Zelda hat mich lange beschäftigt gehalten, und dann war es auch direkt ein so umfangreiches Spiel, aber heute bin ich mit Dragon Quest VIII auf dem 3DS fertiggeworden.

Grafik & Sound: Der Stil der Charaktere ist serientypisch wieder sehr gelungen, und für ein 3DS Spiel gibt es grafisch nichts zu meckern. Die Musik ist für mich nicht so sehr herausgestochen, wobei mir das Battle Theme sehr gut gefallen hat. Und die serientypischen Soundeffekte dürfen natürlich auch nicht fehlen. Die Vertonung mit den verschiedenen Akzenten ist auch hübsch.

Story: Die Hauptgeschichte steht hier ja lange Zeit gar nicht so im Vordergrund, stattdessen tingelt man erstmal durch die Welt und löst hier und da die Probleme der Siedlungen. Das hat mir eigentlich ganz gut gefallen, denn die Story ist nicht unbedingt wahnsinnig fesselnd. Die meisten Hauptcharaktere wachsen einem im Laufe des Abenteuers schon ans Herz, besonders Yangus und Trode, einige bleiben jedoch auch eher blass bzw. einfarbig (Medea, Red).

Gameplay: DQ8 ist wirklich durch und durch ein sehr klassisches RPG. Das bedeutet: absolut klassisches, rundenbasiertes Kampfsystem (Yea) und eine Menge Standardkämpfe (Nay). Im Remake wurden wenigstens die Random Encounter durch sichtbare Gegner ersetzt, außerdem lassen sich die Kämpfe etwas beschleunigen. Besonders am Anfang, wenn man noch nicht so viele Zauber hat und das Grinding noch nötig ist, verbringt man trotzdem sehr viel Zeit im Kampfbildschirm. Das hat mich anfangs etwas genervt, sobald man dann aber das Schiff hat kann man sowieso besser mit Metallschleimen leveln und kann in den Dungeons dann den meisten Kämpfen aus dem Weg gehen.

Die Dungeons sind leider nicht besonders originell: oft gilt es nur darum, von A nach B zu laufen, gelegentlich eine Abzweigung zur Schatzkiste zu nehmen oder eine Abkürzung freizuschalten. Nur sehr selten gibt es einfache Rätsel - hier hätte mehr Auflockerung gut getan, gerade in einem 40+-Stunden-Spiel. Das Kartenfeature auf dem 3DS ist auch ein zweischneidiges Schwert. Einerseits ist es natürlich hilfreich zur Orientierung, andererseits nimmt es einem auch etwas den Spaß aus dem Erkunden heraus und macht die Dungeons noch eintöniger.

Die Bosskämpfe könnten auch etwas spannender sein. Ich hatte nur selten das Gefühl, dass man wirklich über seine Strategie nachdenken musste, um einen Boss zu schaffen. Und das obwohl die Charakterentwicklung größtenteils automatisch abläuft, sodass man durchaus mal einen Boss hätte einsetzen können, bei dem man bestimmte Zauber braucht um zu gewinnen. Am Anfang geht es eigentlich hauptsächlich ums Grinden, die Mitte ist dann die interessanteste Phase, und am Ende lernt man dann übermächtige Skills (Omniheal, Gigagash, Golden Oldies...) die das Spiel trivialisieren.

Der Rest besteht aus dem Üblichen: Erkunden von Dörfern, Shoppen für Items und Equipment, Looten von Kisten und Vasen. Außerdem gibt es einige schöne Sidequests wie Camerons Challenges oder die Monsterarena. Diese Teile des Spiels haben mir mit am Besten gefallen: den kleinen Substories der Ortschaften zu folgen, ab und zu ein Foto zu knipsen oder ein Monster zu rekrutieren. Die Menüs sind für den heutigen Geschmack zuweilen leicht frickelig, aber noch annehmbar.

Insgesamt ein sehr nettes klassisches, aber oft auch nur durchschnittliches RPG.
Wertung: 6/10

Ich glaube mit dem Teil 7 hätte ich wahrscheinlich weniger Spaß, denn nach dem was ich so gehört habe soll der wohl nochmal deutlich länger und eintöniger sein? Jetzt habe ich aber sowieso erstmal weniger Lust auf ein so langes RPG, weswegen als nächstes The World Ends With You ansteht.