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Thema: Ghostbusters (2016)

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  1. #1
    Irgendwie witzig wie sich Feministinnen über den "Nerdrage" aufregen und im Gegenzug kein Wörtchen darüber verlieren, dass Chris Hemsworth die sexistische "I'm hot but dumb as hell" Männerrolle verkörpert oder habe ich da was verpasst?
    Ich schaue mir den Film nicht einmal mit der Kneifzange an, dafür hat der Trailer alleine gesorgt (Sony dann mit ihrem Getue danach)...

  2. #2
    Sowas nennt man selektive Wahrnehmung.
    Ich schaue mir den auch nicht an, da sehe ich lieber den echten Ghostbusters Film.

  3. #3
    Zitat Zitat
    Irgendwie witzig wie sich Feministinnen über den "Nerdrage" aufregen und im Gegenzug kein Wörtchen darüber verlieren, dass Chris Hemsworth die sexistische "I'm hot but dumb as hell" Männerrolle verkörpert oder habe ich da was verpasst?
    1. Ich denke, du verpasst (oder übergehst) das grundlegende Konzept der Subversion. In der Kurzform: Das Untergraben von etablierten Normen, oftmals mit Humor. In diesem Bereich bspw. durch ein "Umdrehen" der üblichen Gender-Tropen, um aufzuzeigen, wie lächerlich diese sein können. Ist also definitiv eine bewusste und sicherlich feministisch motivierte Entscheidung gewesen.
    2. Kann man die Rolle trotzdem kritisieren, bspw. als Objektifizierung? Definitiv, schließlich ist es immer noch ein Sommer-Blockbuster, der gerade auch Frauen ansprechen soll, und da wird ein heißer Typ den Kartenverkäufen mit Sicherheit nicht schaden. Humor und Sarkasmus entschuldigen eben nicht alles (vgl. auch so Sachen wie Saint's Row oder Duke Nukem) und können sogar helfen, berechtigte Kritik abzuwehren (siehe Punkt eins? ).
    3. Auf der anderen Seite kann man sich streiten, ob "hot but dumb as hell" bei Männern überhaupt ein so dominanter Tropus wie bei Frauen ist. Wenn er das nämlich nicht ist, ist eine entsprechende Darstellung auch nicht zwangsweise genauso "schädlich", weil sie nur bedingt irgendwelche weit verbreiteten Vorurteile unterstreicht. Es gibt definitiv solche Charaktere, aber der typische "Schön-Tropus" für Männer ist ja dann doch eher der Gentleman, der definitiv nicht durch seine Dummheit besticht und auch allgemein nicht sonderlich negativ dargestellt wird (James Bond, Zorro etc). Man kann sich sogar streiten, ob "hot but dumb" bei Frauen überhaupt noch ein wirklich dominanter Tropus in Filmen ist. Ich denke persönlich, die meisten hübschen Frauen werden heute eher als "badass" dargestellt.
    4. Wenn man eine Kritik auf dieser Schiene anbringen möchte, kann man vielleicht eher sagen, dass die vier Hauptcharaktere im Film alle keine "klassischen Sexbomben" sind, was in einem Hollywood-Ensemble-Film, in dem zumindest ein solcher Charakter ja sonst SEHR üblich ist, auf seine ganz eigene Art und Weise die Verbindung von "hübsch" und "dumm" (und im Umkehrschluss "klug" und "hässlich") unterstreichen mag. Dann wiederum scheinen sie nicht alle klug zu sein, also was weiß ich.

    Also ja, interessanter und komplexer Sachverhalt mit vielen Seiten. Dass nicht darüber geredet wird, würde ich eher darauf schieben, dass sich der """Diskurs""" auf einer viel generelleren Ebene von "WÄH MEINE GHOSTBASTAS HNGH FEMINISMUS BOAH IHR RASSISTEN" abspielt. Auf "selektive" Wahrnehmung kann man es aber ganz bestimmt nicht herunterbrechen.

    Mal ganz davon ab ... seriously? Reden wir alle, die wir den Film nicht gesehen haben (Was interessieren mich Komödien und Ghostbusters? =.=) immer noch über eine etwaige feministische Ebene, Wochen nachdem er in den Kinos ist?

    we are the internet

  4. #4
    Hab den Film jetzt endlich gesehen, (Sonst erbarmt sich hier ja keiner, nichtmal Tufkas) und
    MEIN GOTT
    war das
    ELEND.



    Ich hatte diese Kritik vor ein paar Tagen schon einmal geschrieben, aber kurz vor'm Posten hat sich mein fugging Laptop aufgehängt und ihr wisst ja, wie das so mit Postings und Aufhängen ist. War alles weg. Holy crap, es ist, als hätte mich die böse Macht dieses Films aktiv davon abhalten wollen, diese, ähem, Kritik, zu schreiben aber dieses Mal bin ich vorbereitet: ich schreibe das Ganze im guten alten Editor! Nu macht euch auf was gefasst. Mio hat einen Kackfilm gesehen und ist in Rage-Laune. Ich versuch natürlich, so objektiv wie möglich zu bleiben, und diesem Haufen Tufkas-Dung noch irgendwie wat jutes abzugewinnen. Wird aber schwer, ziemlich sogar. Übrigens, Spoiler sind hier drin, die meisten unmarkiert, aber tut jetzt bloß nicht so, als würde ich euch das Erlebnis ruinieren. Ich bin ja eh der einzige, der den geguckt hat. Also, bei all dem Hass, den dieser Film schon so lange vor seinem Release abgekriegt hat (Und sämtliche daran beteiligte ebenfalls), hatte ich mich eigentlich fest entschlossen, wirklich neutral an das Ding ranzugehen und ernsthaft zu versuchen, dem ganzen etwas gutes abzugewinnen. Ich war der Meinung, vielleicht könnte es ja eine Riesenüberraschung setzen, und der Film richtig gut werden.

    Ja ja, ich und meine Naivität wieder, nä?

    Bringen wir's gleich ganz offiziell hinter uns: Der neue Ghostbusters ist eine absolute Katastrophe. Das Allerletzte. Purer Rotz, aber von der extraklebrigen Sorte. Ich fühl mich vollgeschleimt, sozusagen, and that stuff went everywhere by the way. In every crack. (Pun absolutely intended) Noch schlimmer fand ich dieses Jahr bisher nur Independence Day 2, der zielsicher und mit wehenden Amerika-Fahnen genau das erfüllt hat, was ich prophezeit hatte, nämlich seine eigene IP nirgendwohin zu bringen, sondern einfach nur den 20 Jahre alten Kack zu wiederholen. Aber whatever, hier geht's um Ghostbusters. Dass der Film (anders als Independence Day 2) wirklich versucht hat, das eine oder andere neu zu machen (Stichwort Girlgroup), wussten wir alle. Ich hatte kein Problem damit, dass wir hier ein rein weibliches Team bekommen, auch wenn ich mir lieber gewünscht hätte, dass sie ein "Die Fackel überreichen"-Szenario aufgegriffen hätten. (Then again hab ich mir eigentlich überhaupt keinen neuen Ghostbusters gewünscht, und der größte Rest der Welt wahrscheinlich auch nicht. Und ich bin obendrein noch nicht mal Fan der Reihe, was den Vorteil hat, dass ich das ganze wesentlich distanzierter beurteilen kann. Doch woran liegt es, dass der neue Buster-Film so mies ist? Liegt es an den Schauspielern? Liegt es am Regisseur. Nope.

    Es liegt am Drehbuch. Heiliges Kinojahr 2016, ist das kacke. Und damit meine ich nicht schlecht im Sinne von dumm, oder voller Fehler. Sondern schlecht im Sinne von NICHT WITZIG. Im Ernst, wer die Trailer gesehen, und dann gesagt hat "Fuck, irgendwie sieht das nicht lustig aus", der hatte verdammt noch mal Recht! Was musste passieren, dass ein Drehbuch für einen 140-Millionen-Blockbuster derart SCHEISSE und LANGWEILIG werden konnte? Insbesondere in der heutigen Zeit, wo Hollywood-Finanziers chronisch Angst um ihre Kohle haben, und normalerweise immer fünf mal drauf achten, dass das ganze am Ende wenigstens stimmig ist? Wieviele Leute müssen hier sich selbst belogen und weggesehen, oder vielleicht auch nur Angst vor Paul Feig gehabt haben, dass diese elende Stück Nachgeburt von einem Film so wie er jetzt ist, ins Kino kommen konnte? Wie sehr muss sich Feig selbst belogen haben? Denn er ist ja zu 50 Prozent an dem Script beteiligt gewesen.

    Feig, du Bauer! Was hast du getan?


    Kein einziger Witz in dem Ding zündet! KEIN EINZIGER! Nicht ein gottverdammter Lacher in einem fast 2 Stunden langen Film! Zugegeben, hier und da gab es einen Schmunzler meinerseits, den ich dann direkt ungläubig aufgesogen habe wie ein trockener Schwamm Wasser - "was war das, kann es sein?". Diese müden Entschuldigen eines Gelächters kann ich aber an drei Fingern abzählen, und für KEINEN dieser ultra raren Momente ist das Drehbuch auch nur entfernt verantwortlich. Paul Feig hat einfach ein, zwei gute Momente schön eingefangen, mit Schauspielerinnen, die gut aufgelegt waren. Aber wenn das Script dermaßen kacke ist wie hier, dann können auch vier mittelgroße amerikanische Comedians-...innen... nichts mehr reißen. Tatsächlich geht der meiner Meinung nach beste Spruch des ganzen beschissenen Films auf das Konto des New Yorker Bürgermeisters, und weil ich nicht will, dass ihr für diesen Scheiß Geld ausgebt, spoilere ich den jetzt. Mit Tags.

    Die eine Ghostbusterin mit den roten Haaren (Die mit "in every crack"...) versucht den Bürgermeister in einem Restaurant davon zu überzeugen, die Stadt zu evakuieren... Und natürlich weigert sich der Bürgermeister, und sie sagt: "Bitte seien sie kein Arschloch, bitte seien sie nicht wie der Bürgermeister aus Jaws!", woraufhin der Bürgermeister lacht und dann plötzlich total eskaliert "VERGLEICHEN SIE MICH NIEMALS MIT DEM BÜRGERMEISTER AUS JAWS!!!".... ja, ich weiß, kein Gag für die Geschichtsbücher, aber der Schauspieler, der den Mayor spielt, delivered die Line so gut, dass man wenigstens grinsen muss... Ich mein, der Bürgermeister aus Jaws ist halt schon ein echter Arsch! Ich hab gegrinst. Im neuen Ghostbusters. Wow. Verklagt mich.

    Jap, das ist das beste, was der Film in zwei Stunden zu bieten hat. Zwei langen, langen Stunden. Die vier Ladies, welche die Hauptrolle besetzen, geben sich redlich Mühe, man merkt, alle, die an dem Film mitgemacht haben, hatten Bock... Aber mit diesem Kackscript war das ganze Projekt schon von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Paul Feig, der ab jetzt besser bei der Regie bleiben und in jedem Schreibraum Hollywoods lebenslanges Zutrittsverbot bekommen sollte, hat den Haufen Schmodder zusammengepinselt mit einer gewissen Katie Dippold, die ihrerseits unter anderem für die Serie "Parks & Recreation" geschrieben hat. Obwohl die Serie Chris Pratt groß gemacht hat, hab ich jetzt, da ich weiß, dass diese Frau daran beteiligt war, keinerlei Interesse mehr, der Serie irgendwann mal eine Chance zu geben... und ach du Scheiße, ich lese gerade auf IMDB, dass sie an The Heat 2 schreibt. Na klasse. Aber zurück zum Film selbst. Lassen wir das Drehbuch, denn der Film hat auf so vielen Ebenen so viele andere Schwächen.

    Man merkt, dass Feig hier durchaus was neues liefern und eine große (obgleich ziemlich alte) IP mit Girlpower kombinieren wollte, denn der Film traut sich eben, diese Frauen als taffe, funktionierende Geisterjäger darzustellen, aber beachtet gleichzeitig auch, dass sie nur ganz normale Menschen sind. Feig schafft es ziemlich gut, die vier als Leute von Nebenan darzustellen, die selbst in diese Sache eher zufällig reinrutschen. Das hat mir gefallen, aber es war auch so ziemlich das einzige. Der Regisseur hat hier versucht, das genaue Gegenteil von den alten Filmen zu machen, in denen z.b. Akroyd's Figur von Anfang an auf Geister geschworen hat, und dann brabbelt "Ehhhh, ich hab es euch doch gesagt!" Dieser Minuspunkt der fehlenden Glaubwürdigkeit ist hier ausgemerzt. Zwei der Mädels (Die Crack-Frau () und die kleine Dicke haben auf der Uni zwar mal zusammen gearbeitet, und hatten sogar ein Buch über Geister geschrieben, aber die Idee dann verworfen, weil sie selbst nicht mehr dran geglaubt haben. Dementsprechend sind alle vier mehr oder weniger ziemlich überrascht, als sie ihren ersten Geist sehen, das beschränkt sich nicht nur auf Leslie Jones, die hier mit voller Absicht als schwarzes, dummes Mädel dargestellt wird, die wenig mehr kann als U-Bahn-Maps verteilen und Bibelsprüche rauszuhauen (Mir klingeln jetzt noch die Ohren von ihrem "OH HELL NAW, THE DEVIL IS ALAYEV"). Wenigstens ist sie aber nicht so unfassbar unsympathisch wie Holtzman, die blonde Tech-Geek-Tussie, die hier dermaßen am overacten ist, dass einem die Kotze im Strahl mit fünf Bar Druck zu den Ohren rauskommt.

    Und natürlich ergibt sich ein Problem aus der Idee, Frauen einerseits als die Helden einzusetzen, andererseits aber auch zu versuchen, sie wie ganz normale Leute von nebenan wirken zu lassen. Denn wie kombiniert man diese zwei gegensätzlichen Ideen, wie verknüpft man cool mit normal, lustig mit klug? Ganz einfach. Indem man sämtliche männliche Figuren, die auch nur einen Satz sagen dürfen, wie absolute Rollos inszeniert.

    Und ich meine, wirklich, wie absolut gehirnamputierte Schwachköpfe.

    Manche mögen dahinter feministischer Kalkül vermuten. Ernsthaft, ich hab da in den Weiten des Webs Sachen gelesen... Dagegen sind die Verschwörungstheorien bezüglich Illuminaten gar nichts. Nein, der Film verfolgt keine feministische Agenda, er stellt sich einfach ernsthaft hin und vermittelt die Botschaft, dass vier coole weibliche Ghostbusters in der Stadt sind, mit dem Kniff, alle Männer wie Vollidioten aussehen zu lassen! Weil, so kann man sich ja dann eher mit weiblichen Ghostbusters identifizieren, nä? Weil die die einzigen schlauen im Film sind, ja? Oh je, was ging nur in Feig's Kopf vor, als er das hier zusammengetextet hat. Beispiele für dumme männliche Rollen in dem Film? Es gibt so viele. Die prominenteste ist natürlich Kevin (Chris Hemsworth), der neue Sekretär der Busters, der so dermaßen
    dumm
    dargestellt wird, dass Hemsworth einem fast schon Leid tut (Obwohl man merkt, dass er Spaß beim Spielen hatte). Kevin ist der übelste Körperklaus, er kann nichtmal richtig das Telefon benutzen, er vergisst nämlich immer, mit wem er gerade geredet hat (Ein Running Gag des Films). Nicht selten landet das Telefon dann im danebenstehenden Aquarium. Auf mich wirkte seine Figur wie jemand, der sehr sehr sehr nahe am Autismus steht. Und das soll dann lustig sein? Andere Beispiele sind der verpeilte Inder, der Melissa McCarthy's Figur ständig Wantan-Suppe liefert, in der nie Fleisch drin ist (WAS FÜR EIN BRÜLLER, ODER LEUTE???? HAHAAAAAA), und dessen Moped dafür zur Strafe geschrottet wird.

    Den Bürgermeister hab ich schon erwähnt, der einfach Scheiße ist, weil halt. Deswegen funktioniert ja auch der Jaws-Witz so viel besser als der Rest von dem Kack, weil es da nämlich genau so ist. Dann laufen da noch irgendwo zwei FBI/CIA/FALUN GONG/Keine Ahnung-Agenten herum, die original gar nichts in dem Film zu tun haben, außer ständig zu sagen, dass die Ghostbusters lame und fake sind (Rieche ich hier etwa einen weiteren Witz über die wütenden Fans?), was dann auf einmal (auch dank des Bürgermeisters) ganz New York glaubt. Dann gibt es natürlich noch die Cameos der alten Ghostbusters, wobei Dan Akroyd als Taxifahrer zehn Sekunden lang witzig sein darf (Gute Szene #2 von 2 - 3). Sigourney Weaver wird auf die Mid-Credit-Szene verbannt, und ist nicht lustig, sondern im Grunde so wie am Anfang von Avatar, also ein Arsch. Ernie Hudson ist in der dritten einigermaßen lustigen Szene des Films zu sehen, die gleichzeitig die letzte ist, wo er als Onkel von Leslie Jones' Figur diese belehrt, dass man Leichenwagen nicht als Ghostbuster-Wagen benutzen sollte. Ha. Das schlimmste Cameo ist von Bill Murray, ihmsieht man seine Langeweile auf dem Set förmlich an, und fast scheint es, als hätte er aktiv mit versucht, den Film zu sabotieren. Er spielt einen "Ghostbuster", weil er Videos mit Geistern drin "bustet" und als Fake enttarnt (HAHA.) Er darf noch mal sagen, dass er nicht an Geister glaubt, bevor ein Geist den neuen Ghostbusters entwischt, und Bill Murray aus dem Fenster wirft, was den Mann tötet. Was wird hier also gezeigt? Der Film zelebriert richtig, dass er einen Reboot darstellt, die Taten und Erlebnisse der alten Filme haben nie stattgefunden, und Bill Murray sagt, dass Geister Schwachsinn sind (Was umso weniger Sinn macht, weil Dan Akroyd's Cameo trotz Taxijob bestens über Geister Bescheid zu wissen scheint), bevor Murray - und mit ihm sein Ghostbuster-Vermächtnis - ausgelöscht wird. Und die Macher dieses Films wundern sich, dass die Fans sauer werden?

    Und natürlich gibt es den Bösewicht. Oh fuck, der Bösewicht. Mann, war das übel. Nee, halt, stopp, der kriegt nen eigenen Absatz, so schlimm ist das.

    Der Bösewicht ist... ja, was ist er eigentlich? So recht weiß ich das selber nicht. Warum? Na, weil er nicht da war 98% vom Film. Kein Scheiß, der Typ ist einfach nicht existent. Moment, ich versuche das anders aufzurollen: Da ist dieser Typ, dem wir nach 40 Minuten das erste Mal begegnen, der Rowan heißt. (Gespielt wird er von Neil Casey, das ist Er sitzt in irgendeinem engen, kleinen Kabuff, wird angerufen, und die andere Stimme nennt ihn einen Idioten. Und dass er das Klo reinigen soll. Rowan guckt traurig, und darf sagen, dass die Erde bald gereinigt wird. Äh, ja. Ok. Die ganze Szene ist höchstens 20 Sekunden lang, und verrät uns nichts über ihn außer seinem Namen. Der Zuschauer darf sich jetzt also zusammenreimen, dass Sad Rowan der Bösewicht ist, weil er immer gemobbt wurde, einen einzelnen, bösen Satz gesagt hat und böse geguckt hat. Er ist wohl Hotelboy oder so, sehr spannend, das will ich sehen! Hollywood, was brauchen wir einen John Wick, der seinen alten Mafiaboss mit bloßen Händen zerboxt, wenn wir stattdessen fucking Hotelboys als Bösewichte haben können?! Und wie gesagt, mehr erfährt man nicht über ihn. Nach etwa 50 Minuten hat Rowan dann eine zweite Szene, die ebenfalls höchstens 20 Sekunden lang ist, wo er durch eine Menschenmenge bei einem Rockkonzert läuft, warum auch immer. Ein begeisterter Rockfan gibt ihm ein High Five. Was jeden anderen Gemobbten freuen würde, macht Sad Mad Rowan aber nur noch madder, sodass er sich zu einem zweiten Satz über die Reinigung der Welt genötigt sieht. Nach 50 Minuten wohlgemerkt. Nach 75 Minuten Film stellen ihn die Buster Girls dann in seinem Versteck (Wie sie ihn gefunden haben, hab ich schon vergessen), und Rowan präsentiert den Girls, dass er da unten jede Menge Apparate stehen hat, mit Geistern drin, die nur darauf warten, rausgelassen zu werden. Wie er die gebaut hat, oder woher er von Geistern weiß, oder was er eigentlich genau will, keine Ahnung, DENN WIR ERFAHREN JA NICHTS ÜBER IHN. Die Girls sagen: "Halte ein, böser Rowan, die Zolipei ist bereits auf dem Weg hierher!" Und das nimmt Rowan zum Anlass, sich umzubringen, indem er in eine Stromleitung fasst. Richtig, nach insgesamt drei Szenen und maximal eineinhalb Minuten Screentime stirbt der Charakter. Ja, und jetzt? Jetzt ergreift der Rowan-Geist von Kevin Besitz, dem Lauch. Kein Spaß, Chris Hemsworth übernimmt ab da sowohl die Rolle des Dödels als auch des Bösewichts. Da fragt man sich, hat Feig Neil Casey nichts zugetraut? Mein Gott, es ist, als würde er Casey mit voller Absicht in die Fresse hauen wollen, denn Hemsworth darf anschließend seine Muckis in die Kamera halten, und sie bewundern. Zwei Mal.

    "DU BIST SCHEISSE, CASEY, CHRIS IST VIEL GEILER ALS DU!!"

    Das war's. Den Rest übernimmt wie gesagt Hemsworth, bevor Casey, oder eher seine Stimme, am Ende zu nem riesengroßen Viech mutiert (Ein Spoiler, den ich euch erspare... ach scheiß drauf, es ist der Geist aus dem Ghostbuster-Logo), und jede Menge Geister beschwört, blah blah, habt ihr alles im Trailer gesehen. Das Finale ist sehr schön und hochwertig gemacht, bietet auch gute Action, ist aber zu kurz. Am Ende wird Geister-Rowan per Schuss in die Eier zum Platzen gebracht und gebustet. Die Effekte sind auch hochwertig, aber eben total übersättigt und offensichtlich. Mir persönlich machte das nichts aus, es hat nicht besonders gestört, man kann es gucken. Ich hätte es zwar anders gemacht (ALLES, meine ich ), aber egal.

    Ich hör jetzt auf, sonst kommen mir noch die Tränen. Ich bin wirklich offen an das Ding rangegangen, aber es hat mich zwei Stunden lang immer wieder in den Arsch getreten. Selten ist mir ein so unlustiger Comedy-Film untergekommen. Mir graut's vor den Sequels, die hoffentlich doch nicht mehr passieren, jedenfalls nicht mit diesem Regisseur und dieser Drehbuchautorin. Die Schauspielerinnen gehen alle klar, die trifft keine Schuld, außer die eine blonde da, die overactet. Die muss weg, oder noch mal Schauspielkurse belegen. Schlimm.

    1,5/10 Mio-Fäusten

    wegen nem schicken Finale und zwei, drei wenigstens hintergründig amüsanten Szenen. 10/10 would bang until it doesn't move anymore.



    Was für ein Scheiß.

  5. #5
    Wo hast du den Film denn gesehen? Bist du im Ausland? Kam der in der Sneak? Bis ich den Film nicht selbst gesehen habe, lese ich mir den Post nicht durch

  6. #6
    Zitat Zitat von Isgar Beitrag anzeigen
    Wo hast du den Film denn gesehen? Bist du im Ausland? Kam der in der Sneak? Bis ich den Film nicht selbst gesehen habe, lese ich mir den Post nicht durch

    Jau, wir waren die Woche in London, und ich dachte mir am Mittwoch, YOLO, why the hell not

    Mittlerweile frage ich mich, YOLO, why the hell

  7. #7
    Ich frage mich ernsthaft, wie man "bock" drauf haben kann den Film im Kino zu sehen.
    Aber Danke für dein Review, Mio. Nicht dass ich es gebraucht hätte. Den Film schaue ich mir nur an wenn der mal auf Netflix oder Amazonvideo auftaucht -> Kapitel geschlossen.

  8. #8
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    1. Ich denke, du verpasst (oder übergehst) das grundlegende Konzept der Subversion. In der Kurzform: Das Untergraben von etablierten Normen, oftmals mit Humor. In diesem Bereich bspw. durch ein "Umdrehen" der üblichen Gender-Tropen, um aufzuzeigen, wie lächerlich diese sein können. Ist also definitiv eine bewusste und sicherlich feministisch motivierte Entscheidung gewesen.
    2. Kann man die Rolle trotzdem kritisieren, bspw. als Objektifizierung? Definitiv
    Es ist ja nicht nur der Kevin-Charakter. Wenn alle Kerle entweder als inkompetente Idioten oder Ärsche dargestellt werden und dem Bösewicht in Riesenmonsterform am Ende dann noch in den Schwanz geschossen wird, finde ich das übertrieben. Subversion mit Humor hin oder her, dass das im Zusammenhang mit dem Film als Gesamtwerk bzw. auf der Meta-Ebene nicht gerade nett augenzwinkernd sondern ernst gemeint ist, haben die Verantwortlichen und das Marketing oft genug unterstrichen und damit für mich jede Berechtigung verspielt. Über ein bloßes Umdrehen der Verhältnisse geht das sowieso weit hinaus - ein Film dieser Größenordnung würde sich niemals trauen, das Gleiche mit dem anderen Geschlecht zu machen, nichtmal eine Komödie. Aus gutem Grund zöge das eine Welle der Entrüstung nach sich.

    Ich sehe das so: Two wrongs don't make a right. Zumal die beiden original Ghostbusters-Filme immerhin noch Dana UND Janine hatten, die beide diverse Qualitäten zeigten. Den neuen Film zu so einem oberflächlichen Statement verkommen zu lassen oder es zumindest als ein solches anzupreisen, trägt bei mir persönlich zwangsläufig dazu bei, den Unterhaltungswert zu zerlegen. Die vier Mädels, die einfach ihr Ding durchziehen, das wäre okay und genug gewesen, da muss man nicht noch die ganze dazugehörige Welt umkrempeln. Was das angeht hätte ich deshalb auch ein gemischt-geschlechtliches Team wie in den Ghostbusters Comics als wesentlich progressiver (und letztenendes fürs jüngere Publikum gleichzeitig als inkludierender) empfunden.
    Zitat Zitat
    4. Wenn man eine Kritik auf dieser Schiene anbringen möchte, kann man vielleicht eher sagen, dass die vier Hauptcharaktere im Film alle keine "klassischen Sexbomben" sind, was in einem Hollywood-Ensemble-Film, in dem zumindest ein solcher Charakter ja sonst SEHR üblich ist, auf seine ganz eigene Art und Weise die Verbindung von "hübsch" und "dumm" (und im Umkehrschluss "klug" und "hässlich") unterstreichen mag.
    Grade das ist imho aber positiv. Wäre schön, wenn Hollywood in solchen Blockbustern nicht ständig mit sogenannten Sexbomben arbeiten würde (denke auch nicht, dass die generell als dumm dargestellt werden). Jemanden wie Kristen Wiig halte ich für weitaus attraktiver und vor allem authentischer als so manches Gesocks, welches die Allgemeinheit mit dem Stempel "hot" versehen würde. Oder, um Mios Formulierung zu benutzen: "Ganz normale Menschen, Leute von nebenan" - bitte mehr davon. Nur müssten dann halt noch die Drehbücher was taugen...
    Zitat Zitat
    Mal ganz davon ab ... seriously? Reden wir alle, die wir den Film nicht gesehen haben (Was interessieren mich Komödien und Ghostbusters? =.=) immer noch über eine etwaige feministische Ebene, Wochen nachdem er in den Kinos ist?

    we are the internet


    Zitat Zitat von Mio-Raem Beitrag anzeigen
    Hab den Film jetzt endlich gesehen, (Sonst erbarmt sich hier ja keiner, nichtmal Tufkas)
    Danke, dass du dich so heldenhaft für uns geopfert hast *pat-pat*
    Zitat Zitat
    Ich hatte diese Kritik vor ein paar Tagen schon einmal geschrieben, aber kurz vor'm Posten hat sich mein fugging Laptop aufgehängt und ihr wisst ja, wie das so mit Postings und Aufhängen ist. War alles weg. Holy crap, es ist, als hätte mich die böse Macht dieses Films aktiv davon abhalten wollen, diese, ähem, Kritik, zu schreiben
    War es ein Sony Laptop xD ?
    Zitat Zitat
    Doch woran liegt es, dass der neue Buster-Film so mies ist? Liegt es an den Schauspielern? Liegt es am Regisseur. Nope.

    Es liegt am Drehbuch.
    ...da jenes von Paul Feig (zusammen mit Katie Dippold) geschrieben wurde, liegt es also doch irgendwie am Regisseur, der seine eigenen Szenen umsetzt ^^
    Zitat Zitat
    Sondern schlecht im Sinne von NICHT WITZIG.
    (...) Kein einziger Witz in dem Ding zündet! KEIN EINZIGER! Nicht ein gottverdammter Lacher in einem fast 2 Stunden langen Film!
    (...)Selten ist mir ein so unlustiger Comedy-Film untergekommen.
    Ich behaupte ja nach wie vor, dass das in erster Linie daran liegt, dass die Macher, insbesondere Feig, die Essenz von Ghostbusters bzw. das, was dafür sorgte, dass der Film damals so gut funktionierte, überhaupt nicht verstanden haben oder ignoranterweise null Bock darauf hatten und meinten, es viel besser und lustiger zu können. Ghostbusters (1984) mag zwar nominell als Komödie einsortiert werden, war aber viel mehr als das und wurde nicht als solche gefilmt. Die ganze Ästhetik war auf eine realistische, glaubwürdige Darstellung ausgelegt, durch die wir ihnen die Abenteuer-Fantasy-Horror-Elemente abkaufen konnten. Denn es ist wichtig, in so einem Film eine richtige Bedrohung zu haben, und das Finale ("Bist du ein Gott?" "Nein." "Dann STIRRRRB!!") finde ich in dem Setting bis heute aufregend und spannend. Der ganze Mythos wurde vorsichtig und mit Bedacht eingeführt - das gilt sogar ebenso für Ghostbusters II. Sowas erreicht man einfach nicht, indem man dem Schurken absolut keine Aufmerksamkeit, geschweigedenn Logik, zukommen lässt.

    Was das ganze so humorvoll machte, waren die Hauptcharaktere, ihr Zynismus, ihre lässigen oder durchgeknallten Sprüche, ihr Zusammenspiel in dieser real wirkenden Welt. Das ist der wichtigste Punkt, den sie für das Reboot hätten übernehmen sollen, anstatt eine oberflächliche Komödie draus zu machen, bei der alle Figuren Karikaturen sind, die sich wie in einem Cartoon anfühlen, und nicht wie der echten Welt entsprungen (im Ernst, was ich von einigen Nebencharakteren in den Clips gesehen habe - schließlich wurde per Werbung inzwischen bestimmt über die Hälfte des Films veröffentlicht - könnte von glaubwürdigem, menschlichen Verhalten kaum weiter entfernt sein).

    Ein paar der Scherze im Reboot scheinen auch auf Improv der Darsteller zurückzugehen. Doch das zündet so noch weniger, da man das Gefühl bekommt, sie seien eingeweiht, also "in on the joke". Da sind Sachen im Film geblieben, die jeder Regisseur mit Verstand rausgeschnitten hätte. Vermutlich war man so verzweifelt, dass alles, was irgendwie ansatzweise für komisch gehalten werden könnte, dringelassen wurde. Im Rahmen eines bodenständigeren, ernsteren Ansatzes, der sich auf die wirklich brauchbaren Lacher beschränkt, hätte sowas vielleicht eher gezündet.

  9. #9
    Zitat Zitat
    Es ist ja nicht nur der Kevin-Charakter.
    Mir und ich glaaaube (?) auch Gogeta-X, der den Film ja ebenso wenig gesehen hat, ging es jetzt spezifisch um diese Rolle und einen eventuellen Stereotypen dahinter. Mehr zu der Frage, ob der Film ganz allgemein als feministisch, sexistisch oder was auch immer verstanden werden kann, würde ich vielleicht sagen, wenn ich ihn doch irgendwann mal gesehen habe. Auf Hörensagen möchte ich mich bei solchen komplexen Fragen jedenfalls nicht verlassen. Eigentlich ist das selbst bei Hemsworth's Charakter schon ein bisschen zweifelhaft, weil sowas immer stark an der Durchführung hängt, wenn auch in einem kleineren Ausmaß als bei der allgemeinen Frage (einzelne Teile lassen sich leichter bewerten als ein großes Ganzes, was auch noch mal ganz eigene Probleme mit sich bringt). Da habe ich mich mal dann halt mal hinreißen lassen. :<

    Jedenfalls freut es mich, bei Mio zu lesen, dass er (Edit: Hemsworth! nicht Mio! xD) selbst offensichtlich Spaß daran gehabt hat. Was btw. nichts zur Frage tut, aber es freut mich einfach für ihn. ^^

  10. #10
    Wollte mich damit auch nicht festlegen, ob und inwieweit der Film deshalb insgesamt in eine bestimmte Richtung zu deuten sei, sondern nur nochmal unterstreichen, was diese Elemente (deren Existenz ich längst als bestätigt ansehe, sei es im Einzelnen über bereits veröffentlichte Clips, oder über die Berichte von unzähligen Rezensenten trotz unterschiedlichem Fazit - denke in dem Maßstab ist das mehr als bloßes Hörensagen) inklusive der offiziellen Darstellung damit machen, und was das für mich persönlich in Bezug auf Dinge wie Akzeptanz des Materials oder Immersion bedeutet. Ein namhafter YouTube Reviewer meinte zum Beispiel, dass es zwar stimme, dass alle Männer darin Idioten seien, aber das im Prinzip genauso für die Frauen bzw. für alle gelte - sowas mag etwaige Sexismus-Bemängelungen entkräften, macht aber den Film für mich keinen Deut besser, ganz im Gegenteil. Für ein endgültiges Resümee sollte man den erstmal gesehen haben, da hast du natürlich völlig Recht. Aber das mit dem hinreißen lassen kann ich halt auch ganz gut


    Freut mich ebenfalls, wenn Mio Spaß dran hatte, aber den Eindruck habe ich ausgehend von dem umfassenden Rant weiter oben ehrlich gesagt nicht unbedingt bekommen o_Ô Bin andererseits aber auch kein Mioxperte.

  11. #11
    Zitat Zitat
    Freut mich ebenfalls, wenn Mio Spaß dran hatte, aber den Eindruck habe ich ausgehend von dem umfassenden Rant weiter oben ehrlich gesagt nicht unbedingt bekommen o_Ô Bin andererseits aber auch kein Mioxperte.
    Den Satz von Cipo habe ich auch nicht verstanden? Höchstens Spaß am Schreiben der "Kritik"?

  12. #12
    Sorry, ich meinte Hemsworth, nicht Mio. XD

  13. #13
    Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
    War es ein Sony Laptop xD ?
    Nee, Fujitsu. Vielleicht sind die aber von den feministischen Sonyisten korrumpiert, infiltriert und gekauft worden.

    Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
    da jenes von Paul Feig (zusammen mit Katie Dippold) geschrieben wurde, liegt es also doch irgendwie am Regisseur, der seine eigenen Szenen umsetzt ^^
    Ja, der Gedanke kam mir im Nachhinein auch, allerdings habe ich ja auch in der Kritik geschrieben, dass es nicht so ist, dass Feig hier irgendwie filmisch totalen Rotz geliefert hätte, der Mann weiß schon, wie man einen stimmigen Film macht, aber das Drehbuch macht halt alles kaputt, weil es in keinster Weise funktioniert. Ich würde wirklich sagen, dass diese ganzen Ideen, alle Männer wie Spacken wirken zu lassen, sowie alle Witze, die das neue Team reißt, aus der Feder von Dippold stammen. Kann mich natürlich auch irren. Feig wirkt ohnehin ziemlich abgehoben und blasiert (Er ist der einzige Director, den ich kenne, der am Dreh grundsätzlich in Anzug und Krawatte auftaucht!), aber das muss ja nichts heißen.

    Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
    Ich behaupte ja nach wie vor, dass das in erster Linie daran liegt, dass die Macher, insbesondere Feig, die Essenz von Ghostbusters bzw. das, was dafür sorgte, dass der Film damals so gut funktionierte, überhaupt nicht verstanden haben
    Ja. Hier wurde etwas gedreht, wo man gesagt hat: Da sind Witze drin, und Geister, passt! Man hat sich null mit der Original-Materie beschäftigt, und wenn, dann auf eine so bösartige und zerstörerische Art (Stichwort: Murray's Cameo - natürlich ist auch seine Rolle im Film ein absoluter Depp), dass ein Shitstorm vonseiten der Fanbase nötig, verständlich und unausweichlich ist/war.

    Murray trägt im Film übrigens so einen Hut hier:

    ...und zwar so weit und schief in die linke Gesichtshälfte gezogen, dass man sein Gesicht kaum noch erkennen kann. Es ist total absurd, er sieht aus wie einer, der 20 Jahre in der Anstalt gesessen hat und sich jetzt ausprobiert. NIEMAND würde JE einen Hut auf diese Weise tragen, schon gar nicht einen mit so breiter Krempe, aber auch das zelebriert der Film, indem die Bustergirls ihn auf diesen blöden, schief sitzenden Scheißhut ansprechen (Weil er verdammt noch mal verdammt schief im Gesicht sitzt) und Murray dann sagt: "Meine Mama liebt es, wenn ich diesen Hut trage."

    Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
    was ich von einigen Nebencharakteren in den Clips gesehen habe könnte von glaubwürdigem, menschlichen Verhalten kaum weiter entfernt sein.
    Nenn mal ein paar, dann kann ich dazu vielleicht was im Kontext des gesamten Films sagen, ich habe nämlich schon wieder 80% von dem Rotz verdrängt...

  14. #14
    Zitat Zitat von Mio-Raem Beitrag anzeigen
    Nenn mal ein paar, dann kann ich dazu vielleicht was im Kontext des gesamten Films sagen, ich habe nämlich schon wieder 80% von dem Rotz verdrängt...
    Allen voran ist da natürlich Kevin selbst. Da fragt man sich, wie der alleine überhaupt überlebensfähig ist, denn das geht schon stark in Richtung mittelschwerer Intelligenzminderung bzw. einer Form geistiger Behinderung. Ich will wirklich niemandem auf die Füße treten, aber bei allem nötigen Respekt, ist einfach so. Der hat einen IQ der nicht weit über 60 hinauskommt, und man soll drüber lachen. Andererseits passt das nicht mit einer Handvoll Szenen zusammen, in denen er doch gewisse Kompetenzen zeigt. Also letztenendes einfach widersprüchlich und unrealistisch. Das ist es ja gerade, man kann hier nicht den Maßstab der Realität anlegen. Dieses Level von gezeigter Dummheit weist ihn eindeutig als Cartoon-Charakter aus.

    Ähnliches gilt mit Abstrichen für Bürgermeister Bradley (Andy García). Ebenfalls ein völlig überzeichnetes Klischee-Abziehbild, das sich quasi ausschließlich aus Inkompetenz und arschiger Zurückweisung von Verantwortung zusammensetzt. Wir reden hier wohlgemerkt nicht über irgendeine Stadt, sondern New York - jemand, der es bis auf diesen Posten gebracht hat, würde sich niemals so verhalten. Die Szene mit dem Jaws-Spruch erwähntest du ja schon.

    Lieferjunge Bennie, der immer zu spät ist, obwohl er direkt aus dem Stockwerk darunter kommt? Yeah, sure. Integrität geopfert, um noch einen lahmen Running-Gag mehr im Skript zu haben.

    Dann der Dekan Thomas Shanks vom Institut (Steve Higgins), dem es nicht reicht, die Protagonisten einfach nur zu feuern, sondern dabei noch kindische, beleidigende Gesten machen muss. Das ist kein Mensch. So reagiert kein Dekan, so reagiert niemand der erwachsen und in entsprechender Position ist, schon gar nicht gegenüber Personen, die er nichtmal kennt.

    Nicht einmal die Heldinnen sind frei davon. Bist ja selbst darauf eingegangen, wie stark McKinnon als Holtzmann overacted und zu flippig bzw. hyperaktiv rüberkommt. Habe oft gelesen, sie steche so sehr hervor, dass sie wie aus einem ganz anderen Film entsprungen scheint und eigentlich kaum reinpasst. Kannst du das bestätigen?


    Unterm Strich ist das der Punkt, der mich am meisten stört, schon seit die ersten Trailer liefen: Es fühlt sich nicht echt oder authentisch an. Sei es durch die Charaktere, die schwachen random Jokes, die oft nichts mit der Handlung zu tun haben, oder die Atmosphäre bedingt durch Sets, Farben und Effekte. Sicher war der original Ghostbusters auch nicht gerade ein ultra-realistischer Film, aber der ist neben den ganzen anderen besser gehandhabten Faktoren mit seinen Figuren nie dermaßen abgehoben - die wurden dezent überzeichnet, aber immer nur so weit, dass sie nicht ihre Glaubwürdigkeit innerhalb dieses Universums einbüßten. Insbesondere wenn man mal die Rollen einzeln vergleicht, fällt das auf (Janine versus Kevin, Clotch versus Bradley, Spangler versus Holtzmann usw.). Das war ein Spielfilm. Ghostbusters 2016 kommt dagegen von allem was ich bisher sah rüber wie ein fehlgeschlagener Sketch mit Überlänge oder wie ein Nickelodeon Movie. So fürchte ich, kann bei mir in diesem Fall weder der Humor zünden, noch Spannung aufkommen.

  15. #15
    Zitat Zitat
    Dieses Level von gezeigter Dummheit weist ihn eindeutig als Cartoon-Charakter aus.
    Und selbst das wäre noch eine harte Beleidigung für die echt tolle Ghostbusters Cartoon-Serie, über die ich überhaupt erst die Filme kennen gelernt habe. Wenn ich mir das hier alles so durchlese, scheint das wirklich ein Streifen zu sein, dem schon genug andere Leute eine Chance gegeben haben.



    Wie Cipo zu Recht anmerkt: Interessant das wir über diese Gülle überhaupt noch reden. Wären da nicht die IP und der selbstgerechte Anspruch (aus dem Marketing) wir hätten das hier womöglich längst schon ad acta gelegt.

    Ich werde mir bei Gelegenheit vielleicht mal wieder die Klassiker anschauen (und die Serie vllt. mal wieder schauen) Da hatte die Produktion hier vielleicht doch noch ihr Gutes

  16. #16
    Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
    Nicht einmal die Heldinnen sind frei davon. Bist ja selbst darauf eingegangen, wie stark McKinnon als Holtzmann overacted und zu flippig bzw. hyperaktiv rüberkommt. Habe oft gelesen, sie steche so sehr hervor, dass sie wie aus einem ganz anderen Film entsprungen scheint und eigentlich kaum reinpasst. Kannst du das bestätigen?
    Ja. Sie ist absolut furchtbar. Die gemäßigste vom Schauspielern ist Kristen Wiig, die sich wenigstens Mühe gibt, richtige Arbeit abzuliefern. Bei ihr gibt es auch einen Running Gag, dass sie auf Hemsworth's/Kevin's Muckis steht, was sie einigermaßen lustig rüberbringt. Insgesamt gefiel sie mir noch am besten, weil man wirklich merkt, sie versucht etwas mit dem Stück Scheiße von einem Drehbuch anzufangen, was draus zu machen. Mit Voranschreiten des Films kam es mir auch so vor, dass sie zunehmen verzweifelter wurde, weil sie die einzige war, die noch normal schauspielerte, und die anderen drei inklusive aller Nebenrollen total am Abspacken waren. Sie und Hemsworth taugen also noch am meisten, wobei Hemsworth halt ne richtig beschissene Rolle spielt.


    Melissa McCarthy ist so irgendwo im Mittelfeld, bringt die meisten schlechten Sprüche und Witze von allen, aber spielt insgesamt noch wie ein normaler Actor. Übel ist aber die Szene, wo sie kurz von Rowan besessen ist, was McCarthy so rüberbringt, dass sie sich wie ein kaputter Roboter bewegt und die ganze am Grinsen ist (Hat man schon in den Trailern gesehen, aber wird im Film bis zur Schmerzgrenze ausgereizt.)

    Leslie Jones als Patty ist dann schon ziemlich schlimm, was allerdings nicht an ihr liegt (Man merkt, sie kann auf jeden Fall was), sondern an der unfassbar undankbaren Rolle selbst, die ihr überhaupt keinen Spielraum lässt, was anderes zu tun als zu schreien/herumzufuchteln/abzuhauen/zu sagen, dass sie nicht versteht, worum es gerade geht - kurzum, etwas anderes zu präsentieren als das Klischee von der dummen schwarzen Baptisten-Tussi aus der Unterschicht, die ihre Lebenskraft im Glauben schöpft, und ansonsten nicht viel von der Welt versteht und auch nicht verstehen will, weil sie sonst überfordert wäre. Würg.

    Ganz hinten steht Kate McKinnon, die null in den Film reinpasst, weil ihre Figur nicht ihren "Humor" in verrückten Dialogen oder so schöpft (Weil eine kluge Ingenieurin ja normalerweise sich so verhalten würde, dass sie andere mit ihrem Technobabbel irritiert, oder so), sondern indem sie Holtzman wie eine Hyperaktive auf Drogen und extra viel Kaffee porträtiert , die sich keine Sekunde konzentrieren kann, und selten mal aufpasst, wenn was wichtiges besprochen oder getan wird (Stichwort: Die Bustergirls sind einem Geist auf der Spur, und sie setzt einen Hut mit Perücke auf, und fragt, wie das aussieht - WTF). Und auch allgemein schauspielert sie total übertrieben, dass man sich fragen muss: War das Feig einfach egal, oder hat er's nicht gemerkt? Manchmal sind es nur Kleinigkeiten, sie kaut während eines Gesprächs einen Kaugummi, und schmettert mit ihren Zähnen so übertrieben darauf herum, dass es aussieht, als wäre es ein Riesenbonbon, aber kein Bubble Gum. Kein Mensch würde in Echt so einen Kaugummi kauen - dass jedes Mal der Mund weeeeit auf und zu geht, und McKinnon macht das auch sicher selbst nicht so. Ich kann mir solche Szenen nur mit absolut fehlendem Talent erklären, das man auf jeder Laienbühne ausbuhen würde. Leider gibt's von der Szene kein GIF bisher. Wenn es doch gelegentlich mal passiert, dass so eine Szene kommt, wo sie die anderen Busters mit Techverständnis beeindruckt, dann ist das Gegenüber in 90% der Fälle Leslie Jones, die dann guckt wie eine Kuh auf der Weide, und dann sagt: "Versteh ich nicht, los geht's"

    Ich hab mal ein paar GIFs von ihr rausgesucht. Wie gesagt: Mal es ist einfach totales Overacting oder ihr jeweiliges Gehabe hat nichts mit der jeweiligen Situation zu tun und wirkkt total random, als hätte sich Feig gesagt "Wenn wir genug davon sammeln, kriegen wir die zwei Stunden auch voll". Himmel, lass Talent regnen.


    Aber wenn man sich mal GIFs von ihr aus ihrer Zeit bei Saturday Night Live ansieht, merkt man: Die ist wirklich so drauf. Oder eher: Sie schauspielert wirklich so. Hoffnungslos übertrieben - das provoziert mit einem guten Script (!) in kurzen (!!!) vSketches vielleicht mal nen Lacher, funktioniert aber in Filmlänge nicht im Geringsten, sondern ist einfach nur erschreckend schlecht und cringeworthy. So jemand hat auf der großen Leinwand nichts verloren, zumindest so lange nicht, bis er richtige Acting Kurse gemacht hat. Rumhampeln allein macht dich nicht zum Schauspieler.

    Dazu bietet einem der Film dann noch solche Szenen hier:

    Wir können wohl froh sein, dass hier auch ein weibliches Extra zu sehen ist, das sich total dämlich aufführt - und nicht wieder nur Kerle, wobei da auch wieder genug drum herum stehen, die alle den Geist sehen, und keiner in der ganzen Halle rafft es. Die Szene wird auch bis an die Schmerzgrenze getrieben, Leslie Jones tastet sich da ne gefühlte Ewigkeit durch's Publikum und alle gucken nur. Frag mich übrigens nicht, wieso der Geist wie ein Drache aussieht - erklärt wird das nämlich nicht, aber das hat ja wohl auch keiner erwartet, oder? Einfach ein random Production Design, das Feig ausgewählt und eingebaut hat. Dass ein Fabelwesen hier absolut keinen Sinn macht (Schon weil es das einzige im ganzen Film ist), war für ihn kein Grund, es nicht zu tun.

    Dann gibt's noch das:

    "Okay Kristen, jetzt tust du so, als wäre der grüne Tennisball in deiner Hand eine Pistole, und du flippst sie jetzt so um den Finger. Das machen wir dann später als Effekt, ok?"
    Ergebnis: Hilariously bad animation of wobbly gun is hilarious. And bad.
    Oder sowas hier:

    Grrrrreeeeeeeeen Scrrrrreeeeeeeeeennnnnn.


    Das da bin eigentlich ich, auf dem Weg ins Irrenhaus. JUST WHY DID I WATCH THIS MOVEH

  17. #17
    Der Spiegel ist der Meinung das der Film tatsächlich gut ist und eine gute schauspielerische Leistung hat. Alle Kritiker sind selbstverständlich keine Fans der alten Filme sondern Sexisten. Na klar.

  18. #18
    Zitat Zitat von wusch Beitrag anzeigen
    Der Spiegel ist der Meinung das der Film tatsächlich gut ist und eine gute schauspielerische Leistung hat. Alle Kritiker sind selbstverständlich keine Fans der alten Filme sondern Sexisten. Na klar.
    Ich bin ehrlich gesagt nicht mal sicher, ob man Fan der alten Filme sein muss, um das... nunja nicht so toll zu finden.

  19. #19
    Zitat Zitat von KingPaddy Beitrag anzeigen
    Ich bin ehrlich gesagt nicht mal sicher, ob man Fan der alten Filme sein muss, um das... nunja nicht so toll zu finden.
    Ich beweise das Gegenteil

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