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  1. #11

    Sugoro Quest - Dice no Senshi Tachi

    Alea iacta est.
    Mehr Worte bedarf es eigentlich nicht, um die Spielmechanik von Sugoro Quest, einem ‘Brettspiel-RPG’ mit Dungeon Crawler-Einschlag zu beschreiben. Der Fairness halber werde ich jedoch ein wenig mehr ins Detail gehen.

    Der König von Siland hat vier menschliche Helden zu sich gerufen, die sein eigenes und diverse Nachbarkönigreiche vom Bösen befreien sollen. Infolgedessen entscheidet man sich als Spieler für ‚Fighter‘, ‚Dwarf‘, ‚Elf‘ oder ‚Half Elf‘ (von denen streng genommen nur einer ein Mensch ist ) und stürzt sich mit seinem Streiter ins Abenteuer.
    Zu beachten ist hierbei allerdings, dass die Wahl nicht permanent ist und man sich auch mittendrin einen anderen Recken aussuchen kann: Rein von der Sache her lässt sich das Spiel mit allen Helden abschließen – man muss nur die Zeit aufbringen und seine(n) Wunschkandidaten ordentlich aufleveln. Genauer gesagt VERLANGT Sugoro Quest sogar, dass man mindestens zwei gleichwertig entwickelte Helden besitzt, da im letzten Level die Figur, mit der man das erste Mal zum Endboss vordringt, von diesem gefangengenommen wird und ein anderer Streiter in die Bresche springen muss!

    So, was genau ist nun das Besondere an Sugoro Quest?

    Jedes der insgesamt sechs Level ist quasi ein Spielfeld, auf dem sich die gewählte Figur mittels Würfelwürfen vorwärts bewegt.



    Je nachdem, auf welchem Feld sie landet, werden verschiedene Aktionen ausgelöst:

    - leeres Feld: Kampf
    - Teich: HP- & MP-Heilung
    - Rüstung, Schild & Schwert: temporäre Steigerung der Abwehr- oder Angriffskraft
    - menschliche Silhouette: Gespräch mit NPCs & manchmal Erhalt eines Items
    - Gebäude: Gespräch mit NPCs (wird IMMER betreten – auch wenn man laut Würfelwurf weiterlaufen würde)
    - Totenkopf: HP-Verlust
    - ‚Berg‘: Bosskampf

    Besonderes Augenmerk verdienen hierbei die Teiche, die praktischer- und z. T. notwendigerweise weit mehr HP und MP regenerieren, als der Charakter eigentlich besitzt. Man sollte also versuchen so viele Quellen wie möglich aufzusuchen, um die Überlebenschancen seiner Figur zu steigern, da es schon einen beträchtlichen Unterschied macht, ob man einem Boss mit 60 oder 300 HP gegenübersteht. Anfangs muss sich der Spieler dabei auf sein Glück verlassen, aber mit steigendem Chara-Level kann man auf einen Zauberspruch zurückgreifen, mit dem man den Würfel nach Gutdünken manipulieren kann. (Besonders im letzten Level kann ich die ‚Teich-Hüpferei‘ wärmstens empfehlen!)

    Auch in den Kämpfen kommen Würfel permanent zum Einsatz. Vereinfacht ausgedrückt würfeln die Spielerfigur und der jeweilige Gegner stets gleichzeitig und derjenige mit der höheren Zahl reduziert die HP des Gegenübers um einen festgelegten Wert. Unterschieden wird dabei zwischen normalen Angriffen und Magieattacken und je nach Charakter kann die Ziffer ‚9‘ das höchste Würfelergebnis sein. (‚Elf‘ beispielsweise kann auf dem höchsten Chara-Level mit Magie bis zur ‚9‘ kommen, schafft es bei normalen Angriffen jedoch nie über eine ‚6‘ hinaus.)
    Unterstützende Magie (Heilzauber etc.) wird ebenfalls ausgewürfelt und kann bisweilen auch durch einen höheren Würfelwert des Gegners annulliert werden!

    Jeder Gegner erscheint mit einem sogenannten ‚Diceman‘, der für ihn würfelt oder – im Extremfall – der Spielerfigur den Würfel an den Kopf wirft, was diese für einige Runden ausknockt und hilflos gegenüber feindlichen Attacken macht. (Ist besonders in Bosskämpfen NICHT nett! )

    Der Spieler selbst kann ebenfalls ein Würfelmännchen zur Unterstützung rufen, aber das ist meiner Meinung nach nur bedingt zu empfehlen. Je nach Würfelwurf (1-6) erscheint ein anderer ‚Diceman‘ und bis auf die Nummer 6 scheinen alle einen gewissen Spleen zu haben, der sich häufig nachteilig auf den Charakter auswirken kann: Nr. 1 stolpert öfter mal und versaut dadurch seinen Wurf, Nr. 2 bekommt ziemlich oft den Würfel an die Rübe gedonnert und haut irgendwann ab und Nr. 5 benutzt einen Trickwürfel, der für HP-Heilung oder HP-Reduzierung sorgen kann. (Nr. 3 und 4 hab ich vergessen, aber ganz koscher waren die auch nicht…)

    Rein theoretisch muss jedes der sechs Level nur einmal betreten werden, doch gerade im Hinblick auf EXP und Geld sind erneute Besuche zwingend erforderlich. Allerdings ist es nicht nötig, jedes Mal bis zum Boss vorzudringen und diesen noch einmal zu bezwingen. Besonders wenn der gewählte Held bereits aus dem letzten Loch pfeift, empfiehlt es sich - mittels Item oder Magie - vorzeitig zum Schloss von Siland zurückzukehren. Der Rückzug findet zwar quasi in Schimpf und Schande statt, zieht jedoch keine weiteren Konsequenzen nach sich. (Abgesehen vom eingebeulten Ego. )
    Doch auch wenn man den geeigneten Moment des vorzeitigen Aufgebens verpasst hat und der tapfere Recke ins Gras beißt, wird man nicht wirklich dafür bestraft. Gut, man fängt immer wieder beim Start eines Levels an und muss sich erneut vorarbeiten, aber obwohl man die Heimreise erst einmal im Sarg antritt, belebt der König den Helden anstandslos und ohne Geldeinbußen o.ä. wieder. Das nenne ich Service!



    Zusammenfassend ist zu sagen, dass Sugoro Quest stark von Glück geprägt ist und der Frustpegel mitunter gewaltig in die Höhe schießen kann (Stichwort letztes Level), aber im Großen und Ganzen macht es doch ziemlich Spaß. Einen nicht zu unterschätzenden Anteil daran hat das Monsterdesign, bei dem man sich des Öfteren fragt, was die Entwickler eigentlich geritten hat. (Aber Medusa ist ‘n sexy Hexi!)



    Wer an einem etwas ungewöhnlichen RPG interessiert ist, sollte Sugoro Quest eine kleine Chance geben. Es ist wie viele NES-Titel nicht sooo zeitaufwendig, auch wenn die Spieldauer je nach persönlicher Glücks- oder Pechsträhne ziemlich variieren kann. Den König von Siland und die vier Helden würde es freuen.




    Geändert von LittleChoco (31.01.2016 um 18:02 Uhr)
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