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  1. #1

    God Medicine

    Irgendwo in Japan: Eine Videospielfirma mit dem klangvollen Namen ‚Phantom Corporation‘ wird kurz vor der Fertigstellung ihres Spiels ‚Phantom‘ (man beachte den überaus kreativen Titel ) durch einen Blitzschlag zerstört – zudem verschwindet eine Mitarbeiterin spurlos.
    Wie so viele RPG-Fans trifft diese Nachricht die drei Freunde Noah, Ken und Miki hart, denn schließlich war das Zocken von ‚Phantom‘ als Ferienprogramm fest eingeplant gewesen. Beim ziellosen Herumstreifen in ihrer Heimatstadt werden sie Zeugen, wie in einem leerstehenden Gebäude drei Fantasyhelden gegen eine Art Dämon den Kürzeren ziehen. Nachdem letzterer sich durch ein Portal aus dem Staub gemacht hat, stoßen Noah, Ken und Miki zu den sterbenden Streitern und erhalten von diesen den Auftrag in ihre Fußstapfen zu treten und den Dämon zur Strecke zu bringen. Mit Hilfe des Portals und eines Angehörigen des ‚Sandmen‘-Volkes (quasi ein Stamm von Beobachtern), der anfangs nicht gerade begeistert von der Aussicht ist sich auf Kinder zu verlassen, wechseln die drei Nachwuchshelden in die Fantasywelt hinüber – die nicht ohne Grund den Namen ‚Phantom‘ trägt…

    God Medicine kommt in den ersten Spielstunden wie eine Parodie daher, die mit Absicht diverse (RPG-)Klischees aufgreift: die sterbende Kriegerin bedauert, dass sie nicht ausreichend trainiert war; die drei Kinder sind RPG-Nerds, die ohne ein Spiel nicht wissen, was sie mit ihrer Zeit anfangen sollen; sie verlangen vom König eine Aufgabe, um sich als Helden beweisen zu können; die besagte Aufgabe beinhaltet den Schutz der Prinzessin (die ausnahmsweise mal nicht entführt wurde – das kommt erst später ); der weise Alte, den man aufsuchen muss, wohnt gefühlte 300 Kilometer von der Stadt entfernt etc., etc. Später ‚normalisiert‘ sich das Ganze, wodurch das Spiel – auch wenn‘s absurd klingt – viel von seiner Individualität verliert und sich von anderen Vertretern des Genres nicht mehr großartig unterscheidet.

    Auch diverse witzige Ideen, die das Geschehen hier und da auflockern, sucht man ungefähr ab der Hälfte vergeblich. So trifft man in einigen Dungeons Monster, die mit nützlichen Informationen herausrücken – nur um sich danach selbst zu bestrafen, indem sie sich die Birne an der nächsten Wand einrennen. Oder der oben erwähnte weise Alte entpuppt sich als stocktaub und die Heldentruppe muss sich den neuen ‚Hut‘ des Königs – ein Megaphon – ausleihen, damit sie sich Gehör verschaffen kann. Letzteres Item benötigt man sogar für das kampflose Besiegen einer bestimmten Gegnerart und den Einsatz in einem Bosskampf, da manche Monsterohren recht empfindlich auf Geräusche reagieren.




    Optisch lässt sich über God Medicine nichts negatives sagen, da die Game Boy-Graphik alles ansprechend darstellt - egal ob es sich dabei um Orte, Charakterporträts oder schräge Monster handelt.




    God Medicine ist sehr geradlinig aufgebaut: Abgesehen von eventuellen Landschaftserkundungen zu Levelzwecken folgt man strikt einem vorgeschriebenen Weg ohne Sidequests oder ähnliche Abschweifungen. Interessant ist hierbei jedoch der mehrmals auftretende Wechsel zwischen der RPG- und der realen Welt.




    Für (kurzweilige) Abwechslung sorgt der vereinzelte Einsatz ‚fremder‘ Partymitglieder, wobei eine Person tatsächlich temporär für eines der drei Kinder einspringt, während zwei andere die Gruppe durch selbstständige Angriffe bzw. Heilungen unterstützt (auf letztere sollte man sich aber nicht verlassen ).

    Die Kampfsteuerung gestaltet sich ziemlich simpel und den meisten RPGs nicht unähnlich. Zu erwähnen wäre, dass die Helden über keinerlei MP verfügen. Stattdessen unterteilt sich die Magie in Angriffs-, Heil- und Unterstützungsmagie, wobei in jeder Kategorie festgelegt ist, wie oft man daraus einen beliebigen Spruch verwenden kann. Erfreulicherweise zieht jeder Levelanstieg eine Komplettheilung des betreffenden Charakters nach sich, was auch die Magieanwendung mit einschließt (und diese zuweilen erhöht).
    Statusveränderungen jeglicher Art verschwinden nach Kampfende, ebenso werden tote Mitstreiter mit einem HP wiederbelebt. Im Gegenzug dazu gibt es leider keine Möglichkeit in Kämpfen für Wiederbelebung zu sorgen – was besonders bei Bossen alles andere als toll ist. Wenigstens kann man nahezu überall speichern und so ziemlich schnell einen neuen Versuch wagen.

    Zusammenfassend lässt sich sagen, dass God Medicine ein nettes, kleines Spiel für zwischendurch ist – mehr aber auch nicht, da es sich leider nicht großartig von der Masse abhebt. Wer sich selbst einen Eindruck von diesem RPG machen möchte, kann dies selbstverständlich tun – man verpasst allerdings kaum etwas, wenn man es ignoriert.

    Geändert von LittleChoco (24.07.2017 um 11:25 Uhr)
    BITE ME, ALIEN BOY!

    Spiele gerade: Lufia [Rise of the Sinistrals], Nekojara Monogatari
    Zuletzt gespielt: Tengai Makyou: Ziria, Jesus - Kyoufu no Bio Monster, Hyaku no Sekai no Monogatari
    Best games ever: Paper Mario: The Origami King, Tales of the Abyss / Vesperia / Symphonia / Legendia, Professor Layton vs. Phoenix Wright: Ace Attorney, Zelda - Skyward Sword / Ocarina of Time / The Minish Cap, Kingdom Hearts 2, Dragon Quest VIII & XI, Okami, Ace Attorney-Reihe, Ghost Trick, Shadow Hearts - Covenant, Suikoden Tierkreis, Final Fantasy 6, 7, 9 & 12

  2. #2

    Meitantei Conan - Karakuri Jiin Satsujin Jiken & Meitantei Conan - Kigantou Hihou Den



    Beim Ausmisten meines Backlogs stieß ich auf diese beiden Gameboy Color-Titel und da ich den kleinen Meisterdetektiv sowieso mag, probierte ich mich mal als Nachwuchsschnüffler.

    Beide Spiele stellen jeweils einen einzelnen Fall dar, bauen allerdings in Bezug auf die Rahmenhandlung aufeinander auf: So bittet im ersten Spiel eine Klassenkameradin von Ran darum, dass man ihr bei der Suche nach ihrer vermissten Schwester hilft, was schlussendlich zu einem Mord (wer hätte das gedacht ) und dem Fund einer Goldstatue führt.
    Im zweiten Spiel reisen Conan und Co. zusammen mit den beiden Schwestern auf eine Insel, um dort mittels der Goldstatue einen alten Schatz zu finden. Da in keinster Weise auf das Opfer und / oder den Täter Bezug genommen wird, kann man den zweiten Teil auch vor dem ersten spielen. (Kurios ist nur der Kommentar am Anfang vom Insel-Abenteuer, die Mädchen hätten die Statue beim Aufräumen gefunden. Außerdem kommt es so rüber, als würden sie Kogoro zum ersten Mal begegnen, was definitiv nicht der Fall ist. )

    Die Graphik ist für zwei Spiele der GBC-Ära absolut zufriedenstellend und die Charaktere haben einen hohen Wiedererkennungswert. Für die Textboxen wurden scheinbar Porträts aus den Mangas ‚nachgebaut‘ und eingefärbt, denn nahezu sämtliche NPCs kommen dem geneigten Spieler / Mangaleser / Animegucker sehr bekannt vor – auch wenn sie hier selbstverständlich gänzliche andere Personen darstellen.



    Beide Spiele umfassen jeweils ein relativ kleines Gebiet, in dem man – mehr oder weniger frei – herumläuft und Hinweise sammelt. Dennoch ist – speziell im zweiten Teil – die Ingame-Karte nicht zu verachten, da man beizeiten ewig durch die Gegend latscht und versucht DIE eine Stelle bzw. Spur zu finden, die die Handlung weiter vorantreibt. Ein gewisses Maß an Frust ist dabei quasi vorprogrammiert.



    Das Knobeln geht von der Grundmechanik her recht simpel vonstatten: Hat man diverse Hinweise gefunden, muss man sie im Menü in den richtigen Zusammenhang bringen, wodurch Conan zu neuen Erkenntnissen gelangt. Kurz vorm Finale werden noch einmal alle wichtigen Fakten in einer Art ‚Quiz‘ mit drei Antwortmöglichkeiten rekapituliert, ehe dann die endgültige Beweisdarlegung vor versammelter Mannschaft erfolgt.

    Ein zusätzliches Feature stellt das Wechseln der Charaktere dar. In beiden Teilen kann man zwischenzeitlich statt Conan auch einen seiner Begleiter steuern (Ran, Kogoro oder Heiji respektive Sonoko), wobei ich dazu sagen muss, dass ich das im ersten Teil gar nicht gemacht habe (weil ich schlicht und ergreifend nicht wusste, wie ich das auslöse) und trotzdem durch das Spiel gekommen bin.
    Im zweiten Teil dagegen MUSS man den Chara-Tausch sogar nutzen, weil Conan entweder an bestimmte hohe Dinge nicht heranreicht oder die Leute schlicht und ergreifend nicht mit einem Kind reden wollen. (Hier sagt einem das Spiel aber wenigstens, wie man das anstellt.)
    Im Zuge dessen muss ich allerdings vor einem Bug warnen: Als ich gegen Ende des Spiels endlich auf das Dach des Hauses klettern durfte, musste ich auch eine andere Figur wählen („Für Kinder zu gefährlich“ blablabla… ) Ich entschied mich für Kogoro (von wegen Erwachsener und so) und wollte auf dem Dach den letzten Hinweis, den ich dort gefunden hatte, im Menü analysieren. Das zog erst einen totalen Zeichen-/Buchstabensalat und dann (selbst nach dem Wechsel zu Conan) ein komplett leeres Menü nach sich. Beim Neustart des Spiels wählte ich dann Ran für die Dachkraxelei und schaute erst ins Menü, nachdem ich wieder Conan steuerte – das funktionierte einwandfrei. (Natürlich könnte ich jetzt über Kogoros Intellekt lästern, aber ich behaupte mal, dass es nicht daran lag. )

    Für die Musik gibt es leider dicke Minuspunkte, denn die dudelt nur eintönig vor sich hin und ist dadurch extrem nervtötend.

    Beide Spiele sind erstaunlich kurz. Ich muss gestehen, dass ich für den ersten Teil stellenweise eine Lösung konsultierte, was mich schlussendlich auf gerade mal 2 Stunden Gesamtspielzeit brachte. Aber auch der zweite Teil, für den ich keine Lösung auftreiben konnte und den ich demzufolge allein knacken musste, entließ mich bereits nach knapp 4 Stunden. In der Hinsicht hatte ich irgendwie mehr erwartet.

    Alles in allem waren Meitantei Conan - Karakuri Jiin Satsujin Jiken und Meitantei Conan - Kigantou Hihou Densetsu trotzdem sehr unterhaltsam. Wer ein wenig Detektivluft schnuppern will, kann sich gerne einen der Titel (oder auch beide) zur Brust nehmen und knobeln. Und keine Sorge: Man muss kein Fan der Serie sein oder allzu viel darüber wissen – das Raten klappt auch ohne diverse Hintergrundinformationen.
    Geändert von LittleChoco (11.08.2017 um 18:18 Uhr)
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  3. #3
    Oh, Conan Spiele, aber die Spielzeit klingt wirklich ziemlich kurz. Da hätte es sich angeboten, mehrere Fälle pro Spiel zu machen. Andererseits verliert man so bei Buggs nicht all zu viel Zeit^^ Die Conan Figur im ersten Teil sieht aber sehr unvorteilhaft aus, das mit der Brille geht ja mal gar nicht xD. Im zweiten Teil haben sie es besser hinbekommen. Oder ist das nur der Unterschied zwischen normaler Darstellung und Kartenansicht?

  4. #4
    Zitat Zitat von Dnamei Beitrag anzeigen
    Oh, Conan Spiele, aber die Spielzeit klingt wirklich ziemlich kurz.
    Es gibt auch ein Conan Spiel für den DS das scheinbar so 40 Stunden dauern soll. Ist allerdings ein Crossover mit dem Kindaichi Case Files Manga den ich persönlich nicht kenne. Soll aber trotzdem eins der besten, wenn nich gar das beste, Conan Spiel überhaupt sein. Und jetzt hätte ich fast Lust endlich mal mit anzufangen, aber jetzt muss ich erstmal was anderes beenden. Hier gibt es aber den Patch dazu, weil es dummerweise nie offiziell übersetzt wurde.

  5. #5
    @Dnamei

    Weiß gerade nicht genau, was du meinst. Für mich sehen die Darstellungen der Charaktere in beiden Spielen gleich aus.

    Die Bilder habe ich so aufgeteilt:

    Titel 1. Spiel
    Titel 2. Spiel

    Charas 1. Spiel
    Charas 2. Spiel
    Porträt 2. Spiel

    Karte 1. Spiel
    Karte 2. Spiel

    @~Jack~


    Danke für den Hinweis auf das DS-Spiel und auf den Patch - hab mir beides gleich mal gesichert. Von Kindaichi Shonen gab es mal in dieser einen deutschen Manga-Anthologie (Manga Power?) die ersten Kapitel, aber die sind kaum angekommen und die Serie wurde dann - glaube ich - rausgekickt. Kurioserweise war das - soweit ich mich erinnern kann - die einzige Serie, die MICH gereizt hatte, aber das ist mir ja laufend passiert und tut es bisweilen noch immer: Was ich mag, interessiert keine Sau.

    BTW: Stichwort unübersetzte Crossover mit Conan: Es gibt auch einen Anime, in dem sich Conan und Lupin the 3rd treffen. Da wurmt es mich auch, dass es den offiziell und mit deutscher Synchro nicht gibt, der ist nämlich echt nicht übel.
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  6. #6
    Zitat Zitat von LittleChoco Beitrag anzeigen
    BTW: Stichwort unübersetzte Crossover mit Conan: Es gibt auch einen Anime, in dem sich Conan und Lupin the 3rd treffen. Da wurmt es mich auch, dass es den offiziell und mit deutscher Synchro nicht gibt, der ist nämlich echt nicht übel.
    Ich glaube sogar zwei. Erst ein TV-Special in Filmlänge und dann noch ein Kinofilm, wobei ich nur den ersten der beiden gesehen habe. Und jop, war cool und passt auch gut zusammen, wobei Kindaichi und Conan auch 'ne coole Kombination sind.


  7. #7
    Zitat Zitat von LittleChoco Beitrag anzeigen
    @Dnamei

    Weiß gerade nicht genau, was du meinst. Für mich sehen die Darstellungen der Charaktere in beiden Spielen gleich aus.
    Ah, ok. Ja, dann habe ich die Bilder falsch aufgefasst. Dachte die Kartenbilder wären aus Teil 2 gewesen und die anderen aus Teil 1. Wundert mich dann aber schon ein wenig, warum sie das Icon auf der Karte so gut hinbekommen, den eigentlichen Charakter dann aber so seltsam aussehen lassen.

  8. #8
    @Narcissu

    In dem Film, den ich meine, geht's um eine Prinzessin, die aussieht wie Ran. Ich dachte eigentlich, dass es sich dabei sogar um einen offiziellen Teil der Conan-Filme handeln würde, der - warum auch immer bei uns ausgeklammert und nicht übersetzt wurde - , aber nach erneuter Internet-Rumforscherei scheint das doch nicht zu stimmen. Trotzdem hätten sie den auch auf den deutschen DVD-Markt schmeißen können, denn von Lupin gab's/gibt's schließlich auch (sehr gut) synchronisierte Animes.

    @Dnamei

    Ich glaub, ich weiß jetzt was du meinst: Die Darstellung der Brillenbügel sieht bei Conan als Chara ein wenig seltsam aus, nicht?
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  9. #9
    Jup, genau die Brillenbügel meine ich. Das formt irgendwie ein seltsames Muster. Musste am Anfang sogar erstmal eine ganze Weile draufschauen, ehe ich erkennen konnte was es sein soll.

  10. #10

    Lost Odyssey

    Da meine Schwester und ich einen sehr ähnlichen Geschmack in Sachen Videospiele haben und ich in der Regel (besonders in Hinblick auf die alten ROMs) meine Erwartungen oft nicht so hochschraube bzw. experimentierfreudiger bin, kommt es eher selten vor, dass sie sich für ein Spiel interessiert, das ich nicht wirklich auf dem Schirm habe. Eine dieser Ausnahmen war Lost Odyssey, das ich quasi mehr für sie als für mich gekauft habe. Ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr, warum ich das Spiel im Vorfeld nicht besonders mochte, aber in Erwartung dessen, dass sich meine Ersteinschätzung bestätigen würde, überließ ich ihr das Feld und übernahm lediglich die Rolle des (Lösungs-)Navigators.
    Um schon mal ein Fazit vorwegzunehmen: Irren ist bekanntlich menschlich.


    Lost Odyssey beginnt mit einer großen Schlacht zwischen zwei verfeindeten Nationen, die für beide Parteien ein verheerendes Ende nimmt, als ein Meteor direkt auf die Kämpfenden herabstürzt. Einziger Überlebender der Katastrophe ist ein Söldner namens Kaim, der schlicht und ergreifend nicht sterben kann und als einer der wenigen Unsterblichen bereits seit 1000 Jahren auf Erden weilt – und zudem an Gedächtnisverlust leidet. Zusammen mit einer weiteren Unsterblichen, die ebenfalls die Erinnerung an einen Teil ihrer Vergangenheit verloren hat, und einem zauberkundigen Lebemann wird er von Gongora, einem Ratsangehörigen der Republik Uhra, auf eine Mission geschickt, die den Frieden des Landes sichern soll. Doch schon nach kurzer Zeit wird offensichtlich, dass Gongora genau dies nicht im Sinn hat, sondern stattdessen nach weit Höherem strebt… (Und nein, das ist nicht wirklich ‘n Spoiler.)

    Anfangs war ich – wie bereits erwähnt – nicht sonderlich von Lost Odyssey angetan. Meine negativen Erwartungen schienen sich in den ersten Spielstunden auch prompt zu erfüllen:

    - Die Graphik der Charaktere war mir einerseits zu realistisch, andererseits zu... steril (Seths Haare, die Gesichter der meisten Leute z.B. Roxian, Jansen...). Klamottentechnisch gesehen machte es den Anschein als hätten die Designer besonders bei den Partymitgliedern die Begriffe optisch umgesetzt, die ihnen als erstes in den Sinn gekommen waren, was zu teils eigenwilligen Kreationen führte (Ming = Strapse, Max (‚Freizeitkleidung‘) = Schürze, Kuke = Geschenkverpackung, Tolten = Juweliergeschäft).

    - Mit den Träumen fand ein Element den Weg ins Spiel, das an und für sich recht interessant war, einen in der Praxis allerdings öfter aus der Handlung riss – vor allen Dingen, wenn sie hintereinander gestaffelt kamen. Darüber hinaus waren sie bis auf wenige Ausnahmen fast alle erschreckend deprimierend und niederschmetternd.

    - Bei einigen Leuten wurde die Liebe der Japaner fürs Posen bis aufs Blut ausgereizt. Speziell Götterbote Hermes… sorry, General Kakanas wedelte in einer Tour dermaßen viel mit den Händen herum, dass man den Eindruck bekam, er müsse sich gegen ganze Geschwader von Mücken erwehren.

    - Mitunter hatte die Lautstärke einen Haschmich, da das Verhältnis zwischen Szenen (sehr leise) und Kämpfen (ziemlich laut) dann und wann recht unausgegoren war.

    - Gerade zu Beginn fiel der Schwierigkeitsgrad ziemlich happig aus. Garniert mit der Entscheidung der Entwickler das Grinden quasi zu verbieten, kam hier und da stellenweise gehörig Frust auf (Bosskampf und nachfolgende Szenen rund um den Großen Stab, Gegner im Karmesinwald…). Denn anders als in den meisten Spielen, in denen der Spieler selbst dafür verantwortlich ist, ob er ausreichend trainiert ist oder nicht, schiebt Lost Odyssey dem Leveln von sich aus einen Riegel vor. Später fällt dies nicht mehr so ins Gewicht, weil es ein paar Ausnahmen von der Regel gibt, aber dass paradoxerweise ausgerechnet die Einstiegsphase in das Spiel unnötig erschwert wird, weil irgendwann jeder Gegner nur noch 1 EXP rausrückt, ist irgendwo schon selten dämlich und unlogisch.
    In diesem Zusammenhang waren wir auch von einer Stelle extrem genervt, in der sich ein (gezwungenermaßen) niedriges Level mit unglücklichem Spieldesign und (zugegebenermaßen) gehörigem Pech die Hand reichte: Erstens war der Bosskampf beim Großen Stab alles andere als leicht, zweitens verpassten wir die Heilmöglichkeit danach, weil ein unsichtbarer Zähler ablief, drittens folgte darauf ein weiterer haariger Kampf, viertens liefen danach mehrere Szenen ab, fünftens befand sich der nächste Speicherpunkt dermaßen dicht an der Tür zum nächsten Raum, dass wir statt zu speichern diese öffneten und uns prompt die Rückkehr in den vorigen Raum untersagt wurde. Da es zu diesem Zeitpunkt im wahren Leben schon ziemlich spät geworden war, mussten wir – aus Mangel an einer Speichermöglichkeit – die Konsole ausmachen und ein andermal neu starten – was die Kämpfe davor natürlich keinesfalls einfacher machte…

    Dankenswerterweise nahm das Spiel ab der 2. CD merklich an Fahrt auf: Die Handlung verdichtete sich, die Gegner gaben mehr bzw. länger EXP, Nebenaufgaben begannen sich zu häufen etc. etc. Zwar gab es noch einige knifflige Passagen (z.B. die beiden Bosskämpfe, in denen Max die Hauptarbeit leisten musste, weil der Rest der Party nur aus Magiern bestand), aber irgendwie wurde auf einen Schlag der Schwierigkeitsgrad der Kämpfe moderater und das Drumherum bedeutend ansprechender.

    Was uns hauptsächlich das ganze Spiel über bei der Stange hielt, war in erster Linie die Story, denn wir wollten natürlich schon wissen, warum die Unsterblichen unter Amnesie litten und was genau Gongora eigentlich bezweckte.
    Auch Jansens doofe Sprüche trafen eigentlich immer unseren Sinn für Humor und gerade seine Plänkeleien mit Seth lockerten die mitunter düstere Stimmung merklich auf. Wobei man dazu sagen muss, dass wir nach kurzer Eingewöhnungsphase alle unsere Partymitglieder mochten (speziell Sed), auch wenn Goldlöckchen aka Tolten ‘ne ganze Weile brauchte, um sich von seinem Luschenimage zu lösen.

    Punkten konnte Lost Odyssey besonders in folgender Hinsicht:

    - Komplettheilung der HP und MP, sobald man die Weltkarte betrat oder kurz das Spiel neu startete (was auf der Xbox eine Sache von Sekunden ist)

    - ein Skillsystem, das zwar mitunter ein wenig zeitaufwändig war, aber den Unsterblichen erlaubte alle verfügbaren Fähigkeiten von Accessoires und den Normalsterblichen in der Party zu erlernen

    - interessante und z.T. skurrile Ideen in Sachen Dungeongestaltung (Stichwort Tempel der Erleuchtung)

    - die Nautilus (Mehrzweckfortbewegungsmittel sind einfach nur praktisch )

    - jede Menge Sidequests, Nebenaufgaben, optionale Orte und Bosse

    Explizit der letzte Fakt hat uns mehr als positiv überrascht, denn nach den Startschwierigkeiten war das genau das, was uns den weiteren Spielverlauf extrem versüßt hat. Aufgrund der unterschiedlichen Aufgabenbereiche war ein gewisses Maß an Abwechslung geboten und auch wenn manche Aufträge einiges an Backtracking beinhaltete, wurde es selten nervtötend und demotivierend. Und die Belohnungen konnten sich so manches Mal wirklich sehen lassen – schlussendlich war unsere Party (speziell natürlich die Unsterblichen) so gut ausgerüstet und gewappnet, dass der dreiteilige Endbosskampf mühelos abgefertigt werden konnte (meiner Schwester war er sogar ZU leicht, aber lieber das als zu schwer ).


    Zusammenfassend kann man sagen, dass es Lost Odyssey dem Spieler anfangs wirklich nicht leicht macht dem Titel Sympathie entgegenzubringen. Hat man allerdings erst mal die erste CD hinter sich gebracht, offenbart sich nach und nach das wahre Potenzial des Spiels und man wird mit einer interessanten Story, einem an und für sich flotten Kampfsystem, guter Musik und einem Füllhorn an optionalem Kram schier überschüttet.

    Wer sich noch nicht rangetraut hat, sollte es mal auf einen Versuch ankommen lassen. Ich bin jedenfalls froh, dass mich meine Schwester in dem Fall überstimmt hat.
    Geändert von LittleChoco (12.09.2017 um 17:40 Uhr)
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  11. #11
    Lost Odyssey steht auf meiner TODO Liste ziemlich weit oben. Werde es demnächst sicher mal angehen. Nur eine Sache wundert mich, nämlich das mit dem flotten Kampfsystem. Denn zumindest in den paar Stunden die ich es angespielt habe fühlte es sich doch sehr träge an. Bessert sich das später also?

    Zitat Zitat
    Da es zu diesem Zeitpunkt im wahren Leben schon ziemlich spät geworden war, mussten wir – aus Mangel an einer Speichermöglichkeit – die Konsole ausmachen und ein andermal neu starten
    Ich kann aus Erfahrung sagen dass das nicht zwingend notwendig ist.
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  12. #12
    Zitat Zitat von Nayuta Beitrag anzeigen
    Lost Odyssey steht auf meiner TODO Liste ziemlich weit oben. Werde es demnächst sicher mal angehen. Nur eine Sache wundert mich, nämlich das mit dem flotten Kampfsystem. Denn zumindest in den paar Stunden die ich es angespielt habe fühlte es sich doch sehr träge an. Bessert sich das später also?
    Sagen wir mal so: Am Anfang fühlt sich alles irgendwie träge an, das gibt sich mit der Zeit.
    Und da sich das Spiel die letzten Einstellungen der aktuellen Party merkt, kann man in den folgenden Kämpfen (sofern nicht großartig eine andere Strategie vonnöten ist) einfach für jeden Charakter auf "A" drücken, um seine letzte gewählte Aktion zu wiederholen und die Sache ist gegessen. (Wenn Mings z.B. zuletzt einen Heilzauber gewirkt hat, dann steht der Cursor bei Kampfbeginn prompt auf "Weißmagie" und dort auf dem jeweiligen Zauber.)

    Zitat Zitat
    Ich kann aus Erfahrung sagen dass das nicht zwingend notwendig ist.
    Ick fürchte, ick versteh' nich' janz...
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  13. #13
    Die Konsole einfach angeschaltet lassen... zur Not auch über mehrere Tage hinweg.
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