Na das nenne ich mal einen Zelda Rausch, du hast quasi die ganze Wind Waker Timeline gespielt.^^

Wind Waker gehört wohl zu meinen Lieblingsteilen, das Ding sprüht über vor Charme, mehr als jedes andere Zelda wie ich finde, dank dem Expressionismus kommt es ständig zu sehr lebendigen und lustigen Momenten.
Vor allem die Gegner fand ich immer so lustig dass es mir fast lied tat sie in einer Rauchwolke auflösen zu lassen. Ich konnte damals nicht vor lachen als ich das erste Mal eine Bombe nach einem Moblin warf oder man ihm mit dem Greifhaken die Halskette wegnimmt.
Der Ausdruck in den Gesichtern ist einfach zu köstlich. In keinem anderen Zelda hatte ich schon lange nicht mehr so viel Spaß mit dem Kampfsystem, auch nicht in Skyward Sword. Link steuert sich extrem flüssig und flink. Die lebendigen Gegner, auch wenn es morbide klingt, sind wirklich spaßige Kontrahenten, normalerweise sehe ich Kämpfe in Zelda als einen Teil von vielen, welche für die Abwechlung zuständig sind, aber hier machen diese großen Räume, wo einfach mal alles erdenkliche gegen dich ausgefahren wird richtig Spaß. Die großen Gegner in den Rüstungen sind quasi sowas wie die imaginären Fleischbällchen, die es nur jeden Sonntag nachmittag zu Mittagessen gab. Rare Momente, aber man freut sich auf sie.

Und trotz all der humoristischen Momente hat es vielleicht die die tiefste Geschichte von allen bisherigen Zelda Teilen, es gibt einen großen Twist ab Mitte des Spiels, Ganondorf wird nicht vollständig als Großmeister des Bösen dargestellt. (Obwohl seine Gesinnung definitiv nicht anzweifelbar ist) sondern handelt aus schon fast schon verständlichen Motiven heraus, wenn man sich versucht in seine Gefühlslage zu versetzen. Auch die Charakterzeichnung von Prinzessin Zelda ist merklich verbessert worden, statt eine (wie du schon sagtest) unnahbare Prinzessin zu sein, deren Zweck es ist am Ende entführt zu werden, ist sie hier ein wahrhafter Wildfang, man begegnet ihr zwar nicht so häufig, aber man hat irgendwie das Gefühl dass sie ein Eigenleben führt, während man da draußen auf Hoher See herumschippert, so ganz leicht baut sich sogar eine kleine Rivalität zwischen den beiden auf (auf der Suche nach dem dritten Stein), was ich als einen sehr interessanten Aspekt empfinde,
Solche Sachen könnte Nintendo ruhig öfters mal verfolgen bei ihren ikonischen Charakteren.
Zumindest ein großer Schritt, wo Zelda Geschichten doch ansonsten immer sehr eindimensional daher kamen, gerade Wind Waker hat erst diese ganzen Timeline-Theorie Geschichten möglich gemacht.

Was die anderen Teile betrifft, die hatten natürlich alle so ihre Stärken und Schwächen, aber insgesamt haben sie mir wohl trotzdem gut gefallen. DIe neue Ausrichtung der Rätsel auf die Karte, bei der man sich beliebig eigene Notizen machen kann, passt einfach ideal zum DS. Vom Design her würde ich sagen hatte ich bei Phantom Hourglass beim erkunden der Inseln mehr Spaß, dafür waren die Dungeons noch lange nicht auf dem Niveau von Spirit Tracks. Der Meerestempel war mal was neues und spannendes, aber noch ein bisschen unausgereift, aber nicht so schlimm wie alle sagen, da es genügend Abkürzungen gibt.
Der Turm in Spirit Tracks wiederum war wirklich genial, man bekommt eine stärkere Bindung zu Prinzessin Zelda da sie nun nicht mehr nur dein "Ziel" ist sondern dein ständiger Begleiter, den man im Laufe des Abenteurs zu schätzen weiß. Ihre feminie Attidtüde innerhalb der klobigen Rüstungen, fand ich ebenfalls total lustig.
Die neue Mechanik wird auch so gut genutzt, ich glaube die letzten Etagen die man in dem Turm machen musste, waren seit langem mal wieder ein "Dungeon" bei dem ich doch tatsächlich eine Weile festhing, für mich die vorläufige Speespitze an komplexität, wo doch die normalen Vertreter der Verliese in dem Spiel stark linear und überschaubar daher kamen.

Was mir bei Spirit Tracks leider gar nicht gut gefiel und den Spielfluss irgendwie herunterzogen waren die Zugfahrten, die zogen sich teilweise wirklich lange hin und man muss viel herumfahren um auch neue und optionale Gebiete freizuschalten, ständig mit genug Hindernissen die einen dazu zwingen Umwege zu nehmen. Bei meinem 2. Spieldurchgang, habe ich tatsächlich mit Cheatmodul gespielt und den Zug auf 4-fache Geschwinidgkeit eingestellt. Verbessert die Spielerfahrung wirklich merklich für mich. xD

Was die Panflöte betrifft, da bist du nicht allein, bei dem letzten Song den man flöten musste, hätte ich fast einen Kreislauf-Kollaps bekommen solange habe ich versucht die pingeligen Anforderungen zu erfüllen. Egal wie oft ich geflötet habe und glaubte es richtig zu machen das Spiel musste immer wieder nörgeln. Aber auch nur beim letzten Song. Auch bei meinem 2. Durchlauf hatte ich die selben Probleme, es klappt dann irgendwann immer irgendwie aus Glück, aber wieso genau kann ich leider nicht sagen. Etwas schade da der Endkampf für mich ebenfalls noch Mal ein abschließendes Highlight war, ich liebe die Musik einfach die dabei währenddessen läuft. Das man den Endkampf mit Zelda gemeinsam geführt, fand ich auch wieder, wie schon bei Wind Waker ein richtig großartiges und irgendwie episches Szenario. Schon bei Wind Waker hat es irgendwie Sinn gemacht, wo die 3 Triforce Stücke zusammen kommen.

Auf jeden Fall ein sehr schöner Eindruck von dir macht Spaß zu lesen und lässt einen in Erinnerungen schwelgen.