Baldur’s Gate 3 - Die Reise zum besten Spiel des Jahres
Da sind wir endlich.
Auf den Monat genau sechs Jahre nach
Divinity: Original Sin 2, kann die Reise losgehen.
Erwartungen? Pah! Natürlich das beste Spiel der letzten Jahre. Ein RPG, woran sich alle anderen dran messen müssen und wer das nicht kann, soll sich gefälligst niederknien.
Ja,
Square Enix ich hoffe, eure Knie tun schon weh, denn mit eurem
Final Fantasy VII-Mimimi, es ist ja sooo groß und wir müssen es aufteilen und währenddessen holen wir uns auf die 1000 Sephiroth-News einen pieeeep... zieht bei mir nicht. Erst recht nicht, wenn das Endergebnis so zu wünschen übrig lässt.
Auch
CD Projekt RED sollte hier genau aufpassen, wie es vermutlich besser geht, schließlich musste man
Cyberpunk 2077 in einem katastrophalen Zustand veröffentlichen und bin nach fast drei Jahren noch ganz am Anfang, weil ständig knüppeldicke Updates erscheinen.
Gutes Spiel? Keine Frage, bestimmt sogar verdammt gut, aber nicht zum Release.
So, welche bekannte RPG-Schmiede haben wir noch und muss übertrieben in den Dreck gezogen werden?
BioWare!!!! Natürlich.
Letztes Spiel war 2019 dieser
Anthem-Müll.
Mass Effect: Andromeda kenne ich nicht so gut, kam aber nicht sonderlich gut an.
Also, war deren letzter größerer Erfolg
Dragon Age: Inquisition?
Autsch, bereits neun Jahre her. Muss wehtun, nach all den Highlights
und Baldur's Gate I-II mit ansehen zu müssen, wie ein damals so kleines Studio ein jetzt diese Marke vor die Nase hält.
Aber eigentlich schreibe ich das hier nur, weil die Kritik der PC-Version von
Baldur's Gate III extrem gut ausgefallen ist und somit ein Ausnahmehighlight für alle potenziellen Zocker sein sollte.
Meine persönlichen Erwartungen könnten kaum höher sein und so werde ich mir extrem viel Zeit beim Zocken lassen und es Stück für Stück niederschreiben.
Tacho sagt bislang 13 Stunden in zwei Tagen, was für meine Verhältnisse sehr viel ist, und ich befinde mich noch immer in der ersten Siedlung, da ich jeden Stein umdrehe.
Sofort merkt man natürlich, welches Studio sich hierfür verantwortlich zeigt, und wäre die Welt nicht eine andere, man hätte es auch
Divinity: Original Sin III nennen können.
Für mich ist
Baldur's Gate an sich oder eben Dungeons & Dragons, aber absolutes Neuland und nehme es von daher dankend an.
Gewohnter Spielspaß in einer anderen (blutigeren) Verpackung = läuft.
Die Charaktererstellung hat mich dann geschlagene zwei Stunden gekostet und ich bin bei einem Tiefling, Klasse: Druide, hängengeblieben.
Druide eigentlich nur, weil ich sofort die Fähigkeit haben wollte, mich mit Tieren zu unterhalten und mich selbst in eines zu verwandeln.
Der Anfang war dann ausgesprochen stark und stellt durch die Inszenierung alles andere vom Entwickler meilenweit in den Schatten.
Abseits dessen mag ich, wie die Handlung seinen Weg findet.
Es klingt nicht wie die typische Heldenstory, sondern man ist erst nur einer unter vielen, der nach
Heilung sucht und sich mit Leidensgenossen zusammenschließt.
Habe im übrigen ein weißes Blatt als Charakter genommen.
Keine Ursprungsgeschichte und auch nicht The Dark Urge, den ich mir für einen zweiten Run aufbewahre.
Und dann meint man, man wäre relativ ausgefallen als Charakter und lande direkt in einer kleinen Siedlung voller Tiefling-Druiden.
Die beiden habe ich lieben gelernt.
Jetzt klappere ich Stück für Stück die Map ab und verbringe vermutlich wieder mehr Zeit als üblich in dieser überschaubaren Siedlung, bloß ist alles so hochwertig.
Egal wie wenig ein NPC zu sagen hat und damit meine ich wirklich nur einen Satz, man wechselt sofort die Sicht, ist voll drin im Geschehen, hat ein richtiges Gesicht vor sich plus erstklassiger Synchronisation.
Alleine das macht BG3 schon so hochwertig, denn nichts wirkt lieblos und so vergehen die Stunden im Nu.
Tagebuch ist bereits voll, die Gefährten interagieren endlich mehr miteinander als in D: OS und qualmt mir bereits der Kopf, da ich nichts übersehen möchte und schon überlege nebenbei Notizen zu machen, denn nicht alles wird als Quest im Tagebuch verewigt.
Wo ich hingegen schneller reingekommen bin, ist das Kampfsystem oder ist es einfach nur leichter geworden? Kein Plan, muss mich nur mit all den Fähigkeiten mehr vertraut machen.
Denn hier kommt mein bislang einziger Kritikpunkt: Ich bin noch nicht so vom Ringsystem auf der PS5 überzeugt.
Man hat nicht diese typische Fähigkeitenleiste, die praktisch mit Maus und Tastatur zu bedienen ist, sondern mehrere Menüs hintereinander, die ausschauen wie einzelne Ringe und etwas umständlich zu bedienen sind.
Hier muss ich unbedingt mehr Ordnung reinbringen und was habe ich rumprobiert, bis ich endlich das Diebeswerkzeug nutzen konnte? War eine ziemliche Fummelei.
Ansonsten ist die Steuerung mit Controller und der Sichtwechsel äußerst gelungen.
Ich wechsel immer so, wie es mir gerade passt, denn in der Vogelperspektive hat man die bessere Übersicht.
Was kann man sonst zur PS5-Version sagen? Habe einiges an Kritik gelesen über Ladezeiten von über einer Minute und Nachladen von Texturen.
Habe dann gestern direkt darauf geachtet und nein, ich kann das so nicht unterschreiben.
Ladezeiten bis zum Hauptmenü waren 22 Sekunden und der Spielstand war in 29 Sekunden fertig geladen.
Ist sicherlich nicht wenig, nur geht Larian hier finde ich einen guten Weg, den man bereits aus
Original Sin kennt.
Die große Map lädt etwas länger, dafür hat man sonst keine bis extrem kurze Ladezeiten.
Das wäre mir in
Pathfinder oder
Pillars of Eternity mehr als lieb gewesen.
Ständiges Nachladen von Texturen hatte ich soweit auch noch nicht, dafür ist mir das Spiel in 13 Stunden 1x abgeschmiert, was hoffentlich nie wieder vorkommt.
Und weil das hier sonst den Rahmen sprengt (oder meine Zeit), wieder eine kleine Auflistung von Dingen, die mir positiv aufgefallen sind:
- Verwandle ich mich in eine Katze, rennen mir die Kinder hinterher und wollen mich streicheln oder behalten.
- Verwandle ich mich in eine Riesenspinne, will nur das freche Banditen-Kind auch eine.

- Wie schmuggelt man jemanden aus der Siedlung? Lerne erst den Unsichtbarkeitszauber.
- Ein Eichhörnchen beißt mich und kann dann würfeln, ob der Geschicklichkeitswurf Erfolg hat und ich zutreten darf.
- Lass dich abends nicht von einem Vampir beißen und hoffe auf Selbstbeherrschung, denn Wiederbelebungszauber sind teuer und die Ausrede vom Vampir relativ fragwürdig.
- Gale sieht langweilig aus, hat aber einen tollen Humor und eine noch bessere Synchronstimme.
- Habe mein Haustier verloren und will es unbedingt wiederhaben
(das laufende Gehirn mit der Creepy Stimme), denn alleine die Idee ist der Hammer.
- Wenn kriminell. dann richtig. Unterstütze die Diebesgilde mit 20 Gold.
