Zu Amidala fand ich immer interessant, was das für ein degeneriertes Herrschaftssystem auf Naboo sein muss, wenn die da eine halbe Kindkönigin haben, die dann auch tatsächlich was zu entscheiden hat und nicht nur von einem Regentenrat als Aushängeschild benutzt wird. War sicher der Story geschuldet, dass sie eine halbwegs junge aber bedeutende Figur als Anakins Liebschaft brauchen, was etwas strange ist, da man merkt, dass sie duetlich älter ist als er und man im zweiten Teil eher das Gefühl hat, dass sich bei ihm eher so eine reichlich zweifelhafte inzestuöse Mutterliebe auf Padme projiziert.Zitat
Über QGJ kann man durchaus eine Menge erfahren, wenn man seinem Umgang mit dem Rat der Jedi und seinem Schüler verfolgt. Das er ein Querdenker ist, dass er an der Allwissenheit und daraus resultierenden Autorität das Jedi-Rates zweifelt und sich auch bewusst und z.T. provokant auch gegen die dortigen Mitglieder positioniert und durchaus bereit ist Regeln zu brechen und sowohl Idealist als auch Pragmatiker ist. Deshalb hat er obwohl er eigentlich so weise ist, auch keinen Platz im Rat der Jedi bekommen und vermisst das auch gar nicht.
Obi Wan hingegen hält große Stücke auf Yoda und den Rat und kann sehr an seinem Meister verzweifeln und strebt (ein bisschen wie Anakin später) nach Anerkennung seiner Fähigkeiten im Rat. Gleichzeitig merkt man, dass er - obwohl er mit den Methoden seines Meisters nicht immer einverstanden ist - dann doch von dessen Ideen durchdrungen wurde. Das er weniger Screentime bekommen hat, kann man als Referenz an den alten, weisen Obi Wan aus der alten Trilogie sehen, der auch erst einmal als Padawan anfangen musste und seinem Meister einerseits noch nicht ebenbürtig ist, auf der anderen seite sich, was in seiner Persönlichkeit liegt, den Anweisungen fügt (hier Quigons später eben des Rates) und sich davon und von seinem Meister dann im Endkampf gegen Darth Maul emanzipiert, in dem er den Sith überwindet, den Quigon nicht bezwingen konnte.
Das mag mein oder Enkidus persönliches Steckenpferd sein, aber gerade das Politische am Plott hat die Filme enorm getragen. Ich fand das auch so gut, wie hier schon die ersten Sollbruchstellen eingerichtet werden, an denen die Republik schließlich zerknackst in dem nämlich Valorum als idealistischer aber schwacher Kanzler abgesägt wird und Palpatine Platz machen muss und wenn man den weiteren Verlauf nicht kennt, obwohl dezent sogar noch in einer Szene darauf hingewiesen wird, denkt sich, hier ist der starke Mann, den die Republik braucht und der sie retten kann und dann im dritten Teil plötzlich geht einem auf, wen man da für die politische Zukunft gehalten hat. Also das finde ich nach wie vor grandios. Aber das wirkt natürlich wirklich nur in der Gesamtschau der ganzen Trilogie.Zitat