Ich würde dem Wort Sympathie noch gerne das Wort Empathie hinzufügen. Ich muss einen Charakter nicht mögen, aber ich muss ihn verstehen, mich in seine Handlungsweisen hineinversetzen können. Empathie läuft darauf hinaus den Charakter zu verstehen und wenn ich das tue, dann gefällt mir die Handlung in der Regel. Die Standard-Tat die ein Held eigentlich macht und wir in der Regel einfach drüber hinwegschauen ist der Mord. Es wird so viel gemordet in Geschichten, aber wir lassen uns davon nicht beirren, weil wir verstehen warum es geschehen musste und wir es als OK absegnen. Empathie eben.
Ich denke auch das Empathie wichtiger ist als Sympathie. Wenn ein Hauptcharakter durch sein Wesenszug eigentlich unsympathisch ist, aber wir durch die Geschichte auf empathische Weise nähergebracht werden, so entwickeln wir automatisch eine Sympathie für ihn. Beispiele: Dexter aus der Serie Dexter. Eigentlich ein Psychopath, ein Serienkiller, aber wir erhalten Einblick in seine Kindheit, verstehen was mit ihm passierte, sehen ebenfalls das er nicht willkürlich mordet, sondern immer öfter moralische Wege geht...schwupps ist er uns sympathisch.![]()
Da ist noch das Wort "Held". Wir beschreiben viele unserer Hauptakteure mit dem Wort Held. Hängt wohl damit zusammen, das unsere Charaktere nach einer höheren Moral streben, nach einer Art Perfektion um die Ungerechtigkeit dieser Welt zu bekämpfen. Etwas zu dem wir aufblicken. Das sind für uns Helden, sympathisch eben.
Bei Makerspielen speziell fehlt oft eine Charakterentwicklung oder eine glaubwürdige Charakterzeichnung. Viele Charaktere sind einfach platt, keine Tiefe, kein Charakter erkennbar. Sie verhalten sich mal doof, mal belanglos, mal gut und überwiegend "standard". Zudem wird das garniert mit überdrehten NPCs a la "Hallo! Ihr seht so traurig aus! Hier ein Heiltrank!" oder unsympathischen Antagonisten a ala "Muhahahaha...Ich werde die Welt vernichten! Einfach nur so! Muhahahaha".
Wenn es gut gemacht ist, d.h. bewusst überdreht und mit Klischees bestückt, dann kann auch das unterhalten, aber wenn der Macher das ernst mit diesen Charakteren meint, dann kommt sowas ganz schnell in den Papierkorb.
Und Spiele im allgemeinen: Ja, Gameplay kann alles wettmachen. Ich nehme mal Super Mario als Besipiel (wie immer). Selbst wenn die beiden Klempnerbrüder rülpsende, furzende, aufs Spielfeld scheissende Klempner wären die fluchend durch die Gegend hüpfen, wären die Spiele Kult geworden (vielleicht sogar noch mehr
), weil das Gameplay einfach alles raushaut.




). Selbst wenn die beiden Klempnerbrüder rülpsende, furzende, aufs Spielfeld scheissende Klempner wären die fluchend durch die Gegend hüpfen, wären die Spiele Kult geworden (vielleicht sogar noch mehr 




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Das würde oft ja gar nicht zu deren Persönlichkeiten passen. Selbst Geralt tötet nur Monster, die eine Gefahr für Menschen darstellen. Die Aeriths und Yuffies töten vermutlich gar nicht, die hauen die Gegner nur kampfunfähig und sei es auch mit einer Supernova. Jetzt weißt du auch, warum die Gegner immer wieder respawnen. Solange ein Rollenspiel nicht den Gewaltgrad von eben The Witcher u. ä. hat, sehe ich dort nicht mal Mord und Totschlag. Außer in Cutscenes in unterirdischen Quellen. Das ist jetzt nicht ganz ernst gemeint, bevor jemand was sagt. Es sollte aber klar sein, worauf ich hinaus will. Niemand möchte liebenswürdige Charaktere als Schlächter darstellen, deswegen ist es unabhängig vom Spielerverhalten und der Spieldarstellung so gedacht, dass die Charaktere niemanden aus niederen Gründen töten. Alles andere wäre absurd.