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  1. #11

    Marvel's Spider-Man: Miles Morales

    Marvel's Spider-Man: Miles Morales - Ich glaub, ich spinne.
    Vom 12.11-20.11.2020 - Fortschritt: Stunde 0-20

    Achtung, dieser Beitrag enthält Spoiler zum Vorgänger!!!

    Kann sich wer noch an 2018 erinnern?
    Als Insomniac Games ein Lizenzspiel veröffentlicht hat?
    Fröstelt es euch gerade ein wenig? Ja? Das liegt nicht an der kalten Jahreszeit.
    Ihr wisst schon, dass sind diese nie wirklich guten Games und all das sollte in einer Open World verpackt werden.
    Dabei ist alleine der Begriff "Open World" bereits ein Unwort.
    Schönerweise hat man mit Marvel's Spider-Man erneut abgeliefert und wer mehr darüber erfahren möchte, kann hier seinen Wissensdurst stillen.
    Für mich war Spider-Man eines der Spiele schlechthin 2018 und dann folgte im Sommer diesen Jahres ein leichter Dämpfer mit dem DLC.

    Jetzt, einige Monate später folgt die Fortsetzung Marvel's Spider-Man: Miles Morales für PS4 & 5.
    Und herrje, was war das ein hin und her?
    Erst wusste man nicht was das für ein Spiel werden soll.
    Ist es ein DLC? Ein Spin-Off? Eine direkte Fortsetzung oder ein etwas längeres Kapitel wie damals Uncharted: Lost Legacy von Naughty Dogs?
    Letzteres sollte angeblich der Fall sein und habe die ersten Reviews abgewartet.
    Joa, diese waren zwar positiv, dennoch soll Miles Morales ein wahnsinnig kurzes und dafür intensives Erlebnis sein, wofür man besser keine 60 Euro zahlt und wenn doch, dann lieber auf der PS5.
    PS4 ist gut, doch PS5 ist viel besser usw.

    Frage am Rande: WEN KÜMMERT'S?
    Meine Fresse, warum sind alle immer so versessen auf neue Konsolen?
    Die Freude darüber in allen ehren, aber bei jedem Wechsel und bei jedem Spiel, welches dann für die alte und für die neue Konsole erscheint, macht man immer ein Fass auf.
    Ich sag euch was, habe mein Internet ausgeschaltet, bin nach Gamestop, habe zwei alte Games eingelöst und für 9,99 zugeschlagen.
    Danach Zuhause meine PS4 Slim (ja, die Pro interessiert mich noch viel weniger) angeschmissen und in über einer Woche satte 20 Stunden und 30 Minuten in dieses angebliche 7 Stunden Spiel investiert.
    Erlebt habe ich kein DLC, kein Spin-Off, kein zweites Lost Legacy und erst recht kein Spiel, welches von der uralten, vorsindflutartigen Last Gen in Mitleidenschaft gezogen wurde.
    Vielmehr bekam ich eine direkte Fortsetzung mit einen frischen neuen Spider-Man serviert, die vieles richtig macht und sich höchstens gefallen lassen muss, dass nach zwei Jahren nichts mehr wirklich neu wirkt.



    So übernimmt man ca. ein Jahr nach Marvel's Spider-Man und pünktlich zu Weihnachten (im doppelten Sinne) die Rolle von Miles Morales.
    Wir erinnern uns, Miles Morales hat im Vorgänger seinen Vater verloren, arbeitete dann ehrenamtlich zusammen mit Tante May im Obdachlosenzentrum F.E.A.S.T., wird von einer genmanipulierten Spinne gebissen und offenbart sich am Ende Peter Parker.
    Diesen Faden spinnt man im DLC weiter, indem man als Spider-Man mehrere Telefonate mit Miles führt und Training einplant.

    Bevor es also losgeht an dieser Stelle gleich mein größter Kritikpunkt.
    Man hat nämlich das Gesicht von Spider-Man geändert.
    Statt John Bubniak, der vom Aussehen her perfekt zum 23 Jahre alten Spider-Man passt, hat man sich jetzt für Milchbubi Ben Jordan entschieden, der ausschaut, als wäre er nicht der Mentor von Miles, sondern deren Klassenkamerad. Wirklich schlimm dieser Jugendwahn.

    Jedenfalls möchten Peter & Miles einen Gefangenentransport überwachen, der mächtig schief geht und ein Wahnsinns Prolog abliefert.
    Hier zeigen sich gleich die Stärken vom Spiel, denn die gesamte Handlung wird filmreif inszeniert und stellt wieder einmal die letzten Filme in den Schatten.
    Mit Miles Morales hat man gleichzeitig einen für mich viel greifbareren Helden auf Konsole losgelassen, den man bei seinen ersten Schritte als Superheld über die Schulter schauen darf.
    Die Sprünge und Bewegungen sitzen noch nicht wie beim Original, es liegt etwas verspieltes in der Luft und will er alles und jeden gerecht werden, was natürlich nur schief gehen kann.
    Dazu folgt ein Umzug nach Harlem, die Mutter kandidiert für den Stadtrat & das Unternehmen Roxxons sorgt für Probleme im Viertel.
    Mentor Peter Parker macht Urlaub und Miles muss Weihnachten retten, zwar auch in rot, aber ohne Schlitten oder Bart.

    Okay, man kann der Story vorwerfen, alles würde immer exakt so passen, dass der Held einen persönlichen Bezug erhält.
    Kann sogar verstehen, wenn diese Herangehensweise einige Zocker mächtig stört, da vieles so gescriptet wirkt, was ich zumindest ein Stück weit von Spider-Man erwarte und insbesondere Miles gut steht, da man ihn so besser kennenlernt.
    Generell ist Miles Morales für mich der bessere Spider-Man, da sein gesamter Hintergrund mehr zum erzählen einlädt und besser ins New York der Gegenwart passt.
    Mit seinen afro-lateinamerikanischen Wurzeln und sein Wohnort in Harlem, einem Viertel, das seinen Ruf weghat, bieten sich erzählerische Geschichten über Rassismus oder Ungerechtigkeiten, die auf den Rücken der Einwohner ausgefochten werden.
    Ich sage nicht das alles genau so im Spiel vorkommt, aber zumindest angedeutet wird oder Potenzial für spätere Fortsetzungen bietet.
    Was ich aber sagen kann ist, die Handlung erreicht einen Höhepunkt nach dem anderen und gipfelt in einem Finale, wohingegen selbst der äußerst starke Vorgänger nicht gegen ankommt.
    Natürlich steht oder fällt dieser Eindruck, ob man was mit Superhelden anfangen kann oder eben nicht.
    Für mich ist das eine regelrechte Offenbarung, während mein Bruder zwar vom Erstling angetan war, aber bei Weitem nicht viel mit Superhelden oder Comics am Hut hat und so packte die Story nicht so extrem wie bei mir.



    Vom restlichen Spiel her bleibt das bekannte Prinzip erhalten und wurde vielmehr an vielen Stellen optimiert.
    Man hat diesmal eine App für eine bessere Übersicht der Nebenquests und fallen diese etwas hochwertiger aus.
    James Jonah Jameson motzt in seinem Podecast wieder munter weiter gegen Spiderman 1-2 und Manhattan fällt etwas kleiner aus, dafür erstrahlt alles im winterlichen Glanz inklusive Weihnachtsbeleuchtung.
    Die neue Deko kam mir gerade recht, denn zum 3x in zwei Jahren hätte ich eine 1:1 Umsetzung der Open-World nicht benötigt.
    Selbes gilt für die Revierkämpfe und dem Kampfsystem.
    Miles bringt einige neue Fähigkeiten mit sich, die die Kämpfe spaßiger machen und kommen jetzt nicht mehr Welle für Welle Gegner auf einen zu, sondern befindet man sich in größeren Areale, wo alle zu bekämpfende Gegner direkt sichtbar sind.
    Leises Vorgehen hat man zusätzlich verbessert, es gibt kleinere Rätsel und mehr Gebäude zum infiltrieren.
    Das ist Feintuning einer noch sehr frischen Videospielreihe, die gleichzeitig bereits jetzt mit Wiederholungen zu kämpfen hat.
    Denn so gut das Gameplay und die persönliche Ebene der Handlung funktionieren mag, so wirkt nichts davon mehr neu, da die Fortsetzung bloß zwei Jahren benötigte.
    Marvel's Spider-Man hat nämlich die größere Rahmenhandlung und den Vorteil eines Erstlings.
    Alles war neu, man erlebte Manhattan von oben und fühlte sich erstmals selbst wie Spider-Man.
    Dieser Zauber ist nur leider jetzt abhanden gekommen.



    Neben weniger Stadtteile hat man außerdem die Fähigkeiten, das max. Level und die Anzüge reduziert.
    Ist mir erst zum Ende hin aufgefallen, da man zwar weniger Spielereien zur Verfügung hat, dafür die neuen Fähigkeiten stärker ins Gewicht fallen.
    Die Venom-Angriffe haben's in sich und das max. Level von 20+ ist bei einem Spiel, woran viele keine 10 Stunden für brauchen, nur eine Zahl.
    Für alle die in 6-7 Stunden durch die Haupthandlung rasen ist das vielleicht ein größerer Kritikpunkt.

    Dann noch die vielen Anzüge die, egal in welchem Teil, extrem cool ausschauen.
    Und zu guter Letzt etwas, was ich Miles Morales richtig hoch anrechnen muss und zwar der Soundtrack.
    Musik spielt generell eine größere Rolle im Spiel, was unteranderem am Protagonisten und seine Hobbys liegt und hat man sich sehr vom Animationsfilm Into the Spider-Verse inspirieren lassen.
    Es gibt satte vier Songs (die seitdem auf meinem Smartphone rauf und runter laufen) plus den ohnehin starken OST, der dem vom Vorgänger zwar ähnlich ist, nur mit ein wenig mehr Hip Hop trumpft.
    Die hervorragende Synchronisation auf deutsch oder englisch (habe diesmal die Englische genommen, da mein Internet zu langsam für den Day-1 Patch war) runden das Gesamtpaket zum Thema Sound schlussendlich perfekt ab.

    Fazit: Habe nie mit einem so umfangreichen Teil nach nur zwei Jahren Pause gerechnet.
    Mit über 20 Stunden sind zwar 100% im Spiel erledigt, aber das ist für mich bei Spider-Man Pflichtprogramm.
    So habe ich den Kauf zu keiner Sekunde bereut und alleine von der Inszenierung her ist Spider-Man das bislang geilste Spiel im diesen Jahr.
    Habe wie vor zwei Jahren bei jeder Zwischensequenz mitgefiebert und sind mir die Charaktere echt nah gegangen, was mir nicht mehr oft passiert.
    Bei diesem Spiel hat sich Insomniac Games nicht ausgeruht, sondern konsequent verbessert um den Spieler etwas zu bieten, was lobenswert ist.
    Zwar fehlt jetzt der Wow-Effekt der Open World und fällt alles etwas kleiner aus, was für mich einen Punkt Abzug in der Endnote bedeutet, aber vieles macht Miles besser als Peter.
    Die Post-Credit-Szene lässt schonmal großes hoffen und Manhattan darf man gerne in der Fortsetzung weiter ausbauen, denn ein 4x brauche ich dieselbe Map nicht.

    Playtime: 20:30 Std.
    Stufe: 20+
    Wertung:



    Geändert von Ὀρφεύς (11.12.2020 um 01:02 Uhr)
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