Mai-Challenge 2019: Rausgefischt
Hier wird nichts weggeschmissen! Welches RPG soll recycelt werden?
Die Umfrage geht bis zum 30.04.19:
Link zur Umfrage
Jeder Teilnehmer hat zwei Stimmen.
Sekiro: Shadows Die Twice - Wer lesen kann ist klar im Vorteil.
SEI EIN SHINOBI vom 25.03.-05.04.2019 - Fortschritt: Stunde 6-60
Da sind war nun, 54 Stunden, 1/3 weniger Haare, noch mehr graue Haare, einen defekten Controller und tiefe Ränder unter den Augen später.
Ich stehe vor dem Endboss, komme bis zur dritten Phase, beiße mir daran die Zähne aus und habe keine Lust mehr auf Sekiro.
Dabei bin ich selber Schuld! Kennt ihr die große Glocke im Sempo-Tempel? Ja? Die habe ich geläutet.
Bis dahin war das Spiel sehr fordernd, hatte aber meine Freude mit einigen Endgegnern, wie z.B. unseren kleinen Schmetterling.
Kurz nach dieser Glocke habe ich mich mit einem Uhu angelegt und ist das mein absoluter Hassgegner im Spiel.
Kein Fortschritt gemacht, ständig hat dieser One-Punch Uhu mit mir den Boden gereinigt und da offenbarte sich eine Schwäche in Sekiro, die mir in Dark Souls oder Bloodborne nie so aufgefallen ist.
Und zwar die Möglichkeit einen anderen Weg zu gehen und erst Stunden später einen weiteren Versuch zu wagen.
Nennen wir diese Situation mal eine Sackgasse.
Nach gefühlten 1000 Versuchen habe ich die Eule dann gerupft.
Meine Taktik: WEGLAUFEN VERDAMMT NOCHMAL!!! Und dann, wenn er seinen Vorwärts-Salto macht, schnell ausweichen und mit der sterblichen Klinge angreifen.
Natürlich nur 2x, sonst sorgt ein Angriff zum Tode durch Leichtsinn.
Kaum war dieser Part geschafft, laufe ich direkt in die nächste Sackgasse rein, in Form vom Corrupted Monk...
Irgendwann war jeder Boss, alle Kopflosen und bis auf zwei versteckte Mini-Bosse alles tot (den Dämon des Hasses hebe ich mir für ein NG+ auf), was Sekiro angreifen wollte.
Und dann bemerke ich durch Zufall im Menü, dass ich den Glockendämon nicht wieder deaktiviert habe.

Die letzten beiden Mini-Bosse waren daraufhin ein Witz und beim Endboss komme ich bis zur dritten Phase.
Puh, habe ich erwähnt, dass ich zuvor dank Drachenmaske unendlich viele Fähigkeitspunkte für meine Angriffskraft geopfert habe?
Die Urquelle ist ein toller Trainingsort, mit diesen Echsendingern, die mit ihrer Flöte Quatsch anstellen wollen.
Ein Hieb und die sind weg und schon ist man über 500 Punkte reicher.
Blöd nur, wenn man für den nächsten Fähigkeitspunkt 20.000+ Punkte benötigt.
Sehe zwar einen Fortschritt und könnte so immer weiter machen oder weitere male gegen den Endboss antreten, doch jetzt folgt erstmal eine Pause.
Vielleicht nur kurz, nur mir geht da momentan viel zu viel Zeit bei drauf.
Jetzt muss ich natürlich gestehen, dass für meine Doofheit Sekiro nichts für kann, aber betrachtet diesen Beitrag als mein Fazit zum Spiel, denn dieser eine Kampf wird meine Wertung nicht ändern, egal wie lange das dauern sollte, sofern ich vorher nicht ganz aufgebe.
Man merkt jedenfalls Sekiro an, woher es kommt und gibt es viele Parallelen zu
Dark Souls &
Bloodborne.
Das Kampfsystem ist zwar komplett anders, aber ich muss ein wenig vergleichen.
Denn ein dickes Plus sind echt die brachialen Schwertkämpfe.
Angreifen, ausweichen, blocken, kontern, die Prothesen nutzen (Feuerwerk 4Ever), all das fühlt sich lebendig an, treibt die Schweißperlen auf die Stirn und hat seinen Reiz.
Gerade gegen den Schmetterling wollte ich immer noch einmal antreten und hat jeder Gegner seine Schwächen mit denen man arbeitet.
Leider bin ich nicht sonderlich erfolgreich bei den Mikiri-Kontern und werde grün vor Neid bei all den talentierten Gamern auf Youtube (ich hasse euch, aus tiefstem Herzen) und wenn dann z.B. der Corrupted Monk direkt zwei Todesstöße kassieren kann, ist das zwar cool, für mich nur ein kleines bisschen zu wenig, in Anbetracht auf Dark Souls.
Vielleicht ist dieser Gedanke für viele verkehrt, von wegen falsche Erwartungshaltung usw. doch für mich ratet das zu sehr ins rumprobieren aus.
In Dark Souls wäre ich eine andere Route gegangen, hätte trainiert, mir neue Waffen oder Unterstützung geholt.
Das funktioniert in Sekiro bedingt, da mich diese Sackgassen mächtig ausgebremst haben.
Kleiner Trost waren die verwinkelten Gebiete, selbst wenn man diese schon kennt und sich freut, wenn man ein neues Objekt aufschnappt.
Das Stück, wo man die Burg verlässt, bis zur Eule, hat mir mit Abstand am besten gefallen.
Habe mich da regelrecht austoben können und selbst der scheiße werfende Affe war so erträglich genug.
Facettenreich sind die einzelnen Gebiete nämlich allemal und wenn war schon bei der Burg sind, musste man die mehrfach recyceln? Oder manche Bosse? War das wirklich notwendig? Warum keine frischen Bosse mit neuen Gebieten? Das ganze Endgame fühlte sich für mich nicht episch genug an und was bitteschön hat man sich beim Dorf Mibu gedacht? Folgt das noch in schön? Im selben Spiel kommt die Urquelle vor... peinlich.
Oder der Soundtrack. Ja, der passt wunderbar zum Spiel, ist aber nichts, was ich mir jemals privat anhören würde und genau das macht für mich einen guten Soundtrack aus, dafür ist die deutsche Synchro klasse geworden.
Warum ich gerade das erwähne? Weil ich in zahlreichen Kritiken gelesen habe, wie geil der OST doch wäre... soviel zum Thema Erwartungshaltung.
Weiterer Kritikpunkt war für mich häufig die Kamera.
Man wird dermaßen zugeballert mit Angriffen, dass die Kamera oft nicht mitkommt.
War manchmal in Dark Souls auch nervig, nur Sekiro ist deutlich schneller und habe ich schon die One-Punch Gegner erwähnt?

Desweiteren entlockt mir die Handlung höchstens ein müdes gähnen.
Ja, in manchen Szenen sticht Qualität hervor und erzählt die Welt einiges.
Aber wenn ich das bis auf den Kern runter breche, ist die in etwa so belanglos wie die von Nioh.
Eine gelungene Handlung schaut anders aus und gebe hier wieder Dark Souls Vorrang, da man sich hier erst gar nicht bemüht.
Außerdem sind die meisten normalen Gegner keine Herausforderung aufgrund von Schleichangriffe, aber dafür sind die so cool.
Ansonsten bin ich einmal in einem Zaun hängen geblieben und die PS4 ist 1x abgeschmiert.
Nichts tragisches, wollte das trotzdem erwähnt haben.
Fazit: Alles im allen ist Sekiro ein sehr gutes Spiel geworden und für mich das beste JRPG seit Jahren, dessen Titel
Shin Megami Tensei 4: Apocalypse vor über zwei Jahren für sich beanspruchen konnte.
Zwar kommt Sekiro für mich nicht an der Dark Souls Reihe oder Bloodboorne ran (alleine das Setting sagt mir viel mehr zu) und meine Erwartungen waren höher, aber das macht nichts.
Daumen hoch für
Sekiro Shadows Die Twice.
Gesamtwertung: 


Playtime: 65:45:57 Stunden