Denke auch, dass wir nicht genau festmachen können, wem das Ergebnis nun genau zuzuschreiben ist. Snyder hatte sicherlich seinen Anteil daran, aber seine Drehbuchautoren David Goyer und Chris Terrio ebenfalls, wie vermutlich auch der ein oder andere Studio-Entscheidungsträger.
Ein gewisses Interesse hätte ich schon an dem Ultimate Cut, alleine um zu sehen, ob es dadurch besser oder sogar noch schlimmer wird. Denn ganz ehrlich - für mich hatte der Film viele plätschernde, fast schon borderline-langweilige Stellen. Wenn durch eine dreistündige Variante bloß mehr Gelaber hinzukommt, dann könnte das zwar eventuell ein paar Probleme mindern, aber andere dafür noch heftiger machen. Ich hatte schon im Kino das Gefühl, dass der eher zu lang war und hätte was kürzeres, das schneller auf den Punkt kommt, bevorzugt. Aber vielleicht haben die Leute sich ja wirklich eine Story ausgedacht, die unverhältnismäßig viel Zeit kostet und erst in vollem Umfang das eigentliche Potential entfaltet? Andererseits sollte eine gute Regie und Planung darauf gefasst sein und es von Anfang an so flexibel gestalten, dass es auch im Rahmen der Studio-Vorgaben für die Standard-Kinoversion noch ein rundes und schlüssiges Bild abgibt. Hmm. Noch einmal werde ich hierfür nicht Geld ausgeben, aber vielleicht gibts ja irgendwann trotzdem die Gelegenheit zur erweiterten Fassung über Freunde etc.
Glaube nicht, dass sie daran was ändern. In ein paar Tagen fangen die ja schon an, Justice League zu drehen, und die Verträge sind gemacht. Also keine Ahnung, wie es mit Part 2 aussieht, aber Justice League Part 1 behält mit Sicherheit Snyder. Daran ruckeln auch die obligatorischen Petitionen nichts, die einen Wechsel herbeiführen wollen ^^ Und der Regisseur hat auch schon verlauten lassen, dass die Justice League Filme einen lockereren, helleren Ton bekommen würden, weil Charaktere wie Flash oder Cyborg mit ihren Persönlichkeiten ein paar andere Schwingungen da reinbringen. Inwiefern das von Anfang an so geplant war, oder jetzt als Reaktion nach BvS doch noch zumindest ein bisschen mehr verstärkt wird, darüber kann nur spekuliert werden. Klingt für mich aber grundsätzlich erstmal positiv. Bis jetzt sind alle Figuren so übertrieben ernst, und selbst Superman ist psychologisch zu einer Kopie von Batman verkommen, da brauchen sie nicht noch mehr Charaktere vom selben Schlag in der Truppe. Abwechslung ist Trumpf, und die bringt man mit einem Hauch von Unbeschwertheit rein.Zitat
Möchte nochmal sagen, dass es bei der meisten Kritik wie auch meiner eigenen diesbezüglich gar nicht so sehr um "Witze" und Lustigkeit oder Humor im engeren Sinne ging. Auflockerung, die natürlich reinpassen muss, kann man in einem Film auf vielfältige Weise erreichen, war bei BvS aber so oder so nicht vorhanden und hat entsprechend vielen gefehlt... wie in dem verlinkten Video gesagt wird: Clark fucking Kent lächelt kein einziges Mal! Auch sonst niemand, an den ich mich erinnern könnte. Alles ist trocken, düster, ernst, deprimierend. Da fehlte mir der Spaß am Geschehen. Damit meine ich keine Dialogzeilen, die einem zum Lachen bringen sollen, oder gar Slapstick usw. Aber aus rein atmosphärischer Sicht erheiternde Verschnaufpausen sowie mancherlei augenzwinkernder Kommentar, und sei es nur als clevere Antwort in verbalen Gefechten zwischen zum Beispiel Bruce und Diana oder Batman und Alfred, davon hätte der Film echt profitiert. Sie müssen und sollen es gar nicht "lustig" machen. Aber eben bitte nicht so brooding und eintönig. Meine Befürchtung ist jetzt eher eine übertriebene Gegenreaktion seitens des Studios oder der Filmemacher, sodass sie es beim nächsten Mal mit funny stuff übertreiben :-/Zitat
Aufgeblasene Epik trifft auf BvS bestimmt zu ^^ Ansonsten mochte ich Man of Steel sogar einigermaßen, BvS aber kaum bzw. nur einige Versatzstücke daraus, aber nicht als Gesamtwerk. Der wesentliche Unterschied zwischen den beiden ist imho der, dass Man of Steel, unabhängig davon, was man von dessen Inhalt hält, immer noch eine kohärente, runde Handlung bot, wo jedes Element der Geschichte nachvollziehbar, relevant für den Rest und an seinem Platz war. Dawn of Justice dagegen wirkt teilweise wie eine lose Sammlung von Szenen, die nur marginal aufeinander aufbauen, und von denen man manche hätte komplett weglassen können, während andere für mehr Exposition (bei Lex Luthor vor allem) merklich gefehlt haben.