Eine der angenehme Seiten einer in Europa angesiedelten Endzeit ist die Abkehr von überstrapazierten Bildmotiven. Freiheitsstatue zerdeppert, Wolkenkratzer mal wieder geborstene Stümpfe, dazwischen die immergleichen Funktionsbauten mit flachem Dach und ohne Gesicht. Das ist nicht per se schlimm (ich gucke ja selbst mit unverwüstlichem Beharren solche Filme), aber ein gelegentlicher Ausbruch aus der Standardrotation kann der Postapokalypse neue Eindrücke abgewinnen. Belgien wird seit der Antike besiedelt und mit Eifer bebaut, es hält also genug zum kreativen Kaputtmachen bereit. Da bin ich gerade mit Freude dabei.
Hitze, Druckwelle und Strahlung sind ein vergnügliches Trio, die ich als Einwirkungsfaktoren dem Brüsseler Umland überstülpe und daraus möglichst unterhaltsame Konstellationen entwickle. Interessant wird es auch dann, wenn die Endzeit auf die Bausubstanz des Mittelalters trifft. Wie ist sie denn so, die Postapokalypse in einer Burg? In Europa ist eben auch das Zusammentreffen von modernen Gefahren in klassischen Rollenspielkulissen möglich, woraus ein ganz eigener Charme erwachsen kann.