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Thema: Knuckles guckt das erste Mal die "Star Wars"-Reihe komplett...

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  1. #24
    "Überarbeitung" trifft es irgendwie nicht ganz. Das Expanded Universe ist ja im Laufe der Jahre gigantisch angewachsen und hat neben viel mittelmäßigem Unsinn auch einige extrem gute Geschichten und faszinierende Charaktere hervorgebracht. Dass sich was ändern würde war abzusehen, damit die Autoren der kommenden Filme sich nicht in Widersprüche verstricken und freie Hand haben. Aber dass sie alles zu hundert Prozent löschen und für null und nichtig erklären mussten, außer den sechs Filmen und afair der Clone Wars Serie oder so (imho hätten sie gerade auf letztere verzichten können, aber bringt Disney halt noch Geld ein, also bleibt es drin), ist schon ziemlich daneben und war völlig übertrieben.

    Gerade die anderen Ableger (nicht das gruselige Weihnachtsspecial, aber was ist zum Beispiel mit den Ewoks-Filmen?) und diverse beliebte Romane, Spiele und Comics hätten es verdient gehabt, auch weiterhin als Kanon angesehen zu werden. Star Wars war längst größer als bloß die sechs bekannten Episoden und es kommt irgendwie ziemlich großkotzig rüber, wenn der neue Besitzer des Franchises alles aus der Zeit vor seiner "Machtergreifung" (Heh, see what I did there?) unter den Teppich kehren will und bestimmt, dass nur noch die Massen von Zeug unter dem Disney-Label verbindlich sein werden, wovon aber garantiert auch nicht alles glänzen wird wie Gold.
    Vieles von dem über Jahrzehnte hinweg erzeugten Material berührt immerhin gar nicht die Zeitperiode und Zusammenhänge, die für die Sequels relevant ist, also warum hat man nicht wenigstens dort davon abgesehen? Nur um sich eine rein hypothetische Möglichkeit für die Zukunft offen zu halten? Dann hätten sie auch sagen können, dass sie zwar die Deutungshoheit haben, aber es so lange intakt bleibt, bis es durch eine der neuen Produktionen revidiert wird. Kann die Leute, die das damals alles begeistert in dem Glauben konsumiert haben, es zähle vollwertig hinzu, schon verstehen, wenn sie sich nun mehr oder weniger verarscht vorkommen. Dafür wurden schließlich Unmengen an Geld ausgegeben und der kanonische Status als Köder und Anreiz für Interessenten eingesetzt. Irgendeine zeitliche Lücke, in die man neue Geschichten für die Sequels packen könnte, hätte sich bestimmt finden lassen.

    Wenn schon das nicht, so hätte ich es als Kompromiss völlig nachvollziehbar und angemessen gefunden, das ganze zwar neu anzugehen, aber sich deutlich spürbar an den Ereignissen des Expanded Universe zu orientieren. Soll heißen: Charaktere und Institutionen wie Mara Jade oder der New Jedi Order tauchen darin wenigstens zum Teil auf und spielen ggf. neben völlig neuen Elementen eine Rolle, aber Ablauf und Details können ganz anders geordnet und gestaltet sein, damit selbst die Hardcore-Fans noch einige Überraschungen vor sich gehabt hätten.

    Einfach kategorisch zu sagen "Nö, alles muss raus!" ist halt der billige und einfache Weg, der aber unzähligen langjährigen Star Wars Jüngern hart vor den Kopf stößt.

    Geändert von Enkidu (08.12.2015 um 20:16 Uhr)

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