Spiel Nummer 8: Demon's Souls. Ist das überhaupt ein JRPG? Nun, sicherlich nicht im klassischen Sinne, aber es ist aus Japan und ein RPG. Deswegen zählt das jetzt gefälligst!
Ich habe schon Dark Souls 1-3 gespielt, bei Demon's Souls aber dann erst letztens im PSN Sale zugeschlagen.
Das Gameplay ist ja vom Grundprinzip sehr ähnlich zu den Nachfolgern. Einige kleinere Unterschiede sind, dass man nach einem Tod direkt 25% der HP und einen Ringslot einbüßt, wobei letzteres nicht so schlimm ist, denn die meisten Ringe sind eh nicht so dolle. Außerdem gibt es klassische Consumables zur Heilung anstatt der regenerativen Estus-Flakons - das haben die Nachfolger dann besser gemacht. Ebenso wie das Leveln am Lagerfeuer, was es ja leider nur in Dark Souls 1 gibt.
Ansonsten gibt es noch das Tendency-System, welches vom Spiel aber gar nicht erklärt und von mir dann auch größtenteils ignoriert wurde. Ich mag es halt nicht die ganze Zeit mit Guide/Wiki zu spielen und selbst verstehen was da passiert halte ich für schwer möglich. Ich habe dann nur ab und zu nachgeschaut, welche Gegner ich wie am Besten für meine Waffenupgrades abfarmen muss. Apropos, dafür gibt es hier nicht nur die 2-3 Upgradesteine aus Dark Souls, sondern gefühlt 20 verschiedene, im Prinzip für viele der besseren Waffen eigene Steinsorten, was ein bisschen übertrieben und unnötig kompliziert erscheint.
Das allgemeine Kampfgameplay fühlt sich noch etwas träger an als in den Nachfolgern. Das merkt man dann insbesondere auch in den Bosskämpfen, den während es in Dark Souls dann mehr und mehr darum ging, die Patterns der Bosse zu lernen und dann geschickt auszuweichen, ist das bei Demon Souls eher selten der Fall. Stattdessen geht es meistens eher darum, überhaupt mal zu verstehen, was man bei dem Boss machen muss. Das ist irgendwo ein zweischneidiges Schwert, denn einerseits macht es fast alle Bosskämpfe einzigartig und erinnerungswürdig - andererseits ist es zuweilen auch frustrierend, wenn man einfach nicht rallt, was man denn nun gerade überhaupt machen soll, und dann wieder den langen schweren Weg zum Boss hinlatschen muss. Insgesamt haben mir die Bosskämpfe aber sehr gut gefallen, einige Highlights waren sicherlich der Tower Knight und der False King(mit seinem megafiesen Soul Level Drain - das muss man sich als Entwickler auch erstmal trauen).
Die Gebiete sind von unterschiedlicher Qualität. Der Boletarian Palace ist durchgehend ein sehr schöner, großer Level mit tollen Bossen. Stonefang ist ok, aber zuweilen etwas eintönig. Beim Tower of Latria ist das Prison of Hope klasse, der Rest ganz ok. Die Sturmwelt und die Sümpfe fand ich echt anstrengend - diese dummen Skelette und Rochen haben mich viele Nerven gekostet, und im Sumpf nicht rollen zu dürfen ist auch fies. Aber diese Frustration gehört eben auch irgendwie zu den Souls-Spielen.
Trotz kleiner Schwächen würde ich Demon's Souls knapp über Dark Souls einordnen - wobei Dark Souls da aber nur verliert weil es in der zweiten Spielhälfte stark nachlässt.
Interessant fand ich, dass sich Demon's Souls von den Welten und der Atmosphäre deutlich frischer anfühlte als Dark Souls 2 und 3, die dann doch ziemlich viel recycled haben.
Wertung: 8/10