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Dafür wurden schließlich Unmengen an Geld ausgegeben und der kanonische Status als Köder und Anreiz für Interessenten eingesetzt. Irgendeine zeitliche Lücke, in die man neue Geschichten für die Sequels packen könnte, hätte sich bestimmt finden lassen.
Halt warte Mal. Die haben das ganze Extended Universe zu Fanshit erklärt? Sind die deppert?

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Ok, dann hat mein Unverständnis wahrscheinlich wieder damit zu tun, dass es keine IPs gibt, die ich abgöttisch liebe. Ich verstehe nicht wirklich, warum es eine Auszeichnung oder ein Qualitätsmerkmal sein soll, in den Kanon aufgenommen zu werden.
Es geht weniger um die Marke der IP sondern die Anziehungskraft der Welt dahinter. Jede Geschichte, jedes Erzeugnis und jede in einem dieser Erzeugnisse getätigte Aussage buchstabieren die zugrundeliegende Welt immer weiter aus. Wer sich also im speziellen für die IP nicht als bloße Marke sondern als ein Konzept interessiert - und das tun die meisten Fans - sind daran interessiert immer mehr über diese Welten erfahren zu wollen. Deshalb entstehen ja auch Wikis. Die Welt muss dann wiederum konsistent sein. Die Frage danach was Kanon ist oder was nicht Kanon ist, wäre für die Erzählwelt wie der Unterschied bei uns zwischen Literatur und Geschichtsschreibung. Der Kanon gibt die in der Erzählwelt stattgefundene Historie wieder. Was nicht kanonisch ist, kann dann zwar eine nette Erzählung sein, leistet aber keinen Beitrag eben zur erzählten Welt an und für sich. Teil des Kanons zu sein bedeutet in der Form Relevanz für die Strukturen der zugrunde liegenden Erzählwelt an und für sich zu haben, also Teilhaber an dieser persistenten Welt zu sein. Es kann daher kaum eine größere Ehre auch für einen Autor geben, der für seine Lieblings-IP schreiben will, von dieser als kanonisch aufgenommen zu werden, weil das, was er sich selbst ausgedacht hat, damit Grundlage für die Welt an und für sich geworden ist. Im Endeffekt kann sich jeder hinstellen und eine Fanfiction schreiben. Die mag ihre Fans finden, aber hat insoweit auch keinerlei Relevanz für die Welt an und für sich.

Für die Fans wiederum schrumpft das Extended Universe, das so groß und so umfangreich geworden ist und in dessen Vielschichtigkeit man sich vertiefen konnte, damit extrem zusammen. Einerseits verliert damit die Welt ihre Tiefe, andererseits ist damit auch der eigene Wissensstand damit wiederum hinfällig. Das von dem man glaubte, dass man es verstehen würde (und was wiederum Interpretationen möglich machte) ist damit mal eben handstreichartig weg. Und wie wichtig Verständnis und Konsistenz ist, zeigt sich zu Beispiel auch bei Videospielen z.B. Legend of Zelda immer wieder deutlich, wo die Fans eben nach Zusammenhängen, nach einer zeitlichen und räumlichen Ordnung gieren. Jetzt slche über die Jahre gewachsenen Strukturen einzureißen ist wirklich der absolute GAU.

Das jetzt alles auszunehmen bedeutet die Arbeit einer ganzen Generation von Autoren und Fans für nichtig zu erklären und stellt jedes einzelne dieser Erzeugnisse auf eine Stufe mit Produkten wie Geschichten wo Han Solo mit Luke zusammenkommt.

Man muss sich vor Augen führen und das vergessen Medienkonzerne nur allzu gerne, dass es hier nicht einfach um Produkte geht sondern es werden faszinierende Welten mit ihrer eigenen Logik erschaffen, auf die sich die Fans entsprechend einlassen und es ist diese Welt an die die Leute ihr Interesse hängen. Damit kann man nicht umspringen, wie mit einer Mode-Kollektion oder einer Parfum-Linie.