Seh ich übrigens ähnlich. Zieht ja grade mal wieder immer weitere Kreise inklusive Boykott-Aufrufen und Promis, die sich lautstark beschweren. Aber es handelt sich nunmal um eine Minderheit. Nur um mal etwas Statistik in den Raum zu werfen - ca. ein Achtel der amerikanischen Bevölkerung ist schwarz (so um die 12 oder 13%). Wenn nun je Geschlecht lediglich die fünf besten des Jahres für Haupt- und Nebenrolle nominiert werden (alles in allem gerade mal 20 Leute), dann erscheint es mir ganz und gar nicht abwegig, dass die Academy immer wieder mal eine Auswahl trifft, bei der kein einziger Farbiger dabei ist - auch dann nicht, wenn es zwei Jahre hintereinander passiert.
Das bezieht sich nur auf die Darsteller (weiß nicht, ob sich die absoluten Zahlen auch in der Branche widerspiegeln, aber viel höher wird der Prozentsatz nicht sein), bei den anderen Kategorien gehen die Werte noch viel weiter auseinander. In manchen von denen sind hochkarätige schwarze Künstler offenbar äußerst rar - die Forderungen und Vorhaltungen in diesem Zusammenhang klingen deshalb manchmal fast so, als sollte man Leute zumindest zum Teil deshalb nominieren, weil sie schwarz sind, und das halte ich für falsch und auf eine verdrehte Weise rassistisch (insbesondere, wenn dadurch ggf. in den Augen vieler die besseren Leistungen außen vor gelassen werden müssen, weil es so eine PC-Quote zu erfüllen gilt). Dann könnten sie im Grunde auch gleich den "Oscar for Best Black Actor/Actress" einführenEs geht nicht um Hautfarbe, sondern um die dargebotene Qualität. Deshalb halte ich das, was unter anderen Spike Lee von sich gibt, für Unfug.
Das soll nicht heißen, dass 2015 nicht auch richtig gute Filmschaffende mit mehr Pigmenten in ihrem größten Organ dabei gewesen wären, aber imho sollte man respektieren, dass man sich bei jeweils nur fünf freien Plätzen nicht für diese entschieden hat. Mitbekommen hat man davon ohnehin nicht viel, und genau da liegt irgendwo der Hund begraben. Gut möglich, dass Schwarze immer noch zu unterrepräsentiert sind in der medialen Öffentlichkeit der USA - Wobei ich persönlich das rein gefühlsmäßig von dem, was an Serien und Filmen über den Atlantik schwappt, nicht oder nur bedingt bestätigen kann. Damit kenne ich mich auch gar nicht genug aus. Der Punkt ist nur: Dann sollen sich diejenigen, die nun aufschreien, bei den Studios, Networks und Firmenbossen beschweren sowie für mehr Interesse beim Nachwuchs sorgen, und nicht der Academy den schwarzen Peter zuschieben. Auch nicht nur einmal im Jahr zu der Zeremonie, sondern dauerhaft. Doch bei den meisten anderen Gelegenheiten bekommt man halt nicht so viel Aufmerksamkeit >_>'






Es geht nicht um Hautfarbe, sondern um die dargebotene Qualität. Deshalb halte ich das, was unter anderen Spike Lee von sich gibt, für Unfug.
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