Paper Mario: The Origami King
Vom 17.07-12.10.2020 - Fortschritt: Stunde 0-30
Mein erstes Paper Mario, welches ich durchgespielt habe.
Nach zwei erfolglosen Versuchen habe ich mich endlich durch einen der Teile gezockt und bin leicht genervt und irgendwo angetan gewesen.
Story ist typisch schnell erzählt.
Mario ist zu einem Fest eingeladen worden und stimmt etwas im Schloss nicht.
Der böse Origami King hat die Prinzessin an sich gerissen und verwandelt alles und jeden in böse spitze Origamis.
Mario flüchtet und holt zum Gegenschlag aus.
Im Schlepptau kommt Olivia mit, die Schwester vom Origami King.
Joa, Handlung fällt bei mir in die Kategorie: Für meine Nichten & Neffen perfekt.
Mir persönlich gibt die nicht viel und reicht bestenfalls für ein Augenzwinkern.
Das ist zwar nichts schlechtes, nur ich hätte gerne mal eine kindgerechte aber packende Story rund um Mario.
Vermutlich zu hohe Ansprüche, oder? Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Leider ist dieser Punkt einer der Gründe, warum ich so meine Probleme mit Mario und Co. habe.
Paper Mario ist lang, ganze 30 Stunden habe ich mich durch Gegenerhorden geschoben, viel gelacht und noch mehr entdeckt.
Mangelnden Umfang kann man dem Spiel wirklich nicht vorwerfen, denn hier fühlt sich alles nach einer Reise an.
Besucht in den Bergen einen Samurai-Festival-Park, begibt euch in die Wüste, kämpft auf hoher See gegen Monster und lernt verschiedene NPCs kennen, die euch manchmal im Kampf unterstützen.
Löst dabei kleine Rätsel und hüpft euch durch Dungeons.
Ja, dieses Mario ist wahrlich abwechslungsreich, nur leider viel zu lang.
Denn da man durch mangelnden Fortschritt durch gestrichene RPG-Elemente kein Level Up erzielt, sind die Fights irgendwann belanglos und spielt man ständig den Hol- und Bringedienst.
Hier hätte man gerne alles um gut 10 Stunden reduzieren dürfen, denn weniger ist manchmal mehr, wenn man den Spieler ohnehin nichts mehr zutraut, Nintendo.
Nicht jeder Zocker ist ein 8 jähriges Kind an dem man eine Lobotomie durchgeführt hat und wären einige Fähigkeiten in einem Level Up-System echt nicht zu viel verlangt gewesen.
Denn gerade das Kampfsystem hätte so viel besser funktionieren können.
Verschiebt die Arena und ordnet Gegner an um optimal Schaden zu erzielen.
Und bei den Bossgegnern (alles was der Büromarkt zu bieten hat) dreht man den Spieß um und dreht die Arena so, damit man zum Gegner gelangt.
Die Idee an sich ist so gut, nur leider anspruchslos und sollte man aus welchen Gründen auch immer hängen, kann man das Publikum bezahlen, damit die ein die Arbeit abnehmen.
Somit bekommt man nach jedem Kampf und überall auf der Welt Münzen hinterher geschmissen, die somit immer im Überfluss vorhanden sind und man sich wortwörtlich den Weg mit frei kaufen kann.
Fazit: Es reicht ein Sprichwort um dieses Spiel zu erklären: Außen hui und innen pfui.

Klingt vielleicht ein wenig drastisch, denn ich hatte durchaus meine Freude an Paper Mario, welches viel Witz, einen schönen Ost, super Optik und tolle Ideen bereithält, wenn es nur spielerisch nicht so übelst simpel wäre.
Hier hat man mit beiden Händen Potenzial verschenkt, was ich absolut nicht nachvollziehen kann.
Für Kleinkinder dürfte das Spiel eine Offenbarung sein, obwohl ich Nintendo wesentlich mehr zutraue.
Playtime: 30 Std.
Wertung: 
Nioh 2
Vom 03.04-16.10.2020 - Fortschritt: Stunde 9-89
Jetzt ist mein Sorgenkind 2020 dran.
Habe kein anderes Spiel dieses Jahr länger, geschweige denn intensiver gezockt.
Hatte mehrere Hänger über das Jahr verteilt und im Oktober dann richtig Gas gegeben.
Letzter Stand der Dinge war ein Zwischenfazit bei Spielstunde 29.
Eigentlich hat sich danach nicht mehr viel geändert, außer, dass ich weitere 60 Stunden investiert habe.

Bei Stunde 29 war ich bei Hauptmission 6 und wollte nicht glauben weitere 15 Hauptmissionen vor mir zu haben.
Doch jede einzelne Mission + zahlreiche Nebenmissionen haben Blut, Schweiß & Tränen gekostet.
Okay, vielleicht ein wenig übertrieben, ich kam besser durch als in Nioh eben weil ich mir alles gegeben habe, bis auf die letzten beiden Online-Missionen.
Und ja, es hat verdammt viel Spaß gemacht, aber es war alles sehr zeitraubend und dürfte da höchstens
Dark Souls 2 heranreichen.
Zwei Punkte die ich nach meinem Zwischenfazit revidieren muss:
1. Die Story wird ne Ecke besser.
Natürlich bloß auf Soulslike-Basis, aber die Richtung hat mir gut gefallen und ändert sich der witzige Unterton schnell.
2. Einige Missionen machen später gut was her.
Am Anfang wirken viele Missionen Trist, doch später nutzt man die Möglichkeit die Schauplätze zu ändern und ein nicht ständig durchs nächste Dorf zu treiben.
Hat dem Spiel gut getan, denn in den ca. ersten 10 Missionen hatte ich die Befürchtung von einer Klonmission in die Nächste geschickt zu werden.
Weitere Punkte wie das Talentsystem, Kampfsystem so wie die Charakterentwicklung ganz generell sind exakt so gekommen wie erwartet.
Es geht immer tiefer in die Materie, kleine Fehler bedeuten den Tod, es warten einige richtig harte Brocken auf den Spieler und trotzdem bin ich der Meinung das man solide durchs Spiel kommt.
Schwer ja, aber wer sich Zeit lässt und seinen Charakter vernünftig entwickelt dürfte einen regelrechten Flow entwickeln.
Ich bin bei all den Möglichkeiten aufgegangen und lasst
Nioh 2 seine Macken & Schwächen haben, aber das Kampfsystem ist perfekt.
Mir fällt kein intensiveres Soulsslike in dieser Hinsicht ein oder sollte ich vielleicht bald von einem Niohlike sprechen?
Magie, unzählige Waffen (die Sense ist mein Highlight

) + deren Haltung & eigener Talentbaum, die Yo-Kai-Form als kleiner Bonus, Wuchtkonter die ordentlich Schaden verursachen, Bomben, Gift, Fernkampfwaffen und, und, und.
Tobt euch aus, es lohnt sich.
Fazit: Wieder gibt es eine 3/5 für ein Soulslike, aber
Nioh 2 hat im Gegensatz zur Konkurrenz im diesen Jahr heftig an der Grenze zu einer 4/5 gekratzt.
Zusammen mit
Bloodborne &
Dark Souls 2 in meinen Augen die neue dreier Speerspitze im Genre.
Erstaunlich was für einen Sprung man zwischen den beiden Teilen hingelegt hat und selbst wenn ich ewig daran gesessen habe,
Nioh 2 ist geil, richtig geil.
Wer was anderes behauptet lügt, ist eine Hexe und sollte verbrannt werden.
Playtime: 89:11 Std.
Stufe: 129
Wertung: 

Ghost of Tsushima
Vom 17.07-25.10.2020 - Fortschritt: Stunde 0-55
Ein Spiel welches ich immer mal wieder wahrgenommen habe und mich nie ernsthaft mit beschäftigt habe.
Schuld daran dürfte das Thema Samurai sein.
Ist nicht so meins und dann ist alles realistisch gehalten mit einer riesigen Open World? Urks, klingt wie ein
Assassin’s Creed.
Leere Spielwelt, öde Story, Charaktere mit der Ausstrahlung einer Kartoffel und am besten alles gestreckt mit Sammelaufgaben in 100+ Spielstunden.
Trotzdem, Sucker Punch Productions saß daran und die haben mich damals mit
InFamous gekriegt.
Einen Vertrauensbonus habe in denen also gewährt und mir den Geist von Tsushima gekauft.
Die Insel gibt es im übrigen wirklich und hat man eine Geschichte dazu gestrickt wie man in der Rolle des Samurais Jin Sakai sind zusammen mit seinem Onkel und einer Armee sich den mongolischen Invasoren entgegen stellt.
Tja, es geht leider nicht gut aus für unsere stolzen Samurai und werden alle abgeschlachtet.
Jin überlebt schwerverletzt und schwört Rache.
Damit startet eine imposant erzählte Geschichte, die witzigerweise mich gar nicht vom Hocker hauen konnte.
Nicht falsch verstehen, man gibt sich wirklich Mühe, nur ist das ein ganz, ganz alter Hut und erinnert stark an
Assassin’s Creed.
Als man dann die Aufgabe erhält in den ersten Stunden Mitstreiter zu finden und für sich zu gewinnen, war meine Motivation ziemlich im Keller.
Sah echt die nächste tote Open World, die mich mehr verschreckt statt interessiert.
Doch mit jeder Stunde hat sich die Rahmenhandlung mehr und mehr in den Hintergrund verlegt, während man Jin Sakai und seine Gefährten immer weiter ausgebaut und besser kennengelernt hat.
Das war eine Entwicklung mit der ich nicht gerechnet habe, da Jin nicht gerade den tiefsinnigsten Eindruck in den ersten Stunden hinterlassen hat.
Und so wird der Titel "Ghost of Tsushima", immer mehr zum Kernpunkt des Spiels.
Es dreht sich vielmehr um den Ehrenkodex eines Samurais, den Jin befolgt und ehrt, aber im Laufe seiner Reise merkt, dass er zu etwas anderem werden muss, um die Invasoren zu stoppen.
Wie weit wird man gehen? Wie reagiert die Umwelt auf ein? Fragen über Fragen, die erstaunlich packend präsentiert werden und für mich die Rahmenhandlung mehr zum Beiwerk degradiert.
Ob das so gewollt ist? Keine Ahnung!
Während seiner Reise, unterteilt in drei Akte, erkundet man immer 1/3 der Insel, bevor man weiterkommt.
In welcher Reihenfolge man pro Akt vorgeht ist ein selber überlassen.
Man kann optionalen Kram erledigen und sind die Gefährten-Quests wirklich gelungen und umfangreich und möchte an dieser Stelle jeden Spieler die Masako Adachi-Quest ans Herz legen.
Die muss man erlebt haben wenn man von sich behaupten möchte das Spiel gespielt zu haben.
Das gilt unglücklicherweise nicht für die meisten NPC-Quests, die fast immer daraus bestehen Mongolen oder Banditen zu bekämpfen.
Die Mongolen sind der Teufel und müssen vernichtet werden, da der arme Japaner unter ihnen leidet.
Soweit so gut, nur fehlt es hier an Abwechslung und vor allem an Graustufen.
Andere Quests wie in etwa Piraten die ein Küstendorf angreifen, Mongolen die die Seiten wechseln, Nachbarn im Streit oder ein Bär der vielleicht eine Siedlung verwüstet, wären einige Ideen, um das Spiel etwas aufzulockern.
Davon fehlt leider jegliche Spur, dafür darf man einige Legenden nachjagen, was man gerne weiter hätte ausbauen können.
Natürlich sind einige wirklich gute Quests dabei, nur in der Summe finde ich das Ergebnis relativ schwach.
Hat man davon genug, kann man die Weiten Tsushimas erkunden und seid gewarnt, hier vergehen zahlreiche Stunden.
Es soll zwar eine Rüstung geben die das Aufdecken der Karte vereinfacht, bloß ist die mir durch die Lappen gegangen.
Hier zeigen sich die Schattenseiten einer Open World, denn ich wollte alles sehen und manchmal hat es mich tierisch genervt, da die Karte nur langsam aufgedeckt wird.
Gleichzeitig hat man es besser als die Konkurrenz gemacht.
So leitet ein der Wind zum nächsten Ort und wird alles in der Nähe was interessant sein könnte mit einem
? hinterlegt.
Jeden Ort den man daraufhin entdeckt und möge dieser noch zu winzig sein, kann man über die Schnellreise erreichen, was die Nerven schont.
Wenigstens lohnt sich die Reise.
Denn Tsushima schaut fantastisch aus.
An jeder Ecke kann man was entdecken und so folgt man manchmal einen Fuchs, um mehr Talismane ausrüsten zu können oder man sucht sich einen Weg zum nächsten Schrein, der zu einer richtigen Kletterpartie ausarten kann.
Davon genug? Kein Problem, nehmt ein Bad um eure Gesundheit dauerhaft zu erhöhen, widmet euch Haikus oder nimmt Mongolen im nächsten Dorf auseinander, denn die Möglichkeiten sind zahlreich.
Mit jedem Kampf erhält man Erfahrungspunkte, die sich in Form einer s/w Figur langsam auffüllt, bis man Skillpunkte erhält und man auf mehrere Skill Trees verteilen kann.
Die erworbenen Fähigkeiten machen Jin mit der Zeit zum wahrhaften Ghost oder Samurai.
Was man später im Spiel alles machen kann ist fies, richtig fies.
Schleicht euch an, köpft eure Gegner, vergiftet sie oder lockt sie in eine Falle.
Wem das zu hinterlistig ist kann den Samurai raushängen lassen, seine Gegner herausfordern und im richtigen Moment zahlreiche Gegner abschlachten und sich an mehrere Haltungen versuchen, womit man jeden Gegner kleinkriegt.
In einigen Fällen kommt es sogar zum Duell, wo die Kamera heranzoomt und man zeigen muss wie gut man mit seinem Schwert umgehen kann.
Diese Duelle wurden stark umgesetzt und verleihen dem ohnehin schon umfangreichen Pool von Möglichkeiten nochmals eine ganz eigene Note.
Fazit: Zäher Einstieg und dann nimmt Jin ein mit auf einer sehr persönlichen Reise rund um Ehre, Rache und zu was man in der Not werden muss.
Tsushima ist dabei ein weiteres Highlight und trotz gewissen Open World-Krankheiten wurde ein sehr schönes Spiel abgeliefert, welches die Playstation 4 für sich beanspruchen darf.
Playtime: 55:36 Std.
Wertung: 

