Um meinen Bruder zu zitieren: nicht der Film, den wir gebraucht haben, aber der Film, den wir verdient haben.
EDIT:
So, bin nach gestern noch einmal in mich gegangen und würde dem Film vorerst 9/10 geben. Allerdings habe ich Episode 7 auch nach ein paar Tagen noch einmal abwerten müssen, da er mit nem objektiven Blick nicht mehr so gut *hust* remake *hust* war.
+ es war vom Look her EXAKT ein Star Wars Film, wie ich ihn mir immer gewünscht hab. da gab's nichts zu bemängeln, außer, dass es vielleicht sogar ein bisschen zu viel des guten war. Dadurch nicht schlechter, aber es gab einfach soooo viele typische SW-gritty-Aliens, dass man die, die man gesehen hatte, irgendwann nicht mehr wirklich verarbeiten kann.
+ düster und kompromisslos. gab wirklich selten so viel Gewalt in einem Film. und vermutlich ging mir die Zerstörung von dieser Ganovenstadt noch näher als damals die von Alderaan
+ alle sterben. TOP! hätte nicht damit gerechnet und der Film hätte fast noch was zerstört, wenn Jyn überlebt hätten oder sie sich am Ende auch nur geküsst hätten. so muss es sein.
+ geiles dreckiges Dutzend Flair. Vom Mönch über den Droiden. Fühlte sich gut an.
+ endlich mal neue unverbrauchte Filmwelten (abgesehen vom ersten Drittel, wobei diese Stadt da Mos Eisley den Rang als abgefuckteste Stadt abläuft)
+ ein wirklich exzellent besetzter Bösewicht, der vor allem gut mit seiner Motivation und Fähigkeiten zwischen die anderen beiden Überbösewichter Torkin und Vader integriert wurde. dagegen ist General Hux so eine Lachnummer. auch der Blick in den Todesstern als er stirbt.
+ der Gänsehaut-Epilog!!!
+ eine grandiose Weltraumschlacht (vermutlich die beste der Saga). zwei Sternenzerstörer, die in einander geschoben werden? Hell Yes! Und dann noch die Rebellenraumschiffe, die zu spät in den Hyperraum springen und deswegen gegen den anderen Sternenzerstörer krachen
+ es wurden auch mal die bösen Seiten der Rebellen ausgelotet und verständlich gemacht, aus welchen Gründen sich welche der Rebellion abwenden
+ die Erklärung, warum der Todesstern seine Schwachstelle hat: Deluxe!
+ AT-AT, die im Nebel wandern!!
- es gab ein bisschen zu wenig von Jyn. am Ende war sie ja nur ner emotionale Motivator der Maschine, aber man sieht sie mMn nicht genug Kämpfen und ich hab mir auch noch gehofft, dass sie
- CGI Fanservice ist vielleicht noch 5-10 Jahre zu früh, um auch mich zu überzeugen
- ich mochte nicht, dass das Rogue One Thema auf dem originalen Star Wars aufbaute. dagegen hab ich grundsätzlich nichts einzuwenden, aber man konnte wirklich hören, wie hilflos Giacchino dem Originalscore gegenüber stand. (bin auf Deine Meinung gespannt, wenn Du das hier liest, Enkidu!) indem man einfach die ersten paar wohlklingenden Töne behält, die einem einfällt, wenn man mal rumexperimentiert, wie man das Originalthema abwandeln kann, wobei es immer noch erkennbar sein soll, ist keine Lösung. Stattdessen vier andere Optionen: Originalthema behalten (kam ja auch so oft genug in dem Film vor), ein komplett neues schreiben. Die Anspielung aufs Originalthema so subtil machen, dass sie erst bei musikalischer Analyse auffällt (z.B. Krebs oder Umkehrung) Oder so lange an der Variation feilen, bis sie genial ist.
- verfehlt manchmal den emotionalen Ton: Jyn rettet einem kleinen Mädchen das Leben? am nächsten Tag wird die ganze Stadt mit Hunderttausend anderen Bewohnern vernichtet. es wird auf die Problematik eingegangen, wie schwer es Rebellen fällt, für ihre Ziele zu töten? Hier sind so viele Sturmtruppen wie noch nie zuvor, die zu epischer Musik weggefegt werden.
Irgendwie hat sich der Film im Gegensatz zu EP 7 nie zu fanservicing angefühlt. Das liegt dran, dass es sehr subtil war oder augenzwinkernd (Mr. Obi-Wan hackt mir den Arm ab Cameo). Ich denke da ungerne an EP7 mit der Cantinaband 2.0 zurück oder an die X-Wings im Finale, die man sehr gut ausgelassen haben könnte, aber irgendwo ja noch ne kleine Fight-Szene eingebaut wurde, damit man a) das von der Liste abhaken kann und b) die Dinger auch gut verkauft.