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Thema: Star Wars: The Last Jedi – Totalitäre Spoilerdiktatur!

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Zitat Zitat
    Außerdem fällt es mir schwer, anzunehmen, dass die Philosophie der Jedi besagt: "Mach die Sith platt und danach begeht der gesamte Orden Selbstmord."
    Das ist genau der Punkt um den die zweite Trilogie treibt. Der Jedi-Rat redet zwar vom Gleichgewicht bzw. Ungleichgewicht meint mit dem Ungleichgewicht eigentlich nur das Anwachsen der Dunklen Seite der Macht in Form Kanzler Palpatines und des Chaos und seiner Intrigen, die er über die Republik legt. Die Vorherrschaft ihres Ordens und der damit assoziierten galaktischen Republik begreifen sie als Gleichgewicht, obwohl es ganz offenkundig das völlige Gegenteil ist. Die Jedi nämlich, das wird sogar deutlich so gesagt, sehen die Aufgabe des Auserwählten darin die Sith zu vernichten und damit die Macht ins Gleichgewicht zu bringen, in völliger Verkennung der Tatsache dass sie dominieren. Aber auf der Seite moralischer Verblendung sieht man das eben nicht. Das kommt gut in der Szene zum Ausdruck wo Windu und Anakin Palpatine in seinen Gemächern stellen. Und Windu ihn eben der Notwendigkeit halber erschlagen will. Tatsächlich trägt Anakins Fall auf die Dunkle Seite mehr zum Gleichgewicht bei, als dem Jedi-Orden zum erneuten Sieg über die Sith zu verhelfen und damit die Dominanz der Hellen Seite noch zu vergrößern. Nur fährt der Imperator dann das komplette Gegenprogramm, weshalb das Pendel wieder in die andere Richtung ausschlägt.

    Der Punkt jedoch ist, dass vielen einfach eben nicht bewusst wird, dass die Jedi nicht das Gleichgewicht sind, insbesondere nicht nach der ersten trilogie, sondern das je nach Status der Macht bzw. des einflusses sowohl die Verhältnisse von Gut und Böse als auch der Extreme gänzlich andere sind, die Frage danach welche Seite im Moment die unterdrückte ist und welche nicht. Die zweite Trilogie kratzt nämlich erheblich an dem undifferenziert guten Bild der Jedi, wie es im direkten Bezug gegen das Übermächtige, massenmörderische, böse Imperium zunächst konstruiert wird, in dem die Jedis eben als Sekte eingeführt werden, mit strikten philosophischen Normen, der Abkehr von der Welt, von Gefühlen und Beziehunegn, die Querdenker wie Qui-Gon als unzuverlässige Aussätzige behandelt.

    Die Frage die Palpatine ja mit der Geschichte von Darth Plagueis aufwirft ist ja auch die nach den Möglichkeiten der Nutzung der Macht und ob es nicht auch gute Verwendung dazu geben würde sie aus Sicht der Jedi eigennützig oder gegen die Natur zu gebrauchen, wenn damit Leid verringert werden könnte. Grundsätzlich das, was Anakin zuerst zum Zweifeln und damit eigentlich eher zu einem grauen Jedi werden lässt, bevor er dann endgültig kippt. Es wird ja klar, dass er zuvor auch schon an strikten Normen des Ordens zweifelt und der orden ihn damit sogar gezielt von sich wegstößt und dmait direkt in die arme der dunklen Seite treibt. Das Alter war ja auch ein Thema bei der Frage, ob Anakin aufgenommen werden soll. Vermutlich eben weil die Indoktrination von Kindern früh beginnen müsste, damit sie Ordenslehren eben unkritisch verinnerlichen.

    Der graue Jedi würde sich eher dadurch auszeichnen, dass er beide Seiten der Macht studiert, ohne entweder der furcht vor der Macht selbst zu erliegen und sich strenger Selbstbeschränkung zu unterwerfen aber zugleich nicht dem Rausch der Macht erliegt und damit nach und nach auf die dunkle Seite fällt. Dafür würde es reichen, wenn die Grauen Jedi die Mehrheit stellen würden, sie würden dann quasi die Waagschalen von dunkel und Hell halten.

    Geändert von KingPaddy (18.04.2017 um 23:24 Uhr)

  2. #2
    So philosophisch gründlich also systematisch wurde das doch weder von der alten noch der prequel Trilogie behandelt. Das war wenig mehr als "Böse Sith plattmachen = Gleichgewicht und Friede, Freude Eierkuchen". Nur will eben Anakin eben nicht keusch leben und bezahlt für seine Sünde, was dann sein Sohn wieder gutmacht (grade wenn sich heraustellen sollte, dass Rey nicht seine Tochter ist). Gut, Luke hatte auch den Vorteil, dass sein einzig potentieller Love-Interest, wie er erfuhr, seine Schwester ist, das dämpft schon etwas.

  3. #3
    Wobei sie sich eben an der Stelle selbst entlarven. Wir bekommen ja die Sicht der jedi präsentiert und die ist eben das komplette Gegenteil von dem, was der Begriff Gleichgewicht eigentlich meint und kriegen in den Prequels massig Situationen besonders im bezug auf den rat der Jedi serviert, die einen ja auch daran zweifeln lassen sollen, dass die Jedi-Philosophie per se so gut ist. Natürlich kommen die Jedi, so scharf würde das niemand dekonstruieren wollen, immer noch sehr gut weg. Aber man sieht dass das Gleichgewicht sicher nicht dadurch hergestellt wird, in dem die Jedi wieder gewinnen und ihre absolute Ordnung durchpressen können. Und genauso rigoros geht man eben auch mit anakin um. Der endgültige Fall auf die dunkle Seite abgesehen von seiner Hochmütigkeit markiert ja die Angst um Padme. Doch da Beziehung nach den Statuten der Jedi unerwünscht ist, muss er sich mit seinen Sorgen an Kanzler Palpatine wenden, der ihn entsprechend manipulieren kann.

    Wenn man den Blickwinkel auch auf das geschehen des ganzen Bürgerkriegs ändert, hat man im Endeffekt immer noch eine völlig kaputte und korrupte Republik, die dann schlussendlich nur noch mit Gewalt zusammen gehalten werden kann. Auch wenn da gezielt manipuliert wurde, ändert das ja nichts an der Tatsache, dass die Separatisten entsprechend auch so zulauf erhielten.

    Es ging eher darum zu zeigen, dass die Jedi Philosophie im Grunde selbst eben schon das Gleichgewicht nicht beinhalten kann, weshalb es auch nichts bringt, wenn sie sich die Kehlen durchschneiden, weil Jedi und insofern auch die Zuschauer einem fundamentalen Irrtum darüber aufsitzen, was die eigentliche Störung des Gleichgewichts darstellt und beide Seiten, die Jedi eingeschlossen keinen umfassenden Blick auf die Macht haben.

  4. #4






    Macht wieder Bock. Sieht aus, als würden sie sich endlich ein bisschen was Neues überlegen.

  5. #5
    Damn, da haben die Trailer-Leute wieder ganze Arbeit geleistet.

    Ich hoffe so sehr, dass die Sachen, die gesagt werden, am Ende auch bei mir so rüberkommen. Sie arbeiten ja schon so die "Most Wanted"-Liste für diesen Film ab.

  6. #6
    Colin Trevorrow ist als Regisseur für Episode IX raus. Kreative Differenzen, angeblich im Zusammenhang mit dem Drehbuch. Interessant, hab ich trotz des Online-Rumgemosers der letzten Monate nicht mit gerechnet. Muss sagen, dass ich Trevorrow nicht hinterherweine. Hatte jetzt nicht solche immensen Probleme mit seiner Wahl wie anscheinend manch anderer, obwohl ich auch nicht gerade begeistert von Jurassic World war. Stand ihm in der Funktion eher gleichgültig gegenüber, aber fand seit der Ankündigung immer, dass da weitaus vielversprechendere Kandidaten verfügbar gewesen wären. Trevorrow wurde ursprünglich offensichtlich deshalb engagiert, weil Jurassic World so viel Geld eingespielt hat, aber ich glaube, dass das in dem Ausmaß nicht hauptsächlich sein Verdienst war.

    Jetzt ist die Rede davon, dass Rian Johnson übernimmt. Erscheint mir logisch und passend, schließlich steckt er bereits voll in der Materie und könnte sozusagen seinen Teil der Geschichte gleich im Anschluss einfach zu Ende erzählen. Aber habe gelesen, mit JJ Abrams reden die Leute von Disney /Lucasfilm ebenfalls. Würde es persönlich hassen, wenn letzterer das nochmal macht. Ansonsten fänd ich ja Matthew Vaughn oder Brad Bird klasse, aber eher unrealistisch weit hergeholt, dass das passiert.

    Davon mal ganz abgesehen... der Laden hat aber schon einen ziemlichen Verschleiß an Regisseuren bzw. Crew generell, oder? Erst die Sache mit Rogue One, dann das Regie-Duo von Han Solo, jetzt Episode IX, und schon am Anfang mit The Force Awakens lief nicht alles glatt. Ich wage zu behaupten, wenn die Arbeit von so vielen Filmschaffenden, die das Studio an Bord holt, nicht ihren Vorstellungen entspricht, dann liegt das Problem vielleicht nicht so sehr bei besagtem Personal, sondern möglicherweise hat Lucasfilm Schwierigkeiten dabei, ihre Vision von Anfang an klar zu kommunizieren. Was all diese Dinge angeht scheint Frau Kennedy bisher jedenfalls nicht immer das beste Händchen gehabt zu haben.

  7. #7
    Johnson nun als Spitzenkandidat für die Regie von Episode IX bestätigt? Behauptet zumindest deadline. Das ging ja verdammt schnell Beruhigende Nachricht jedenfalls, imho.

    Geändert von Enkidu (06.09.2017 um 23:38 Uhr)

  8. #8
    Ich bin nicht traurig. Jurassic World war nix.

  9. #9

  10. #10

    Badass Freakin' Administrator
    stars_admin
    Wo bleibt Enkidu, der über J.J. als Regisseur für Episode 9 meckert?

  11. #11
    Da bin ich. Abrams als Regisseur für Episode IX bestätigt >_<

    Hab es ja befürchtet. Schon seit er durchblicken ließ, dass er neidisch auf das sei, was Johnson mit The Last Jedi macht, und nach eigener Aussage am liebsten selbst Regie geführt hätte. Fühlt sich jetzt irgendwie ein bisschen so an, als würde er die Sequel-Trilogie an sich reißen. Dass ich ihn nicht für einen sonderlich guten Filmemacher halte und noch nicht einen einzigen überzeugenden Film von ihm gesehen habe ist eine Sache... Was ich an dieser Geschichte im Grunde aber so enttäuschend finde ist, dass Disney/Lucasfilm kaum eine feigere playing-it-safe-yet-again Wahl hätte treffen können. Es mag schlimmer gehen als JJ, aber er steht für das Verwursten und Wiederkäuen alter Konzepte wie niemand sonst, er steht imho für halbwegs annehmbaren aber ambitionslosen, vollkommen unkreativen Durchschnitt. Wenn es eines gibt, was ich dieser Franchise wünschen würde, dann ist das Kreativität. Auch war Abrams schon immer passabler darin, ein Setup für Filme zu entwickeln, aber hat stets darin versagt, sie zu einem zufriedenstellenden Ende zu führen und dabei Antworten auf die meisten drängenden Fragen zu geben - Dinge, die ich für eine gelungene Episode IX für essentiell nötig erachte.

    Was vielleicht noch schlimmer ist: Diesmal schreibt er wieder selbst am Drehbuch mit, aber ohne Kasdan, sondern zusammen mit Chris Terrio, dem Typen, dem wir im Wesentlichen Batman v Superman zu verdanken haben.

    Für mich soweit die schlechteste Filmnachricht des Jahres. Selbst Trevorrow hätte ich ohne Zögern bevorzugt.

  12. #12

    Badass Freakin' Administrator
    stars_admin
    Da isser ja.

  13. #13
    Vielleicht kann Kennedy, inzwischen graue Eminenz hinter der ganzen Saga, ja auch einfach mit niemandem sonst? Kein Wunder, wenn sie so viele Filmschaffende vergrault und ihnen wenig Raum für eigene Ideen lässt oder sich nicht vernünftig mit denen abspricht, um die Visionen aufeinander abzustimmen. Das schreckt neue und bisher unbeteiligte Talente ab. Also kommt man auf den Typen zurück, zu dem sie schon zu Anfang einen Draht hatte und der bereits nach dem Job seines Vorgängers gierte. Bloß kein Risiko eingehen, sonst könnte dem Publikum schließlich was Überraschendes geboten werden >_>'

    Wenn wir hier zum vierten Mal (!) irgendeine riesige Todesstation-Massenvernichtungs-Superwaffe als zentrale Bedrohung bekommen sollten, in welcher Form auch immer, ist Star Wars für mich jedenfalls gestorben. Ich erwähn das nur schonmal vorsichtshalber. Würde ja sagen, dass selbst den Verantwortlichen inzwischen bewusst sein müsste, dass wir was Neues brauchen, das nichtmal entfernt an ein Remake von Return of the Jedi erinnert, aber wenn ich mir nochmal angucke, was Abrams bisher so gemacht hat, bin ich mir da wirklich nicht mehr sicher.

    Sehr schade. Ich begann gerade erst wieder, eine gewisse Vorfreude und Begeisterung für Star Wars zu entwickeln. The Force Awakens blieb zwar in mancher Hinsicht weit hinter den Erwartungen zurück, aber bot zumindest einige solide Grundlagen, auf die man aufbauen konnte. Ich war neugierig, was andere Regisseure damit anstellen würden. Jetzt stellt sich raus, dass Johnson nur das Intermezzo in einem Abrams-Sandwitch sein wird, und es Abrams ist, der der ganzen Trilogie seinen Stempel aufdrücken darf. Verpasst zumindest meinem persönlichen Hype einen gehörigen Dämpfer.

  14. #14
    Ich kann mir vorstellen, dass der Druck bei so einer geldfetten Franchise derart groß ist, dass man sich deshalb für Abrams als sichere Bank entscheidet. Im Endeffekt ist das letzte, was sie wollen, das die Filme zu experimentell oder irgendwie anstößig werden. Wird für die Marke sicherlich mit der Zeit dann schwieriger allerdings kann die allein von sich aus Massen an Leuten bewegen und vielen, die nicht gerade Hardcore-Fans sind, hat Force Awakens ja auch gut genug gefallen, um die Kinosäle zu füllen. Unter den Umständen rechne ich auch eher mit weiterem Stillstand.

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