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Btw., mir ist grade erst bewusst geworden, dass Brooklyn keinen einzigen Oscar bekommen hat und komplett leer ausging. Traurig, der hätte wirklich was Besseres und wenigstens eine Trophäe für die drei Nominierungen verdient gehabt.
Hmmm. Ich weiß nicht... Denke, das kann man nicht immer so eindeutig auseinanderhalten. Wenn man zum Beispiel nicht wüsste, was für einen Aufwand die Beteiligten in Mad Max betrieben haben, könnte man alleine vom Film ausgehend bei manchen Szenen vermuten, dass da bloß mit CGI gearbeitet wurde etc. Sicher merkt das geschulte Auge schon auf Anhieb einen Qualitätsunterschied, wenn die Macher einen Ansatz wie in Fury Road wählen, aber zu wissen, was die dort in der afrikanischen Wüste und mit echten Stunts und Fahrzeugen vollbracht haben, hievt es nochmal auf eine andere, höhere Ebene. Ich zumindest gewinne einen ganz anderen Respekt (oder ggf. auch im Gegenteil mal Verachtung, wobei das ziemlich selten ist) für ein Gesamtwerk, wenn ich auch was vom ganzen Bild, von den Hintergründen mitbekommen habe.
Wenn ein Film mit vergleichsweise kleinem Budget passable Effekte zustande bekommt, dann beeindruckt mich das mehr als der neue Hollywood-Blockbuster mit seinem nächsten computergenerierten Epilepsie-Fest vom Fließband, das 200 Millionen USD verschlungen hat. Sowas setze ich dann gerne in Relation. Dazu gehören letztenendes natürlich auch die Schauspieler, wie sie zu ihren Rollen stehen, was sie an Erfahrungen oder Ideen mitbringen und in ihre Arbeit einfließen lassen... Das sind dann zum Teil Dinge, die zwar direkt im Film vorhanden sind, aber die man ohne zusätzliche Infos nicht automatisch wahrnehmen kann. Sozusagen ein weiterer oder erweiterter Blickwinkel. Ein getypecasteter Darsteller, der in einer vollkommen atypischen Rolle brilliert, sammelt verdiente Pluspunkte, die über das bloße Geschehen auf der Leinwand gewissermaßen hinausgehen. Oder nimm diese Filme, die scheinbar in einer einzigen Einstellung gedreht wurden. War es wirklich nur eine von Anfang bis Ende, oder hat man mit Schnitt- und Kameratricks doch mehrere aneinandergereiht? Obwohl das im Film selbst unsichtbar ist, würde das imho einen recht großen Unterschied für eine Rezension machen.
Das "Drumherum" kann die Wahrnehmung und folgerichtig auch die Bewertung beeinflussen, und das finde ich gar nicht falsch, sondern meistens eher nützlich. Man beurteilt ja immer noch nur das, was man im Film sieht, aber es kann vorkommen, dass man anders sieht und ein paar Elementen mehr Gewicht gibt, sie noch besser (oder schlechter) findet. Niemand bekommt immer alles mit, diverse Infos interessieren mich normalerweise auch gar nicht, aber ich für meinen Teil würde mich nicht künstlich davor verschließen und nur auf den reinen "Film im Vakuum" beschränken wollen, wenn mich der Streifen in irgendeiner Weise kümmert. Geht natürlich immer in beide Richtungen und kann ab und zu auch von den Filmschaffenden selbst instrumentalisiert werden, sodass man bei der Auseinandersetzung stets ein wenig hinterfragen und vorsichtig und aufmerksam bleiben muss - Hat schon so seine Gründe, warum die Leute von The Revenant nicht müde wurden, in den Medien ständig auf die schwierigen Bedingungen beim Dreh hinzuweisen ^^