Ich habe nicht in einem Wort über die Wertigkeit von Set Designern gesprochen. Das war nicht mal ansatzweise auch nur ein Teil dessen, was ich gesagt habe. Jeder kleinste Produktionsbeitrag zum fertigen Film macht einen Unterschied. Aber mein Urteil bemisst sich auch da eben daran, was ich im Film sehe oder zumindest wahrnehme. Jeder der nominierten Filme für Production Design dieses Jahr hat es auch verdient - Worldbuilding (was primär durch das Set Design funktioniert und ein nicht unwesentlicher Teil jedes Films ist) ist eben nicht nur bei Mad Max hervorragend und wichtig. Auch, wenn es da am ehesten auffällt.

Das, was die Set Designer machen, ist die Arbeit am Film. Wenn sich ein Set Designer jedoch in ein Interview setzt und mir sagt (fiktives Beispiel), dass er die Möbel, die auch ein Zimmer in The Danish Girl bekleiden, aus seinem eigenen Apartment genommen hat, finde ich das vielleicht cool und werde es bei Filmbesprechungen sicher mal als Fun Fact erwähnen, mache davon aber nicht meine Bewertung abhängig.

Schwierigere Kategorien sind da Original und Adapted Screenplay. Wie willst du das Drehbuch bewerten, wenn du nur den Film kennst? Vielleicht war auch einfach nur verdammt guter Regisseur am Werk, der aus Schund Gold gemacht hat. Denn ein Screenplay ist ja mehr als der Plot, den es erzählt. Und ich bezweifle, dass mehr als ein paar wenige Mitglieder der Academy die nominierten Bücher gelesen haben. In der Hinsicht fand ich es aber cool, wie sie in den Screenplay-Nominee-Einspielern die Texte visualisiert haben, während die dazugehörige Filmeinstellung/-szene lief.

Die groben Richtlinien an Laufzeiten waren anhand von 'typischen' Oscarfilmen gewählt. Und die sind selten kürzer als 90 Minuten (animiert mal ausgenommen), wenn auch häufig durchaus etwas länger als 150. (Oder gefühlt wesentlich länger - siehe Lincoln )