Elden Ring
Titel |
System |
Start |
Finish |
Playtime |
Erwartung |
Wertung |
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Playstation 4 Pro |
26.02.2022 |
14.04.2022 |
144:58:56 Std. |
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Im passenden Thread wird ja seit Wochen heiß über das Spiel diskutiert und habe selber bereits ein kleines auf und ab der Stimmung durchblicken lassen.
So in etwa hat sich das bis zum Schluss auch bewahrheitet.
In den ersten 50 Stunden, was ja echt eine enorm lange Zeit ist, war ich davon überzeugt das beste Soulslike ever zu spielen.
Die riesige, trostlose Welt schaut fantastisch aus und lässt ein entdecken und erleben.
Gleichzeitig wird man nicht an die Hand genommen und kann sich austoben.
Als ich so zwischen 60-70 Std. war, fühlte ich mich leicht übersättigt von der ganzen Reise und habe eine kleine Pause eingelegt.
Direkt danach ging das weiter bis Stunde 100, wo ich nicht mehr von der Konsole wegkam.
Die letzten 44+ Std. waren dann Qual & Freude zugleich.
Zerfallendes Farum Azula & Miquellas Haligbaum sind nämlich so starke Dungeons, die ich gerne erkundet habe, so wie fast alle anderen Legacy Dungeons auch.
Der optionale Part kann sich halt sehen lassen und hat sich für mich das Spiel erst richtig durchgespielt angefühlt, nach dem ich jeden Dungeon abgeschlossen habe.
Gleichzeitig war mir die Open World ab dem Berggipfel der Riesen zu umfangreich und gerade die vielen Katakomben & Kristallhöhlen sehen alle gleich aus.
Man hat die lediglich anders zusammengesetzt, was ich als ziemlich faul empfinde und mir später ein gelangweiltes seufzen entlockt hat.
Das Gleiche gilt für die Gegnervielfalt.
Die ist ordentlich und sehen die Monster wieder verdammt cool aus.
Leider gibt es für ein so großes Spiel relativ wenige einzigartige Bosse.
Einige werden stumpf recycelt.
Und damit meine ich nicht 1-2x, sondern bis zu 3x.
Selbst ein Drache oder Riese hat vielleicht eine etwas andere Form oder Angriffe, bleibt dennoch der Kampf meist gleich und sind die Unterschiede marginal.
Elden Ring versteht es gut zwei Seiten einer Medaille auszuschöpfen und wäre für mich intensiver gewesen, wenn man es um gut 40 Std. reduziert hätte.
Auch in Sachen Story und Quests bin ich hier mittlerweile zu sehr von anderen Soulslikes verwöhnt worden.
Elden Ring fühlt sich für mich wie ein
Dark Souls 4 an.
Das ist an sich nicht verkehrt, mein letztes DS war vor 6 Jahren
Dark Souls 3, nur die Handlung präsentiert sich über Objektbeschreibungen.
Kann man gut finden und mag durchaus diesen geheimnisvollen Touch, den ja auch die gesamte Welt und die hübschen Zwischensequenzen hinterlassen, bloß für mehr kann ich mich nicht begeistern.
Ein Großteil der Objekte habe ich mir irgendwann nicht mehr genauer angeschaut und braucht ein solches Spiel für mich nicht zwingend eine tiefgreifende Story, selbst wenn das für mich ein Soulslike auf eine neue Ebene befördern würde.
Gleiches Problem mit den Quests.
Die haben mir bis auf die Ranni-Quest nichts gegeben.
Irgendwo mitten in der Open World steht ein NPC, der 2-3 Sätze von sich gibt und dann muss der wieder gesucht werden.
Das wiederholt sich etwas 5-6x, endet in einen Kampf und nennt sich dann soviel besser als das, was Ubi Schrott auf die Spieler loslässt.
Sorry, ich kann damit nichts anfangen.
Ohne Lösung kaum schaffbar, da man die meistens NPCs nicht selber findet und selbst wenn, die Erzählung ist ausbaufähig.
Nioh 2 hat mir in dieser Hinsicht besser gefallen und selbst da darf man nicht zu viel erwarten.
Nioh 2 ist auch mein Stichwort, wenn es um das Kampfsystem + Charakterentwicklung geht.
Denn es hat 2020 so mächtig viel Eindruck hinterlassen mit seinen zahlreichen Möglichkeiten.
Für mich eine Mischung aus
Sekiro und
Dark Souls.
Es spielt sich flott, gleichzeitig kann man alle möglichen Zauber wirken, sich verwandeln und jede Waffe muss gemeistert werden.
Da kommt
Elden Ring überhaupt nicht mehr gegen an.
Auch wenn ich meinen Spaß damit hatte und gerne Zeit in die Entwicklung meines Charakters gesteckt habe, so ein Magier-Build wirkt auf mich zu mächtig, während der Nahkämpfer schneller ins Gras beißt.
Nach
Sekiro wirkt das Kampfystem auf mich schlicht etwas träge, warum mir vielleicht deswegen die Kämpfe zu Pferd viel besser gefallen haben.
Immerhin hat man so eine frische neue Komponente ins Spiel gebracht, die ich gerne in Fortsetzungen erneut erleben möchte.
Also ja, es macht Spaß, Pferd und die Aschebeschwörungen sind interessante Neuerungen, doch mein Herz schlägt mehr für
Nioh 2.
Fazit: Manchmal konnte ich kaum glauben wie geil
Elden Ring ist.
Durch die fantastische Welt reisen und sich die ersten 100 Std. auf ein fettes Abenteuer einlassen hat was.
In seinen besten Momenten würde ich jedes überschwängliche Review der letzten Wochen sofort unterschreiben und im nächsten Moment hat es dermaßen viele Schwächen, die mich völlig aus der Welt gerissen haben, je länger die Reise dauerte.
Die letzten Spiele, wofür ich über 100 Stunden benötigte sollten erst gar nicht enden, während
Elden Ring mir im letzten Drittel etwas zu sehr auf die Nerven gegangen ist mit seinen zahlreichen Wiederholungen innerhalb der kleinen Dungeons und der Endgegnerauswahl.
Das Kampfsystem macht Laune, wurde von der Konkurrenz nur erbarmungslos überholt.
Und so zieht sich mein Eindruck durchs gesamte Spiel.
Ich habe es lieben gelernt und wird das eines der stärksten Games 2022.
Die völlige Begeisterung die viele haben, kann ich hingegen nicht teilen.
Denn die Konkurrenz empfinde ich als zu stark und würde in so einigen Punkten ein
Nioh 2 vorziehen, was mir noch sehr gut in Erinnerung geblieben ist.
Ende: Zeitalter der Sterne
Level: 171