwei Jahren für sich beanspruchen konnte.
    Zwar kommt Sekiro für mich nicht an der Dark Souls Reihe oder Bloodboorne ran (alleine das Setting sagt mir viel mehr zu) und meine Erwartungen waren höher, aber das macht nichts.
    Daumen hoch für Sekiro Shadows Die Twice.

    Gesamtwertung:
    Playtime: 65:45:57 Stunden

    Geändert von Ὀρφεύς (07.04.2019 um 19:05 Uhr)
    Now: Promise Mascot Agency & Clair Obscur Expedition 33 / Done: Hard Reset Redux
    Now: Six Feet Under Staffel 2 / Done: The Last of Us Staffel 1
    Now: Versus Band 2 / Done: Justice League Dark: Bd.1: Hexenstunde
    RPG-Challenge 2025 / Now: Jahresfazit 2024

  2. #2
    Juni-Challenge 2019: Zurück nach Japan

    Welches JRPG soll den Sommer einläuten?



    Die Umfrage geht bis zum 31.05.19: Link zur Umfrage

    Jeder Teilnehmer hat drei Stimmen.


    Bloodborne - Game of the Year Edition
    Vom 17.04.-23.04.2019 - Fortschritt: Stunde 0-37

    Sylverthas hat mich direkt nach Sekiro mit Bloodborne angesteckt und hat mich ein direkter Vergleich mit Sekiro neugierig gemacht.
    Die Game of the Year Edition stand außerdem ewig und drei Tage auf meinen Wunschzettel und weil mein letzter Run bereits vier Jahre her ist, habe ich ich mir einen kleinen Schubser verpasst und losgelegt.



    Viel zu erzählen habe ich nicht, ist halt ein (für mich) altbekanntes Spiel und bezieht sich die Wertung auf The Old Hunters.
    Wurde dennoch besser unterhalten als erwartet und ist The Old Hunters mit ca. 10-12 Std. eine ordentliche Erweiterung geworden mit einen ziemlich coolen Bossgegner.
    Fürstin Maria hat mir gut was abverlangt und war einer der wenigen Gegner, die mich mehrmals gekillt haben.
    Denn Bloodborne war beim zweiten Run spürbar leichter.
    So hat mich z.B. mein persönlicher Hassgegner, die Dunkelbestie Paarl, nicht mehr ins schwitzen gebracht.
    Und Gott weiß, wie oft bin ich damals krepiert.



    Die restlichen optionalen Gebiete habe ich alle mitgenommen und habe mich um das Secret Ending bemüht.
    Beim ersten Mal war bloß Gehrman mein Gegner, wobei die Präsenz des Mondes keine Chance hatte.
    Okay, der Kampf war knapp, doch mit Level 100 und Stärke auf 44, musste der Gegner ordentlich einstecken.
    Der Tonitrus war dabei meine Hauptwaffe auf Stufe 10 und meine Fresse, was macht das Spaß die Gegner damit zu vermöbeln?
    Die Reichweite könnte zwar besser sein, aber zügig ist die.



    Zum Vergleich mit Sekiro ist mir einmal mehr bewusst geworden, dass ich Blooborne für das bessere Spiel halte.
    Mehr RPG, interessanteres Setting, schwierigere normale Gegner, dafür leichtere Endgegner und mehr Wege, an denen man sich versuchen kann.
    Wirkt auf mich ausgewogener und bleibt vorerst - neben Dark Souls 2 - mein liebstes Spiel von From Software.
    Der Unterschied ist dafür bloß minimal.
    Bloodborne nervt nämlich mit einer missratenen Schnellreisefunktion und ewig langen Ladezeiten.
    Diese wurden zwar etwas verkürzt, sind mir trotzdem noch zu lang, was Sekiro um einiges besser macht.
    Und sobald man als Spieler mit so etwas behindert wird, hört bei mir der Spaß auf.
    Bin gespannt, ob From Software jemals ein Spiel abliefern wird, wo ich ein vergebe?
    Aber da hapert es bereits an der Handlung, trotz all den Cthulhu-Mythos Anspielungen.

    Fazit: Gleiche Sogwirkung wie 2015 und The Old Hunters ist ein vortreffliches Add-on geworden, doch gleichzeitig nur mehr vom Gleichen.

    Gesamtwertung:
    Level: 100
    Playtime: 37:19:31 Stunden
    Geändert von Ὀρφεύς (04.05.2019 um 20:02 Uhr)
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    RPG-Challenge 2025 / Now: Jahresfazit 2024

  3. #3
    Nach 6 RPGs werde ich die RPG-Challenge 2019 auf Eis legen.
    Der Aufwand ist mir momentan zu umfangreich und wirkt auf mich die Challenge-Sache mittlerweile zu ausgelutscht.
    Meine Motivation hat leider eine Talfahrt hingelegt und ob ich die dieses Jahr noch fortführen werde ist sehr unwahrscheinlich.

    Stattdessen Spam ich lieber die dazu passenden Themen diverser Games voll.
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  4. #4
    Okay, die Schaffenspause ist vorüber.
    Kael war so gut und hat meine 2019 Challenge mit meiner Burn the JRPG-Diary Challenge aus 2018 fusioniert und das ganz ohne Fusionstanz (hoffe ich zumindest).

    Eben erläutert: Meine RPG-Challenge wird hier im Thread weiterlaufen und das auf unbestimmte Zeit.
    Keine Jahreszahl mehr, kein Pflichtprogramm, sondern bloß die altbekannten Runden, die jeweils 12 Games beinhalten.
    Meinen Eröffnungsbeitrag habe ich bereits angepasst und befinde mich somit aktuell bei 11 abgeschlossene RPGs mitten in Runde 3.
    Die Regeln wurden ebenfalls überarbeitet und vorgefertigte Listen welches Spiel im Jahr durchgespielt werden soll oder Umfragen schenke ich mir für den Neuanfang, da ich mich letztendlich nie 100%ig auf mehrere Spiele festlegen kann.
    Die einzige Ausnahme im nächsten Jahr wird Cyberpunk 2077 sein, welches ich definitiv 2020 bis zum umfallen durchzocken werde.
    Ansonsten müll ich geneigte Leser in Zukunft gerne über alle möglichen RPGs zu, die meine Bibliothek ausspuckt.
    Ob und wann ich diese dann beende sei wiederum dahingestellt.
    Falls dann aber doch eines davon abgeschlossen werden sollte, findet ihr den Titel im Eröffnungsbeitrag + Fazit.

    Heute hinzugekommen ist übrigend Star Wars Jedi: Fallen Order, wofür ich echt drei Wochen für benötigt habe und ein Divinity: Original Sin Fazit fehlt noch immer.
    Doch fangen wir klein an, denn es ist Zeit für:



    The Outer Worlds - Über Dosen & fiese Witze.
    It's not the best choice, it's Spacers Choice! vom 30.10.-13.11.2019 - Fortschritt: Stunde 0-6

    Kennt ihr diese Eintauschaktion bei Gamestop? Die, wo man zwei seiner kostbaren Spiele abgibt, weil alle auf ebay zu geizig sind und man dafür etwas neues kriegt?
    Diese Aktion habe ich getätigt und The Outer Worlds dafür bekommen.
    Eine Mischung aus Fallout & Borderlands erwartete ich, kenne ironischerweise beide Titel nur flüchtig und so habe ich mir schnell einen Charakter gebastelt und wurde prompt von einem verrückten Wissenschaftler auf einen Kopfgeldjäger... sorry, Planeten geschossen.


    Willkommen in Edgewater.

    Joa, die erste Stadt erreicht und verdammt ist das hier hässlich.
    Man merkt bereits hier stimmt was nicht und ein Held wird verlangt.
    Die armen Einwohner muss man retten, jawohl, doch halt, irgendetwas ist anderes als sonst.
    Kurz mit dem Bestatter gesprochen und ja, meine Vermutung stimmt, hier wird nichts ernst genommen.
    Nicht ein normaler Mensch und man selber ist mitten drin.
    Regiert wird die Stadt Edgewater von einem Großunternehmen, dessen Arbeiter sich in zwei Lager aufteilen und etwas so wichtiges wie Dosenfutter!!! herstellen.
    Also kein betrügerischer Verein wie Shin-Ra oder noch schlimmer, Nestle.
    Stattdessen ärgert man sich mit zahlreiche Belanglosigkeiten rum, mit B-Problems, während man in JRPGs Götter erschlagen darf.
    Selbst außerhalb der Stadt finden wir (ja, wir sind bereits zu dritt) nur einen Bekloppten, der eine Roboter-Inavasion fürchtet, dabei ist einer von denen bloß DEFEKT.
    Nein, sorry Leute, so wird man nie ein Held, also bin ich hinaus in die Welt Monster klatschen, bis eine ehrwürdigere Aufgabe auf unser Losertrupp wartet.
    Now: Promise Mascot Agency & Clair Obscur Expedition 33 / Done: Hard Reset Redux
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    RPG-Challenge 2025 / Now: Jahresfazit 2024

  5. #5


    Divinity: Original Sin - Enhanced Edition - Unterschätzte Perfektion.
    Das Ende der Zeit vom 07.12.2018-27.01.2019 - Fortschritt: Stunde 32-118

    Was lange währt, wird endlich gut.

    Erst 4 Jahre bis ich Divinity: Original Sin in Form der Enhanced Edition eine zweite Chance gegeben habe, dann sieben Monate um diesen RPG-Brocken zu bewältigen und nochmal weitere 11 Monate um endlich darüber zu schreiben, wie sehr mir dieses CRPG denn nun gefallen hat.
    Gut, der letzte Eintrag war am 07.12.18 und habe weitere 86 Stunden ins Spiel gesteckt, bevor der Abspann mich sehr zufrieden aus Rivellon verabschiedet hat.
    In all den Stunden wurde meine Lachmuskulatur stark strapaziert, habe geflucht über manch fiese Fights, und wurde von Minute zu Minute aufs neue beeindruckt, welch Freiheit ein Larian hier lässt, wie gering der Abstand zum zweiten Teil tatsächlich ausfällt und habe einen Narren am OST & Grafik gefressen.
    Aber die größte Überraschung war letztendlich die Handlung, die von okay bis mittelmäßig mich ab Mitte des Spiels aus heiterem Himmel mitgerissen hat und ein Finale + Enddungeon raushaute, woran selbst Divinity: Original Sin 2 nicht heranreicht.

    Doch der Reihe nach.



    Die belanglose Handlung der 1000 Möglichkeiten.

    Wie in einer meiner ersten Beiträge zum Spiel erwähnt, fängt man im Städtchen Cyseal an (alleine oder im Multiplayer), die der Dreh- und Angelpunkt im gesamten Spiel darstellt.
    Man erstellt sich zwei Quelljäger, die im besagten Ort entsendet werden um eine Vielzahl von Problemen Herr zu werden.
    Denn man soll einen Mord aufklären, es tummeln sich Kultisten im Norden, Untote im Osten, Orks im Süden und im Westen spuken irgendwelche Geister.
    Die in Cyseal stationierten Soldaten können sich gerade so über Wasser halten und wird man direkt in kalte Wasser geschmissen.
    Man hat jetzt die Wahl wohin die Reise gehen soll und lässt man den Spieler eine Menge Freiheiten, die durchaus erschlagen kann.
    Die zahlreichen Möglichkeiten wie man ein Problem angehen kann sorgen gleich für weitere Verwirrung.

    Schleicht euch im Norden bis zur Kirche durch und vielleicht findet ihr dort etwas, um im Osten weiterzukommen.
    Oder ein Schlüssel im Süden steht in Verbindung mit einer Tür im Westen.
    Alles ist irgendwie miteinander verbunden, die Tagebucheinträge werden immer wieder aufs neue aktualisiert und benötigt man einige Stunden, bis man sich zurechtfindet.
    Zusätzlich kommen doppelt so viele spaßige - zum Teil sehr umfangreiche - Quests hinzu, die man angehen kann wie man möchte.

    Eines sei gesagt.
    Ja, die Handlung ist wirr und vermittelt in den ersten Stunden einen relativ belanglosen Eindruck, doch der Schein trügt.
    Stunde um Stunde entwirrt sich dieses Netz, man sieht Verbindungen und ergibt alles ein Ganzes, bis etwa ab Mitte des Spiel die Handlung wesentlich stärker bis zum Ende durchgezogen wird.
    Besonders dieser Ablauf hat mich im nachhinein etwas irritiert, weil in vielen Kommentaren Divinity: Original Sin eine schwache Handlung nachgesagt wird.
    Kann ich nach 118 Stunden so nicht bestätigen, selbst wenn ich durchaus verstehe, wie dieser Eindruck entstanden ist.
    Gleichzeitig konnte mich die Handlung fesseln, weil ich zuvor die Fortsetzung gespielt habe und mich die Zusammenhänge interessiert haben.
    Also ja, die Fortsetzung ist um einiges stärker, aber diese hier finde ich überraschend gut gelungen.



    Wenn Freiheit groß geschrieben wird.

    Mögt ihr RPGs? Besonders JRPGs? Da gibt es doch diese tollen Zaubersprüche wie Feuer, Eis oder Blitz nicht wahr?
    Was wäre wenn man statt den Zauber Feuer zu erlernen, man sich direkt in Pyrokinetik weiterbildet?
    Schon steht einen Magie wie Flächenbrand zur Verfügung.
    Oder man levelt Hexerei hoch und greift auf Magie wie Vampirberührung zurück.
    Worauf ich hinaus möchte: Man hat eine umfangreiche Auswahl an Fähigkeiten, die alle ihre Berechtigung haben, je nach Situation angepasst werden können und nicht ausgelutscht in zig andere RPGs bereits Verwendung finden.
    Denn das rundenbasierte Kampfsystem ist vielseitig und oft bockschwer.
    Da laufen Punkte zusammen wie in etwa die Anzahl, Position, Stärke und Stufe der Gegner und regnet es gerade oder liegt irgendwo ein Ölfass rum?
    Falls ja und der Gegner ist mechanisch, könnte man den Regen oder Pfützen (vielleicht sogar selbst verursacht) unter Strom setzten und sich so einen Vorteil verschaffen.
    Oder jage ich alles in die Luft? Doch was ist, wenn man sich damit selber schadet und man z.B. auf seine zugefrorene Pfütze ausrutscht oder vom Strom gelähmt wird?
    Es verlangt einen halt alles ab, man muss auf vieles achten und kommen unzählige Möglichkeiten hinzu, wie man sich Schritt für Schritt den Sieg sichern kann.
    Das kann dann sehr zeitaufwendig werden, ist aber äußerst fesselnd, sofern man Zeit mitbringt.
    Da man aber selbst innerhalb der Gefechte speichern kann, ist eine Niederlange oft nicht so tragisch.

    Doch diese Freiheit findet sich nicht nur beim Kampfsystem, sondern im gesamten Spiel, wieder.
    Neben den beiden Protagonisten könnt ihr euer Team um vier Mitglieder erweitern, wovon euch jeweils zwei begleiten dürfen.
    Diese Gefährten haben eine eigene Hauptquest die mal mehr, mal weniger spannend ausfällt.
    Wer jetzt aber seine Fähigkeiten gleichmäßig auf sein Team aufteilt, hat im restlichen Spiel mehr Möglichkeiten.
    Kombiniert einen Hydrosophist mit der Fähigkeit Lehrmeister und schon ist man für den nächsten Flächenbrand oder das identifizieren von Gegenständen bestens gerüstet.
    Wenn die nötigen Fähigkeiten nicht vorliegen, kann man zur Not beim nächsten Händler seinen Kauf von Ausrüstung, das erwerben und erlernen von Schriftrollen oder das Schmieden neuer Waffen, tätigen.
    Natürlich sind die Händler nicht gerade günstig, aber wenigstens kann man sich ohne Probleme in den nächsten Ort teleportieren, selbst wenn bloß einer aus dem Team die letzte Schlacht überlebt hat, während man in anderen RPGs ein Gebiet nur verlassen kann, wenn alle beisammen stehen.
    Nachteil an der ganzen Geschichte, ihr müsst später wieder zurück und alle wiederbeleben.
    Gut das man dafür Teleporterpyramiden hat und das gleich in mehreren Farben.
    Steckt die blaue Pyramide euren toten Kameraden in die Tasche, kauft euch im nächsten Dorf Wiederbelebungsrollen und aktiviert eure rote Pyramide und zack, ihr steht wieder vor eurem toten Begleiter.

    So, ich könnte diesen Rattenschwanz jetzt immer weiter fortsetzen aber belasse es hiermit mal.
    Wollte halt vermitteln was für Freiheiten auf den Spieler warten und diese Freiheiten erstrecken sich auch über die optionalen Quests, was man antworten kann anhand seiner Fähigkeiten usw. usf..



    Über Musik & Konsorten.

    Ja ja, der schnelle Abschnitt der leidigen Punkte, die man schnell hinter sich bringen möchte.
    Viel gibt es meistens nichts zu berichten, aber weil diesmal alles so schön rund ausgefallen ist, möchte ich diverse Punkte gerne positiv hervorheben.
    Denn im Gegensatz zu viele andere Games hat man mit der Enhanced Edition ein schönes Gesamtpaket geschnürt, welches in keiner CRPG-Sammlung fehlen darf.
    Das komplette Spiel wurde 1A vertont, hatte keinen einzigen Bug und hat man die ohnehin schon gute Grafik ordentlich aufgebohrt.
    Rivellon sah bis 2015 nie besser aus und wird man gleichzeitig nicht mit nervigen Ladezeiten torpediert.
    Ein großes Gebiet lädt und Punkt.
    Zusammen mit der Grafik und insbesondere der tollen Atmosphäre wird hier ein Abenteuer erschaffen, welches sich flüssig spielen lässt und die Nerven des Spielers nicht ständig aufs neue herausfordert.
    Für mich sind das so Punkte, die ich mir gerne für viele andere Games wünschen würde.
    Nicht das ich eine Divinity-Kopie erwarte, schließlich funktionieren z.B. Pillars of Eternity oder Torment: Tides of Numenera auf eigene Art und Weise, aber dieser Luxus ist leider eine Rarität.
    Die Larian Studios haben begriffen was es heißt Freiheiten & Komfort neu zu definieren, woran sich viele Entwickler bitte was von abschauen sollten.



    Kirill Pokrovsky.
    Ja, diesen Herren muss ich hier einen kleinen extra Abschnitt widmen.
    Denn ich zähle den Soundtrack von Divinity: Original Sin 2 mit zum besten, was das Genre zu bieten hat.
    Dafür verantwortlich zeigt sich allerdings Borislav Slavov.
    Davor hat Kirill Pokrovsky für die Difinity-Reihe die Soundtracks kreiert.
    Original Sin war soweit ich weiß sogar sein letztes Werk und habe mich mittlerweile durch die gesamte Reihe gehört.
    Sein letztes Werk war für mich seine stärkste Arbeit und wurde dieses Erbe hervorragend von Borislav Slavov fortgeführt.
    Also, Spiel hin oder her, jeder der mit Soundtrack etwas anfangen kann sollte mal in beide Teile reinhören.



    Was der kleine Bruder besser macht.

    Divinity: Original Sin 2 ist schöner, größer, besser.
    Ja, da werden viele zustimmen und bin da selber keine Ausnahme.
    In Zahlen wären das bei mir ca. 40 Stunden mehr Spielzeit, ein umfangreicherer Charakter-Editor, der mehr Rassen zur Auswahl hat, während man im ersten Teil bloß das Aussehen seiner beiden Menschen anpassen kann und das Kampfsystem ist eine konsequente Verbesserung.
    Also im allen besser? Nicht ganz!
    Einige Punkte rechne ich den Vorgänger hoch an und darf man gerne im dritten Teil wieder mit einbringen.

    - So sind die Ortschaften - trotz kleinerer Karte - abwechslungsreicher.
    Auf Sandstürme folgt eine Eiswüste, gleich darauf stolpert man in einen verwunschenen Wald und erkundet wenig später dunkle Verliese voller Rätsel.
    Abwechslungsreich ist zwar die Fortsetzung allemal, bloß hat man hier mehr auf kleinen Raum rausgehauen.

    - Man darf sich intensiver mit Imps & Orks auseinandersetzen.
    Davon gibt es in D: OS2 leider maximal 1-2 und empfand das sehr erfrischend, da gerade die Imps schon sehr schrullig daher kommen.
    Leider muss man dafür im Vorgänger ohne Echsenwesen auskommen.
    Einen Charakter-Editor für die nächste Fortsetzung, wo man auch als Imp oder Ork spielen darf und diese im Spiel trifft wäre ein Traum.

    - Es wirkt fantasievoller.
    Ein Wunschbrunnen mit Bruder, mechanische Killermäuse (oder waren das Ratten?) oder sprechende Pilze die ein Fragen, ob man schon den Schlafanzug eines Drachen gesehen hat.
    Sicherlich spielt der spezielle Humor für meinen Eindruck eine nicht unwichtige Rolle, dennoch war ich über diesen Ideenreichtum ein kleines bisschen empfänglicher.
    Doch wurde der besagte Humor in der Fortsetzung leicht entschärft, was der Handlung zugute kommt.

    - Der gesamte Enddungeon.
    Das war ein einziger epischer Moment.
    Habe lange dafür gebraucht, vieles kommt erst kurz vor knapp ans Licht und hat man einzelne Abschnitte mit stimmigen Ideen abgerundet.
    Das Finale inklusive Endboss ist seinen Vorgänger einige Schritte voraus und war der Kampf an sich bemerkenswert knackig.



    Fazit: Ich liebe es!
    Und das obwohl ich mich bei CRPGs oft ablenken lasse, den Faden verliere und anderes Zeugs zocke.
    Diese RPGs sind genau mein Ding und die Larian Studios sind mir hier einer der liebsten Entwickler.
    Der Humor ist besonders, die Freiheiten enorm, den OST habe ich rauf und runter gehört und ist bis heute Divinity: Original Sin mein Game of the Year 2019.
    Glaube kaum das mich in den nächsten paar Tagen bis 2020 ein Spiel mehr begeistern wird, was ich irgendwie ein wenig schade finde, denn das hier habe ich im Januar gespielt.
    Also das Beste direkt zum Anfang des Jahres und doch schwächer als die Fortsetzung.
    Dafür stärker als erwartet und ein gehöriger Motivationsschub für weitere RPGs dieser Art und insbesondere für die restlichen Divinity-RPGs.
    Denn wenn ich was bereue, dann den Rückzieher vor Jahren vor diesem umfangreichen Monster von einem CRPG, dabei hat sich jede Sekunde gelohnt.



    Playtime: 118:20 Std.
    Gesamtwertung:

    Geändert von Ὀρφεύς (26.12.2019 um 13:34 Uhr)
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    Now: Six Feet Under Staffel 2 / Done: The Last of Us Staffel 1
    Now: Versus Band 2 / Done: Justice League Dark: Bd.1: Hexenstunde
    RPG-Challenge 2025 / Now: Jahresfazit 2024

  6. #6
    das taktisch interessiert mich
    Wie unterscheidet sich das hier von bspw. FF Tactics und konsorten?
    Also vom Kampfsystem.

    Muss echt mal die westlicheren Strategie RPG's mir wohl anschauen


    Es ist gelogen, dass Videogames Kids beeinflussen. Hätte Pacman das getan, würden wir heute durch dunkle Räume irren, Pillen fressen und elektronische Musik hören.

    ...Momentchen

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