@ IndependentArt
Danke für dein Fazit - und dass es so gut ausfällt, freut mich natürlich sehr. Ich denke, ich habe über die Jahre durchaus einen eigenen Stil ausgebildet, daher wird man meine Spiele selbst dann mir als Autor zuordnen können, falls mein Name mal nicht auf der Packung stände. Dazu kommt noch mein Interesse am zuweilen unscheinbarsten Teil des Tatentrios im typischen Rollenspiel: Reden, Kämpfen, Laufen. Ich nutze das Laufen nicht bloß als unumgängliche Wegeleistung, um vom Dialog zum nächsten Kampf zu kommen, sondern versuche, es als Welterkundungsangebot zu gestalten. Mit lockenden Möglichkeiten. Mit Interkationsofferten. Mit lauter Angeboten an den Spieler, die eigene Neugier aktiv mit einzubringen und entsprechende Entdeckungen machen zu können. In "Wolfenhain" habe ich das auch schon so gehalten, das führt ganz sicher zu Ähnlichkeiten im Spielerlebnis.
Darüber hinaus nutze ich gern auch die einschlägigen Möglichkeiten des Mediums Videospiel. In einem Roman hätte ich linear erzählt, wie sich die Helden nach dem Atomkrieg in der neuen Welt zu orientieren versuchten. Im Videospiel muss ich diese Orientierung dem Spieler gegenüber nicht nur narrativ behaupten, ich kann darüber hinaus gehen und sie als Spielerfahrung verankern, indem ich die Gebiete als offene Spielwelt arrangiere, deren Möglichkeiten sich der Spieler selbst erschließt. In Verbindung mit dem skizzierten Welterkundungsangebot kommt im besten Fall eine vergnügliche Mischung aus Erzählung und Spielmechanik zustande, die sich wechselseitig ergänzt.

Der Nachteil: Manchmal ist das Spiel so vollgepackt, dass ich nicht mehr alles im Kopf habe. Was für eine Lampe meinst du?