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Thema: [Gestrandet] - Episode 1 - Bruchlandung (Tag 1)

Baum-Darstellung

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  1. #11


    Richard war zu müde, um den harten Kerl zu markieren und sog scharf die Luft ein, als seine Bandkollegin ihm die Hand verband und mehr aus Frust und Schmerz denn wirklich aus Abneigung stichelte er in ihre Richtung.
    "Wenn deine Hilfe so aussieht, muss ich wohl verbluten", die Retourkutsche kam sofort und Richard fixierte den Blick wieder auf seine Hand und ärgerte sich als Sportler, der Wettkämpfe liebte, dass ihn ein Stück Blech bezwungen hatte und er Bree keine Hilfe sein konnte. Gerade ihr. Der Ärger fachte seine Streitlust wieder an.

    "Musst du mich unbedingt mit DEM Stück Stoff verbinden, auf das deine ganzen Liebhaber abgespritzt haben?", grinste er gespielt, obschon seine Augen den Schmerz gerade verrieten.
    "Wenn du mir sagen kannst was das für ein Kleidungsstück ist, dann steht es 1 zu 0 für dich.", sagte Brix und schlang einen weiteren Knoten um die Hand. Auch wenn sie sich aus Sport nichts machte, sie wusste, dass Richard mit seiner gradlinigien und fast einfach zu durchschauenden Art sofort drauf anspringen würde.
    "Socke!", kam auch vom Sportler sofort wie aus der Pistole geschossen und unterfüttert mit dem Brustton der Überzeugung und Brix musste fast laut lachen, so falsch war die Antwort.
    "Das ist eine Netzstrumpfhose...", sagte sie mit einem deutlichen Augenrollen und schloß die Behandlung ab.
    "Und, wie sagt man?", stichelte sie und legte abwartend den Kopf schief. "Zu was?", kam von Richard, der eindeutig wusste, worauf sie hinaus wollte und sich diesmal dümmer stellte als er war.
    "Was sagst du denn zum Beispiel wenn du mal einen Ball im Football abbekommst?"
    Richard Züge erhellten sich. "Ach so, du meinst: Guter Pass."

    Richard wurde plötzlich klar, dass es genau diese Illusion von Normalität, das simple Vorhandensein dieser Person, die er nun schon so lange kannte, und die gegenseitige Abneigung, die ihm in dieser Sekunde geholfen hatte, seinen Puls zu beruhigen. Er war für den Bruchteil einer Sekunde dankbar und sehr froh, dass Brix nicht nur überlebt hatte, sondern auch, dass er sie kannte und sie hier bei ihm war. Er wollte gerade zu einer in seinen Augen sehr klugen und eloquenten Erwiderung anheben, als ein Schatten auf die beiden Sitzenden fiel.

    In diesem Moment hörten sie eine geflüsterte Stimme: "Brittney, Richard...". Leise und gebrochen.

    Brix und Richard erkannten sie sofort als die Stimme von Bree und schlagartig wurde Beiden bewusst, dass sie vielleicht schon ein paar Sekunden hier stand und sich gestritten hatten, während sie mit dem Leben gerungen hatte. Trotzdem waren Beide sofort auf den Beinen und während Richard den ersten Impuls - sie fest zu umarmen - widerstand, weil er nicht wusste, wie sie auf ihn reagieren würde, hatte Brix deutlich weniger Probleme damit.
    Fest schloss die das einzige Bandmitglied, das sie ein wenig mehr leiden konnte in die Arme und drückte sie an sich - eine starke Geste der Rebellin, die Bree noch lauter, doch auch befreiter schluchzen ließ.
    Richard stand daneben und erkannte nun zum ersten Mal das miese Gefühl des "fifthwheeling" und nahm den Arm, mit dem er Beide umarmen wollte, wieder herunter.

    Er war unglaublich froh, dass es Bree gut ging und ärgerte sich nicht nur als Sportler, so wenig zur Rettung beigetragen zu haben und über diesen Ärger sah er sich um und suchte nach dem Feuerwehrmann, um weitere Instruktionen zu erhalten, doch dann kam die Hand von Bree angeschossen und ergriff die Seine. Unerbittlich zog sie ihn heran, in die Umarmung hinein, suchte auch seinen Halt und verband die Drei zu einer kleinen Insel des Trostes, für eine Sekunde wenigstens.
    Richard Arme lagen nur halbherzig auf den Schultern der beiden Mädchen, doch trug ein Windstoß die schwarzen Qualmwolken zur Seite und der Sportler konnte Amy erkennen, die dort saß und neben einer anderen schönen Frau kniete. Sie lebte, das war alles, was für Richard zählte und mit leicht bebender Stimme flüsterte er: "Amy lebt." Und dann drückte er die Beiden fest an sich und konnte sich ebenfalls eines kleinen Tränchens nicht erwehren.

    Geändert von Daen vom Clan (26.04.2016 um 19:39 Uhr)

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